21. Juli – Der heilige Arbogast (+ 678)
Bei der Stadt Hagenau im Elsass dehnt sich ein großer Wald einige Stunden in die Länge und Breite aus. Er ist weit und breit bekannt unter dem Namen „Hagenauer Forst“. Dort wohnten vor dreizehnhundert Jahren gottselige Einsiedler und unter ihnen auch einer mit Namen Arbogast. Er war aus Aquitanien gebürtig, seine vornehmen reichen Eltern hatten ihm eine gute Erziehung geben lassen, aber diese Erziehung war anders und viel besser ausgefallen, als sie es gewünscht hatten. Die Eltern hätten gern einen wohlgesitteten und wohlunterrichteten Sohn gehabt, der gut in die Welt passe und ihnen vor der Welt alle Ehre mache. Stattdessen bekam Arbogast Abscheu vor der Welt und ihrer Lust und wollte gänzlich der Gottseligkeit leben. Er verließ Eltern und Vaterland, wanderte weit hinweg in den Wald bei Hagenau und führte daselbst ein heiligmäßiges Leben.
Arbogast blieb aber hier nicht lange verborgen; sein heiliger Wandel zog viele Leute an, denen ihr Seelenheil ernstlich am Herzen lag und die bei dem gottseligen Einsiedler Unterweisung und Anleitung zur christlichen Vollkommenheit suchten. Der König Dagobert aber war so von Verehrung für Arbogast erfüllt, dass er ihn nötigte, das Bistum von Straßburg zu übernehmen, als Bischof Rothar daselbst gestorben war.
Arbogast zeichnete sich in seinem hohen Amt aus durch Demut, Wachsamkeit, Eifer und Liebe, so dass er allen alles wurde, die anvertraute Kirche gottselig regierte, dem König durch Rat, der Geistlichkeit durch Beispiel, dem Volk durch Ermahnungen, den Armen durch reichliche Gaben ein Wohltäter war. Seine Liebe zu einsamer Andacht verblieb ihm aber auch inmitten des tätigen Lebens, das er als Bischof führen musste. Er ließ sich außerhalb der Stadt neben dem Ufer der Ill eine kleine Kapelle bauen; sobald es Abend wurde und er die Geschäfte seines Amtes beendigt hatte, begab er sich dorthin, um im Gebet die Nacht zuzubringen.
Gott verherrlichte seinen Diener schon zu dessen Lebzeiten durch verschiedene Wunder; das berühmteste ist aber folgendes: Der einzige Sohn des Königs Dagobert war einmal auf der Jagd. Während nun seine Begleiter mit ihren Hunden sich im Wald zerstreut hatten und der Königssohn allein war, stürzte plötzlich ein Wildschwein hervor. Das Pferd wurde hierdurch scheu und wollte rückwärts davonlaufen, während der junge Mann es mit dem Zaum zurückhalten wollte. Unglücklicherweise bekam er nun das Übergewicht, fiel von dem aufgeschreckten Pferd herab, blieb aber in den Steigbügeln hängen und wurde von dem Pferd elend geschleift und zertreten. Nach langem Suchen fanden ihn endlich die übrigen Jäger in diesem Zustand; mit großem Wehklagen wurde er halbtot nach Hause getragen. Der Ort, an dem dieses Unglück sich ereignete, heißt jetzt noch „Ebersheimmünster“. Später baute man dort ein Kloster und um dasselbe herum entstand ein Städtchen.
Als die Nachricht in der königlichen Residenz sich verbreitete, erhob sich ein allgemeines Jammern und Wehklagen. Auch im Land war der Schmerz und das Leid ganz allgemein. Die Vornehmsten des Reiches waren alle miteinander bestürzt und ratlos; denn was soll werden, wenn der König stirbt und kein rechtmäßiger Nachfolger mehr vorhanden ist? Dagobert selbst aber war in Verzweiflung. Man legte den schwerverwundeten Königssohn auf das Bett – am anderen Tag war er eine Leiche. Die Hofleute berieten sich was zu tun sei, um den großen Schmerz des Königs zu mildern; sie gaben ihm den Rat, den Bischof Arbogast, zu dem er sehr viel Liebe und Vertrauen hatte, kommen zu lassen. Dem König gefiel dieser Rat und es wurden sogleich Boten nach Straßburg zu Arbogast gesandt. Die Residenz des Königs war nämlich damals in Kirchheim, nicht weit von dem jetzigen Molsheim.
