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  • 12.12.2019 00:08 - Der Mann, der Papst werden sollte – Der Geheimzirkel Sankt Gallen und die Kunst der Verstellung
von esther10 in Kategorie Allgemein.

12. DEZEMBER 2019

Der Mann, der Papst werden sollte – Der Geheimzirkel Sankt Gallen und die Kunst der Verstellung
3. April 2017 6



Mate auf dem Petersplatz
(Rom) Um die Wahl von Papst Franziskus ranken sich nicht weniger Gerüchte und Mutmaßungen als um den unerwarteten Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. Der Vatikanist Sandro Magister nahm sich erneut des Themas an und resümierte: „Mission erfüllt. Nach vier Jahren des Pontifikats ist das, die Bilanz, die von den Kardinälen gezogen wird, die es dazu gebracht haben, daß Jorge Mario Bergoglio zum Papst gewählt wurde.“ Der Vatikanist zeichnet das Bild eines als Erzbischof „verhüllt“ auftretenden Jorge Mario Bergoglio, der sein wahres Wesen der Öffentlichkeit erst als Papst enthüllte – das allerdings vom ersten Augenblick an. Über dem Pontifikat von Franziskus liegt, so Magister, der Schatten eines anderen Jesuiten, von Carlo Maria Kardinal Martini.

Operation Papstwahl
„Die Operation, die das Phänomen Franziskus hervorbrachte“, hat ihren Ursprung bereits weit in der Vergangenheit. 2002 schrieb Magister erstmals, daß der damals faktisch unbekannte Erzbischof von Buenos Aires zur Spitze der „Papabili“ aufgerückt sei. „Papabile“ ist ein im Konklave wahlberechtigter Kardinal, der selbst als Kandidat für das Papstamt gilt.


Kardinal Carlo Maria Martini SJ

Bekannt ist, daß im Konklave 2005 eine Gruppe von Kardinälen rund um den damaligen Erzbischof von Mailand, Carlo Maria Martini SJ, auf jeden Fall die Wahl von Joseph Kardinal Ratzinger verhindern wollte. Der ewige „Papabile“ Martini mußte seine Chancenlosigkeit aber gleich im ersten Wahlgang erkennen. Martini hatte sich jahrelang als „Ante-Papa“ bezeichnet. Ein scherzhaft vorgetragenes, jedoch ernstgemeintes Wortspiel, mit dem er zum Ausdruck bringen wollte, der eigentliche Gegenspieler (Anti-Papa, Gegenpapst) von Johannes Paul II. zu sein. Zugleich signalisierte er bereits, Anspruch auf dessen Nachfolge (Ante-Papa, Vorpapst) zu erheben.

Der Jesuit Martini war es, der im Konklave 2005 dann seine Stimmen mit jenen seines Mitbruders Bergoglio vereinte, der bekanntlich ebenso Jesuit ist. Dennoch konnte Ratzinger nicht verhindert werden.

Was 2005 mißlang, glückte aber 2013. Der unerwartete Amtsverzicht von Benedikt XVI. traf vor allem jene, die ihn 2005 zum Papst gewählt hatten, auf dem falschen Fuß. Damit hatte niemand gerechnet. Es herrschte Ratlosigkeit, weil der Rücktritt von vielen nicht verstanden wurde. Ein „natürlicher“ Nachfolger, wie Ratzinger es auf Johannes Paul II. war, war nicht in Sicht.

Martinis Geheimclub Sankt Gallen
Die Gegenseite hingegen war organisiert und seit vielen Jahren vernetzt. Der Rücktritt Benedikts lähmte sie nicht, sondern wirkte vielmehr wie ein Katalysator. Mitte der 90er Jahre hatte Kardinal Martini die Geheimgruppe Sankt Gallen gegründet, die sich erstmals 1996 in der Schweizer Bischofsstadt versammelte. Das Ziel der subversiven Gruppe war es, das Pontifikat von Johannes Paul II. zu boykottieren und als Nachfolger einen ihnen genehmen Papst zu installieren. Der damalige Glaubenspräfekt Ratzinger galt der Gruppe neben dem polnischen Papst als erklärter Hauptgegner.

