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  • 10.07.2011 11:32 - Christliche Gesinnung
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

Christliche Gesinnung

Schriftstellen

1) Denn nicht die Hörer des Gesetzes sind gerecht vor Gott, sondern die nach dem Gesetz leben, werden als gerecht anerkannt werden. Röm. 2,13

2) Seid Vollbringer des Wortes und nicht nur Hörer, die sich selbst betrügen. Denn ist jemand nur Hörer des Wortes und nicht Vollbringer, der gleicht einem Mann, der das ihm angeborene Aussehen im Spiegel betrachtet; er betrachtete sich nämlich, ging weg, und vergaß sogleich, wie er aussah. Wer sich aber in das vollkommene Gesetz der Freiheit versenkt und darin verharrt, nicht als vergeßlicher Hörer, sondern als Vollbringer im Werk, der wird selig sein in seinem Tun. Jak. 1,22-25

3) Denn ich sage euch: Wenn euere Gerechtigkeit nicht viel vollkommener sein wird als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr nicht hineinkommen in das Himmelreich. Matth. 5,20

4) An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen. Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird eingehen in das Himmelreich, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, der wird eingehen in das Himmelreich. Matth. 7,20-21





Betrachtung

Der Geist der christlichen Gesinnung ist die Liebe zu Gott, wie zu Jesus Christus als das Gebot aller Gebote, als die Summe und Wesenheit aller Gesetze mit den Worten ausgesprochen hat: Du sollst den Herrn deinen Gott lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deinem ganzen Gemüt: dies ist das größte und erste Gebot. Das andere aber ist diesem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten (vgl. Mt 22,37-40).

Wo diese Liebe herrscht, da wird der ganze Mensch zu Gott hingewendet und zur Erfüllung des göttlichen Willens innerlich getrieben, und so kräftig getrieben, dass er, in gleicher Gesinnung mit Christus, nach aller Wahrheit sagen kann: Den Willen meines Vaters tun, das ist meine Speise.

Wo also die christliche Gesinnung vorherrschend ist, da ist auch eine durchgängige Rechtschaffenheit im Tun und Lassen, in Sitten und Gebärden wahrnehmbar, indem das innere Leben im äußeren sich offenbart, und das göttliche Leben nur durch solche Handlungen sich offenbaren kann, welche dem göttlichen Willen, folglich allen göttlichen Gesetzen gemäß sind. Die Liebe ist ja selbst und bleibt, was sie ist, die Allerfüllerin des Gesetzes; und die gewissenhafte Erfüllung aller Gesetze bewährt die heilige Liebe und ist der zuverlässigste Beweis der christlichen Gesinnung.

Die göttliche Liebe, von der die heiligen Schriften reden, ist es also, welche alle Handlungen des Menschen, so wie alle Absichten und alle Triebfedern desselben, nach dem göttlichen Willen ordnet, und deshalb notwendig durch vollkommene Ordnung im äußeren Leben, folglich durch eine Gerechtigkeit sich offenbart, die nicht bloß in den Augen der Welt, sondern selbst vor den Augen Gottes besteht und somit einen ewigen Wert hat.

Wie aber die göttliche Liebe vollkommene Ordnung in den Menschen bringt und im Menschen bewahrt: so bringt sie auch vollkommene Ordnung in die menschliche Gesellschaft und bewahrt sie darin. Sie ist es, welche die häuslichen, bürgerlichen und kirchlichen "Vereine", von welchen zeitliches Wohl und ewiges Heil des menschlichen Geschlechtes abhängt, nach dem Willen Gottes und zum Wohlgefallen Gottes bildet.

Unter den häuslichen "Vereinen" ist die Ehe der erste und wichtigste "Verein"; der erste, weil er allen anderen Verbindungen vorgeht; der wichtigste, weil er die Grundlage aller übrigen ist.

Da die Ehe eine Vereinigung zweier Menschen ist, die den Trieben und Bedürfnissen, welche in der Geschlechtsverschiedenheit liegen, entspricht: so fasst sie die Vereinigung der Leiber in sich. Allein dieser Vereinigung der Leiber geht die Vereinigung der Gemüter voraus, und diese letztere ist die Liebe oder das Werk der Liebe.

