Greta in Hamburg: Hänselt die Gretel! MAX ERDINGER 2. März 2019 Brennpunkt, Inland
EILMELDUNG: Das spielt sich jetzt tatsächlich hinter den Kulissen in Deutschland ab! Capitol Post deckt auf …
Foto: Imago
Freitag, der 1. März 2019 n.Chr., wird in die Weltgeschichte eingehen als der Tag, an dem die zornige Gretel die Erleuchtung nach Hamburg getragen hat. Den ganzen Weg von Schweden bis in die Hänselstadt ist die autistische Klimafee trockenen Fußes durch die Ostsee geritten, so sehr hat sich das Wasser vor ihr gefürchtet. Als die zornige Gretel heute, auf ihrem blendamedweißen Schimmel von Travemünde her kommend, in die Fältstadt der Einfältigkeit einritt, rissen die Wolken über der Reeperbahn auf und das strahlende Licht aus Skandinavien erhellte den Hafen. Großes Entzücken erfüllte die Seelen der Hänselstädter, als ihnen ihre eigene Mimik entglitt. Sie hatten Gretel erkannt! Nun war der Geist mit ihnen. Und wie. „Thunberg ist auffallend unauffällig – und fasziniert dennoch eine ganze Generation.“, heißt es bei dnn. Das stimmt. Die Gretel kommt verdächtig unauffällig daher. Die Unauffälligkeit ist also mindestens auffällig. Der Denkfehler liegt im „dennoch“. Sie fasziniert nicht deswegen eine ganze Generation, obwohl sie unauffällig ist, sondern weil. Weil die Gretel unauffällig daherkommt, fasziniert sie eine ganze Generation. Die zornige Gretel ist unter massenpsychologischen Gesichtspunkten ein Faszinosum. Normalerweise flippen die Leute aus, wenn berühmte Sexbomben Hundewelpen abknutschen. Das kann es bei der Gretel nicht sein. Auf die zornige Gretel blickt man mehr so mit einem großväterlich sorgenvollen Blick. Das Mädchen ist 16 Jahre alt, nur 1,53 groß, kränklich blaß, von einem attraktiven Teenager kaum zu unterscheiden – und es fürchtet um sein Leben. Ein krankes Kind, das um sein Leben fürchtet also. Das ist der traurige Teil.
Da wir aber eine Fortschrittsgesellschaft sind, in welcher die Hoffnung auf die permanente Verbesserung von allem konstituierend wirkt, brauchen die Hänselstädter in der Geschichte von der zornigen Gretel die Hoffnung auf ein Happy End. Sie haben ein kränkliches Opfer, das ihrer Empathie bedarf. Was ist ihre sehmännische Hoffnung? – Daß die armen zornigen Gretels dieser Welt dereinst in größtem Seelenfrieden ihrem Autismus frönen können, ohne befürchten zu müssen, daß ihnen der Himmel auf den Kopf fällt.
Was ist der Weg zum Happy End der Hänselstädter im ökologistischen Kasperletheater auf dem Fischmarkt? – Der Weg ist der kollektivierte Zorn der wehrlosen Gretel. Den sollen sich die Hänselaten zueigen machen. Distanzieren sollen sie sich von den klugen Leuten, die sich nicht so betroffen, so emotional, so unwissenschaftlich, so katastrophistisch auf die zornige Gretel konzentrieren. Mit den Fingern sollen sie auf die eiskalten Faktenunmenschen zeigen und empört ausrufen: „Was haben uns unmenschliche Klimafakten zu interessieren, solange ihr Klimaleugner kein Herz im Leib habt? – Wir sind die Guten!“ – Das Problem also: Die Hänselstädter werden zu Schildbürgern, weil die Schildbürger garantiert zu dumm gewesen wären, um zu erkennen, daß eine zornige Gretel aus Schweden im Zeitalter der Massenmedien und des Internets auch nichts anderes ist, als ein überlebensgroßes Stalinporträt in der Karl-Marx-Allee vor 70 Jahren.
Selbstgerechtigkeit gegen Fakten
Sich mit der Gretel zu solidarisieren bedeutet, sich hinter einer Monstranz zu scharen. Alles, was es zur Geschichte des Klimawandels zu wissen gäbe, – angefangen mit den Beschreibungen des Tacitus von Flora und Fauna des heutigen Etschtales, über den Grund für den Namen von Grönland, die römischen Weinberge in Britannien, den prozentualen Anteil von CO2 in der Erdatmosphäre, anthropogene Anteile und natürliche usw.usf. – braucht man sich nicht mehr zu merken, wenn man ein Bild von der eigenen Wohlanständigkeit hochhalten kann: Das Bild der zornigen Gretel. Selbstgerechtigkeit ersetzt Fakten. Die zornige Gretel unterteilt die „die Menschen“ in gute und böse. Und gerade das ist es, was so unglaubwürdig macht, wofür sie angeblich steht. Die zornige Gretel ist praktisch die „Zündung der nächsten Stufe“ bei dem Versuch, den egalisierenden Global-Mao zu etablieren. Die „Umwelt“ bekommt ein Gesicht und wird auf diese Weise personalisiert. Mit eindeutigen Personen solidarisiert es sich leichter als mit einem Wust an interpretierfähigen Wissenschaftsfakten. Die zornige Gretel ist existent und braucht nicht länger mehr infrage gestellt zu werden. Daß es einen menschengemachten Klimawandel gibt, konnte leider immer noch in Zweifel gezogen werden. Daß es die zornige Gretel gibt, bezweifelt niemand mehr.