Der heilige Arbogast, durch die Nachricht selbst von schwerem Schmerz ergriffen, machte sich alsbald auf den Weg. Der König, der seinen geistlichen Freund mit Ungeduld erwartete, ging ihm entgegen und brach mit seinen Begleitern in Tränen aus, als er ihn von weitem kommen sah. Sie konnten zuerst vor vielem Weinen einander nicht begrüßen; erst nach einiger Zeit trockneten sie die Augen und küssten einander. Die Königin eilte gleichsam herbei, als sie die Ankunft des heiligen Mannes erfuhr und fiel vor ihm weinend und bittend auf die Knie, wie einst Martha und Maria um den Bruder weinten und flehten. Arbogast richtete sie auf ohne zu fragen was sie wolle; er verstand wohl, was ihr Schluchzen begehre.
Der Heilige ging nun voran um zu beten. Ohne Speise oder Trank zu nehmen ging er in die Kirche, übernachtete darin, um den Herrn anzuflehen für den verstorbenen Jüngling. Als morgens die Dämmerung anbrach, ging er langsamen Schrittes in das Zimmer, in dem der Tote lag. Er hieß alle, die daselbst wachten, hinausgehen, kniete nieder und rief die Fürbitte der allerseligsten Jungfrau Maria an, auf dass sie, die das Leben geboren, dem toten Jüngling das Leben von ihrem Sohn erflehen möge. Wogend zwischen Hoffnung und Furcht erwartete er in standhaftem Gebet die göttliche Hilfe. Der allmächtige und barmherzige Gott ließ aber seinen Diener nicht lange warten. Während Arbogast noch betete, erhob der Junge sein Haupt, wie wenn er aus tiefem Schlaf erwachte. Da der Heilige seine auf Gott gesetzte Hoffnung so herrlich erfüllt sah, ging er mit Freuden an das Lager, richtete den Jungen vollends auf und rief die Dienerschaft, dass sie ihm die Totenkleider ausziehe und ihm seine fürstlichen Kleider wieder bringe.
Die, welche gerade in der Nähe waren, konnten sich nicht zurückhalten in lautes Freudengeschrei auszubrechen, sie liefen durch den ganzen Palast des Königs mit Rufen und Jubel. Alles fuhr aus dem Schlaf auf, lief dahin und dorthin und wusste nicht, was dieser große Lärm zu bedeuten habe. Der König selbst, der vor Schmerz fast die ganze Nacht kein Auge zugetan, war eben ein wenig eingeschlafen, als er auch aufgeschreckt wurde durch den Tumult. Er eilte zu dem Zimmer, in dem man die Leiche des Sohnes niedergelegt hatte; denn von dorther hörte man hauptsächlich Reden und Rufen. Es ist unbeschreiblich, wie sein Herz von Freude und seine Augen von Tränen überströmten, als er den wieder zum Leben zurückgekehrt sah, für dessen Leben er gern das seinige hingegeben hätte. Ebenso wurde die herbeigerufene Mutter plötzlich aus dem Abgrund des tiefsten Schmerzes zu dem höchsten Gipfel der Freude gehoben, als sie den geliebten Sohn wieder lebendig sah.
