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  • 12.02.2019 00:19 - Die Höchstadter Brutstörche auf dem Alten Rathaus sind sogenannte "Winterstörche". Diese Störche nehmen nicht mehr am Vogelzug in die südlichen Winterquartiere teil. Sie bleiben ganzjährig in ihrer Brutheimat
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Winterstörche



http://www.storchennest-hoechstadt.de/live-cam

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Wunderbar, die Winterstörche werden in Deutschland über den Winter gefüttert, ich sehe fast täglich die gut genährten Störchle und freue mich.

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Vielen Dank(Admin)
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Die Höchstadter Brutstörche auf dem Alten Rathaus sind sogenannte "Winterstörche". Diese Störche nehmen nicht mehr am Vogelzug in die südlichen Winterquartiere teil. Sie bleiben ganzjährig in ihrer Brutheimat. Ihre Nachkommen hingegen zeigen dieses Verhalten nicht und haben bisher ausnahmslos Ende August eines jeden Jahres am Vogelzug teilgenommen.

In den letzten Jahren konnte eine deutlich steigende Zahl von überwinternden Weißstörchen nicht nur in Mittelfranken sondern auch in anderen Bundesländern festgestellt werden. Ob diese Änderungen im Zugverhalten klimatisch bedingt sind ist wissenschaftlich noch nicht erwiesen.

Obwohl sich der Weißstorch sowohl von lebenden als auch von toten Beutetieren ernährt, ist er als Zugvogel nicht auf das Nahrungsangebot in den Wintermonaten unserer Breiten eingestellt.

In Wintern mit anhaltenden Frostperioden und/oder mit hohen Schneelagen bleibt dem Storch der Zugang zur Nahrung weitestgehend verschlossen. Hat er nicht genügend Energiereserven gespeichert werden ihm diese harten klimatischen Verhältnisse zum Verhängnis und er stirbt den Hungertod.

Durch den drastischen Bestandseinbruch in den Jahren von 1900 bis 1986 wurden in ganz Bayern nur noch ca. 60 Weißstorchbrutpaare gezählt. Zur Stabilisierung der heimischen Storchenpopulation haben wir uns daher schon 1979 entschlossen unsere Winterstörche nicht verhungern zu lassen, sondern sie durch eine Zufütterung im Winter als Brutstörche zu erhalten. Diese bestandserhaltende Maßnahme ist unseres Erachtens solange erforderlich, bis eine sich selbst erhaltende Bestandsgröße erreicht ist.

Für die schnelle und unbürokratische Unterstützung zur Einhaltung diverser EU-Richtlinien hinsichtlich der Überwachung von Lebensmittelkreisläufen und deren Schnittstellen zur Fütterung von Weißstörchen in Notzeiten möchten wir uns hier bei der Leitung des Veterinäramtes Erlangen-Höchstadt, Fr. Dr. Oswald, recht herzlich bedanken. Ein herzliches Dankeschön gilt auch der Firma Fisch Paulus aus Neuhaus, die unsere Weißstorch-Winterfütterungen schon seit ca. 30 Jahren unterstützt.

Durch ehrenamtlichen Einsatz wurden im Raum Höchstadt a. d. Aisch seit dem Jahr 1979 in Notzeiten jährlich bis zu 15 überwinternde Störche mit tagesfrischen Schlachtabfällen von Fischen aus Fischküchen und fischverarbeitenden Betrieben versorgt und so vor dem Verhungern bewahrt. Dem Landratsamt Erlangen-Höchstadt war diese Fütterungsmethode in Notzeiten seit über 30 Jahren bekannt.

Im Jahr 2016 hat nun das Veterinäramt Erlangen-Höchstadt das „Ausbringen von Schlachtabfällen von Fischen zur Storchenfütterung“ aus Gründen der Seuchenprävention zum Schutz der Teichwirtschaft verboten und beruft sich auf die Umsetzung der EU-Aquakulturrichtlinie.

In den letzten 37 Jahren konnten keine durch unsere Fütterungsmethode, die nur in Notzeiten z.B. bei Dauerfrost oder hohen Schneelagen erfolgt, verursachten Tierseuchen nachgewiesen werden. Zudem verwenden wir nur tagesfrisches Futter aus Betrieben, die vom Veterinäramt überwachten und kontrolliert werden. Es ist für uns Ehrenamtliche und vermutlich auch für den Bürger unverständlich, warum der präventive Schutz der Teichwirtschaft über die Erhaltung von geschützten Vogelarten, die auf der „Rote Listen gefährdeter Tiere Bayerns 2016“ geführt werden, gestellt wird.

Dauerfrost mit tiefen Temperaturen ist für Störche kein Problem, solange sie ausreichend mit energiereichem Futter versorgt werden. Fehlt die nötige Energiezufuhr und steigt der Energieverbrauch bei tiefen Temperaturen, werden die unterversorgten Vögel zunehmend schwächer, anfälliger gegenüber Krankheiten und verenden schließlich durch Verhungern. Diese Zusammenhänge sind sicherlich den erfahrenen Veterinären bekannt.

Sollte keine Rücknahme des Verbotes bezüglich dem „Ausbringen von Schlachtabfällen von Fischen zur Storchenfütterung“ erfolgen sehen wir uns Ehrenamtliche mangels praktikabler und finanzierbarer Alternativen nicht mehr in der Lage unsere Störche in Notzeiten vor dem Hungertod zu bewahren. Wir geben daher die diesbezüglich ehrenamtlich übernommene Verantwortung zurück und legen sie in die Hände der verantwortlichen Behörden.

Ob unsere Höchstadter Störche den Winter 2016/2017 mit dem derzeitigen Dauerfrost überleben werden und wir noch über die Brutsaison 2017 auf http://www.storchennest-hoechstadt.de berichten können, liegt nun in den Händen der verantwortlichen Behörden.

Wir werden über die weitere Entwicklung und sicher auch über jeden verhungerten Storch berichten.
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