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  • 16.02.2019 00:58 - McCarrick schwer belastet: „Während der Beichte sexuell mißbraucht
von esther10 in Kategorie Allgemein.

16. FEBRUAR 2019


https://catholicherald.co.uk/news/2019/0...rrick-laicized/

Ex-Kardinal Theodore McCarrick wurde schwer belastet. Die Anklage gegen ihn dürfte sich massiv erweitern.
(Rom) Der sexuelle Mißbrauchsskandal durch hohe Kleriker überschattete das zu Ende gehende Jahr des Pontifikats von Papst Franziskus. Das Jahr begann mit dem Fall Barros, inzwischen Ex-Bischof von Osorno in Chile, und endet mit dem Fall McCarrick, inzwischen Ex-Kardinal der Heiligen Kirche. Dafür sorgt die Aussage eines Opfers.

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Associated Press (AP), die US-amerikanische der drei tonangebenden, internationalen Presseagenturen, ließ zum Jahresschluß den Opferanwalt Patrick Noaker zu Wort kommen.

Am vergangenen Donnerstag wurde James Grein in Begleitung Noakers vom Kirchengericht des Erzbistums New York gehört. Das Gericht hatte im Auftrag des Heiligen Stuhls die Anhörung im Fall Theodore McCarrick durchgeführt. McCarrick war Erzbischof von Washington D.C. Im vergangenen Juli mußte er auf die Kardinalswürde verzichten, als sein skandalöses, homosexuelles Doppelleben bekannt wurde.

Der nunmehrige Ex-Kardinal konnte unter Papst Franziskus wieder großen Einfluß gewinnen, obwohl ihm Papst Benedikt XVI. ein Leben des Schweigens und der Buße auferlegt hatte.

„Mißbraucht von McCarrick seit ich elf war“
Die Aussage des Opfers weitet den Fall deutlich aus. James Grein bezeugte, von McCarrick elf Jahre lang sexuell mißbraucht worden zu sein. Der Mißbrauch habe begonnen, als das Opfer elf Jahre alt war.

Die Zeugenaussage dauerte eine Stunde, so Noaker, und sei für seinen Mandanten „schwierig und aufreibend“ gewesen. Grein hatte sich im vergangenen Sommer zu melden gewagt, als der Fall McCarrick an die Öffentlichkeit kam, und das Erzbistums New York ankündigte, ein kanonisches Verfahren gegen den mächtigen Prälaten einzuleiten. Den Anstoß hatte der Fall eines anderen Jungen gegeben, der in den 70er Jahren von McCarrick sexuell mißbraucht worden sei, was der Kardinal bestritt.

Wie Noaker gegenüber AP bestätigte, habe McCarricks sexuelle Belästigung häufig „im Beichtstuhl“ stattgefunden. Grein habe bei seiner Aussage schwerwiegende Details zu Protokoll gegeben.

Kirchenrechtlich dürfte sich McCarricks Position durch Greins Aussage massiv verschlechtert haben. Zusätzlich zum sexuellen Mißbrauch von Minderjährigen und der sexuellen Korruption von Untergebenen, darunter Seminaristen und Priester der von McCarrick geleiteten Bistümer, wird sich der ehemalige Kardinal auch wegen des schwerwiegenden Vorwurfs verantworten müssen, das Sakrament der Beichte mißbraucht zu haben. Grein sagte aus, daß sich McCarrick „wiederholt“ während der Beichte an ihm sexuell vergriffen habe.

Berührung der Genitalien „war Teil der Beichte“
Grein suche keine Öffentlichkeit, so sein Rechtsanwalt, er erlaubte aber, daß McCarricks Rechtsanwälte mittels Audiozuschaltung seine Aussage direkt vor dem Kirchengericht mitanhören konnten.

McCarrick war mit der Familie Grein befreundet und hatte James Grein getauft. Bevor McCarrick die Messe zelebrierte, nahm er dem Jungen die Beichte ab und mißbrauchte ihn dabei. Die Berührung der Genitalien sei „Teil der Beichte“ gewesen, so Noaker.

