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  • 08.03.2019 00:11 - Die große Unbekannte: Was verschweigen Florian R. und seine Familie?
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Fall Rebecca


Die große Unbekannte: Was verschweigen Florian R. und seine Familie?

Ermittlungen im Fall Rebecca
dpa
Freitag, 08.03.2019, 17:56
Die Suche nach der 15-jährigen Rebecca aus Berlin geht weiter. Es wird immer wahrscheinlicher, dass das Mädchen einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Als tatverdächtig gilt Rebeccas Schwager, der zum Zeitpunkt ihres Verschwindens mit ihr allein war.

Es gibt eine Reihe von Indizien, die dafür sprechen, dass Florian R. mit Rebeccas Verschwinden zu tun hat. So hat er Autobahnfahrten unternommen, die er zunächst verschwiegen hatte und zu denen er bisher keine Erklärung lieferte. Zudem soll er sich im Verhör in Widersprüche verwickelt haben. Im Auto wurden Haare Rebeccas sowie Fasern der Fleecedecke gefunden, die gemeinsam mit dem Mädchen verschwand.

Für all das kann es harmlose Erklärungen geben: In Familienautos finden sich eben Haare von Familienmitgliedern, Florian R. könnte im Verhör auch nur aufgeregt gewesen sein. Die Tatsache, dass ein Richter der Untersuchungshaft zugestimmt hat, spricht aber dafür, dass die Ermittler von einem dringenden Tatverdacht ausgehen. Viele Puzzle-Teile scheinen zusammenzupassen – aber Rebeccas Familie verteidigt ihren Schwager weiterhin hartnäckig.

Rebeccas Mutter Brigitte sagte kürzlich zu FOCUS Online, sie glaube nicht, dass ihr Schwiegersohn mit dem Fall zu tun habe. Auf Instagram rief eine ältere Schwester Rebeccas die Öffentlichkeit auf, ihren Schwager in Ruhe zu lassen. Die Familie verweist zu Recht auf die Unschuldsvermutung: Solange kein Richter Florian R.s Schuld festgestellt hat, gilt er zwar als tatverdächtig, aber nicht als schuldig.

Im Video: Staatsanwaltschaft kritisiert Rebeccas Familie: „Stören die Ermittlungen“

Nach Interviews von Angehörigen: Staatsanwaltschaft kritisiert Rebeccas Familie
FOCUS Online/WochitNach Interviews von Angehörigen: Staatsanwaltschaft kritisiert Rebeccas Familie
Auch wenn es für Außenstehende schwer zu verstehen ist, wie geschlossen sich die Familie vor den Tatverdächtigen stellt – Profilern zufolge kommt eine solche Reaktion häufig vor und ist eine Art Selbstschutz. Es sei „immer einfacher zu ertragen, wenn dieses Verbrechen dann durch einen Fremden begangen wurde als durch eine Person, der man vertraut, die aus den eigenen Reihen kommt“, sagte der Profiler Axel Petermann zu FOCUS Online.

Von welcher "anderen Sache" spricht Rebeccas Vater? Und warum darf er nichts Näheres sagen?
Dennoch werfen einige Aussagen der Familie Fragen auf – insbesondere ein Interview von Rebeccas Vater Bernd R., in dem er Andeutungen zu den rätselhaften Autobahnfahrten seines Schwagers macht. Zu RTL sagte Bernd R., dies hänge „mit ner anderen Sache zusammen, die ich aber nicht sagen darf“. Das könnte bedeuten, dass die Familie weiß, warum Florian R. am vermutlichen Tattag im Auto unterwegs war, es aber nicht verrät. Ob die Familie auch die Ermittler darüber im Unklaren lässt, ist bisher nicht bekannt.

Man weiß jedoch, dass Florian R. selbst bisher keine Aussage machen will, vermutlich auf Anraten seiner Anwältin. Indirekt bestätigte dies auch Rebeccas Vater, der Florian R. bat, endlich zu reden. Er hoffe, „dass seine Mutter ihm endlich sagt, er soll reden, beziehungsweise auch seine Anwältin, weil die sagen ihm anscheinend immer nur, dass er schweigen soll“, sagte er bei RTL.

