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  • 18.02.2013 08:02 - DER WIDERSACHER
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

FASTENZEIT
1. WOCHE - MONTAG

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DER WIDERSACHER


Die Aussagen der Glaubenslehre.
Die Macht des Teufels ist begrenzt. Unsere Antwort: Nicht Angst, sondern Liebe zu Gott.
Jesus Christus: Bezwinger des Satans. Vertrauen in den Herrn. Hilfsmittel, um den Kampf zu bestehen.

I. Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg (...). Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan!, lasen wir im Evangelium der gestrigen Messe1.

Es gibt den Teufel. Von der Genesis bis zur Offenbarung des Johannes wird er erwähnt. Im Gleichnis vom Unkraut nennt ihn der Herr den Feind2, der die schlechte Saat ausstreut. Und im Gleichnis vom Sämann kommt der Böse und nimmt alles weg, was (...) gesät wurde3. Er nennt ihn auch den Vater der Lüge4.

Die Glaubenslehre der Kirche verdeutlicht das Zeugnis der Schrift: »Gott hat in seiner allmächtigen Kraft zu Anfang der Zeit in gleicher Weise beide Ordnungen der Schöpfung aus dem Nichts erschaffen: die geistige und die körperliche, das heißt die Engelwelt und die irdische Welt und dann die Menschenwelt, die gewissermaßen beide umfaßt, da sie aus Geist und Körper besteht. Denn der Teufel und die anderen bösen Geister sind von Gott ihrer Natur nach gut erschaffen. Aber sie sind durch sich selbst schlecht geworden.«5

Manche sehen allzu optimistisch im Bösen lediglich einen Schönheitsfehler innerhalb einer sich ständig zum Besseren hin entwickelnden Welt. Die Kirche ist da realistischer: »Die ganze Geschichte der Menschheit durchzieht ein harter Kampf gegen die Mächte der Finsternis, ein Kampf, der schon am Anfang der Welt begann und nach den Worten des Herrn bis zum letzten Tag andauern wird.«6

»Nach kirchlicher Lehre gibt es (...) nicht nur das Böse, sondern auch den Bösen bzw. die Bösen. Damit wird die katholische Lehre einerseits der menschlichen Erfahrung von der Abgründigkeit der Welt wie dem biblischen Zeugnis gerecht, andererseits kann sie damit die Bedeutung und den Einfluß der bösen Geister begrenzen: Sie sind trotz allem nur endliche, von Gott geschaffene und insofern bleibend von ihm abhängige Größen. Ihre unselige Herrschaft ist durch Christus gebrochen und wird durch das Wirken des Heiligen Geistes immer mehr überwunden.«7

Das Wirken des Teufels ist rätselhaft, jedoch real und fühlbar. Schon seit den ersten Jahrhunderten war dies den Christen bewußt. Der heilige Petrus ermahnte die ersten Christen: Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann. Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens!8

»Wenn die Machenschaften Satans gewiß auch den einzelnen und der Gesellschaft viel Schaden zufügen - geistiger und indirekt auch körperlicher Natur -, so ist er aber doch nicht imstande, die endgültige Bestimmung, auf die hin der Mensch und die ganze Schöpfung angelegt sind, nämlich das Gute, zunichte zu machen. Er kann den Aufbau des Gottesreiches nicht verhindern, in welchem am Ende die Gerechtigkeit und Liebe des Vaters zu den von Ewigkeit her im Sohn, dem göttlichen Wort, vorherbestimmten Geschöpfen zu voller Verwirklichung kommen.«9

Mit Jesus Christus ist also die Herrschaft des Teufels beschnitten; er hat uns »durch seinen Tod und seine Auferstehung der Macht des Satans entrissen und in das Reich des Vaters versetzt«10. Der Teufel vermag nur denen wirklich zu schaden, die dies freiwillig zulassen, indem sie in das Böse einwilligen und sich von Gott entfernen.

