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  • 01.08.2013 13:49 - 1. August – Die Kettenfeier des heiligen Petrus
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

1. August – Die Kettenfeier des heiligen Petrus

Gleich zu Beginn der Lesung heute stößt man auf den König Herodes. Dieser Herodes hatte bereits eine bewegte Vergangenheit hinter sich, als er König wurde. Im sechsten Lebensjahr kam er nach Rom und geriet früh unter die Räder. Ein Schlemmer war er, ein Verschwender und Schuldenmacher, der zeitweilig sogar im Gefängnis saß, bis ihn die Gunst des römischen Kaisers von heute auf morgen zum König erhob. Natürlich wollten die Juden von einem solchen König nicht viel wissen und schnitten ihn, wo sie konnten. Da katzbuckelte Herodes vor den eigenen Untertanen, schmeichelte ihnen auf jede erdenkliche Weise, und als er merkte, dass er bei den Pharisäern Eindruck machen könne, wenn er die verhassten Christen verfolgte, ließ er zunächst um Ostern 44 den heiligen Apostel Jakobus den Älteren hinrichten. Als nächster sollte der heilige Petrus an die Reihe kommen, der im Gefängnis saß.

Es war in der Nacht vor dem Hinrichtungstag. Petrus wurde im Gefängnis wie ein Schwerverbrecher von sechzehn Soldaten in vier Abteilungen bewacht. Zwei weitere Gefangenenwärter befanden sich bei ihm in der Zelle. Außerdem trug der Verurteilte doppelte Ketten. Da war an ein Entweichen oder an eine Befreiung nicht zu denken, aber die christliche Gemeinde in Jerusalem betete ohne Unterlass zum Herrn für Petrus, und es sollte sich tatsächlich zeigen, dass das Gebet stärker ist als alle Wachen und Ketten.

In der Nacht vor dem Hinrichtungstag schlief Petrus trotz der Wachen und Ketten seelenruhig den Schlaf des Gerechten. So fest schlief er, dass der Engel, den Gott zu seiner Befreiung sandte, ihm erst einen kräftigen Stoß geben musste, damit er aufwache, und während er sich verschlafen noch die Augen rieb, fielen ihm die Ketten von den Händen, und schon drängte der Bote des Himmels zur Eile mit den Worten: „Petrus, mal schnell in die Schuhe!“ Petrus tat so, und wieder sagte der Befreier: „Nun nimm den Mantel und dann rasch hinter mir her!“ Petrus tat, wie ihm geheißen wurde, aber bei Verstand war er immer noch nicht, es kam ihm vor, als träume er. Darauf schritten die beiden ungesehen und ungehindert durch die Wachen bis zur dreifach verriegelten eisernen Gefängnistür, und siehe da, das Tor öffnete sich von selbst. Stillschweigend begleitete der Engel seinen Schützling noch ein Stück Wegs und war dann plötzlich verschwunden. Jetzt erst kam Petrus zu sich selbst. Wie versteinert blieb er einen Augenblick stehen, fasste sich mit der Hand an die Stirn und sagte halblaut vor sich hin: „Nun weiß ich sicher, dass der Herr seinen Engel gesandt hat, er hat mich aus der Hand des Herodes und aller Erwartung des Volkes der Juden entrissen.“

Da stand also der befreite Petrus mutterseelenallein auf der nächtlichen Straße und überlegte, was er tun solle. Natürlich durfte er unter den gegebenen Umständen nicht in Jerusalem bleiben. Bevor er jedoch das Weite suchte, wollte er erst den Glaubensbrüdern Bescheid geben. So stapfte er durch die Stadt nach dem Abendmahlssaal, der ersten Kirche der Christenheit, wo zur gleichen Stunde die Gläubigen für ihn beteten. Stürmisch, wie es seine Art war, klopfte er drei-, vier-, zehnmal nacheinander, und es kam auch sogleich eine Magd, und als diese die Stimme des Apostels vernahm, vergaß sie die Tür zu öffnen, rannte vielmehr zu den anderen zurück und meldete, Petrus stehe draußen. Da gab es erstaunte Gesichter, einer warf einen vielsagenden Blick nach dem älteren Mädchen, und ein zweiter meinte: „Du, du bist wohl nicht recht bei Trost, was?“ Währenddessen trommelte Petrus unten an der Tür weiter, und als man ihm endlich öffnete, stand er wirklich da. Groß war die Freude, als Petrus von seiner Befreiung berichtete. Darauf gab er noch schnell einige Anordnungen und verließ in der gleichen Nacht die Stadt, um sich in Sicherheit zu bringen.

