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  • 02.02.2013 10:49 - In seiner Heimatstadt nicht anerkannt
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

In seiner Heimatstadt nicht anerkannt

Homilie am 4. Sonntag im Jahreskreis
3. Februar 2013, Lesejahr C



L 1: Jer 1,4-5.17-19; L 2: 1 Kor 12,31-13,13; Ev: Lk 4,21-30
Die liturgischen Texte finden Sie im Schott-Messbuch online



Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!



Ausgerechnet in seiner Heimatstadt Nazareth, ausgerechnet dort, wo ihn alle kennen und für den Sohn Josefs halten, weil er dort aufgewachsen ist – gerade hier in der Synagoge von Nazareth findet Jesus nicht die ihm zustehende Anerkennung als Messias, sondern wird abgelehnt, ja man will ihn sogar vom Abhang des Berges hinabstürzen!

Wie das Evangelium des Lukas berichtet, war Jesus darüber keineswegs überrascht. Im Gegenteil! Er rechnete mit dieser Ablehnung, denn: „Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.“ Dort wo ihn alle kennen und wo er den Menschen vertraut ist als einer der ihren, wird ein Prophet nicht leicht als Prophet anerkannt werden. Die meisten werden sagen: „Das ist einer von uns. Wie kann der etwas Besonderes sein oder eine wichtige Botschaft für uns haben?“ Jesus hat sich dieser Gewöhnlichkeit der Wahrnehmung seiner Person nicht entzogen; er wollte auch hier zeigen, dass er wirklich ein Mensch unter Menschen ist, obwohl er zugleich der ewige Sohn Gottes ist und ihn der himmlische Vater in die Welt gesandt hat.

Für diesmal kann sich Jesus der Verfolgung durch seine Gegner noch entziehen; denn er steht erst am Beginn seines öffentlichen Auftretens. Doch ist die Wut seiner Landsleute eine zeichenhafte Ankündigung dessen, was ihm in drei Jahren widerfahren wird, wenn er zum Tod am Kreuz verurteilt und grausam hingerichtet wird.

Wie muss es Jesus in seinem Inneren ergangen sein, als ihn jene Menschen ablehnten, denen er doch von Jugend auf bekannt war, die ihm vertraut waren und die er liebte? Weil er ganz Mensch war, hat ihn dies sicher tief getroffen. Dennoch war Jesus nicht verbittert oder von Rache erfüllt; im Gegenteil: die Liebe seines Herzens litt an der Zurückweisung. Er aber kündigte diese seine Liebe zu den Menschen nicht auf!

Denn wie es in der Lesung aus dem ersten Korintherbrief heißt: Die Liebe „lässt sich nicht zum Zorn reizen; sie trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.“ (1 Kor 13,5b-7).

Jesus wusste, dass die Menschen Zeit brauchen, das Gehörte und Gesehene zu verarbeiten. So manch einer hat sich später Jesus zugewandt und ist ihm nachgefolgt. Andere haben sich erst nach seinem Tod und seiner Auferstehung bekehrt. Es ist nie zu spät, wenn einer umkehrt: Gott wartet auf unseren Glauben und unsere Liebe.

Ja, dass wir Menschen überhaupt glauben und lieben können, ist ein Geschenk Gottes. Er kommt uns zuvor mit seiner Gnade und ermöglicht uns, an ihn zu glauben, auf ihn zu hoffen und ihn zu lieben. Freilich zwingt er uns nicht dazu, sondern wartet auf unsere freie Antwort.

Wie die Lesung zeigt, kommt es in unserem Leben letztlich auf die Liebe an: Wenn wir sie haben, nützen uns auch die anderen Gaben und Qualitäten und werden fruchtbar im Reiche Gottes; wenn die Liebe fehlt, so ist alles übrige wertlos, selbst der Glaube oder die prophetische Erkenntnis oder die Wunderkraft.

In der Nachfolge Jesu dürfen wir unseren Weg gehen; nicht auf spektakuläre Dinge kommt es an, sondern auf die Treue im Kleinen: darauf dass wir allezeit die Liebe zu Gott und zum Nächsten verwirklichen!

Amen.



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