Schon aus dieser Erzählung, die aus den ältesten Zeiten überliefert ist, noch mehr aber aus der eigenen Vorstellung mag der Leser einigermaßen empfinden, wie groß die Wonne der Eltern und aller Freunde des königlichen Hauses gewesen sein müsse, als der Sohn in so wunderbarer Weise wieder zum Leben erweckt wurde. Daraus magst du dir aber auch vorstellen, was das für ein unendlich wonnevoller Ostertag sein müsse, wenn bei der Auferstehung alle guten Christen ihre Kinder, ihre Eltern, ihre Ehegatten, ihre Geschwister, ihre Freunde und alle, die ihnen lieb gewesen sind, wieder lebendig finden, frisch und gesund und frei von allem Leid, wie sie noch niemals sonst gewesen sind. Unaufhörlich wird auf Erden um Sterbende und Gestorbene von den Zurückgebliebenen geweint und gejammert, weil unaufhörlich jeden Augenblick auf Erden gestorben wird – aber umso tiefer dieses Meer von Schmerz und Tränen jetzt ist, umso größer und herrlicher und seliger wird der Tag der Auferweckung und des Wiedersehens sein. Zugleich wird aber diese Freude nicht wie jede irdische Freude von Tag zu Tag matter und zuletzt zur Gleichgültigkeit werden, sondern, weil alles in der Ewigkeit in gleicher Stärke ewig verbleibt, so wird die Freude Millionen Jahre nach der Auferstehung noch so stark sein, wie in der ersten Stunde des Wiedersehens. – Aber dies gilt alles nur von solchen Menschen, die in christlicher Liebe und in der Gnade des Herrn gelebt haben und gestorben sind.
Der heilige Arbogast wollte nach Straßburg zurückeilen, um den vielen Lobpreisungen in der königlichen Residenz zu entgehen. Der König beriet deshalb sogleich mit seiner Gemahlin, wie sie dem heiligen Bischof, der ihnen eine so wunderbare Gnade von Gott erworben habe, ihren Dank beweisen wollten. Es wurden Gold und Silber und andere Kostbarkeiten aus dem königlichen Schatz herbeigebracht und Arbogast gebeten, solches anzunehmen. Der Heilige nahm aber nichts an, sondern sprach seinen Wunsch aus, der König möchte lieber seinen Dank gegen Gott dadurch betätigen, dass er zur Verherrlichung des Gottesdienstes in dem der Mutter Gottes geweihten Heiligtum zu Straßburg eine Schenkung mache. Das tat auch Dagobert mit Freuden und ließ alsbald eine Schenkungsurkunde ausfertigen, durch die er den Ort Rufach mit allen dazu gehörigen Gütern und Einkünften dem Münster von Straßburg zum Eigentum übergab.
Nachdem Arbogast noch einige Jahre außerordentlich segensreich das Bistum verwaltet hatte, fühlte er seinen Tod herannahen. Er traf nun die Anordnung, dass man seinen Leichnam außerhalb der Stadt auf einem Hügel, auf dem die Verbrecher sonst hingerichtet wurden, begrabe. Er wollte nämlich hierin dem Heiland nachahmen, dessen Leichnam auch außerhalb der Stadt beerdigt wurde. Die Demut des Heiligen wurde aber dann um so mehr von Gott und den Menschen geehrt; es geschahen nämlich viele Wunder an seinem Grab, deshalb wurde eine Kapelle dort erbaut, und der heilige Arbogast wird bis auf den heutigen Tag als Patron des Bistums Straßburg verehrt.
Tag vor Feste und Gedenktage der Heiligen
Laurentius von Brindisi
21.07.
