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  • 18.06.2011 10:39 - Der Modernismus zur Zeit des hl. Pius X.
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

Der Modernismus zur Zeit des hl. Pius X.


Am heutigen Tag wird im traditionellen Kalender das Fest des hl. Pius X. gefeiert. Der Name Pius’ X. ist unter anderem mit dem Modernismus in der katholischen Kirche verknüpft, den er feierlich verurteilte Der Name Modernismus bezeichnet an sich nur ganz allgemein eine gewisse Vorliebe für das Neuzeitliche und Moderne. In diesem Sinn findet man den Begriff bisweilen seit dem 16. Jh. Seit dem Beginn des 20. Jh.s hat er aber durch die Äußerungen des Lehramts einen ganz bestimmten Sinn erhalten. Man bezeichnet damit eine bestimmte philosophisch-theologische Denkrichtung, die vor allem von Pius X. verurteilt wurde.

Der Modernismus ist eine Folge der subjektivistischen Philosophien des 18. Jh.s. Der Agnostizismus hatte die Objektivität unserer Erkenntnis der Welt und v. a. der metaphysischen Wesenheiten geleugnet. Der Religion wurde damit das vernünftige Fundament entzogen. Darum gewannen nun das Gefühl und der Voluntarismus eine entscheidende Rolle. Bei Kant ist Gott lediglich ein Postulat der praktischen Vernunft. Die Protestanten Jacobi und Schleiermacher erhoben dagegen das Gefühl zum Organ der Erfassung religiöser Tatbestände. W. James, Bergson und andere sahen wieder mehr im praktischen Bedürfnis die Wurzel der Religion.

Dazu kam noch die negative deutsche Bibelkritik, die in der Hl. Schrift nicht mehr Gottes Wort, sondern nur das Ergebnis menschlicher Schriftsteller und innerkirchlicher Parteikämpfe sah. Für diese Autoren ist die Bibel natürlich nicht irrtumslos, sondern enthält viele Legenden. Vor allem sind die Wunderberichte unhistorisch.
Der Modernismus stellt den Versuch dar, den katholischen Glauben mit den modernen Philosophien und angeblich wissenschaftlichen Erkenntnissen zu versöhnen. In Wahrheit ist er aber die Zerstörung des Glaubens, dem jedes übernatürliche Element geraubt wird.

Pius X. legte die Gedanken des Modernismus in der Enzyklika Pascendi Domini gregis vom 8. Sept. 1907 offen dar, nachdem er schon am 3. Juli im Dekret Lamentabili 65 modernistische Irrtümer verworfen hatte. Dabei nennt er den Modernismus das „Sammelbecken aller Häresien“. Die Grundirrtümer des Modernismus sind der Agnostizismus und der Immanentismus. Diese bewirken die Ablehnung des Glaubens, der sich auf die äußere Offenbarung stützt, und seine Ersetzung durch einen reinen Gefühls- und Erfahrungsglauben. Der Glaube ist nur ein aus dem Inneren des Menschen aufsteigendes Gefühl, eine Sehnsucht nach Gott oder eine Erfahrung von ihm.

Am Anfang des Christentums steht die religiöse Erfahrung Jesu, der für die Modernisten natürlich nicht Gott ist. Dieser hat seine Erfahrung an andere weitergeben, die sie nachvollzogen haben. Wenn der Verstand diese Erfahrungen nachträglich verarbeitet, bildet er die Dogmen, die selbstverständlich nicht unveränderlich sind. Das Bedürfnis, die Religion sinnfällig zu bekennen und zu betätigen, ist sodann der Ursprung der Sakramente. Da die Gläubigen das Bedürfnis haben, sich äußerlich zusammenzuschließen, entsteht die Kirche, da eine solche Gemeinschaft Leiter benötigt, entstehen die Ämter des Papstes, Bischofs und Priesters. Die Hl. Schrift ist nur eine Sammlung außerordentlicher Erlebnisse gottbegeisteter Menschen usw.

Nichts ist also übernatürlich und göttlicher Einsetzung, sondern alles entspringt nur den Gefühlen, Erfahrungen und Bedürfnissen.

Pius X. weist allerdings daraufhin, daß die Modernisten ihre Lehren nicht so klar und zusammenhängend darlegen, sondern nur verstreut. Im selben Buch könne man auf der einen Seite vollkommen rechtgläubige Darlegungen und auf der nächsten Seite Häresien finden. Das erhöht die Gefährlichkeit der Modernisten.



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