22.09.Mauritius und Gefährten + um 300 Märtyrer Mauritius war Anführer der sagenumwobenen thebäischen Legion. Zu einer Zeit, als das Römische Reich noch heidnisch war, bestand diese Legion bereits überwiegend aus Christen, die vor allem aus Ägypten stammten. Über sie schreibt die Legenda Aurea:
"Die Thebäer haben ihren Namen von der Stadt Theben im Land Ägypten. Dieses Land hat großen Reichtum und die Stadt Theben hat hundert Tore und liegt auf dem Wasser des Nil. ... Der Anführer dieser Legion aber war der edle Mauritius, Candidus, Innocentius, Exuperius, Victor und Constantinus waren seine Offiziere."
Die Kaiser Diocletian und Maximian sollen die thebäische Legion zusammen mit anderen Truppen in den Krieg gegen germanische Stämme geschickt haben. Der Kaiser gebot, dass alle Soldaten den Göttern opfern sollten. Mauritius schlug daher mit seinen Soldaten das Lager abseits der anderen Truppen auf, um den kaiserlichen Befehl zu umgehen. In der Legenda Aurea heißt es dazu:
Als die heiligen Ritter den Befehl des Königs vernahmen, zogen sie etwa acht Meilen weg vom Heer und schlugen ihr Lager bei der Stadt Agaunum, die an der Rhone liegt, auf. Als das Maximianus hörte, sandte er zu ihnen Kriegsknechte und gebot, dass sie zusammen mit den anderen Kriegern den Göttern opferten.
Mauritius aber schwor seine Soldaten auf die Treue zu ihrem Glauben ein. Standhaft weigerten sie sich, zu opfern. Auch der Befehl des Kaisers, jeden zehnten aus ihren Reihen enthaupten zu lassen, konnte sie nicht einschüchtern. In der Legenda Aurea heißt es weiter:
Da neigten die Heiligen ihre Häupter dar mit Freuden und jeglicher eilt, dass er dem anderen zuvorkomme im Tode. Sankt Mauritius aber stand auf und sprach zu ihnen unter anderem dieses: "Ich freue mich mit euch, dass ihr alle bereit seid, für den Christenglauben zu sterben. Daher habe ich es zugelassen, dass man eure Kameraden tötete, da ich euch bereit sah zum Leiden für Christus. Ich wollte das Gebot des Herrn halten, der zu Petrus sprach: steck dein Schwert in die Scheide. Schon liegen um uns die Leiber unserer Kameraden und von dem Blut der Freunde sind unsere Gewänder rot. So wollen wir ihnen nachfolgen zum Martyrium und wollen dem Kaiser antworten: Kaiser, wir sind deine Ritter und haben das Schwert ergriffen, das Reich zu beschirmen. In uns ist keine Verräterei noch Furcht, aber den Glauben an Jesus Christus wollen wir nimmermehr lassen."
Der Kaiser wurde wütend darüber, dass die Soldaten sich seinem Befehl widersetzten, ließ abermals jeden Zehnten von ihnen töten und als er sah, dass dies erneut die Soldaten nicht einschüchtern konnte, gab er den Befehl, die ganze christliche Legion hinzurichten. Mauritius und viele seiner Soldaten erlitten an diesem Tag das Martyrium. Einige aber entkamen, wurden aber später gefasst und hingerichtet. So kommt es, dass mehrere Städte seither die Gräber der großen Märtyrer der thebäischen Legion bergen und als ihre Stadtpatrone verehren.
In einem liturgischen Text des heiligen Ambrosius heißt es:
Die Schar der Gläubigen kam, von göttlichem Licht erleuchtet, von den äußersten Enden der Erde, um dich, Herr, anzubeten. Von den leiblichen Schwertern der Krieger umdroht, von den geistlichen Waffen verteidigt, ging die Legion der Soldaten mannhaft zur Marter. Da wollte der stinkende Wüterich sie in Furcht jagen, darum ließ er zweimal mit dem Schwert den zehnten Mann von ihnen töten. Doch da sie ausharrten im Glauben, ließ er ihnen allen in gleicher Weise das Haupt abschlagen. Sie aber waren vom Feuer der Liebe so sehr entzündet, dass sie ohne Waffen mit gebeugtem Knie den Schlag des Henkers erwarteten, fröhlichen Herzens. Unter ihnen gewann Mauritius, in Liebe zu deinem Glauben entbrannt und ausharrend bis ans Ende, die Krone des Martyriums.
Mauritius und seine Gefährten wurden im römischen Agaunum hingerichtet. Heute ist dieser Ort nach ihm benannt: Saint-Maurice in der Schweiz im Rhone Tal südöstlich des Genfer Sees. Von dort aus breitete sich die Verehrung des heiligen Mauritius in ganz Europa aus.
Ebenfalls zur thebäischen Legion gehörten Felix, Regula und Exuperantius, die das Martyrium in Zürich erlitten haben und Patrone dieser Stadt sind, Viktor von Xanten und Gereon von Köln und viele andere heilige Märtyrer.
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