„Die Menschen sind im Beichtstuhl verwundbar, sehr verwundbar“, so der Rechtsanwalt. McCarrick habe das Bußsakrament zur Manipulation mißbraucht und „sexualisiert“, was „emotional extrem schädlich ist“, so Noaker.

McCarrick, der den sexuellen Mißbrauch Minderjähriger bestreitet, hatte in der Vergangenheit erklärt, er freue sich auf ein ordentliches, kirchenrechtliches Verfahren. Bis heute ist aber nicht bekannt, ob und wann der ehemalige Kardinal von zuständiger Stelle im Vatikan zu den Anschuldigungen gehört wird.

Nicole Winfield von AP unterstreicht die „Glaubwürdigkeitskrise“, in die der Fall McCarrick die katholische Kirche in den USA, aber auch den Vatikan stürzte. Es sei, wie inzwischen bekannt ist, „ein offenes Geheimnis“ gewesen, daß „Onkel Ted“, wie McCarrick sich nennen ließ, seine Homosexualität intensiv auslebte, und das auch an Kindern. Die 2002 von den US-Bischöfen verkündete „Nulltoleranz“ gegen Mißbrauch erlitt durch ihn einen schweren Schlag. Die Gläubigen und die Öffentlichkeit seien entsetzt.

Kirchenrechtliche Aufarbeitung im Eilverfahren kaum mehr möglich
Rom versuche den Fall McCarrick im Eilverfahren abzuschließen, bevor im kommenden Februar der Gipfel zum sexuellen Mißbrauch im Vatikan stattfindet, zu dem Papst Franziskus die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen geladen hat.

Das Verfahren war ursprünglich „nur“ wegen homosexuellen Fehlverhaltens durch den sexuellen Umgang mit Erwachsenen eingeleitet worden. Sich lediglich darauf zu beschränken und den Fall schnell abzuschließen, dürfte inzwischen allerdings kaum mehr möglich sein. Ebenso schwindet die Aussicht, daß Papst Franziskus McCarrick lediglich mit einer leichten Strafe belegen und den Fall möglichst rasch ad acta legen wird können.

Rechtsanwalt Noaker betonte nach der Aussage seines Mandanten, daß es vor allem auch um schwerwiegende „psychologische Schäden“ gehe, die durch McCarricks Mißbrauch verursacht wurden. Sie betreffen nicht nur den sexuellen Mißbrauch, sondern würden durch die Kombination von Priestertum, Bischofsamt und den Mißbrauch von Sakramenten weit tiefer gehen.

Grein sagte vor dem Kirchengericht unter anderem aus, daß er im Auto von McCarrick masturbiert wurde. Als er den Jungen nach Hause brachte, habe McCarrick die dadurch entstandenen Flecken damit erklärte, daß aus Versehen Limonade verschüttet worden sei.

„Schwere Schuldgefühle“ – Wann wird McCarrick gehört?
Grein bestätigte auf Anfrage von AP, daß er jahrzehntelang mit schweren Schuld- und Schamgefühlen zu kämpfen hatte. Seine Ehe sei daran zerbrochen, und er habe mehrfach an Selbstmord gedacht.

Laut Washington Post, die am 28. Dezember über die Aussage von Grein berichtete, habe er deshalb eingewilligt, daß sein voller Name im Zusammenhang mit der Aussage veröffentlicht wird, weil er hoffe, daß „McCarrick verurteilt und Papst Franziskus sich öffentlich entschuldigen wird“.

Rechtsanwalt Noaker erklärte, daß von ihm im Namen seines Mandanten neben dem kanonischen Verfahren im Staat Virginia auch bei der Polizei eine Eingabe gegen McCarrick gemacht wurde.

In knapp 45 Tagen wird der Mißbrauchsgipfel im Vatikan eröffnet. Es scheint zweifelhafter denn je, daß der Mißbrauchsskandal McCarrrick, wie von Papst Franziskus angepeilt, bis dahin kanonisch aufgearbeitet und ein Urteil vorgelegt werden kann.
https://katholisches.info/2018/12/31/mcc...ll-missbraucht/
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https://www.catholicregister.org/

Text: Giuseppe Nardi



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