Papst Franziskus: Christen und Muslime glauben an denselben Gott, „den Schöpfer und Barmherzigen“ DER PAPSTBESUCH IN MAROKKO UND EIN ROTER FADEN 30. März 2019
Papst Franziskus hält sich heute und morgen in Marokko auf. (Rom) Mit einer Videobotschaft an das marokkanische Volk bereitete Papst Franziskus seine heute beginnende Reise in das islamische Land im Norden Afrikas vor. Darin wurde einer der umstrittenen roten Fäden sichtbar, die sich durch das derzeitige Pontifikat ziehen.
Die Botschaft des Videos, das am vergangenen Donnerstag veröffentlicht wurde, im vollständigen Wortlaut:
Liebes Volk von Marokko! As-Salamu Alaikum! Der Friede sei mit euch!
In Kürze werde ich mich in euer liebes Land begeben für einen Besuch von zwei Tagen. Ich danke Gott für diese Gelegenheit, die er mir schenkt. Ich bin Seiner Majestät, König Mohammed VI., dankbar für die freundliche Einladung und den marokkanischen Behörden für die aufmerksame Zusammenarbeit.
Auf den Spuren meines heiligen Vorgängers Johannes Paul II. komme ich als Pilger des Friedens und der Brüderlichkeit in einer Welt, die ihrer dringend bedarf. Als Christen und Muslime glauben wir an Gott den Schöpfer und Barmherzigen, der die Menschen erschaffen hat und sie in die Welt gesetzt hat, damit sie als Brüder leben, indem sie sich in ihrer Verschiedenheit respektieren und sich in den Bedürfnissen helfen. Er hat ihnen die Erde, unser gemeinsames Haus, anvertraut, um sie mit Verantwortung zu behüten und für die künftigen Generationen zu bewahren.
Es wird eine Freude für mich sein, mit euch direkt diese Überzeugungen in der Begegnung, die wir in Rabat haben werden, zu teilen. Zudem wird mir diese Reise die wertvolle Gelegenheit bieten, die christliche Gemeinschaft in Marokko zu besuchen, und sie in ihrem Weg zu ermutigen. Ebenso werde ich die Migranten treffen, die einen Appell darstellen, gemeinsam eine gerechtere und solidarischere Welt zu bauen.
Liebe marokkanische Freunde, ich danke euch von Herzen bereits jetzt für eure Aufnahme und vor allem euer Gebet, indem ich euch meiner Gebete für euch und für euer Land versichere.
Auf bald!
Die Videobotschaft läßt denselben roten Faden erkennen, der sich vom ersten „Video vom Papst“ über den Earth Day der Fokolarbewegung und die Erklärung über die menschliche Brüderlichkeit in Abu Dhabi durch das derzeitige Pontifikat zieht.
Das erste Video vom Papst vom Januar 2016, dem als Premiere die größte internationale Aufmerksamkeit sicher war, enthält die synkretistische Wort-Bild-Botschaft, daß alle Menschen „Kinder Gottes“ sind und alle Religionen gleich gültig auf derselben Stufe stehen. Diese Botschaft, die der gesamten kirchlichen Tradition widerspricht, wurde vom Vatikan nie korrigiert. Das Video wird nach wie vor auf dem Youtube-Kanal des Gebetsnetzwerkes mit den monatlichen Gebetsmeinung des Papstes verbreitet (siehe auch Der Papst muss sich entscheiden: Nathan der Weise oder Christus).
Ausschnitt aus dem „Video vom Papst“ von Januar 2016 Am 24. April 2016 nahm Papst Franziskus als „Überraschungsgast“ in Rom am Earth Day der Fokolarbewegung teil. An diesem „Tag der Erde“ gab das Kirchenoberhaupt in einer spontanen Rede den Anwesenden „eine Hausaufgabe“ mit auf den Weg. Entscheidend sei, so Franziskus, daß „wir uns gegenseitig annähern, um gemeinsam zu handeln“, daß „wir alle zusammenarbeiten und uns gegenseitig respektieren“, das sei ein „Wunder“. Daß der eine dieser Religion oder jener Religion angehöre: „Das ist nicht wichtig!“
Am 4. Februar 2019 unterzeichnete Papst Franziskus in Abu Dhabi zusammen mit dem Großimam von Al-Azhar in Kairo, Ahmad Mohammad al-Tayyeb, das Dokument über die menschliche Brüderlichkeit.
Das Dokument enthält eine besonders umstrittene Passage, die vom österreichischen Philosophen Josef Seifert als „Häresie der Häresien“ kritisiert wurde:
„Der Pluralismus und die Verschiedenheit der Religion, der Hautfarbe, des Geschlechts, der Rasse und der Sprache entsprechen dem weisen, göttlichen Willen, mit dem Gott die Menschen erschaffen hat.“
Mit diesem Dokument habe Franziskus den Relativismus auf die Spitze getrieben und Gott selbst zum Relativisten erklärt, so Seifert (siehe auch die Kritik von Roberto de Mattei: Die „Arche der Brüderlichkeit“ und die christliche Liebe).
Der heute und morgen stattfindende Besuch in Marokko ist seither die erste Reise des Papstes in ein islamisches Land. Wie bereits das „Video vom Papst“ oder die Aussage beim Earth Day wurde auch die hochumstrittene Passage von Abu Dhabi vom Heiligen Stuhl trotz Kritik nicht korrigiert.
Die genannten Etappen sind keine Betriebsunfälle, sondern lassen einen roten Faden erkennen, der sich gewollt durch das derzeitige Pontifikat zieht. Die Videobotschaft an das marokkanische Volk bestätigt das.
Bejubelt wird dieser rote Faden von der Freimaurerei. Nach der Unterzeichnung der Erklärung von Abu Dhabi zollte die Großloge von Spanien – Spanischer Großorient 1889 lautstarken Applaus mit einer in der Geschichte beispiellosen Aussage:
„Alle Freimaurer der Welt schließen sich dem Aufruf des Papstes an.“