VIDEO
https://www.focus.de/panorama/welt/suche...d_10423908.html

Wenn alles ganz harmlos ist, warum redet Florian R. dann nicht?
Die Familie geht offenbar davon aus, dass Florian R. nicht der Täter ist und die Beschäftigung mit ihm die Polizei auf eine falsche Fährte lockt. An seinen Schwiegersohn gewandt sagte Bernd R. im Fernsehen: „Florian, rede einfach! Klär das, damit die ganze Suche in eine andere Richtung geht, und zwar in die richtige. Wir müssen Becky finden.“

Aber wenn der Hintergrund der Fahrten tatsächlich ein ganz anderer ist, als die Polizei annimmt, warum sagt Florian R. das nicht?

Bislang redet die Familie nur in Andeutungen darüber. Aber Bernd R.s Interview-Aussagen weisen darauf hin, dass sein Schwager sich in einer anderen Sache nicht belasten will und deswegen überhaupt keine Aussage macht. Die wahrscheinlichste Variante ist daher, dass Florian R. zwar eine Straftat begangen hat und die Familie davon weiß oder dies ahnt – diese Tat aber mit dem Vermisstenfall nichts zu tun hat.


VIDEO
https://www.focus.de/panorama/welt/findb...d_10426532.html


Ob das stimmt oder Rebeccas Familie einfach nur glauben möchte, dass Florian R. sich nichts Schlimmes hat zuschulden kommen lassen, kann nur der Tatverdächtige selbst aufklären.

Der Fall Rebecca: Was wir wissen und was nicht
Video: Rebeccas Schwester schickt mit herzzerreißenden Fotos Hilferuf an Bevölkerung
Rebeccas Schwester schickt Hilferuf an die Bevölkerung
FOCUS Online/WochitRebeccas Schwester schickt Hilferuf an die Bevölkerung
https://www.focus.de/panorama/welt/fall-...d_10426364.html
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Was wir wissen und was nicht
Fall Rebecca: Suche endet auch am Freitag ohne Ergebnis
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Nach Interviews von Angehörigen: Staatsanwaltschaft kritisiert Rebeccas Familie
FOCUS Online/WochitNach Interviews von Angehörigen: Staatsanwaltschaft kritisiert Rebeccas Familie
Freitag, 08.03.2019, 17:59
Im Fall Rebecca hat die Suche nach der Leiche des vermissten Mädchens aus Berlin inzwischen höchste Priorität – die Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt aus. Rebeccas Schwager ist nach wie vor Hauptverdächtiger, schweigt aber weiterhin zu den Vorwürfen. FOCUS Online gibt einen Überblick über den neuesten Stand der Ermittlungen.

Die 15-jährige Rebecca aus Berlin wird seit dem 18. Februar vermisst - die Ermittler suchen mit Hochdruck nach ihrer Leiche
Der Schwager des Mädchens gilt als Hauptverdächtiger: Er wurde am Montagabend erneut festgenommen, schweigt aber bislang zu den Vorwürfen
Insgesamt sind bisher rund 700 Hinweise zu Rebeccas Verschwinden eingegangen – 150 davon alleine nach der Ausstrahlung der Sendung "Aktenzeichen XY"
Am Freitag setzt die Polizei die Suche nach Rebeccas Leiche in einem Waldstück in Brandenburg und an weiteren Orten fort – am Donnerstag blieb sie erfolglos
FOCUS-Online-Reporter Ulf Lüdeke und Wesley Graf sind vor Ort in Berlin und Brandenburg
Welche Fragen aktuell noch offen sind
Suche nach verschwundener Rebecca auch am Freitag ohne Ergebnis
Auch die zweite großangelegte Suche der Polizei in Brandenburg nach der verschwundenen Rebecca aus Berlin ist am Freitag ohne Erfolg geblieben. Am Abend wurde die Suche vorerst beendet, ohne dass etwas gefunden wurde.