Eben diese Vereinigung des Mannes mit bloß einer Frau und die lebenslängliche Unauflösbarkeit derselben, vereint mit dem hohen Zweck, welcher ihr zu Grunde liegt, ist der offenkundigste Beweis vom Vorherrschen der christlichen Gesinnung.

Die christliche Gesinnung offenbart sich aber in der Ehe vorzugsweise durch die wechselseitige Treue und durch die wechselseitige Liebe der Verehelichten, und zwar so, dass man mit Wahrheit sagen kann: Wie die Treue und die Liebe der Verehelichten, so ist auch die christliche Gesinnung derselben; denn, wo die christliche Gesinnung mangelt, da mangelt mit ihr die Treue und die Liebe unter den Verehelichten; wo hingegen die christliche Gesinnung herrscht und beide Teile beherrscht, da tritt auch die eheliche Treue und Liebe in ihrer Kraft und Schönheit hervor.



Gebet

Lass, Herr, das Bild der ewigen Gerechtigkeit allen Menschen und das Urbild, nach welchem Du die Ehe ins menschliche Leben eingeführt hast, allen Verehelichten stets hell in die Augen leuchten, dass sie alles Unrechte meiden. Dazu sende uns deinen Heiligen Geist, damit Seele und Leib dein Tempel werden, dir geweiht und heilig wie Du. Amen.



Schriftstellen

1) Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind. Röm 8,28.

2) Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe. Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren. Phil 4,4-7.

3) Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit einzugehen? Lk 24,26.

4) Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen. Apg 14,22.

Vgl. auch 1 Kor 7,29-31; Röm 5,2-5; 2 Kor 4,16-18; Hebr 12,11.



Betrachtung

Wenn die christliche Gesinnung den Reichtum zur Segensquelle der Menschheit und die Armut zum Reichtum umschafft, auch dem Mittelstand eigenen Segen gewährt: so erhält sie nicht weniger in glücklichen und in unglücklichen Tagen, in Tagen der Freude und in Tagen des Leidens, die Seele gleichmütig, indem sie dieselbe im steten Vertrauen auf Gott, in steter Liebe und Lobpreisung Gottes, gründet und übt.

Zwei Zustände des irdischen Lebens, die auf die sittliche Stimmung oder Verstimmung des Menschen den bedeutendsten Einfluss haben, sind Freude und Leiden; aber auch beide weiß die christliche Gesinnung in Quellen des Heils umzuwandeln, und umzuwandeln - durch weise Benutzung derselben. Und gerade diese Benutzung ist es, durch die sich der Geist des Christentums so unverkennbar vom Geist der Welt unterscheidet.

Die Tage der Freude sieht der Christlich Gesinnte als so viele Gaben seines Herrn an, in dessen Dienste er steht; sieht in jeder Gabe den einen Geber und in dem Geber die lauterste Liebe, die ihn nur zur Gegenliebe, zum Dank, zum Vorsatz: Ich will anderen geben, wie Gott mir gegeben hat, und zur genaueren Bewahrung des Herzens spornt, damit ihn die vorübergehende Freude nicht von der ewigen Quelle aller Seligkeit entferne.

Indem nun aber die frohen Tage den Gottseligen nur noch demütiger, dankbarer, andächtiger, wachsamer und bereiter zum Recht- und Wohltun machen: lassen sich die Kinder der Welt, wie sie Johannes nennt, berauscht vom Becher der Freude, von einem Labyrinth der täuschenden Sünde in ein anderes hineinziehen, und taumeln, ohne Gott und ausserhalb des Rückwegs zu Gott, ohne Zuversicht und ohne Rettung - durch das Leben, bis sie die Hand der Verzweiflung und des Todes ergreift. Ihr ganzes Leben ist ein Traum von unermesslichen Schätzen, davon sie recht eigentlich erst in der Ewigkeit erwachen, und erwachend, sich das erstemal arm finden und nackt und leer an allem Guten und preisgegeben der Schande und dem Jammer ohne Ende.

