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  • 13.11.2010 17:37 - Über den inneren Frieden
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

Über den inneren Frieden und über die innere Unzufriedenheit — Das Sakrament der Beichte kann zum roten Teppich zu dem wahren inneren Frieden werden.

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

vielen Dank für Ihren Brief. Ich helfe von Herzen gern, den Herrn Vater in das Herz der Gottesmutter zu bringen. Ich betrachte dies umso mehr als eine dankbare Aufgabe, da ich spüre, dass die betreffende Seele sich auch selber nach der Berührung mit der Gottesmutter sehnt. Der Vater ist sich dessen nicht ganz bewusst, seine Seele jedoch hat Maria nie losgelassen. Es freut mich ebenfalls, dass Sie darum bitten, der Vater möge den inneren Frieden finden und eine reumütige Beichte sprechen können. Die Seele wird erst fruchtbar in ihren Werken für Gott, wenn sie den inneren Frieden instand zu halten bzw. wiederzufinden weiß.

Der innere Friede ist eigentlich wie eine relative Windstille in der Seele, in jenem Sinne, dass die Seele sich in dieser Verfassung nicht von irgendwelchen Einflüssen erschüttern lässt, sich deshalb auch nicht leicht in demjenigen lähmen lässt, was sie für Gott tun kann, und außerdem auch empfänglicher für alles Gute ist, was Gott ihr zukommen lässt. Der innere Unfriede kommt durchwegs aus unbewältigten Erinnerungen und Erfahrungen hervor, aus einer Auflehnung der Seele gegen ihre eigene innere Beschaffenheit und aus Unzufriedenheit mit dem Gang des eigenen Lebens, mit dem eigenen Schicksal. Der innere Unfriede weist immer darauf hin, dass manches nicht so läuft, wie es sich die Seele gedacht oder erhofft hat. Wenn dahingegen der wahre innere Friede in der Seele Wurzeln schlägt, weist dies darauf hin, dass die Seele sozusagen ihren Frieden mit der Art und Weise geschlo ssen hat, wie Gottes Vorsehung ihren Lebensweg lenkt. Ich könnte es so ausdrücken, dass der innere Friede in jenem Augenblick geboren wird, wenn die Seele in sich ganz aufrichtig, protestlos und von Herzen zu Gott bzw. zu Maria sagt: “Also gut, ich finde mich mit Deinen Verfügungen und Deiner Führung ab und stelle mich von jetzt ab innerlich darauf ein, diesen treu zu folgen; denn ich habe (endlich) begriffen, dass Du es nur gut mit mir meinst.”

Um den inneren Frieden bitten, sei es für uns selbst, sei es für eine geliebte Seele, heißt im Grunde genommen, um die eindeutige Empfindung des wahren Glückes bitten; denn der innere Friede ist die Verfassung, in welcher das Herz jegliche Verspannung loslässt, ganz neu aufatmet und jeden Widerstand gegen das Schicksal aufgibt. Die Seele in jener Verfassung betrachtet ihre Welt und ihr Leben ganz anders, als gäbe es nur noch Sonne. Während die unzufriedene Seele sogar bei Sonnenschein noch nach der kleinsten Wolke zu suchen scheint, findet die zufriedene Seele sogar an einem regnerischen Tag noch die Sonne... im eigenen Herzen. Wie kommt das? Weil diese Seele endlich Gottes Gegenwart in sich entdeckt hat. Wie könnte ich mich denn nicht freuen, wenn eine Seele Maria um dieses Geschenk bittet?

Die Bitte um die Gelegenheit, eine reumütige Beichte abzulegen, ist im Grunde genommen sehr eng mit der ersten Bitte verknüpft: Das Sakrament der Beichte kann zum roten Teppich zu dem wahren inneren Frieden werden. Der Zusammenhang zwischen den beiden lässt uns erkennen, dass der innere Friede eigentlich eine Frage der Empfindung der inneren Reinheit ist. Man könnte sich das Bild eines Menschen vor Augen halten, der in einen schlammigen Graben hineinfällt. Wenn er aufrecht steht, ekelt es ihm gleich vor sich selbst. Welchen Einfluss hat dieser Zustand auf sein Gemüt? Durchwegs wird er unruhig werden, unzufrieden, ohne Lust, irgendetwas zu unternehmen, bis er sich gereinigt hat. So empfindet es die Seele, die den Schlamm mancher Unreinheit in sich spürt. Nicht nur die eigentliche Sünde kann die Seele innerlich unruhig machen, auch das Gefühl, dass sie nicht ganz den Erwa rtungen anderer und bzw. oder den eigenen Erwartungen entsprochen hat, kann lähmend wirken.