Erneut hatte eine Hundertschaft Polizisten fast den ganzen Tag ein Waldgebiet bei dem Ort Kummersdorf – 50 Kilometer südöstlich von Berlin – durchkämmt. Die Polizei setzte insgesamt zwölf Suchhunde aus Berlin, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern ein - sechs Leichenspürhunde und sechs Suchhunde für lebende Menschen. Ob die Polizei am Samstag am gleichen Ort weitermacht, stand noch nicht fest.

Gegen Rebeccas Schwager wird weiterhin wegen Totschlags ermittelt
Die Mordkommission wertet inzwischen mehr als 700 Hinweise aus, die zum Verschwinden von Rebecca eingegangen sind – vor allen nach dem Auftritt des Chefs der Mordkommission Michale Hoffmann bei der ZDF-Sendung "Aktenzeichen...XY" am Mittwochabend.

Seit Freitag sprechen die Ermittler offiziell von einem Tötungsdelikt. Als Hauptverdächtiger gilt der Schwager von Rebecca. Er war vergangene Woche festgenommen worden – kam dann aber am Freitag wieder frei. Am Montagabend wurde er erneut festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft Berlin wies auf Anfrage von FOCUS Online Gerüchte zurück, denen zufolge gegen den Schwager von Rebecca inzwischen wegen Mordverdachts ermittelt werde. "Der Haftbefehl lautet auf Totschlag. Das kann sich aber jederzeit ändern und hängt ab von neuen Ermittlungsergebnissen", sagte ein Sprecher.

Lesen Sie dazu: „Extrem Merkwürdig“: Profiler verwundert, warum Rebeccas Vater Schwiegersohn verteidigt

Der Schwager von Rebecca wurde am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt und kam in Untersuchungshaft. Der Mann schweige zu den Vorwürfen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft dem Fernsehsender n-tv.

Fall Rebecca: Mädchen seit mehr als zwei Wochen vermisst
Von Rebecca fehlt seit inzwischen seit über zwei Wochen jede Spur. Das Mädchen aus Berlin hatte am 17. Februar bei ihrer 27 Jahre alten Schwester und deren gleichaltrigem Mann übernachtet. Sie ist am frühen Morgen des Tags darauf aus der Wohnung verschwunden. Eigentlich hätte sie um 9.50 Uhr an jenem Montag in der Schule erscheinen müssen, tauchte dort jedoch nie auf.

Eine Freundin hatte angegeben, Rebecca am Tag des Verschwindens gesehen zu haben. Das Mädchen sagt, sie habe Abends neben Rebecca an der Bushaltestelle Alt-Buckow gestanden. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Darum hat sich der Tatverdacht gegen Florian R. verhärtet
In der TV-Sendung "Aktenzeichen XY" sprach der Chefermittler im Fall Rebecca. Michael Hoffmann betonte, die Polizei gehe mittlerweile fest von einem Tötungsdelikt aus und dass sich der Tatverdacht gegen den 27-jährigen Schwager erhärtet habe.

"Wenn wir die allgemeinen Ermittlungen übereinanderlegen und hierbei auch das Telefonverhalten von Rebecca und die Auswertung der Router-Daten im Haus des Schwagers beachten, kommen wir zu dem Schluss, dass Rebecca das Haus nicht verlassen haben dürfte", sagte der Leiter der 3. Mordkommission in Berlin. "Wenn wir dies voraussetzen, dann war der Schwager zur fraglichen Tatzeit mit ihr allein in dem Haus."

Zudem wies er auf die "seltsamen und klärungsbedürftigen" Fahrten mit dem Auto des Schwagers hin.

Der rote Twingo auf der Autobahn
Wie die "Bild" berichtet, hat das Kennzeichenerfassungssystem der Polizei, kurz Kesy, das Auto, das sowohl Schwester als auch Schwager von Rebecca nutzen, am Morgen von Rebeccas Verschwinden registriert. Am Mittwoch steht fest: Am 18. Februar hatte nur der Schwager Zugriff auf den Twingo. Das erklärte die Staatsanwaltschaft in einem neuem Statement.