Magister thematisiert diesen Punkt nicht, dennoch stellt sich die Frage, ob es nur einer Laune der Geschichte geschuldet war, daß einer der maßgeblichen Baumeister des Pontifikats Bergoglio, Kardinal Walter Kasper, noch am Konklave 2013 teilnehmen konnte. Wäre Benedikt XVI. nur drei Tage später zurückgetreten, hätte Kasper nicht mehr an der Papstwahl teilnehmen und somit auch nicht die entscheidende Rolle spielen können, die er dabei gespielt hat. Kasper war es, der nach dem Tod Martinis, an führender Stelle Fäden in der Geheimgruppe zog. Er war es auch, der Benedikt XVI. vor dem Konklave öffentlich und scharf davor warnte, sich in die Frage seiner Nachfolge „einzumischen“.

Magister geht auf einen anderen Punkt ein, nämlich den, daß im Konklave 2013 „viele“ seiner eigenen Wähler nicht einmal genau wußten, wer Jorge Mario Bergoglio ist. Der Wahlerfolg sei „zu einem guten Teil“ gelungen, weil „von jenem argentinischen Kardinal auch viele seiner Wähler zu wenig wußten und mit Sicherheit nicht, daß er der Kirche jenen ‚gesunden Schlag in den Bauch‚ verpassen würde, von dem vor wenigen Tagen sein in der Sixtinischen Kapelle unterlegener Gegenspieler, der Erzbischof von Mailand, Angelo Kardinal Scola, gesprochen hat.“

Der „Schlüssel“
Die entscheidende Bilanz Magisters lautet:

„Zwischen Bergoglio und seinen Wählern gab und gibt es keine vollständige Übereinstimmung. Er ist mehr der Papst der Ankündigungen als der Verwirklichungen, mehr der Anspielungen als der Definitionen.“



Jorge Mario Bergoglio als Kardinal

Ein „Schlüssel“, so Magister, um zu verstehen, wie es zum Pontifikat Bergoglio kommen konnte, liegt darin, daß er die „Erwartungen einer historischen Wende der Kirche erfüllt“. Eine „Wende“, die imstande sei, den „Rückstand von 200 Jahren“ aufzuholen, den Kardinal Carlo Maria Martini postulierte. Der Jesuitenkardinal behauptete eine Fehlentwicklung in der Kirche, weil sie sich der Aufklärung und der Französischen Revolution versagte. Damit habe eine Auseinanderentwicklung stattgefunden. Seither hinke die Kirche der Entwicklung der Welt hinterher und habe den Anschluß verloren. Schuld an der Diskrepanz zwischen Zeitgeist und Kirche ist demnach die Kirche, weil sie die „Zeichen der Zeit“ nicht richtig erkannte habe.

Magister interpretiert Martinis Kokettieren mit der Selbstbezeichnung als „Ante-Papa“ nicht mehr als Vorwegnahme seines eigenen, angestrebten Pontifikats, sondern als „Vorpapst“, als „Antizipation“ des künftigen Papstes, der diesen „Rückstand“ überwinden werde. Was der Jesuit Martini nicht schaffte, ist dem Jesuiten Bergoglio gelungen: Auf dem Stuhl Petri Platz zu nehmen, um das zu tun, was die Päpste sich zu tun geweigert hatten. Die genaue Lesart dieser Meinung lautet, daß Johannes XXIII. den Mut zur „Wende“ hatte, Paul VI. aber deren Umsetzung stoppte und zum Teil sogar rückgängig machte. Mit ihm habe in den letzten Jahren seines Pontifikats bereits die „Restauration“ begonnen, die das Pontifikat von Johannes Paul II. kennzeichnete, und die Benedikt XVI. noch verschärft habe.