Laurentius von Brindisi Laurentius v.Brindisi 1559 - 1619 Ordenspriester "Wahrhaft ein Bild Gottes sein." Das Gebet ist die Quelle, aus der wir schöpfen und die unser christliches Zeugnis zum Leuchten bringt. So können wir die Menschen unserer Zeit zu Gott zu führen und erreichen selbst das Ziel unseres Lebens: "Wahrhaft ein Bild Gottes sein." Was das bedeutet, erklärt Laurentius an Hand des Wortes Jesu: "So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört." "Man muss jedem das geben, was ihm zusteht. Das ist ein Wort, das wirklich voller Weisheit und himmlischer Wissenschaft ist. Denn es lehrt uns, dass es zwei Arten von Macht gibt, die eine auf der Erde und menschlich, die andere himmlisch und göttlich. Es lehrt uns, dass wir dadurch einem zweifachen Gehorsam verpflichtet sind: der eine gegenüber den menschlichen Gesetzen und der andere gegenüber den göttlichen Gesetzen. Wir müssen dem Kaiser das Geldstück zahlen, das sein Bild trägt und den Namen des Kaisers, Gott hingegen das, was das Siegel des göttlichen Bildes und göttlicher Ebenbildlichkeit empfangen hat: "Herr, der Glanz deines Angesichtes ist in uns eingezeichnet" (vgl. Ps. 4,7). "Wir wurden nach dem Abbild Gottes und ihm ähnlich geschaffen" (vgl. Gen 1,26). Du bist ein Mensch, o Christ. Du bist also das Geldstück des göttlichen Schatzes, ein Geldstück, das das Bild und die Aufschrift des göttlichen Kaisers trägt. Und dann schließlich frage ich dich mit Christus: "Wessen Bild und Aufschrift ist das?" Du antwortest: "Gottes." Ich antworte dir: "Warum also gibst Du nicht Gott, was ihm gehört?" Wenn wir wirklich ein Abbild Gottes sein wollen, müssen wir Christus ähnlich werden, denn er ist das Abbild der Güte Gottes und "das Abbild seines Wesens" (Hebr 1,3). Und Gott "hat alle, die er im voraus erkannt hat, auch im voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben" (vgl. Röm 8,29). Christus hat wahrhaftig dem Kaiser gegeben, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört. Er hat in vollkommenster Weise die Gebote beobachtet, die auf den beiden Tafeln des göttlichen Gesetzes verzeichnet waren, "und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz" (Phil 2,8) und war so im höchsten Grad geschmückt mit allen sichtbaren und verborgenen Tugenden." Julius Cäsar Russo, wie Laurentius mit seinem Geburtsnamen heißt, wurde 1559 als Sohn wohlhabender Kaufleute in der Hafenstadt Brindisi geboren. Schon von Kindheit an soll er durch seine Frömmigkeit aufgefallen sein. Auch sein besonderes Redetalent zeigte sich bereits in jungen Jahren. Er verlor früh seine Eltern und wuchs bei seinem Onkel auf, der Priester war und für die Ausbildung des Priesternachwuchses in Venedig zuständig war. Julius aber war begeistert von dem damals noch jungen Kapuzinerorden. Er trat 1575 ins Noviziat in Verona ein und erhielt den Ordensnamen Laurentius. Während seiner Studien in Venedig und Padua zeigte sich seine besondere Liebe zur Heiligen Schrift und zu den Kirchenvätern. Er studierte die alten Sprachen, um die Texte der Heiligen Schrift im Urtext lesen zu können. Als erfolgreicher Prediger war er nicht nur in der Bibel in einer Weise bewandert, die selbst die Rabbiner in Erstaunen und Bewunderung versetzte, sondern auch in den rabbinischen Schriften. Das veranlasste sie, ihm Respekt und Wertschätzung zu bekunden. Laurentius macht deutlich, dass das Wort Gottes in jedem, der es hört und aufnimmt, eine Kraft entfaltet, die das ganze Leben verwandelt. Das Wortes Gottes verwandelt uns von innen her und heiligt uns:
"Das Wort Gottes ist Licht für den Verstand und Feuer für den Geist, so dass der Mensch Gott erkennen und lieben kann. Dem inneren Menschen, der vom Geist Gottes lebt, ist es Brot und Wasser: Brot, das süßer ist als Honig, und Wasser, das besser ist als Wein."