Das Auto sei auf der Autobahn Richtung Frankfurt/Oder unterwegs gewesen. Unklar ist, ob Schwager oder Schwester im Auto saßen und ob dies etwas mit dem Verschwinden der 15-Jährigen zu tun hat.

Lesen Sie dazu: So funktioniert das KESY-System

Rebeccas Vater fleht: "Florian, rede einfach!"
Schwager Florian R. kann es aber nicht gewesen sein – davon ist Rebeccas Vater überzeugt. Er wisse, warum das Auto am Tag des Verschwindens von der Polizei erfasst wurde. "Die ganze Nummer hängt mit einer anderen Sache zusammen, die ich aber nicht sagen darf", sagte der Vater gegenüber dem Fernsehsender RTL.

"Florian, rede einfach!", appelliert der Vater an Rebecca. "Klär das, damit die ganze Suche in die andere Richtung geht, und zwar in die richtige. Wir müssen Becky finden." Er wisse, dass Florian R. in seiner Zelle fernsehen könne.

Polizei bittet die Bevölkerung um Hilfe: Wer hat Florian R. gesehen?
Am Aschermittwoch veröffentlichte die Staatsanwaltschaft ein Bild von dem Verdächtigen.Die Ermittler bitten in dem Fall die Bürger um Mithilfe:

Wer hat das Auto des Tatverdächtigen am Vormittag des 18. Februar 2019 und/oder in den Nachtstunden vom 19. zum 20. Februar gesehen?
Wer kann Angaben zu Aufenthaltsorten des Tatverdächtigen zu diesen Zeiten machen?
Wer kennt den Tatverdächtigen und kann Bezugspunkte von ihm benennen, die zwischen Berlin und Frankfurt/Oder liegen?
Wer kann Angaben zum Verbleib der abgebildeten Fleecedecke (Größe ca. 150 × 200 cm) machen, die seit der Tat aus dem Haushalt des Tatverdächtigen fehlt?
Ein Foto des Tatverdächtigen.
Polizei BerlinBild 1/6 - Ein Foto des Tatverdächtigen.
Das Bild des Tatverdächtigen.
Polizei BerlinBild 2/6 - Das Bild des Tatverdächtigen.
Der Verdächtige
Polizei BerlinBild 3/6 - Der Verdächtige
Ein Bild des Autos, das der Verdächtige genutzt haben soll.
Polizei BerlinBild 4/6 - Das Auto, das der Verdächtige genutzt haben soll.
Das Auto, das der Verdächtige genutzt haben soll.
Polizei BerlinBild 5/6 - Das Auto, das der Verdächtige genutzt haben soll.
Die Decke, mit der Rebecca verschwunden sein soll
Polizei BerlinBild 6/6 - Die Decke, mit der Rebecca verschwunden sein soll
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"Viele Anhaltspunkte" für Totschlag: Suche nach Leiche von Rebecca hat oberste Priorität
Die Suche nach der Leiche von Rebecca hat nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft nun "oberste Priorität". Es gebe eine Menge Anhaltspunkte, teilte die Behörde am Dienstag mit, doch Details könne man aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitteilen.

Nach der zweiten Festnahme von Rebeccas Schwager wurden bereits einige neue schwerwiegende Indizien bekannt, die den Verdacht eines Tötungsdeliktes erhärten. So berichtete die "Bild", dass die Ermittler im Kofferraum des Autos von Rebeccas Schwester, einem pinken Twingo, Haare der 15-Jährigen und Fasern der Decke gefunden haben, die mit dem Mädchen aus der Wohnung am 18. Februar verschwunden war.

Der Schwager soll das Auto offenbar mitgenutzt haben. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten sich am Dienstag zu dem Bericht mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht äußern. Der Twingo wurde aber laut Aussage der Familie bereits wieder freigegeben.

