Staunend glauben und Freude erfahren
Homilie am Hochfest der Geburt des Herrn 25. Dezember 2012, Lesejahr C
Am Morgen: L 1: Jes 62,11-12; L 2: Tit 3,4-7; Ev: Lk 2,15-20 Am Tag: L 1: Jes 52,7-10; L 2: Hebr 1,1-6; Ev: Joh 1,1-18
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Die Hirten auf dem Felde, denen die Engel die frohe Botschaft verkündeten, besaßen die Fähigkeit des Staunens über all das Wunderbare, was Gott denen schenkt, die ihn suchen und lieben.
Es gibt Momente im Leben, da werden wir besonders ergriffen: sei es durch ein faszinierend-schönes Naturerlebnis, sei es durch ein Ereignis mitmenschlicher Begegnung und Nähe, sei es auch durch die Erfahrung der göttlichen Zuwendung und seines Erbarmens. Glücklich der Mensch, welcher es versteht, in solchen Augenblicken innezuhalten und das Herz weit zu öffnen für all das Wahre, Gute und Schöne, das uns geschenkt wird!
Den Hirten auf dem Felde stand für eine kurze Zeit der Himmel offen: Die Engel priesen Gott, und sie verkündeten eine große Freude, die allen zuteilwerden sollte, die auf das Kommen des Erlösers warteten. Für diese einfachen und doch so tief aufgeschlossenen Menschen auf dem Felde brauchte es keine weiteren Beweise; sie machten sich auf und fanden das Kind in der Krippe. In ihm erkannten sie die Liebe Gottes, und das genügte ihnen!
Jene tiefe Erfahrung prägte sich unauslöschlich ein in ihre Herzen. Nicht nur die Erscheinung der Engel, sondern mehr noch der Glanz von der Krippe her sollte künftig ihr Leben erleuchten und Licht in ihren Alltag bringen. Ohne große Worte machen zu müssen, wurden die Hirten zu Boten der göttlichen Zuwendung und Liebe für alle übrigen Menschen, denen sie begegneten und davon erzählten.
Weihnachten ist ein Fest der Hoffnung und der Zuversicht: Gott tritt ein in das Dunkel unserer Welt; er erleuchtet es mit seiner Liebe. Das ewige Wort Gottes ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen. Es ist die Herrlichkeit des Sohnes Gottes, den der ewige Vater zu uns gesandt hat. Als kleines Kind will er uns nahe sein!
Vielleicht wird uns eine Erfahrung ähnlich wie die der Hirten geschenkt: dass wir vor dem Kind in der Krippe innerlich zur Ruhe kommen und ihm alles übergeben, was unser Leben ausmacht. Das Jesuskind lächelt uns an und verheißt uns ewiges Leben bei Gott.
Maria, die Mutter des Jesuskindes, und der heilige Josef, sein väterlicher Beschützer, zeigen uns den Weg zu diesem Kind, damit auch wir es finden und anbeten wie die Hirten! Amen.
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