Mehr als die frohen, glücklichen Tage nützen den christlich Gesinnten die Tage des Leidens und des Druckes aller Art. Denn sie reissen die feinsten Bande, welche die Seele noch an die Erde heften, entzwei, und verleihen ihr einen ganz eigenen Schwung zu Gott und göttlichen Dingen hinauf. Deswegen haben alle freien und geistlichen Männer die Tage der Trübsal denen der zerstreuenden Lust vorgezogen, zumal nur auf dem königlichen Wege des Kreuzes der Sohn Gottes uns voraus und in seine Herrlichkeit eingegangen ist, und wir wohl auch auf keinem anderen, als auf diesem Weg, an seinen Tugenden, an seinen Verdiensten und an seiner Verherrlichung Anteil nehmen können.

Der Sohn Gottes hat gelitten, lehrt mit der ganzen Kirche der heilige Cyprian, um aus uns Söhne Gottes zu machen; und der Sohn des Menschen sollte das Leiden verschmähen, und nicht auf dem Weg des Kreuzes in der Tugend befestigt und vollendet werden wollen?

Ja, wahrhaftig! Das Kreuz, Christus im Geist Christi nachgetragen, festigt und vollendet in uns das Gute. Denn, wie Glück und Wohlsein auch verständige Männer betören kann, dass sie in Handlung und Gebärde sich als würdige Zöglinge des Irrenhauses darstellen; auch gute Männer aufblähen kann, dass sie, in den Höhen eitler Einbildungen verloren, des Sturzes und Unterganges kaum mehr sich erwehren mögen; auch geachtete Männer verführen kann, dass sie sich mit Schande bedecken und der allgemeinen Verachtung preisgeben: so ist es die Zuchtschule der Trübsal, die Verstand gibt den Unmündigen, demütigt die Hochfahrenden, reinigt die Befleckten, und erregt ein Heimweh nach der Ewigkeit in denen, die in Zeit und Vergänglichkeit versunken sind.

So ist es denn doch nur die heilige Liebe, kämpfend und siegend in den Herzen der Gläubigen, welche das Unglück in Glück, das Unheil in Heil und jegliches Leiden in eine Freudenquelle umzuwandeln vermag nach dem Worte des Apostels: Wir wissen, dass denen, welche Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen (Röm 8,28). Und das haben die Leiden für sich, dass sie die Festigkeit und Lauterkeit des christlichen Sinnes prüfen und bewähren, wie das Gold im Feuer geprüft und geläutert wird.



Gebet

Mein Gott und Herr! Heiliger Vater! Dir sei Lob und Preis jetzt und in alle Ewigkeit; denn wie Du wolltest, so geschah es, und was Du tust, ist alles wohl getan.

Mein ganzes Herz sehnt sich jetzt doch nur nach einer Freude - sie heisst Ruhe und Friede. Ich flehe um eine Gnade zu Dir - sie heisst Ruhe und Friede deiner Kinder, die in deinem Licht und auf der Weide deines Trostes wandeln. Wenn du mir diesen Frieden, diese heilige Freude spendest: dann wird die Seele deines Dieners - zu deinem Lob geweiht - lauter Lobgesang sein. Amen.



Schriftstellen

1) Er erzählte ihnen ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinem Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es grösser als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. Mt 13,31-32.

2) Denn alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube. 1 Joh 5,4.

Vgl. auch Röm 1,17.



Betrachtung

1. Wie viele Zeiträume der Christenglaube zu durchlaufen hat:

Augustinus, und mit ihm alle erleuchteten Kirchenlehrer unterscheiden dreierlei Zeiträume im Wachstum des Glaubens.

Anfangs glauben wir, ohne auch recht zu verstehen, was wir glauben. So nehmen wir das Wort Jesu: "Wer aus Gott ist, hört Gottes Wort" - anfangs glaubend an. Aber wir verstehen doch nicht recht, was das heisst: aus Gott sein, Gottes Wort hören. Nachher durch Leiden aufgeklärt, durch mancherlei Führungen Gottes erleuchtet, lernen wir auch verstehen, was wir glauben. Endlich geht uns in unserm Innersten eine ungeahnte Tür auf; es steht lebendig da vor unseren Augen, was es heisst, aus Gott sein, denn wir sind aus Gott; was es heisst Gottes Wort hören, denn wir hören Gottes Wort. Wir verstehen nicht bloß, was wir glauben, wir sehen im Gemälde der Erfahrung, was wir verstanden haben.