Die Herrin aller Seelen lädt uns (Sie und mich) dazu ein, Sie darum zu bitten, dass der Vater mit einem ausreichend klaren Gedächtnis und klaren Verstand tief in sich hineinschauen kann, um einiges in der Beichte auszusprechen, das ihn (vor allem nach seiner eigenen Empfindung) in der Seele entstellt haben kann und ihn innerlich aufgewühlt hat, damit er sich nachher wieder des Verlangens nach der Berührung mit der Gottesmutter bzw. mit Gott bewusst wird. Oft verhindern die Spuren alter Fehler, dass sich die Seele ihres Verlangens bewusst wird, Gott im inneren Leben zu spüren.

Eigentlich können Sie Maria bereits etwas sehr Wertvolles “im Austausch” anbieten: Der Vater betet ja noch selber täglich den Rosenkranz. Wunderbar. Sie können nun täglich vor dem Rosenkranzgebet zu Maria sagen:

“Meine Himmlische Mutter und Herrin, ich weihe Dir das Rosenkranzgebet, das mein Vater Dir gleich schenken wird. Geruhe, es als eine Rose anzunehmen. Möge der Duft dieser Rose ihm die Gnade erwirken, den Rosenstrauß des Sakramentes der Versöhnung zu erben, das ihn befreien wird. Geruhe, sein Herz nach diesem Strauß verlangen zu lassen und seine Seele für die volle Verwendung dieses Straußes zu erschließen.”

Durch die Weihe jener Anstrengung, die der Vater ja selber trotz Krankheit noch aufbringt, kann diese tägliche Leistung seiner Seele noch eine reiche Gnade einbringen. Dies ist ein Beispiel dafür, dass Gottes Vorsehung oft Situationen schafft, die als “Anzahlung” für eine seelische Befreiung benutzt werden können.

Der vorhin genannte Vorschlag steht nicht mit der früher vorgebrachten These im Konflikt, dass es die Gottesmutter nicht so besonders mag, wenn Seelen mit dem Rosenkranzgebet eine eigene Intention verbinden. Maria bittet immer wieder darum, Sie sollte frei über unsere Gebete verfügen können, weil Sie am Besten weiß, was die Seelen brauchen. Trotzdem ist die vorliegende Situation etwas anders: Sie verbinden das Rosenkransgebet des Vaters nicht mit einer eigenen Intention, sondern bieten es als Geschenk dafür an, dass Gottes Vorsehung es so verfügt hat, dass der kranke Vater noch selber den Rosenkranz betet, und bitten darum, dass dieses Gebet ihn für ein Sakrament öffnen möge, das ihn den inneren Frieden und die innere Reinigung bringen kann. Deshalb handelt es sich da nicht länger um eine Gebetsintention, sondern um eine richtige Weihe.

Liebe Schwester, es passieren auch in unserer Zeit noch Wunder, sogar sehr schöne. Am meisten erfolgen sie dort, wo die Hoffnung und das Vertrauen vollkommen sind. Dies ist leicht verständlich: Wo die Hoffnung vollkommen ist, lebt die Seele so, als hätte sie dasjenige, wonach sie sich sehnt, bereits bekommen. Wo das Vertrauen vollkommen ist, spürt Gott die Hingabe und den festen Glauben an die erfüllenden Wirkungen Seiner Gegenwart. Er sät am liebsten in die Gärten, die Er für Seine Saat aufgeschlossen findet. Geben Sie sich selbst und den Vater zuversichtlich Maria hin. Sie werden merken, wie Sie vorgeht.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,

Ihre Myriam



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