18. Oktober - Hl. Lukas
Lukas stammte nach altkirchlicher Überlieferung aus dem syrischen Antiochia und wurde wohl zusammen mit seinem Bruder Titus (6.2.) vom Völkerapostel Paulus (25.1., 29.6., 30.6.) zum katholischen Glauben bekehrt. - Lukas war ein Arzt . Er lebte unverheiratet und hatte keine Kinder.
Als Mitarbeiter begleitete der hl. Lukas den hl. Paulus auf dessen zweiter Missionsreise in den Jahren 50 bis 52. Zwar nennt Lukas seinen eigenen Namen in der Apostelgeschichte nicht, doch weist das „wir“ auf seine Teilnahme an dieser Missionsreise hin. Lukas scheint dann in Philippi geblieben zu sein, wo er den hl. Paulus auf dessen dritter Missionsreise wiedertraf.
Auch an der dritten Missionsreise des Völkerapostels von 53 bis 58 hat der hl. Lukas teilgenommen, worauf das „wir“ in den entsprechenden Kapiteln der Apostelgeschichte hinweist. Außerdem wird im zweiten Brief an die Korinther der Bruder erwähnt, dessen Lob wegen des Evangeliums durch alle Gemeinden erschallt. Wenn damit das von Lukas verfaßte dritte Evangelium gemeint ist, hat er dieses offenbar zu Beginn der fünfziger Jahre des 1. Jahrhunderts niedergeschrieben.
Nachdem der hl. Paulus während seiner Haft in Caesarea an den Kaiser apelliert hatte, fuhr er zu Schiff nach Rom. Dabei begleitete ihn der hl. Lukas . Die sog. Gefangenschaftsbriefe entstanden wohl während des Hausarrestes zu Rom in den Jahren 60 bis 62. Zwei von ihnen erwähnen St. Lukas, der also während dieser Zeit dem Völkerapostel in Rom zur Seite gestanden haben wird. Auch in der Hauptstadt des Imperiums dürfte Lukas wieder als Arzt gewirkt haben, da ihn der Kolosserbrief ausdrücklich als solchen bezeichnet.
Mit dem Brande Roms 64 brach die staatliche Verfolgung der Kirche durch das Imperium an (vgl. 10.12.). Als St. Paulus wieder nach Rom kam, hatte er erneut eine Gefangenschaft zu erdulden, an deren Ende 67 das Martyrium stand. Auch während dieser zweiten römischen Gefangenschaft hielt sich der hl. Lukas in der Hauptstadt des Imperiums auf und stand dem hl. Apostel Paulus treu zur Seite. - Später sollen die Brüder Titus und Lukas eine Wallfahrt zum Grab ihres Meisters (s. 18.11.) unternommen haben.
Die Apostelgeschichte wird Lukas bis 62 abgeschlossen haben. Bis in dieses Jahr reichen die dort berichteten Geschehnisse. St. Lukas hätte sein Werk später ergänzen können, z.B. durch eine Schilderung des Martyriums des hl. Paulus zu Rom, doch hat er dies unterlassen. Offenbar hatte die in Jerusalem beginnende Erzählung der Apostelgeschichte mit der Ankunft des hl. Paulus in Rom und mit der Verkündigung des Glaubens dort ein ihr angemessenes Ende gefunden. Jerusalem war sozusagen das Haupt des Alten Bundes. Möglicherweise wollte der hl. Lukas darauf hinweisen, daß Rom mit der Ankunft des Völkerapostels als Haupt des Neuen Bundes an die Stelle Jerusalems trat, obwohl es noch eine heidnische Stadt war (vgl. 13.1.).
Der hl. Lukas ließ sich später zu Theben in Böotien nieder. Diese Gegend gehörte zu der römischen Provinz Achaia in Griechenland. Im Alter von vierundachtzig Jahren soll Lukas gestorben sein, ohne Blutzeuge zu werden. - Daneben wird allerdings auch überliefert, er habe das Martyrium unter Domitian (81 - 96) erlitten.
Es wird erzählt, daß St. Lukas ein Bild der Gottesmutter malte, das die heilige Kaiserin Pulcheria , die Schwester Theodosius’ II. (408 - 450), aus Jerusalem erhalten haben soll. Sie habe es in einer Kirche zu Konstantinopel aufgestellt, heißt es.
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