Vierhundert Jahre nach dem erwähnten Vorfall kamen die Ketten, die Petrus in Jerusalem getragen und die die dortigen Christen in all der Zeit als Reliquien verehrt hatten, nach der Ewigen Stadt, und als sie der damalige Papst neben die Ketten legte, an die der Apostelfürst später im Kerker zu Rom angeschmiedet war, schlossen sich beide zu einer einzigen Kette zusammen. Da erbaute man zu Ehren der Ketten eine Kirche, die man die Kettenkirche nannte und in der heute noch die Ketten des heiligen Petrus gezeigt und verehrt werden, und wer sie sieht, wird dabei unwillkürlich an die Tatsache erinnert, dass der liebe Gott ein gutes und beharrliches Gebet gern erhört.


1. August – Die Machabäische Mutter mit ihren sieben Söhnen



Die fromme Machabäische Mutter und ihre sieben Söhne waren schon zweihundert Jahre vor Christi Geburt ein leuchtender Beweis, dass den Menschen nichts von der Liebe Gottes zu scheiden vermag, solange er Ihn vor Augen hat und sein Wort im Herzen bewahrt.

Als Antiochus Epiphanes, König in Syrien, Jerusalem erobert hatte, versuchte er die Juden mit Gewalt vom wahren Gott abzubringen und zur Anbetung der aufgestellten Götzenbilder zu bewegen. Viele ließen sich von der Furcht vor dem Tod zum Abfall verleiten; andere aber wählten lieber den Tod. Unter denen war auch die Machabäische Mutter mit ihren sieben Söhnen. Da sie sich weigerten, das Gesetz ihrer Väter zu übertreten, wurden sie auf Befehl des Königs mit Geißeln und Ochsensennen grausam geschlagen.

Der älteste von ihnen antwortete dem König: „Was willst du viel fragen und von uns wissen? Wir wollen lieber sterben, als gegen den Herrn unseren Gott sündigen.“ Über diese Rede wurde der König sehr zornig und ließ ihm, weil er zuerst geredet hatte, die Zunge ausreißen, die Haut abziehen, Hände und Füße abhauen und ihn dann in einem glühenden Kessel lebendig braten. Die Mutter aber und die sechs anderen Brüder mussten zusehen, wie er auf diese langsame Weise zu Tode gemartert wurde.

Hierauf führte man den zweiten zur Marter. Diesem streiften sie die Haut samt den Haaren vom Haupt und fragten ihn, ob er dem Gebot des Königs gehorchen wolle, ehe er an allen Gliedern des Leibes gemartert würde. Er antwortete mit festem Mut: „Nein, ich werde es nie tun.“ Ja noch in den letzten Zügen sprach er zum König: „Grausamer König! Du nimmst uns zwar dieses zeitliche Leben; aber der König des Himmels und der Erde wird uns, weil wir aus Liebe zu Ihm sterben, wieder auferwecken zum ewigen Leben.“

Der dritte bot seine Hände freiwillig dar und sprach voll Zuversicht: „Diese Glieder hat mir Gott zum Himmel gegeben, ich habe sie als Gottes Gabe jeder Zeit in Ehren gehalten und nur um seines Gesetzes willen gebe ich sie gerne hin.“ Er starb mit diesen Worten.