Seine Ehrfurcht vor dem Wort Gottes war so groß, dass er die Heilige Schrift nur kniend las. Bald konnte er den griechischen und hebräischen Text auswendig und Laurentius war sich gewiss, dass er den Text der Heiligen Schrift "ginge er durch einen Brand verloren, vollständig im Urtext rekonstruieren könne." Bereits mit 22 Jahren wurde Laurentius zum Lektor der Theologie und zum Prediger ernannt. 1582 wurde er zum Priester geweiht. Laurentius verstand es, sowohl in der Sprache der Gelehrten zu reden, als auch in der des einfachen Volkes. So war gleichsam als Professor wie als Volksprediger geschätzt. Dabei kam ihm sein Sprachtalent zugute. Er sprach mehrere Sprachen fließend, unter anderem Deutsch und Französisch. Auch im Orden wurde er bald in Führungspositionen eingesetzt. Er war mehrmals Provinzial, zeitweise auch Generaloberer des Ordens. An der Ausbreitung der Kapuziner im deutschsprachigen Raum war er maßgeblich beteiligt. Die Päpste und die katholischen Fürsten betrauten ihn mit wichtigen diplomatischen Missionen. Damals stellten die Türken eine große Gefahr für das Abendland dar, weite Teile Ungarns wurden durch sie erobert und sie standen vor den Toren Wiens. Als Prediger im Heer Kaiser Rudolphs II. sprach Laurentius den christlichen Soldaten Mut zu, und so gelang dem nur 18000 Mann starken kaiserlichen Heer 1601 der Sieg über die türkische Übermacht bei Stuhlweißenburg in Ungarn. Als Theologe, der sowohl in der Heiligen Schrift als auch in den Vätern versiert war, konnte er auf beispielhafte Weise die katholische Lehre jenen Christen verkünden, die sich der Reformation angeschlossen hatten. Laurentius war eine der führenden Persönlichkeiten der Gegenreformation. In mehreren Disputationen und Schriften widerlegte er die Argumente der Lutheraner und konnte viele für den katholischen Glauben gewinnen. Laurentius war erfüllt von einer tiefen Frömmigkeit. Inmitten seiner vielen Aufgaben pflegte Laurentius ein geistliches Leben von außergewöhnlichem Eifer. Neben seiner Liebe zur Heiligen Schrift, von der bereits die Rede war, war er geprägt von einer tiefen Verehrung der heiligsten Eucharistie. Er konnte während der Feier der Messe stundenlang in Andacht verharren. All sein Tun war begleitet von seinem Gebet. Neben der Verehrung des heiligen Kreuzes waren ihm der Rosenkranz und das Offizium der Jungfrau Maria sehr wichtig. Überhaupt schrieb er alle Wunder der Gottesmutter zu und nahm immer wieder zu ihr seine Zuflucht. Gab er den Segen, sprach er gern die Worte:
"Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib!"
Laurentius war ein bedeutender Mariologe und der Autor einer Reihe von Marienpredigten, die "Mariale" genannt werden. Sie zeigen die einzigartige Rolle der Jungfrau Maria auf, deren unbefleckte Empfängnis und Mitwirkung am erlösenden Werk Christi. Oft kommt er auch auf das Wirken des Heiligen Geistes im Leben der Gläubigen zu sprechen:
"Der Heilige Geist macht das Joch des göttlichen Gesetztes süß und erleichtert sein Gewicht, so dass wir die Gebote Gottes mit großer Leichtigkeit, ja sogar mit Freude befolgen können."
1618 zog sich Laurentius ins Kloster von Caserta zurück, um dort etwas Ruhe zu finden. Doch schon bald wurde er von den Bewohnern der Stadt Neapel gebeten, beim Spanischen König für sie Fürsprache einzulegen. Trotz aller Warnungen seiner schwachen Gesundheit wegen machte Laurentius sich auf den Weg und erfüllte den ihm zugetragenen Auftrag. Doch die glühende Sommerhitze und die Strapazen der langen Reise schwächten ihn und er erkrankte und starb, wie er es vorhergesagt hatte, an seinem 60. Geburtstag, dem 22. Juli 1619, wenige Tage nach seiner Ankunft. In Villafranca del Bierzo in der Nordspanischen Provinz Leon fand er seine letzte Ruhe. Mit seiner reichen Lehr- und Predigttätigkeit hat er zur Erneuerung des religiösen Lebens der Gläubigen und der Gesellschaft seiner Zeit beigetragen. Zu seinen Werken zählen zahlreiche exegetische und theologische Schriften sowie seine Predigtsammlungen. 1959 hat Papst Johannes XXIII. Laurentius zum Kirchenlehrer erhoben mit dem Titel "doctor apostolicus".
Der heilige Laurentius lehrt uns, die Heilige Schrift zu lieben und in der Vertrautheit mit ihr zu wachsen und täglich eine freundschaftliche Beziehung mit dem Herrn im Gebet zu pflegen. Das Gebet ist der Raum, in dem wir mit Gott sprechen und er mit uns:
Oh, wenn wir diese Tatsache nur verstehen würden, dass Gott in uns wirklich anwesend ist, wenn wir im Gebet mit ihm sprechen, dass er unseren Gebeten zuhört, auch wenn wir nur mit unserem Herzen und unserem Verstand beten. Er ist nicht nur anwesend und hört zu, sondern er nimmt sich nur allzu gerne unserer Fragen an.
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