In vielen Szenen des Evangeliums erweist sich der Herr als der Sieger über den Satan. Auch heute ruht unser Vertrauen in unserem Erlöser, der nicht zuläßt, daß wir über unsere Kräfte hinaus versucht werden11. Er hat uns die Waffen an die Hand gegeben, mit denen wir alle Versuchungen abwehren können: niemand sündigt aus Notwendigkeit. Gerade die Fastenzeit - mit ihrem Ruf zur inneren Bekehrung - will uns daran erinnern.

Bei diesem Ringen sind wir nicht allein. Gott hat uns einen Engel zur Seite gestellt, der uns hilft und uns beschützt. »Wende dich in der Stunde der Prüfung an deinen Schutzengel. Er wird dich gegen den Teufel beschützen und dir übernatürliche Gedanken eingeben.«12

II. Der Teufel ist ein wirklich existierendes personales Wesen geistiger Natur. Er kennt nur ein einziges Streben: uns zu verderben. »Alles begann damit, daß er sich Gott und seiner Herrschaft widersetzte, dessen Herrschergewalt usurpierte und versuchte, die Heilsordnung und das Gefüge der ganzen Schöpfung aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ein Echo dieser Haltung sind die Worte des Versuchers an unsere Stammeltern: Ihr werdet wie Gott. Der böse Geist versucht, dem Menschen den Geist der Gegnerschaft, des Ungehorsams und Widerstreits gegen Gott einzuflößen, der zur Triebkraft seines ganzen Seins geworden ist.«13

Der Teufel steht hinter allem, was Unfrieden, Feindschaft und Zwietracht unter den Menschen hervorbringt, sei es im kleinen Kreis der Familie oder im größeren der Gesellschaft. Kardinal Newman nimmt dafür ein Beispiel, das zwar der Welt des vergangenen Jahrhunderts entstammt, das aber - auf unsere Zeit übertragen - nichts an Gültigkeit verloren hat: »Nehmt einmal an, daß plötzlich Dunkelheit auf die Straßen einer Großstadt niedersinkt; unnötig zu sagen, welches Chaos, welches Geschrei dann entstehen würde. Fußgänger, Fuhrwerke, Wagen, Pferde, alles geriete durcheinander. So steht es auch mit der Welt. Der Geist des Bösen wirkt auf die Kinder des Unglaubens ein, der Gott dieser Welt - wie der heilige Paulus sagt - hat ihnen die Augen verschlossen; und so sind sie denn gezwungen zu streiten und zu lamentieren, weil sie die Orientierung verloren haben.«14

Orientierungslosigkeit, Betrug. Der Teufel ist bei seinen Versuchungen auf Betrug angewiesen; er vermag ja nur unechte Güter zu bieten und ein künstliches Glück, das sich stets in Bitternis verwandelt. Ohne Gott gibt es weder das Gute noch das wahre Glück, die Seele trifft nur auf Finsternis, Leere, mangelnde Erfüllung.

Die Macht des Teufels ist begrenzt, auch er steht unter der Herrschaft Gottes, des einzigen Herrn der Welt. Er vermag nicht in unser Innerstes zu gelangen, wenn wir es nicht wollen. Ein Kirchenvater schreibt: »Die bösen Geister haben nicht die Fähigkeit, unsere Gedanken zu lesen. Das einzige, was sie vermögen, ist, sie auf Grund von wahrnehmbaren Anzeichen oder dadurch zu erahnen, daß sie unser Verhalten beobachten, unsere Worte oder die Dinge, durch die sie unsere Neigungen erkennen. Was wir aber nicht nach außen haben dringen lassen und was in unseren Seelen verborgen bleibt, ist ihnen völlig unzugänglich. Sogar die Gedanken selbst, die sie uns eingeben, die Art, wie wir sie aufnehmen, die Wirkungen, die sie in uns erzeugen, all das wissen sie nicht aus dem Wesen der Seele heraus, (...) sondern stets nur durch äußere Regungen und Reaktionen.«16

Der Teufel ist außerstande, unserer Freiheit Zwang anzutun, um sie unter das Böse zu beugen. »Alles versucherische Einwirken böser Mächte bleibt wirkungslos, wenn der Mensch nicht zustimmt, wenn er sich nicht von Gott abkehrt, in sich verkrampft und dem Bösen zuwendet.= 16 Die rechte Haltung des Menschen dem Teufel gegenüber ist nicht dunkle Angst, sondern demütige Liebe zu Gott. Denn - nach einem Wort des heiligen Pfarrers von Ars - ist der Teufel nichts anderes als ein riesiger, festgebundener Hund, der an der Kette zerrt und viel Lärm macht, aber nur den beißt, der sich ihm allzu sehr nähert« 17.

