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  • 30.11.2013 20:09 - Die Legende des Seligen Josbert
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

30. November - Seliger Josbert (+ 1186). - Heiliger Andreas, Apostel

Die Legende des Seligen Josbert

Am 30. November 1186, am Festtag des Heiligen Andreas, versammelten sich die Mönche von Déols, um das Morgenlob zu singen. Im zitternden Schein der Kerzen schritt der Abt durch den Chorraum der Kirche, um festzustellen, ob sich auch jeder auf seinem Platz befand. Als er seine Inspektion beendet hatte und eben das Zeichen zum Beginn des Gesanges geben wollte, fiel sein Blick auf einen leeren Chorstuhl.

- Wo ist unser Bruder Josbert? fragt er.

Da kommt Bewegung in die Kapuzenmänner; ein langes Gemurmel ist in den Rängen zu hören; aber niemand kann die Frage des Abtes beantworten.

- Es muss etwas Schlimmes passiert sein; das will ich selbst herausfinden.

Und in grosser Eile geht er hinaus, gefolgt von einem Novizen.

Bruder Josbert zeichnete sich durch seine Tugenden, seine Frömmigkeit und der gewissenhaften Ausführung seiner Aufgaben aus.

Nach einigen Minuten kehrte der Abt blass und völlig aufgelöst zurück und rief:

- Meine Brüder, uns ist ein grosses Ereignis geschehen. Der selige Josbert ist im Himmel. Setzt euren Gesang ab und kommt mit, um das herrliche Wunder, das an seinem Leib geschah, zu betrachten.

Die Mönche folgten den Schritten des Abtes und traten mit ihm in die Zelle ein, wo sie ein wunderbarer Anblick erwartete. Wie mit einem Grabtuch, sittsam eingehüllt in die steifen Falten seiner schwarzen Kutte, die Hände gefaltet, das Gesicht dem Himmel zugewandt, lag Jisbert tot auf seiner Schilfmatte. Zwei purpurrote Rosen wuchsen aus seinen Augen, zwei andere aus seinen Ohren und eine fünfte erblühte aus seinem Mund und jede dieser Blumen trug in ihrer Blüte einen Buchstaben des Namens der Heiligen Jungfrau.



Als Erzbischof Henri de Sully in seinem bischöflichen Gewand und umgeben von seinem Klerus, das Wunder bestaunen kam, schickte er sich an, die wunderbaren Rosen zu pflücken, sie aber verwelkten und verblassten sobald sie von ihrem Platz entfernt wurden, mit Ausnahme jener, die in seinem Mund erblühte. Noch lange behielt sie ihre Frische und ihren Glanz im Reliquienschrein, in dem sie mit ihren Gefährtinnen gelegt wurde.



J. Veillat




Gegrüßet seist Du, Maria,

voll der Gnade,

der Herr ist mit Dir.

Du bist gebenedeit unter den Frauen,

und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes,

bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Amen.



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