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  • 23.11.2018 00:02 - Wenn schon unsere Kinder Gewalt ausgesetzt sin
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Nachrichten Wissen Gesponsert Wenn schon unsere Kinder Gewalt ausgesetzt sind
Häusliche Gewalt in Deutschland
Wenn schon unsere Kinder Gewalt ausgesetzt sind



© SOS Kinderdorf e.V. / Foto: Maximilian Geuter
Häusliche Gewalt ist ein Thema, über das keiner gerne spricht. Doch Wegsehen ist der falsche Weg: Die in Deutschland verzeichneten Fälle häuslicher Gewalt stiegen in den letzten Jahren kontinuierlich an. Besonders tragisch ist es, wenn Kinder mit im Spiel sind. Zusammen mit unserem Partner SOS-Kinderdorf e.V. zeigen wir, wie Betroffenen in einer solchen Situation wirklich geholfen werden kann.

Susa und Hanne* sind Schwestern. Susa ist eine begeisterte Sängerin, ihre ersten Bühnenauftritte hat sie mit Bravour gemeistert. Hanne treibt mit großem Engagement Sport und hat schon einige Turniere für sich entscheiden können. Wer es nicht weiß, ahnt nicht, dass die beiden Mädchen eine dunkle Vergangenheit verbindet.

Die Schwestern leben in einem SOS-Kinderdorf – dass es dazu kam, hat einen traurigen Grund: Das Elternhaus der beiden war von Gewalt und Drogenmissbrauch gekennzeichnet. Sie mussten schon im Kindergartenalter mitansehen, wie der Vater mit dem Messer auf die eigene Mutter losging. Nach der Scheidung der Eltern wurden sie getrennt: Eine lebte von nun an beim Vater, die andere bei der Mutter. Doch auch so fanden sie keine Ruhe: Nach mehreren Polizeieinsätzen entschied das Jugendamt, dass es so nicht weitergehen kann – die Eltern waren nicht dauerhaft in der Lage, sich um ihre Kinder zu kümmern.

Susa und Hanne kamen zunächst in eine betreute Wohngruppe in Obhut des Jugendamtes – weit weg von ihren Eltern. Doch auch hier kam es zu Schwierigkeiten: „So wie sie einst erbittert um die Liebe ihrer schwer belasteten Eltern gekämpft hatten, kämpften sie in der Wohngruppe um die Aufmerksamkeit und Zuneigung ihrer Bezugsperson“, erklärt Heidrun Boye vom SOS-Kinderdorf Hamburg. Es kam zu heftigen Szenen, auch körperliche Gewalt war im Spiel. Alle litten unter der Situation – ein erneuter Tiefpunkt war erreicht.


© SOS Kinderdorf e.V. / Foto: Maximilian Geuter
Traurige Realität in Deutschland: Häusliche Gewalt
Ähnliche Erlebnisse wie Susa und Hanna müssen in Deutschland viele Kinder durchmachen. Häusliche Gewalt ist in Deutschland ein nicht zu unterschätzendes Problem. Einer Studie des Bundeskriminalamtes zufolge wurden 2016 über 133.000 Menschen Opfer von häuslicher Gewalt. Mit diesem Begriff sind alle Formen körperlicher, sexueller, psychischer und wirtschaftlicher Gewalt zwischen Personen in häuslicher Gemeinschaft gemeint.

Oft handelt es sich bei den Opfern um Kinder: 2017 wurden in Deutschland knapp 4.500 Fälle von Kindesmissbrauch verzeichnet, 43 Prozent davon waren zu dem Zeitpunkt jünger als sechs Jahre. Das sind die aktenkundigen Delikte – die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein. Besonders prekär: In über drei Viertel der Fälle handelte es sich bei den Tätern um den Ehepartner oder Verwandte der Opfer.