III. In der Heiligen Schrift ist das Leben unseres Herrn in einem kurzen Satz zusammengefaßt. Die Apostelgeschichte schildert, wie er umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren18. Johannes verdeutlicht es: Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören19. Der Herr bekräftigt dies beim Letzten Abendmahl, wenige Stunden vor seinem Leiden und Sterben: Jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden20.

Jedoch hat der Teufel noch immer eine gewisse Macht über die Welt, und zwar in dem Maße, wie die Menschen die Früchte der Erlösung zurückweisen. Er hat Gewalt über jene, die sich ihm auf die eine oder andere Weise überlassen und das Reich der Finsternis dem der Gnade vorziehen21. Es darf uns nicht wundern, daß, solange die Heilsgeschichte nicht abgeschlossen ist, das Böse in seinen vielfachen Formen weiterhin wirksam bleibt.

Dank der Hilfen, die der Herr uns gegeben hat, sind wir in der Lage, den Kampf gegen die Macht des Bösen zu bestehen und den Frieden und die Freude eines Christen mitten in der Welt zu leben. Zu diesen Hilfen gehören: das Gebet, das die Hoffnung stärkt, die Abtötung, die unsere Solidarität mit dem erlösenden Leiden Christi bekundet, der Empfang des Bußsakramentes und der heiligen Kommunion, die Verehrung der Muttergottes. In dieser Fastenzeit können wir auch prüfen, ob wir einen gläubigen Gebrauch jener von der Kirche eingesetzten Zeichen machen, die wir Sakramentalien nennen. Sie sind fruchtbar kraft der Fürbitte der Kirche und unseres Glaubens. Zu ihnen gehört das Weihwasser: »Du fragst mich, warum ich dir immer mit solchem Nachdruck den Gebrauch des Weihwassers empfehle. - Ich könnte dir viele Gründe nennen. Sicherlich wird dir genügen, was Theresia von Avila sagt: >Die bösen Geister reißen vor nichts so schnell aus, ohne wiederzukommen, wie vor Weihwasser<.«22

Unser Wunsch, dem Herrn treu zu sein, kann sich in diesen Tagen der Buße dadurch zeigen, daß wir dem Non serviam - ich will nicht dienen - des Satans ein persönliches, entschlossenes Serviam entgegensetzen: Dir will ich dienen, Herr.

1 vgl. Mt 4,8-11. - 2 Mt 13,25. - 3 Mt 13,19. - 4 Joh 8,44. - 5 IV. Laterankonzil (vgl. DS 800). - 6 II. Vat. Konz., Konst. Gaudium et spes, 37. - 7 Katholischer Erwachsenen-Katechismus, Bonn 1985, S.112. - 8 1 Petr 5,8. - 9 Johannes Paul II., Generalaudienz, 20.8.1986. - 10 II. Vat. Konz., Konst. Sacrosanctum Concilium, 6. - 11 vgl. 1 Kor 10,13. - 12 J. Escrivá, Der Weg, Nr. 567. - 13 Johannes Paul II., Generalaudienz, 13.8.1986. - 14 Kard. J. H. Newman, Predigt zum zweiten Fastensonntag. Welt und Sünde. - 15 Johannes Cassianus, Unterredungen mit den Vätern, 7. - 16 Kard. Joseph Höffner, Teufel - Besessenheit - Exorzismus, Themen und Thesen 8, Köln 1982. - 17 Pfarrer von Ars, Predigt über die Versuchungen. - 18 Apg 10,38. - 19 1 Joh 3,8. - 20 Joh 12,31. - 21 vgl. Johannes Paul II., Generalaudienz, 13.8.1986. - 22 J. Escrivá, Der Weg, Nr. 572.



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