Kriese droht, Türkei und Italien...
Sorgenvoller Blick - der Dax rutscht stetig abwärts. FOCUS-Online-Redakteur Volker Tietz Montag, 10.12.2018, 19:04 Den fünften Tag in Folge hagelt es Kursverluste für den Dax, die 10.700er Marke ist gefallen. Von einer Jahresendrally redet keiner mehr, die Nervosität steigt. Wenngleich das Worst-Case-Szenario übel aussieht, ist weiterhin keine Entscheidung gefallen.
Kursverluste beim Dax sind inzwischen an der Tagesordnung. Den fünften Tag mit roten Vorzeichen zwingt den Dax zum Handelsschluss auf 10.622 Punkte und damit weitere 1,5 Prozent nach unten. Da hilft es auch nicht, dass das Tagestief sogar unter der Marke von 10.600 Punkten lag und zumindest diese Marke zurückerobert werden konnte.
Die Gründe für die desaströse Entwicklung in den letzten Tagen und Wochen sind ebenso bekannt wie vielschichtig: "Die Liste der marktbelastenden Themen ist lang", sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Market. Er verwies dabei auf die Hängepartie rund um den Brexit, die Vorlage des neuen Haushaltsplans Italiens am Mittwoch, die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag und auf den sogenannten großen Verfall von Optionen und Terminkontrakten am Freitag.
Die Politik dominiert das Geschehen Oder anders ausgedrückt: Politische Themen dominieren das Geschehen, die zudem schwer vorhersehbar sind. Die Brexit-Abstimmung wurde verschoben, weil Premierministerin Theresa May keine Mehrheit erwartet. Sollte es zu einem ungeordneten Brexit kommen, ist weiteres Abwärtsrisiko vorhanden. Da sind sich die Experten einig und entsprechend vorsichtig agieren sie derzeit. Keiner will sich aus der Deckung wagen, wenn es morgen noch günstigere Kurse gibt.
Auch die Entwicklung in Italien wird mit Argusaugen verfolgt. Am Mittwoch trifft sich EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker mit dem italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte. Conte will ein drohendes Strafverfahren gegen Italien vermeiden und könnte Juncker einen Vorschlag zur Lösung des Konflikts unterbreiten. Zur Einordnung: Die Kommission hatte die italienischen Haushaltspläne für 2019 zurückgewiesen, weil diese ihrer Meinung nach gegen die europäischen Stabilitätsregeln verstoßen. Experten wie Deka-Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater sind angesichts der bisherigen Finanzpolitik skeptisch gestimmt: „Sie hat das Zeug, im schlimmsten Fall eine Eurokrise 2.0 auszulösen“, sagte er gegenüber "fondsmagazin.de".
Mit dem AktienSensor Deutschland sichern Sie sich die Kraft künstlicher Intelligenz für ihre Geldanlage! (Partnerangebot) Hier exklusiv kostenlos testen! Eine Entspannung an der Zinsfront deutet sich an Von der Sitzung der EZB kann man nicht viel erwarten, eine Zinsänderung steht nicht auf der Agenda. Spannender dürfte sein, dass sich auch in den USA die "Tauben" mehren, d.h. die Notenbankmitglieder, die gegen eine weitere Zinserhöhung der US-Notenbank am 18. und 19. Dezember votieren. Da eine Entspannung an der US-Zinsfront tendenziell positiv für Anleger ist, überrascht der herbe Absturz von heute.
Zum Abschluss der Woche steht der große Verfallstag an. Angesichts der schwachen Kurse, die schon deutlich stärker gefallen sind als es die Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet hatte, müssen verstärkt Absicherungsmaßnahmen ergriffen werden.
Soweit die fundamentale Lage. Die Charttechnik hat sich in den vergangenen Tagen kaum verändert, wie Jochen Steffens mit einem Blick auf das große Bild beschreibt. Nach einem längeren Aufwärtstrend ist eine größere Konsolidierung durchaus normal. Gemeinhin gilt, dass eine Konsolidierung 50 Prozent des vorherigen Aufwärtstrends ausgleichen kann, ohne dass der bullishe Eindruck beeinträchtigt wird. Und tatsächlich kann man in der Historie viele 50-Prozent-Konsolidierungen finden.
Dax, Dow-Jones-Index, Chartanalyse, Crash tradingsignalonline Dax 06.12. Eine Theorie Gehen wir davon aus, dass die eigentliche Rally im Jahr 2003 bei 2.188 Punkten startete, würde eine 50-Prozent-Konsolidierung den DAX auf 7.892 Punkte fallen lassen. Soweit die Theorie, denn eigentlich hatte sich der DAX schon zu weit von dieser Marke entfernt, als dass man sie noch in seine Betrachtung einbeziehen müsste.
Ein zweiter Hinweis, der aufhorchen lässt Aber diese Linie ist noch aus einem anderen Grund interessant: Im Bereich der 8.150-Marke befinden sich die beiden Hochs aus dem Jahr 2000 und 2007 (siehe blaue Linie im oberen Chart). Dieses Niveau stellt damit ein charttechnisch wichtiges und hoch relevantes Unterstützungsniveau dar. Und leider haben Kurse die Angewohnheit, solche Niveaus auch wieder anzulaufen.
Da diese beiden Linien nun nahezu zusammenfallen, erhalten sie in der aktuellen Konsolidierung eine besondere Brisanz.
Alle Nachrichten zur Börse Informieren Sie sich jetzt bei Finanzen100 Der dritte Hinweis, der die Sorge untermauert Auf diese Hinweise trifft ein anderes Phänomen: Dabei geht es um die psychologisch relevante 10.000-Punkte-Marke.
Fast immer, wenn ein Index eine Stelle hinzugewinnt, wird diese Marke nach einem oder mehreren Jahren erneut von oben angelaufen. Man spricht in diesem Zusammenhang von „getestet“. Leider gerne auch mal mit einer überschießenden, crashartigen Abwärtsbewegung. Dazu der Dow Jones seit 1900, da wir hier eine Entwicklung von unter 100 auf über 10.000 Punkte analysieren können.
hier geht es weiter https://www.focus.de/finanzen/wirtschaft...d_10049302.html
+
https://www.focus.de/finanzen/boerse/boe...id_10033831.htm
Beliebteste Blog-Artikel:
|