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  • 22.01.2019 00:01 - Papst Franziskus und die minimalen Sünden „unter der Gürtellinie“,,,Papst Franziskus wird morgen zum Weltjugendtag nach Panama reisen.
von esther10 in Kategorie Allgemein.

22. JANUAR 2019



Papst Franziskus und die minimalen Sünden „unter der Gürtellinie“
WENN DER PAPST "DEN SCHLEIER ZU SEINEM WIRKLICHEN DENKEN LÜFTET"

22. Januar 2019

(Rom) Papst Franziskus wird morgen zum Weltjugendtag nach Panama reisen. In seinem Gefolge wird sich auch der französische Soziologe Dominique Wolton, kein Katholik, befinden. Er reist auf ausdrücklichen Wunsch des Papstes mit. Der Vatikanist Sandro Magister erklärt, warum das und noch mehr erstaunt.

Das Gesprächsbuch
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Zunächst aber die Vorgeschichte: Dominique Wolton wurde in der katholischen Welt bekannt, als Anfang September 2017 sein Gesprächsbuch „Politique et societé“ (Politik und Gesellschaft) mit Papst Franziskus veröffentlicht wurde. Für die italienische Ausgabe des Buches wurde mit „Gott ist ein Poet“ ein weniger nüchterner Titel gewählt.

Einige Tage bevor das französische Original in den Buchhandel kam, hatte Le Figaro bereits eine große Ankündigung mit Vorabdruck veröffentlicht. Auf die Titelseite des Le Figaro Magazine wurde ein Bild von Papst Franziskus gesetzt. Die Schlagzeile lautete:

„Ist der Papst links?“

Im Gespräch mit Wolton verteidigte Franziskus Amoris laetitia und die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion. Wolton zitiert ihn mit kuriosen Worten:

„Etwas ist klar und positiv: daß bestimmte, zu traditionalistische Kreise es bekämpfen, indem sie sagen, daß es nicht die wahre Lehre ist.“

Der Papst bezeichnete es als „positiv“, daß „traditionalistische Kreise“ Amoris laetitia bekämpfen. Er stellt diese „bestimmten Kreise“ in eine Reihe mit den von ihm im Satz zuvor kritisierten Pharisäern und wertet diese Ablehnung offenbar als Gütesiegel und Beleg, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.

Im weiteren Gespräch unterscheidet Franziskus zwischen der Tradition und einer „traditionalistischen Ideologie“. Die Tradition wachse durch den „Dialog mit der Welt“. „Der Dialog läßt wachsen.“ Wer keinen Dialog pflegt „bleibt verschlossen, klein, ein Zwerg“.

Die Enthüllungen
Das Buch sorgte in den Massenmedien weniger wegen dieser Aussagen für Aufsehen, sondern deshalb, weil Franziskus darin enthüllte, am Ende seiner Zeit als Jesuitenprovinzial von Argentinien, im Alter von 42 Jahren, für ein halbes Jahr die Hilfe einer jüdischen Psychologin beansprucht zu haben.

Ebenso enthüllte er, sein Verständnis von Volk, das bereits einige Rätsel aufgab, vom deutschstämmigen, argentinischen Philosophen (Günther) Rodolfo Kusch übernommen zu haben.

Dominique Wolton konzentriert sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit vor allem auf politische Kommunikation. Er war Direktor am bekannten, französischen Zentrum für wissenschaftliche Grundlagenforschung Centre national de la recherche scientifique (CNRS), das mit einem Milliardenhaushalt und mehr als 30.000 Mitarbeitern ausgestattet ist. Dort gründete er das Institut für Kommunikationswissenschaften, das er bis 2013 leitete. Er ist nach wie dort Schriftleiter der von ihm 1988 gegründeten Fachzeitschrift Hermès, die vom CNRS herausgegeben wird.

Das Kommunikationsmodell von Papst Franziskus
Der Vatikanist Sandro Magister vergleicht die „Nähe“, die durch das Gesprächsbuch zwischen Papst Franziskus und Wolton entstanden ist, mit der zwischen Franziskus und dem italienischen Journalisten Eugenio Scalfari,

„einem anderen Meister der Gottlosen, der vom Papst mehrfach zu Gesprächen gerufen wurde mit der Gewißheit, daß Scalfari anschließend ihr Gespräch auf seine Weise niederschreiben und veröffentlichen würde, zur Erbauung eines guten Images für Franziskus in partibus infidelium“.

Auch das, so Magister, ist Teil „des Kommunikationsmodells, das Bergoglio liebt“. Warum?