Rebeccas Mutter verteidigt Florian R.
Gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärte die Mutter die gefundenen Haareund verteidigte den Schwager erneut: "Dass frische Haare und auch Faserspuren von Rebeccas Jacke in dem Auto sind, ist logisch, weil die Tochter von Jessica noch am Vortag mit Rebecca im Auto spielen wollte, als sie vom Spielplatz kam. Die Fleecedecke war auf zig Ausflügen mit den Kindern dabei, die reist immer umher." Er habe alle Vorwürfe gegen ihn "schlüssig und glaubhaft erklärt", so die Mutter weiter.

Kritik äußerte sie vergangene Woche in Richtung Polizei: Über den Stand der Ermittlungen habe sie bisher vor allem über die Medien erfahren, die Familie selbst hätte nur "häppchenweise Informationen" von der Polizei bekommen.

"Als ich die Ermittler angerufen habe, ging dort niemand ran", berichtet Rebeccas Mutter gegenüber der Zeitung.

Eine Freundin der Verschwundenen sagte über den Mann: "Er ist nett, liebevoll und sympathisch." Auch sie kann sich offenbar nicht vorstellen, dass der 27-Jährige etwas mit Rebeccas Verschwinden zu tun hat.

Seit dem 18. Februar wird die 15-jährige Rebecca vermisst.
dpa/FOCUS OnlineSeit dem 18. Februar wird die 15-jährige Rebecca vermisst.
Schwager von Rebecca soll sich widersprechen
Doch Florian R. bleibt verdächtig: Es soll außerdem Chat-Nachrichten des Schwagers vom Morgen des Verschwindens von Rebecca geben, die nicht mit den von ihm gemachten Angaben übereinstimmen. Laut "Bild" sollen sie geschrieben und empfangen worden sein, als er nach seinen Angaben angeblich schlief.

Der Mann von Rebeccas Schwester soll ausgesagt haben, dass er am Morgen des 18. Februar um 5.45 Uhr nach einer Feier nach Hause gekommen war. Rebeccas Schwester soll das Haus um 7 Uhr verlassen haben. Ihr Mann Florian R. hatte bereits widersprüchliche Angaben dazu gemacht, wann er Rebeccas Verschwinden bemerkt haben will.

Profiler wundert sich über späte Spurensuche
Dass ab und an junge Mädchen plötzlich aus dem Elternhaus verschwinden, sei "in der Regel nichts Ungewöhnliches", sagt der Kölner Profiler Mark T. Hofmann FOCUS Online. "In neun von zehn Fällen kehren die Mädchen innerhalb von 48 Stunden zurück oder geben ein Lebenszeichen von sich", so Hofmann. Insofern sei es nicht verwunderlich, dass die Berliner Polizei nicht sofort eine große Suchaktion nach Rebecca gestartet habe.

Als "definitiv mehr als ungewöhnlich" wertet der Profiler jedoch, dass bis zur ersten Spurensuche im Haus von Rebeccas Schwester und Schwager erst am Freitag elf Tage seit ihrem Verschwinden vergingen.

Allein die Tatsache, dass das Handy von Rebecca seit dem Morgen ausgeschaltet geblieben sei, hätte den Verdacht erhärten müssen, dass es sich hier um ein Verbrechen handeln könnte. "Mädchen in ihrem Alter sind im Durchschnitt acht Stunden am Tag online." Die Spurensuche im Haus der Schwester, in dem Rebecca am Wochenende vor ihrem Verschwinden übernachtet hatte, hätte also durchaus früher erfolgen können.

Widersprüchliche Entscheidungen der Ermittlungsrichter
Aber: Nach der ersten Festnahme am Donnerstag musste Rebeccas Schwager am Freitag zunächst wieder freigelassen werden, weil ein Ermittlungsrichter die Beweislage für nicht ausreichend hielt. Und dies, obwohl die Indizienkette gegen den 27-Jährigen schon am Freitag "erdrückend" gewesen sei, hatten Berliner Medien übereinstimmend berichtet.

Die Staatsanwaltschaft legte dagegen jedoch erfolgreich Beschwerde ein, so dass am Montag ein Haftbefehl wegen des Verdachts auf Totschlag gegen den 27-Jährigen ausgestellt wurde. Der Ermittlungsrichter, der am Montag einer erneuten Festnahme zustimmt, soll ein anderer als am Freitag gewesen sein.