SOS-Kinderdorf
Von häuslicher Gewalt betroffen sind alle Bildungs- und Einkommensschichten, häusliche Gewalt ist in allen Altersgruppen, Nationalitäten, Religionen und Kulturen gleichermaßen präsent.

Gewalt in der familiären Umgebung mitzuerleben oder gar selbst Opfer zu sein, zeichnet gerade Kinder ein Leben lang: Sie schämen sich für das Verhalten ihrer Eltern, können sich niemandem anvertrauen und kämpfen mit einem enormen Druck. Oft fühlen sich die Kinder verantwortlich, für das, was zuhause passiert, und sind mit der Situation überfordert. Sie begreifen Gewalt als Konfliktlösungsmuster und orientieren sich an dem, was ihre Eltern ihnen vorleben. Bei der Bewältigung ihrer Gewalterfahrungen benötigen sie daher möglichst frühzeitig professionelle und fachkundige Unterstützung.

Zweite Chance für Susa und Hanne: "Die beiden werden ihren Weg machen“
Diese Art der Unterstützung erfuhren Susa und Hanne, als sie ins SOS-Kinderdorf kamen. Damals waren die beiden sechs und sieben Jahre alt. Die Empfehlung der Pädagogen: Die Mädchen sollten in getrennten Familien aufwachsen, sich aber jederzeit sehen können. Aktuell leben die Schwestern nur wenige Gehminuten voneinander entfernt und können sich treffen, wann immer sie wollen. Dadurch kann jede ihr eigenes Leben führen. Beide haben eine eigene Kinderdorfmutter, eigene Kinderdorfgeschwister und ein Zimmer für sich. „Für die beiden war das nach Brüchen und Umwegen ein guter Weg“, meint SOS-Kinderdorf-Mitarbeiterin Heidrun Boye. „Heute kommen sie gut miteinander klar. Naja, manchmal streiten sie auch, aber welche Schwestern tun das nicht? Sozial und schulisch haben sie sich prima entwickelt. Die beiden werden ihren Weg machen.“

Unterstützen Sie jetzt Kinder wie Susa und Hanne: Schon mit einem kleinen Betrag können Sie viel bewirken!





Auch die leiblichen Eltern der Kinder haben sich in der Zwischenzeit mit der Situation arrangiert und besuchen ihre Töchter regelmäßig im wohnortnah gelegenen Kinderdorf.
„Die Chancen, die die Mädchen im Kinderdorf haben, hätten ihnen ihre leiblichen Eltern wohl nicht bieten können. Dass auch die Eltern die jetzige Lösung positiv beurteilen, ist eine große Anerkennung, die uns tief berührt.“ – Kinderdorf-Mitarbeiterin Heidrun Boye


Für mehr Chancengerechtigkeit: Hilfsorganisationen sind auf unsere Spenden angewiesen

© SOS Kinderdorf e.V. / Foto: Maximilian Geuter
Hilfsangebote wie SOS-Kinderdorf e.V., die das Schicksal vieler Kinder nachhaltig positiv beeinflussen, sind auf unserer aller Unterstützung angewiesen. Vor allem regelmäßige Spenden machen es möglich, deren Angebote langfristig zu sichern und weiter auszubauen.

Jetzt aktiv werden und benachteiligten Kindern helfen
Die städtischen Kinderdörfer sind speziell darauf ausgerichtet, die Bedürfnisse eines sozialen Brennpunkts direkt vor Ort aufzugreifen. Je nach Notwendigkeit baut SOS-Kinderdorf e.V. sein Angebot stetig aus: In Hamburg etwa fehlten Plätze für Kinder, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, sodass dort nun ein neues Kinderdorf eröffnet wird. Ab 2020 werden dort bis zu drei Kinderdorffamilien ein neues Zuhause finden.


https://www.focus.de/wissen/gesponsert/h...048&mvp=NA-FOCU
*Namen, Abbildungen und biographische Details zum Schutz der realen Personen geändert.
+
https://www.sos-kinderdorf.de/portal/spe..._hamburg_button



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