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  • 14.12.2013 14:05 - 14.12.Hl. Johannes vom Kreuz
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

14.12.Hl. Johannes vom Kreuz
1542-1591
Ordenspriester Kirchenlehrer



Hl. Johannes vom Kreuz In einer dunklen Nacht,
entflammt von Liebessehnen,
o seliges Geschick!
entfloh ich unbemerkt,
da nun mein Haus in Ruhe lag.
So beginnen die Gesänge einer Seele des Hl. Johannes vom Kreuz. Johannes vom Kreuz (1542-1591) lebte in Spanien. Mit 18 Jahren trat er in den Karmeliterorden ein. Der Zustand dieses Ordens erschütterte ihn und er gründete zusammen mit Teresa von Avila mit den "Unbeschuhten Karmeliten" einen Reformzweig. Dabei hatte er mit heftigem Widerstand seitens des Ordens zu kämpfen und wurde sogar monatelang eingekerkert.
Besonders in der Zeit der Kerkerhaft wurden ihm mystische Gotteserfahrungen zu Teil. Die Gedichte und dazugehörigen Erklärungen, die er niedergeschrieben hat, zeugen von diesen Erfahrungen. 1926 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben.
Was ist nun jene dunkle Nacht die Johannes vom Kreuz besingt? Sie ist ein Zustand, in den Gott die Seele führt, die er liebt. Ein Mensch, der nur Gutes erfährt, der gleichsam immer auf der Sonnenseite des Lebens steht, vergißt zu leicht, dass alles, was er hat, nur Geschenk ist, ihm nur vorübergehend anvertraut, vergänglich. Allzu schnell können weltlicher Besitz und weltliches Glück vergehen.

"Da die Festtracht, die ihr tragt, euch veranlaßt, nicht so gering wie billig von euch zu denken, so legt sie ab, damit ihr, wenn ihr euch fortan im Werktagskleid vorfindet, einseht, dass ihr nicht mehr verdient und wer ihr überhaupt seid. Dies Beispiel führt der Seele ihre Erbärmlichkeit vor Augen, die ihr vorher verborgen war; denn als sie noch festlich einherging und viel Trost, Süßigkeit und Unterstützung bei Gott fand, war sie selbstsicherer und mit sich selbst zufriedener, und es kam ihr vor, Gott einigermaßen zu Diensten zu sein."

Die dunkle Nacht ist die Selbsterkenntnis unserer Schwachheit und Armseligkeit, die Erkenntnis, dass wir alles, was wir sind und haben, allein und ganz Gott verdanken. Diese Einsicht kann sehr schmerzhaft sein und doch ist sie der entscheidende Schritt hin zu einer tieferen Vereinigung mit Gott. Denn wenn wir erkennen, dass wir aus uns nichts haben, sondern alles als Geschenk von Gott empfangen, so werden wir auch offen und dankbar für seine Geschenke und nun kann Gott uns in noch viel größerem Maße als zuvor seine Liebe erweisen.
Nach dieser Liebe Gottes sehnt sich unsere Seele. Nur Gott kann unsere tiefste Sehnsucht stillen. Wenn wir das Verlangen nach irdischen Gütern abgelegt haben, wenn wir nicht mehr falschen Trost suchen, dann kann Gott unser Verlangen stillen und uns bleibenden Trost schenken. Loslassen, um zu empfangen, nichts haben wollen, um alles zu bekommen, das ist das Geheimnis des Weges mit Gott. Davon sagt der Hl. Johannes vom Kreuz: [/b[b]]"Um dahin zu kommen, alles zu schmecken,
wolle an nichts Geschmack haben.
Um dahin zu kommen, alles zu besitzen,
wolle in nichts etwas besitzen.
Um dahin zu kommen, alles zu wissen,
wolle in nichts etwas wissen."

Loslassen von allem Irdischen, frei sein, zur Ruhe kommen. So kann die Seele dem irdischen Gefängnis entfliehen und zu ihrer wahren Heimat bei Gott gelangen. Das meint keine pessimistische Weltverachtung. Die Welt an sich ist sehr gut von Gott geschaffen. Aber es ist unsere Versuchung, uns an diese Welt zu binden und dabei den Schöpfer, an den allein wir uns binden sollen, zu vergessen.
Bitten wir Gott, dass er uns Momente der Selbsterkenntnis schenken möge, wenn sie auch noch so schmerzhaft sind. Bitten wir ihn, dass er uns Kraft gebe, alles Irdische loszulassen. Bitten wir ihn, dass er uns frei mache, damit wir in Freiheit zu ihm gelangen. Haben wir Verlangen nach der Liebe Gottes, die allein unsere Sehsucht stillt und uns allein glücklich machen kann.

So blieb ich und vergaß mich selbst,
neigte das Antlitz über den Geliebten.
Alles erlosch, ich gab mich auf,
ließ meine Sorge fahren,
vergessen unter Lilien.



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