So lange wir redlich glauben, ohne recht zu verstehen, was wir glauben, sind wir im Kindesalter des Glaubens. Wenn wir beginnen zu verstehen, was wir glauben, dann treten wir in die Jugendjahre. Endlich rücken wir in das Mannesalter des Glaubens, wenn wir in uns lebendig erfahren, was andere aus Erfahrung erzählt haben; wenn wir mit reinen Augen des Gemüts anschauen das, was wir anfangs geglaubt und nicht verstanden, nachher geglaubt und verstanden haben.

Nach dem sinnvollen Gleichnis Christi von der Senfstaude verhält es sich mit dem Glauben wie mit einem Samenkorn, das wurzeln muss, das wachsen muss, und das Frucht bringen muss.

So hat der Glaube dreierlei Perioden: in der ersten schlägt er tiefe, immer tiefere Wurzeln, in der zweiten wächst er zwar allmählich aber immer herrlicher empor, in der dritten bringt er die ersehnte, liebliche Frucht, woran sich Engel und Menschen erfreuen.

2. Was Glaubensübung sei:

Die eigene Übung des Glaubens ist die: Sich losmachen von der vergänglichen Dingen und in sich sammeln; sich losmachen von sich und erheben zu Gott; im Auge Gottes sich vergegenwärtigen die Offenbarungen durch Christus, und sich ihnen ganz hingeben mit Vernunft und Willen, - anerkennen die höchste Wahrheit in allen Offenbarungen Gottes - das heisst eigentlich "Glaubensübung". Der Glaube ist Gebet.

Der Glaube übt sich in jeder Erneuerung des Vorsatzes: Gott zu verherrlichen durch Gehorsam gegen alle seine Gebote, durch Ergebung in alle seine Führungen, durch festes Anhalten an seine Verheissungen. Der Glaube ist Gehorsam, Ergebung, Vertrauen, Zuversicht.

Der Glaube übt sich durch jeden ernsten, anhaltenden Widerstand gegen die Reize des Bösen. Der Glaube ist Selbstherrscher über Lust und Sünde.

Der Glaube übt sich in jedem ernsten, anhaltenden Widerstand gegen die Anfälle der Ungeduld, der mürrischen Laune, der Menschenfurcht. Der Glaube ist Geduld, Heiterkeit, furchtloses Feststehen gegen die Drohungen der Welt, ist Selbstherrscher über Unlust und Sünde.

Der Glaube übt sich in jedem ernsten, anhaltenden Widerstand gegen die natürliche Trägheit. Der Glaube ist Selbstherrscher über Geistesträgheit und Sünde.

Der Glaube übt sich durch ernsten, anhaltenden Widerstand gegen die Eingebungen der Eigenliebe. Der Glaube ist Selbstaufopferung aller eigensüchtigen Triebe.

Der Glaube übt sich im Erfüllen aller Pflichten, die ihm Menschen-, Nächsten-, Brüderliebe auflegen kann; er lehrt, tröstet, segnet, stärkt, pflegt wie Christus. Der Glaube ist Liebe, ist Selbstherrscher über Hass, Kälte, parteiische Menschenliebe.

Der Glaube übt sich in Gelassenheit bei schwerdrückenden Leiden, erträgt auch das Gefühl des Verlassenseins, und legt den Geist in die Hand des Vaters. Der Glaube ist Todesüberwinder, ist vollendeter Selbstherrscher über Sünde und Tod.

Dies ist die eigentliche Glaubensübung.

Man nennt aber noch etwas Glaubensübung:

Wenn die Gläubigen die Lehren Christi, in kurze Sätze gefasst, als Offenbarung Gottes, als göttliche Wahrheit anerkennen und als Wahrheit bekennen: so heisst dieses auch "Glaubensakt," Glaubensübung, und verdient diesen schönen Namen, wenn bei diesem Bekenntnis das Herz wirklich vorspricht, das Leben nachspricht, der Mund mitspricht.



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