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  • 29.03.2013 00:33 - „Keine einzige Seele,
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

„Keine einzige Seele,

die Meine Barmherzigkeit anrief,

ist enttäuscht oder beschämt worden.“


(Jesus zu Schwester Faustina)



Liebe Newsletter-Empfänger, Gründonnerstag 2013



In einem aufsehenerregenden Interview mit der „Kirchlichen Umschau“
vom März 2013 hat der renommierte Kirchenrechtler und Apostolische
Protonotar Prof. Dr. Georg May unsere Kirche im „Stadium vor einem
Schisma“ beschrieben. Im Hinblick auf das zurzeit des Interviews
zusammengetretene Konklave merkt er an: „Wie immer die Papstwahl
ausgehen mag: Ich kann mich schon seit langem nicht des Eindrucks
erwehren, dass es einem Menschen nicht gelingen kann, die chaotischen
Verhältnisse in weiten Teilen der Kirche zu überwinden. Ich fürchte,
dass Gott selbst eingreifen muss, um seine Kirche oder den Rest, der
dann übrigbleiben wird, zu retten. Wie und wann dies geschehen wird,
ist seinem Ratschluss zu überlassen.“



Diese ernsten Worte haben auch nach der Wahl des neuen Pontifex ihre
Brisanz nicht verloren. Im Gegenteil können die monströsen
Erwartungen, die im Zusammenhang mit dem neuen Pontifikat geweckt
werden, den nüchtern denkenden Menschen nur irritieren. Während der
Nachfolger Benedikts XVI. zum Teil bis in die Formulierungen hinein die
Anliegen seines Vorgängers wiederholt, suggeriert die Öffentlichkeit,
als wäre es nun seine Aufgabe, die Kirche neu zu erfinden. Von einem
„Paradigmenwechsel“ ist die Rede, einem „neuen Stil“ und einer
„neuen Epoche“. Hat die Öffentlichkeit schon vergessen, mit welch
eindeutigen Worten auch Benedikt XVI. Eitelkeit, Machtstreben und
Karrierismus in der Kurie angeprangert hat? Sind seine Mahnungen, dass
die Kirche sich „entweltlichen“ und ihre Privilegien beherzt ablegen
müsse, schon Geschichte? Und: Wird man auf die Mahnungen von Franziskus
hören, wo man doch jene seines Vorgängers geflissentlich überhört
hat?



Es ist ein durchsichtiges Manöver, einen Amtsträger mit unerfüllbaren
Erwartungen zu überfrachten, um ihn dann wenig später als
„gescheitert“ zu bezeichnen – so haben viele Medien mit Benedikt
XVI. verfahren, und man kann nur hoffen, dass sich das Spiel mit seinem
Nachfolger nicht wiederholt.



Der Papst ist kein gewählter Vorstandsvorsitzender eines Vereins. Die
Kardinäle bezeichnen lediglich einen Kandidaten, Gott allein
entscheidet, wer der Stellvertreter Christi auf Erden wird. Dem sakralen
Charakter dieser einzigartigen Wahl (die eine Erwählung durch Gott
darstellt, bei der er sich der Kardinäle lediglich als Werkzeuge
bedient) entspricht das Gebot strikter Geheimhaltung hinsichtlich aller
mit der Wahl zusammenhängenden Umstände.



Weil Gott allein wirken soll, hat der Mensch zu schweigen. Überspitzt
könnte man sagen: Der Beichtstuhl, das Ehebett und das Konklave
gehören nach katholischer Überzeugung zu den strikten Tabuzonen, die
dem neugierigen Zugriff oder der Geschwätzigkeit des Menschen absolut
und kompromisslos entzogen bleiben müssen. Weil der Mensch zu Eitelkeit
und Neugier neigt, bedarf das Heilige und Intime eines besonderen
Schutzes, der deutlich macht: Hier hast du es mit Gott zu tun.



Was hat es also zu bedeuten wenn das unter Androhung der Exkommunikation
verordnete Schweigen hinsichtlich der Papstwahl mittlerweile lässig
missachtet wird? Kardinäle plaudern über Favoriten und Stimmabgaben
und manches andere mehr, so dass der Eindruck entsteht, dass das ganze
Wahlverfahren doch demjenigen eines Parteitages recht nahe kommt. Die im
letzten Newsletter beschriebene „Entzauberung“ des Papstamtes wird
eifrig weiter betrieben – aus dem inneren der Kirche heraus. Ist es
nicht mehr Gott allein, der erwählt, sondern menschliches Kalkül und
Taktik?



„Die Quellen für eine wahre Erneuerung der Kirche und ihrer Glieder
sind unerschütterliche Treue zur Glaubens- und Sittenlehre der Kirche,
fragloser Anschluss an den Nachfolger Petri, heilige Gottesfurcht und
Gottesliebe, Ringen um Sündenfreiheit und Heiligkeit“, so Prälat May
in dem o.a. Interview. Wollen wir diese Mahnung einer vorbildlichen
Priestergestalt beherzigen und den Barmherzigkeitssonntag in diesem Jahr
mit besonderer Intensität begehen. Herzlich lade ich Sie deshalb nicht
nur zu Pro Immaculata ein (Freitag, 05.04., 17.30 Uhr in
Liebfrauen/Ober-Ramstadt), sondern auch zur Feier des
Barmherzigkeitssonntages, zum ersten Mal mit anschließender
gregorianischer Messe (Sonntag, 07.04., 15 Uhr in St.
Michael/Nieder-Ramstadt). Nichts braucht die Kirche und der Einzelne
mehr als Gottes Barmherzigkeit!



Mit priesterlichem Segensgruß verbleibe ich mit allen guten Wünschen
für fruchtbare Kar- und Ostertage,



Ihr in Christo und Maria ergebener

Hendrick Jolie, Pfarrer




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