Kriminalpsychologe: Polizei gab durch frühe Festnahme Vorteile aus der Hand
Dass die erste Festnahme des Hauptverdächtigen noch vor der Spurensuche erfolgte, ist aus Sicht des Freiburger Kriminalpsychologen ein Fehler, weil so die Erfolgsaussichten für ein Verhör gemindert werden. "Um einen Haftbefehl beantragen zu können, muss ihm ein dringender Tatverdacht nachgewiesen werden. Dazu sind Hinweise auf Tatspuren extrem wichtig, um einen Verdächtigen beim Verhör möglicherweise in Widersprüche verwickeln zu können", sagte Kury FOCUS Online.

Wie Hofmann geht allerdings auch Kury davon aus, dass der öffentliche Druck, der auf der Berliner Polizei lastete, erheblich zur ersten Festnahme vor der Spurensicherung beitrug.

Warum die Ermittler bei Rebecca von einem Tötungsdelikt ausgehen
Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, gehen die Ermittler derzeit davon aus, dass Rebecca vom Haus ihrer Schwester weggebracht wurde. Die Ermittler wüssten jedoch nicht, in welchem Zustand. Weil es nach wie vor kein Lebenszeichen von dem Mädchen gibt, gehen die Ermittler allerdings von einem Tötungsdelikt aus.

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Fragwürdig ist, warum die Polizei so deutlich von einem Tötungsdelikt spricht. Das so offen zu kommunizieren, vor allem, ohne konkrete Gründe dafür zu nennen, muss besonders für die Angehörigen von Rebecca hart sein.

Fall Rebecca: Die offenen Fragen zur Hausdurchsuchung
Interessant dürfte abgesehen von den auf Hochtouren laufenden Ermittlungen im mutmaßlichen Mordfall auch eine Auswertung der späten Spurensicherung sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass wichtige Spuren Rebeccas verwischt oder vielleicht sogar beseitigt wurden, ist elf Tage nach ihrem mysteriösen Verschwinden hoch. Immerhin handelt es sich bei dem Haus der Schwester um den Ort, an dem die 15-Jährige das letzte Mal gesehen wurde.

Rebeccas Familie gibt die Hoffnung nicht auf
Die Familie gibt die Hoffnung nicht auf. Per Instagram veröffentlichte die andere Schwester von Rebecca, Vivien, einen Post mit den Worten: "Becci ich liebe dich vom ganzen Herzen. Du fehlst uns so... Wir werden dich lebend finden!!!".

Schwester Vivien glaubt
https://www.instagram.com/viiiivaaa_/Schwester Vivien glaubt
#findbecci - und private Suche nach Rebecca geht weiter
Vivien war es auch, die auf Instagram den Hashtag #findbecci erstellt hatte und hofft, so Hinweise auf den Aufenthaltsort ihrer Schwester zu finden. Für Sonntag bat sie Menschen mit Rad und ohne nochmals bei einer Suchaktion zu helfen.

15 Menschen folgten dem Aufruf der 23-Jährigen laut Medienangaben - und trafen sich unweit des Wohnorts von Rebecca und ihrer Familie und ihrer Schule. Familienangehörige nahmen an der Aktion dieses Mal nicht teil.

Die Schwester betonte aber auf Instagram: Rebecca habe nicht wie von der Polizei verkündet brünette, sondern blonde Haare: "Sie hatte blonde Haare bzw. dunkelblonde Haare. Kurz. Die Haare waren mal rosa und sind jetzt blond. Ich hoffe, dass ihr dran seid und irgendwelche Tipps bekommt"

Inwieweit die Helfer neue Hinweise gefunden haben, ist nicht bekannt.

Im Video: Suche nach Rebecca - Rätselhafter Hinweis führte Polizei auf Suche nach Rebecca in Wald - Ermittler schweigen

https://www.focus.de/panorama/welt/vermi...d_10395120.html
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https://www.journalistenwatch.com/2019/0...tlingen-streik/




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