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  • 20.07.2019 00:12 - Amazonassynode: Meine Herren Kardinäle und Bischöfe, wollen Sie wirklich eine solche Kirche?
von esther10 in Kategorie Allgemein.

20. JULI 2019

Amazonassynode: Meine Herren Kardinäle und Bischöfe, wollen Sie wirklich eine solche Kirche?
DIE „NEUEN WEGE“ IN EINE ANDERE KIRCHE
22. Juni 2019


Das Arbeitsdokument (Instrumentum laboris) der Amazonassynode propagiert eine pantheistische und marxistische Ökobefreiungstheologie.

Von Roberto de Mattei*.

Die ersten Reaktionen auf das Instrumentum laboris der Amazonassynode konzentrierten sich auf die Öffnungen in Richtung Zulassung verheirateter Priester und der Frauen zum Weihesakrament der Kirche. Das Instrumentum laboris ist aber noch etwas mehr: Es ist ein Manifest der Ökobefreiungstheologie, die eine für Katholiken inakzeptable pantheistische und gleichmacherische „Kosmovision“ vertritt. Die Türen des Lehramtes, wie José Antonio Ureta deutlich macht, werden aufgestoßen zur „Indiotheologie und Ökotheologie, zwei lateinamerikanische Derivate der Befreiungstheologie, deren Koryphäen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Scheitern des ‚realen Sozialismus‘ den indigenen Völkern und der Natur die historische Rolle der revolutionären Kraft im marxistischen Sinn zuschreiben“.

Mit dem am 17. Juni vom Heiligen Stuhl veröffentlichten Dokument, erfolgt ein „Eindringen“ Amazoniens als „ein neues Subjekt“ in das Leben der Kirche (Instrumentum laboris, Nr. 2).

Was aber ist Amazonien?
Es ist nicht nur physischer Ort, eine „komplexe Biosphäre“ (Nr. 10), sondern „eine Realität voll Leben und Weisheit“ (Nr. 5), das zum konzeptionellen Paradigma erhoben wird, und das zu einer „pastoralen, ökologischen und synodalen“ Umkehr ruft (Nr. 5). Die Kirche muß, um ihre prophetische Rolle zu erfüllen, den „amazonischen Völkern“ Gehör schenken (Nr. 7). Diese Völker sind imstande, in „Interkommunikation“ mit dem ganzen Kosmos zu leben (Nr. 12), aber ihre Rechte werden von den Wirtschaftsinteressen internationaler Konzerne bedroht, die , wie die Indigenen von Guaviare (Kolumbien) sagen, „die Venen unserer Mutter Erde durchgeschnitten haben“ (Nr. 17). Die Kirche hört die „Schreie, sowohl der Völker als auch der Erde“ (Nr. 18), weil im Amazonas „das Territorium ein theologischer Ort ist, aus dem heraus man den Glauben lebt, und auch eine eigene Quelle der Offenbarung Gottes ist“ (Nr. 19). Eine dritte Quelle der Offenbarung fügt sich demnach zur Heiligen Schrift und der Tradition hinzu: der Amazonas-Regenwald, ein Gebiet, in dem „alles miteinander verbunden ist“ (Nr. 20), alles „konstitutiv in Verbindung steht und ein vitales Ganzes bildet“ (Nr. 21). Im Amazonas ist das Ideal des Kommunismus verwirklicht, weil im tribalen Kollektivismus „alles geteilt wird und die privaten Räume – typisch für die Moderne – minimal sind“.

Die indigenen Völker haben sich vom Monotheismus befreit und gewinnen den Animismus und den Polytheismus zurück. In der Nr. 25 liest man entsprechend:

„Das Leben der Amazonas-Gemeinschaften, die noch nicht vom Einfluß der westlichen Zivilisation betroffen sind, spiegelt sich im Glauben und in den Riten in Bezug auf das Handeln der Geister, der Gottheit – die auf vielerlei Weise benannt wird – mit und im Territorium, mit und in Verbindung mit der Natur wider. Diese Kosmovision[1] findet sich im ‚Mantra‘ von Franziskus: ‚Alles ist miteinander verbunden‘ (Laudato si, 16, 91, 117, 138, 240).“

Amazonische „Kosmovision“
Das Dokument beharrt darauf, indem es behauptet, daß die amazonische „Kosmovision“ eine „Weisheit der Ahnen, lebendiges Reservoire der Spiritualität und der indigenen Kultur“ (Nr. 26) ist. Demnach „haben uns die Amazonasvölker viel zu lehren. (…) Die neuen Wege der Evangelisierung müssen im Dialog mit diesen Ahnen-Weisheiten geschaffen werden, in denen sich die Samen des Wortes zeigen“ (Nr. 29). Der Reichtum des Amazonas besteht demnach darin, nicht monokulturell, sondern „eine pluriethnische, plurikulturelle und plurireligiöse Welt“ (Nr. 36) zu sein, mit der in Dialog getreten werden muß. Die Völker des Amazonas „konfrontieren uns mit dem Gedächtnis der Vergangenheit und den Wunden, die in den langen Perioden der Kolonialisierung zugefügt wurden. Deshalb hat Papst Franziskus ‚demütig um Vergebung gebeten nicht nur für die Beleidigung durch die eigene Kirche, sondern auch für die Verbrechen gegen die indigenen Völker während der sogenannten Eroberung Amerikas‘. In dieser Vergangenheit war die Kirche manchmal Komplize der Kolonisatoren, und das hat die prophetische Stimme des Evangeliums erstickt“ (Nr. 38).

