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  • 12.07.2013 10:16 - Aus dem Katechismus der katholischen Kirche
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

Aus dem Katechismus der katholischen Kirche
Berufung zur Keuschheit

Einheit des Menschen in seinem leiblichen und geistigen Sein. Die Geschlechtlichkeit, in der sich zeigt, daß der Mensch
auch der körperlichen und biologischen Welt angehört, wird persönlich und wahrhaft menschlich, wenn sie in die
Beziehung von Person zu Person, in die vollständige und zeitlich unbegrenzte wechselseitige Hingabe von Mann und
Frau eingegliedert ist. Die Tugend der Keuschheit wahrt somit zugleich die Unversehrtheit der Person und die Ganzheit
der Hingabe.
Unversehrtheit der Person
2338 Der keusche Mensch bewahrt die in ihm angelegten Lebens- und Liebeskräfte unversehrt. Diese Unversehrtheit
sichert die Einheit der Person; sie widersetzt sich jedem Verhalten, das diese Einheit beeinträchtigen würde. Sie duldet
kein Doppelleben und keine Doppelzüngigkeit.
2339 Die Keuschheit erfordert das Erlernen der Selbstbeherrschung, die eine Erziehung zur menschlichen Freiheit ist.
Die Alternative ist klar: Entweder ist der Mensch Herr über seine Triebe und erlangt so den Frieden, oder er wird ihr
Knecht und somit unglücklich . "Die Würde des Menschen erfordert also, daß er in bewußter und freier Wahl handelt,
das heißt personal, von innen her bewegt und geführt und nicht unter blindem innerem Drang oder unter bloßem
äußerem Zwang. Eine solche Würde erwirbt der Mensch, wenn "er sich aus aller Knechtschaft der Leidenschaften
befreit und so sein Ziel in freier Wahl des Guten verfolgt und sich die geeigneten Hilfsmittel wirksam und in
schöpferischem Bemühen verschafft" (GS17).
2340 Wer seinem Tauf versprechen treu bleiben und den Versuchungen widerstehen will, soll darauf bedacht sein, die
Mittel dazu zu ergreifen: Selbsterkenntnis, den jeweiligen Situationen angepaßten Verzicht, Gehorsam gegenüber den
Geboten Gottes, Übung der sittlichen Tugenden und Treue im Gebet. "Durch die Keuschheit werden wir gesammelt und
zu der Einheit zurückgeführt, von der wir uns getrennt hatten, um in der Vielheit zu zerfließen" (Augustinus, conf. 10,29).
2341 Die Tugend der Keuschheit steht unter dem Einfluß der Kardinaltugend der Mäßigung, welche die Leidenschaften
und das sinnliche Begehren des Menschen mit Vernunft zu durchdringen sucht.
2342 Selbstbeherrschung zu erringen, ist eine langwierige Aufgabe. Man darf nie der Meinung sein, man habe sie für
immer erworben. Man muß sich in allen Lebenslagen immer wieder neu um sie bemühen. In gewissen
Lebensabschnitten, in denen sich die Persönlichkeit ausformt, erfordert sie eine besondere Anstrengung, etwa in der
Kindheit und im Jugendalter.
2343 Die Keuschheit folgt Gesetzen des Wachstums: sie durchläuft verschiedene Stufen, in denen sie noch
unvollkommen und für die Sünde anfällig ist. Der tugendhafte und keusche Mensch ist "ein geschichtliches Wesen, das
sich Tag für Tag durch seine zahlreichen freien Entscheidungen selbst formt; deswegenkennt,liebtund vollbringt er das
sittlich Gute auch in einem stufenweisen Wachsen." (FC 34).
2344 Die Keuschheit ist eine persönliche Aufgabe; sie erfordert aber auch eine kulturelle Anstrengung, weil "der
Fortschritt der menschlichen Person und das Wachstum der Gesellschaft als solcher voneinander abhängen" (GS
25,1). Die Keuschheit setzt die Achtung der Menschenrechte voraus, insbesondere des Rechtes auf Bildung und
Erziehung, welche die sittlichen und geistigen Dimensionen des menschlichen Lebens berücksichtigen.
2345 Die Keuschheit ist eine sittliche Tugend. Sie ist auch eine Gabe Gottes, eine Gnade, eine Frucht des Geistes. Der
Heilige Geist schenkt den im Wasser der Taufe Wiedergeborenen die Kraft, der Reinheit Christi nachzustreben.
www.betet.info Maria-Regina Kramer: MEIN JA ZU GOTT – Ihr Leben und Sterben Seite 15 / 15
Verschiedene Formen der Keuschheit
2348 Jeder Getaufte ist zur Keuschheit berufen. Der Christ hat "Christus [als Gewand] angelegt" (Gal 3,27), ihn, das
Vorbild jeglicher Keuschheit. Alle, die an Christus glauben, sind berufen, ihrem jeweiligen Lebensstand entsprechend
ein keusches Leben zu führen. Bei der Taufe verpflichtet sich der Christ, in seinem Gefühlsleben keusch zu sein.
2349 Die Keuschheit "soll die Menschen in den verschiedenen Lebensständen auszeichnen: die einen im Stand der
Jungfräulichkeit oder in der gottgeweihten Ehelosigkeit, einer hervorragenden Weise, sich leichter mit ungeteiltem
Herzen allein Gott hinzugeben; die anderen, in der für alle vom Sittengesetz bestimmten Weise, je nachdem ob sie
verheiratet oder unverheiratet sind" (CDF, Erkl. "Persona humana" 11). Verheiratete sind berufen, in ehelicher
Keuschheit zu leben; die anderen leben keusch, wenn sie enthaltsam sind.
Es gibt drei Formen der Tugend der Keuschheit: die eine ist die der Verheirateten, die andere die der Verwitweten, die
dritte die der Jungfräulichkeit. Wir loben nicht die eine unter Ausschluß der anderen. Dies macht den Reichtum der
Disziplin der Kirche aus (Ambrosius, vid.23).
2350 Die Brautleute sind aufgefordert, die Keuschheit in Enthaltsamkeit zu leben. Sie sollen diese Bewährungszeit als
eine Zeit ansehen, in der sie lernen, einander zu achten und treu zu sein in der Hoffnung, daß sie von Gott einander
geschenkt werden. Sie sollen Liebesbezeugungen, die der ehelichen Liebe vorbehalten sind, der Zeit nach der Heirat
vorbehalten. Sie sollen einander helfen, in der Keuschheit zu wachsen.



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