Der vierte sprach noch im Augenblick des Todes: „König! Du hast zwar selbst die Macht uns zu peinigen; wisse aber: Mitten unter den Qualen des Todes sind wir doch selige als du, denn wir haben die Hoffnung, dass uns Gott wieder auferwecken wird zu einem besseren Leben. Dir aber wird die Auferstehung nicht zum Leben, sondern zum Tod und zur Verdammung sein.“

Dann ergriffen sie den fünften und geißelten ihn. Dieser sah auf Antiochus und sprach: „Du bist ein Mensch und musst sterben! Weil du aber Gewalt hast auf der Erde, so tust du jetzt was du willst. Aber nicht lange mehr, so wirst du erfahren, dass Gott noch mächtiger ist als du und dich und dein Geschlecht dafür strafen wird.“

Jetzt wurde der sechste Bruder zur Peinigung herbeigeführt. Dieser sprach noch in den letzten Zügen: „Betrüge dich nicht umsonst, o König! Schreibe die Macht, uns zu töten, nicht deiner Hoheit zu. Wir leiden dies alles bloß aus eigener Schuld. Weil wir gegen Gott gesündigt haben, so lässt er so schreckliche Dinge über uns kommen. Dir aber wird es nicht ungestraft hingehen, dass du es wagst, gegen Gott so zu wüten.“

Nun war noch der jüngste Bruder übrig. Diesen nahm der König zu sich hin und redete überaus freundlich mit ihm. Er beteuerte es ihm mit einem Eid, wenn er das Gesetz seiner Väter verlassen würde, so wolle er ihn reich und glücklich und zu einem großen Herrn machen, ihn für seinen Freund halten und es ihm an nichts fehlen lassen. Der Junge ließ sich aber durchaus nicht dazu bewegen. Da rief der König die Mutter herbei und riet ihr, sie sollte ihn dazu bereden, damit doch wenigstens einer ihrer Söhne am Leben bleibe. Aber die Mutter beugte sich zu ihrem Sohn herab und sagte zu ihm: „Du mein liebes Kind, das ich unter meinem Herzen getragen habe, so lange Zeit ernährt und mit so großer Mühe bis zu diesem Alter erzogen habe,- erbarme dich doch über mich! Ich bitte dich, mein Kind, sieh Himmel und Erde an und alles was darin ist. Sieh, dieses alles und das ganze Menschengeschlecht hat Gott aus nichts gemacht. Fürchte dich daher nicht vor dem Henker, sondern zeige dich deiner Brüder würdig und stirb gerne. So wird der barmherzige Gott, samt deinen Brüdern, dich mir wieder geben.“

Ehe die Mutter noch ausgeredet hatte, sprach der Junge zu den Henkern: „Worauf wartet ihr noch? Ich gehorche allein dem Gebot Gottes, das er uns durch Mose gegeben hat. Du aber, o König! der du dem Volk Gottes alles Leid antust, wirst der Hand Gottes nicht entfliehen. Trotze nicht auf deine Gewalt; denn du bist dem Gericht Gottes, der allmächtig ist und alles weiß, noch nicht entronnen. Meine Brüder sind nun, nach diesen kurzen Leiden, der Verheißung des ewigen Lebens teilhaftig geworden. Du aber wirst noch nach Gottes gerechtem Urteil für deinen Übermut bestraft werden. Ich will nun nach dem Beispiel meiner Brüder Leib und Leben um des Gesetzes meiner Väter willen gerne dahin geben. Gott wird, um was ich herzlich flehe, sich seines Volkes bald wieder erbarmen. Du aber wirst unter großen Qualen und Peinen noch bekennen müssen: Er allein ist der wahre Gott.“

Da der König dies hörte, wurde er wütend vor Zorn. Er ließ ihn noch schrecklicher martern als alle übrigen und zuletzt auch noch die Mutter.

Welch ein hoher Mut, den uns der Blick ins bessere Leben gibt! Der lebendige Gedanke an den Himmel nimmt dem furchtbarsten Tod alles Schreckliche und vernichtet alle verführerischen Reize dieser sichtbaren Welt, wenn wir mit Paulus glauben: „Dass die Leiden dieser Zeit gar nicht zu vergleichen sind mit der Herrlichkeit, die künftig an uns offenbar werden wird.“ (Röm 8,18)



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