Die Gretel ist aber ein Mädchen, das dargestellt wird als „Klimaaktivistin aus eigenem Antrieb“. Das ist sie mitnichten. Sie ist ein politisches Marketingprodukt, ein Maskottchen, auf den Meinungsmarkt geworfen von ihrem eigenen Vater, der mit „Umweltzertifikaten“ eine Art Ablaßhandel des 21. Jahrhunderts betreibt. Wer der zornigen Gretel, diesem „armen Hascherl“, ein Mikrofon hinhält, erfährt nicht, was die Gretel selber denkt, sondern das, was sie auftragsgemäß ausrichten soll. Außerdem ist sie dadurch massenkompatibel, daß sie keine hervorstechenden Eigenschaften verkörpert, die man individuell gerne auf sich selbst übertragen wüsste. Dadurch eignet sie sich ideal als „Ikone des Übergeordneten“. Diesen Status wird die „deutsche Greta“, die Studentin Luisa Neubauer, nie erreichen. Sie ist zu hübsch, um sich bis zur „Ikone des Übergeordneten“ entwickeln zu können. Sie wird wegen ihres Aussehens beliebt werden – und das wäre dann im Sinne der provozierten Klimahysterie ein Schlag ins Wasser, regelrecht kontraproduktiv.
Die zornige Gretel ist ein hinterhältiger Anschlag
Die Gretel aus Schweden ist ein Anschlag auf die Werte der Aufklärung. Ein zentraler Wert der Aufklärung ist die Aufforderung gewesen, sich seines Verstandes zu bedienen innerhalb der Grenzen dessen, was Verstand zu leisten vermag. Der Glaube richtete sich auf das Unerklärliche, darunter die sog. Sinnfragen (Warum bin ich hier? Was soll ich hier? Was ist der Sinn des Ganzen?). Die zornige Gretel ist insofern ein hinterhältiger Anschlag auf den Verstand, als daß „Gretel“ ein Synonym für „Abkürzung“ ist. „Greta Thunberg“ heißt in der Übersetzung: Erspare dir die Mühe, mit dem Verstand Antworten zu finden, sondern nimm´die Abkürzung: Glaube einfach. Seit die zornige Gretel zum ersten Mal in Erscheinung getreten ist, wurde sie bereits dutzende Male als Ikone oder als Heilige karikiert. Das trifft es sehr gut. Besser kann man den Sachverhalt mit der Gretel nicht darstellen. Dennoch hat man aber dadurch erst die Funktion der zornigen Gretel herausgearbeitet. Es fehlt noch die Karikatur ihrer Anhänger.
Eine blökende Schafsherde würde es treffen, die auf das überlebensgroße Bild der zornigen Gretel glotzt, sich autosuggestiv und solidarisch mit dem Zorn der Gretel auflädt, den dann für berechtigt hält – und sich selbst für blökende Schwerter der globalen Klimagerechtigkeit, blökenden Kreuzzüglern nicht ganz unähnlich. So ungefähr müsste die Karikatur der Hänselaten aussehen, die sich am Freitag in der Hänselstadt Hamburg nicht entblödet haben, unter Beweis zu stellen, daß sie sich seit den Parolen der Reichsparteitage und den Demo-Märschen der ´68er mit ihren Mao- und Ho-Chi-Minh- Rufen nicht weiterentwickelt haben. Die Hänselstädter, die gekommen sind, um die zornige Gretel zu sehen, sind wie seit eh und je kollektivistische Suhlsäue, denen das gemeinsame, gefühlige Schlammbad im Dreck viel eher entspricht, als die distanzierte Vereinzelung auf der je individuellen Suche nach der Wahrheit. Der „menschengemachte Klimawandel“ wird von einer wissenschaftlichen zur Glaubensfrage – und dem Glauben hat man mit der zornigen Gretel ein Gesicht gegeben. Das ist eigentlich ein uralter Trick, der zuverlässig noch jedesmal funktioniert hat bei denen, die es mit ihrem Verstand nicht auf die Reihe bekommen, der biblischen Aufforderung zu folgen, sich von Gott eben kein Bild zu machen. Sie müssen sehen und anfassen können, um begreifen zu können. Das Wort „Begriff“ drückt es schon aus.
Letztlich ist Sinn und Zweck der zornigen Gretel, ein strunzdummes Volk zu radikalisieren und die Äußerung „Ich will wissen“ zu verkürzen auf „Ich will“. Das alles hat mit einer aufgeklärten, demokratischen Wissensgesellschaft nichts mehr zu tun, sondern liefert lediglich den Beleg dafür, daß Pöbel noch jede Zeitenänderung überlebt als das, was er ist: Ewiger Pöbel eben. Das müssen sich die euphorisierten Hänselstädter seit Freitag aufs Butterbrot schmieren lassen. Stolze Hanseaten hätten einfach gefordert, die zornige Gretel solle in ihrem feministisch-sozialdemokratistisch verblödeten „Volksheim Schweden“ bleiben. Die nächste anstehende „Zifizierung“ in Deutschland ist die „Entgrünsozifizierung“. https://www.journalistenwatch.com/2019/0...mburg-haenselt/ https://www.journalistenwatch.com/2019/0...nlich-der-fall/ + http://w2.vatican.va/content/benedict-xv...aud_20130227.ht
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