Die „integrale Ökologie“ schließt „die Weitergabe der Erfahrung der Ahnen, der Kosmologien, der Spiritualitäten und der Theologien der indigenen Völker im Zusammenhang mit der Sorge um das Gemeinsame Haus“ mit ein (Nr. 56).

Die Kirche muß sich ihrer Romanität entledigen und „ein amazonisches Gesicht“ annehmen. „Das Amazonas-Gesicht der Kirche findet ihren Ausdruck in der Pluralität ihrer Völker, Kulturen und Ökosysteme. Diese Diversität verlangt eine Option für eine Kirche, die hinausgeht und missionarisch ist und in allen ihren Aktivitäten, Ausdrucksformen und Sprachen Gestalt annimmt“ (Nr. 107). „Eine Kirche mit Amazonas-Gesicht in ihren zahlreichen Schattierungen versucht eine Kirche zu sein, die ‚hinausgeht‘ (vgl. Evangelium gaudium, 20–23), die eine koloniale, monokulturelle, klerikale und aufzwingende Tradition hinter sich läßt und es versteht, zu unterscheiden und ohne Angst die verschiedenen kulturellen Ausdrucksformen der Völker anzunehmen“ (Nr. 110).

Mutter-Vater-Schöpfergott schon vor der Evangelisierung
Der pantheistische Zug, der die Amazonas-Natur bewegt, ist ein Leitmotiv des Dokumentes.

„Der Schöpfergeist, der das Universum erfüllt (vgl. Weis 1,7), ist der Geist, der jahrhundertelang die Spiritualität dieser Völker genährt hat, auch schon vor der Verkündigung des Evangeliums, und der sie antreibt, es anzunehmen ausgehend von ihren Kulturen und Traditionen“ (Nr. 120). Deshalb „ist es notwendig, zu erfassen, was der Geist des Herrn diese Völker im Lauf der Jahrhunderte gelehrt hat: den Glauben an den Vater-Mutter-Schöpfergott , den Sinn für die Gemeinschaft und die Harmonie mit der Erde, den Sinn der Solidarität mit den eigenen Gefährten, das Projekt „gut leben“, die Weisheit von Jahrtausenden der Zivilisationen, über die die Alten verfügen und die Auswirkungen auf die Gesundheit, das Zusammenleben, die Erziehung und die Bestellung der Erde, die lebendige Beziehung mit der Natur und der ‚Mutter Erde‘ hat, die Fähigkeit zum Widerstand und zum Beharren besonders der Frauen, die Riten und religiösen Ausdrucksformen, die Beziehungen zu den Ahnen, die kontemplative Haltung und den Sinn der Unentgeltlichkeit, der Zelebration und des Festes und den heiligen Sinn des Territoriums“ (Nr. 121).

Im Sinne einer „gesunden Dezentralisierung“ der Kirche „wünschen die Gemeinschaften, daß die Bischofskonferenzen den eucharistischen Ritus ihren Kulturen anpassen“. „Die Kirche muß in den Amazonas-Kulturen Gestalt annehmen, die einen ausgeprägten Sinn der Gemeinschaft, der Gleichheit und der Solidarität besitzen, weshalb der Klerikalismus in seinen unterschiedlichen Ausdrucksformen nicht akzeptiert wird. Die indigenen Völker besitzen eine reiche Tradition der sozialen Organisation, wo die Autorität in Rotation und mit einem tiefen Sinn des Dienstes ausgeübt wird. Von dieser Erfahrung der Organisation ausgehend wäre es opportun, die Idee zu überdenken, daß die Ausübung der Jurisdiktion (Leitungsgewalt) in allen Bereichen (sakramental, rechtlich, administrativ) und dauerhaft mit dem Weihesakrament verbunden sein muß“ (Nr. 127).

Ein neues männlich-weibliches Amazonas-Priestertum
Ausgehend von der Prämisse, daß „der Zölibat ein Geschenk für die Kirche ist“, wird die Forderung erhoben, daß „für die entlegensten Zonen der Region die Möglichkeit alte, bevorzugt indigene, von ihrer Gemeinschaft respektierte und akzeptierte Alte zu Priestern geweiht werden, auch wenn sie bereits eine konstituierte und stabile Familie haben sollten, um die Sakramente zu garantieren, die das christliche Leben begleiten und stützen“ (Nr. 129). Zudem ist es notwendig, „den Frauen ihre Führungsrolle zu garantieren sowie immer größere und bedeutendere Räume im Bereich der Bildung: Theologie, Katechese, Liturgie und Schule des Glaubens und der Politik“, sowie „den Typ des offiziellen Dienstes ausfindig zu machen, der Frauen verliehen werden kann, indem ihrer zentralen Rolle Rechnung getragen wird, die sie heute in der Amazonas-Kirche spielen“.

Was ist dem noch hinzuzufügen? Werden die Bischöfe als Nachfolger der Apostel und die Kardinäle als Ratgeber des Papstes in der Leitung der Weltkirche zu diesem politisch-religiösen Manifest schweigen, das die Lehre und die Praxis des mystischen Leibes Christi verzerren und umstürzen will?

*Roberto de Mattei, Historiker, Vater von fünf Kindern, Professor für Neuere Geschichte und Geschichte des Christentums an der Europäischen Universität Rom, Vorsitzender der Stiftung Lepanto, Autor zahlreicher Bücher, zuletzt in deutscher Übersetzung: Verteidigung der Tradition: Die unüberwindbare Wahrheit Christi, mit einem Vorwort von Martin Mosebach, Altötting 2017.

Die Erstveröffentlichung erfolgte als Gastkommentar auf dem Blog des Vatikanisten Aldo Maria Valli.

Übersetzung/Zwischenüberschriften: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana
https://katholisches.info/2019/06/22/ama...-solche-kirche/



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