„Weil er in einem Interview mit einem geeigneten Gesprächspartner einem breiten Publikum mehr sagen kann, als in den offiziellen Texten. Er kann den Schleier lüften zu seinem wirklichen Denken.“

Die „radikalste“ Botschaft und die „leichten Sünden“
Magister wirft einen Blick in Woltons Gesprächsbuch, um das Gesagte zu erklären. Darin erklärt Papst Franziskus, ein Jahre vor dem jüngsten Mißbrauchsskandal durch den Pennsylvania Report und das Viganò-Dossier, warum für ihn der sexuelle Mißbrauch durch Kleriker „nicht so sehr ein Problem von Moral und Sex ist, sondern der Macht und besonders der klerikalen Macht, die er im Wort ‚Klerikalismus‘ verdichtet“.

Und noch ein Beispiel:

Als Wolton ihn fragt, warum nicht stärker die „radikalste“ Botschaft des Evangeliums zu hören sei, „die Verurteilung des Geldwahnsinns“ antwortet Franziskus:

„Das ist so, weil gewisse in ihren Predigten und auf den theologischen Lehrkanzeln lieber über Moral reden. Es gibt eine große Gefahr für die Prediger, und das ist, nur die Moral zu verurteilen, die – mit Verlaub – unter der Gürtellinie liegt. Aber von den anderen Sünden, die die schwerwiegendsten sind: der Haß, der Neid, der Stolz, die Eitelkeit, den Anderen zu töten, das Leben zu nehmen…, von ihnen wird kaum geredet. In die Mafia einzutreten, geheime Abkommen zu treffen… ‚Bist Du ein gute Katholik? Also zahl mir Bestechungsgeld.‘“

Und Franziskus weiter:

„Die Sünden des Fleisches sind die leichtesten Sünden. Weil das Fleisch ist schwach. Die gefährlichsten Sünden sind die des Geistes. Ich spreche vom Angelismus: Stolz, Eitelkeit sind Sünden des Angelismus. Die Priester haben die Versuchung – nicht alle, aber viele –, sich auf die Sünden der Sexualität zu fokussieren, die ich die Moral unter der Gürtellinie nenne. Aber die schweren Sünden sind woanders.“

Angelismus, „engelhafter“ Schein, meint im Spanischen eine intellektuelle Perversion.

Wolton antwortet im Buch: „Aber das, was sie sagen, wird nicht verstanden.“

Papst Franziskus: „Nein, aber es gibt gute Priester… Ich kenne einen Kardinal, der ein gutes Beispiel ist. Er hat mir anvertraut, indem er von diesen Dingen sprach, daß er, sobald jemand zu ihm kommt, um über diese Sünden unter der Gürtellinie zu klagen, sagt: ‚Ich habe verstanden. Kommen wir zum nächsten Thema‘. Er stoppt sofort, als würde er sagen: ‚Ich habe verstanden, aber schauen wir, ob du etwas Wichtigeres hast. Betest du? Suchst du den Herrn? Liest du das Evangelium?‘ Er gibt zu verstehen, daß es Fehler gibt, die sehr viel wichtiger sind, als die da. Ja, es ist eine Sünde, aber… Er sagt ihnen: ‚Ich habe verstanden‘ und geht zu anderem über. Umgekehrt gibt es gewisse, die, wenn sie in der Beichte von einer solchen Sünde hören, nachfragen: ‚Wie hast du das gemacht, und wann hast du das gemacht, und wie lange hast du das gemacht?‘… Und sie machen sich einen ‚Film‘ in ihrem Kopf. Aber die brauchen einen Psychiater.“

Minimalisieren der Sünden „unter der Gürtellinie“
Die Papstreise nach Panama findet einen Monat vor dem Mißbrauchsgipfel statt, den Franziskus für den 21.–24. Februar in den Vatikan einberufen hat. Dazu Magister:

„Es wird interessant sein, zu sehen, wie Franziskus bei diesem Gipfel sein Minimalisieren der Schwere der Sünden, die er als ‚unter der Gürtellinie‘ bezeichnet, mit der starken Betonung des Machtmißbrauchs der Klerikerkaste in Einklang bringen wird, die er mehrfach als Hauptursache des Desasters stigmatisierte.“

Und weiter:

„Nicht nur das. Man wird vielleicht auch etwas genauer verstehen, in welchem Maß sein Minimalisieren der sexuellen Sünden – und der im Klerus verbreiteten Praxis der Homosexualität – sein Schweigen und seine Toleranz gegenüber konkreten Mißbrauchsfällen erklärt, begangen von von Kirchenvertretern, auch hochrangigen, die von ihm geschätzt und begünstigt wurden.“
https://katholisches.info/2019/01/22/pap...r-guertellinie/
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)

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Ich kann nicht schweigen
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