Ein Schlüsselbegriff des derzeitigen Pontifikats sei daher „Zeit“, für Bergoglio ein Synonym für „Prozesse anstoßen“. Das Ziel sei für ihn unwichtig. Entscheidend sei, auf dem Weg zu sein.

„In der Tat, mit Franziskus ist die Kirche zu einer Baustelle geworden“, so Magister. „Alles ist in Bewegung, alles ist flüssig. Es gibt kein Dogma mehr, das hält. Alles kann in Frage gestellt und danach gehandelt werden.“

Debakel-Kirchen als Modell für die Weltkirche
Magister skizziert Kardinal Martini als den entscheidenden Kopf des „Club Sankt Gallen“, wie er den geheim und subversiv agierenden Zusammenschluß höchster Kirchenvertreter des progressiven Lagers nennt. Als Mitglieder nennt er Walter Kasper, Karl Lehmann, Achille Silvestrini, Basil Hume, Cormac Murphy-O’Connor, und Godfried Danneels. Vier davon, Kasper, Lehmann, Murphy-O’Connor und Danneels, bildeten das Team Bergoglio, gewissermaßen Bergoglios „Wahlkampfteam“ im engeren Sinn. Keinen Zweifel läßt auch Magister daran, daß die Geheimgruppe Sankt Gallen „den Aufstieg Bergoglios zum Pontifikat ausgeheckt“ und geplant habe.

Unter den bekannten Mitgliedern der „Sankt-Gallen-Mafia“ (Kardinal Danneels) sind nur mehr zwei, Kasper und eben Danneels, die ganz vorne mitreden und von Papst Franziskus bevorzugt behandelt werden. Das ist allerdings auch Altersgründen geschuldet. Kardinal Martini ist 2012 gestorben, nachdem er kurz vor seinem Tod Benedikt XVI. energisch zum Rücktritt aufgefordert hatte. Die anderen „Sankt Galler“ sind im Alter schon weit fortgeschritten. Die Wahl Bergoglios war ein letztes, aber erfolgreiches Aufbäumen einer biologisch abtretenden Kirchengeneration. Kasper und Danneels werden seit dem Konklave für ihre Wahlhilfe von Franziskus„prämiert“, obwohl sie aus zwei Ländern kommen, Deutschland und Belgien, in denen die Kirche „im Debakel“ steckt. Danneels hatte 2010 sogar einen von ihm geförderten Bischof gedeckt, der seinen eigenen Neffen sexuell mißbraucht hatte. Wer jedoch die „richtige“ Gesinnung hat, dem kann offenbar nichts schaden. Das Modell der „Debakel“-Kirchen soll zum Vorbild für die Weltkirche werden.

Bergoglio, so Magister, habe persönlich nie an den Treffen der Geheimgruppe teilgenommen. Jedenfalls kam er nie zu diesem Anlaß in die Schweiz. Der Geheimzirkel habe ihn als „seinen Idealkandidaten“ auserkoren, und er habe sich „perfekt diesem Bild angepaßt“.

Magister sagt es nicht direkt, aber dieser „Idealkandidat“ ist ein Erbe Martinis. Dieser hatte im Konklave 2005 die Richtung vorgegeben, indem er seine Stimmen mit jenen für Bergoglio vereinte. Martini kannte seinen argentinischen Mitbruder jedenfalls besser, als alle anderen Kardinäle.

Erzbischof Bergoglio läßt sich in Buenos Aires von evangelikalen Predigern segnen.



Der „andere“ Bergoglio
Erzbischof Bergoglio läßt sich in Buenos Aires von evangelikalen Predigern segnen.

Erzbischof Bergoglio läßt sich in Buenos Aires von evangelikalen Predigern segnen.
„In Argentinien erinnern sich alle“ an einen ganz anderen Bergoglio, als den, der sich als Papst der Welt zeigte: „wortkarg, schüchtern, mißbilligender Gesichtsausdruck, reserviert gegenüber der Menge.“ In der Öffentlichkeit habe er sich nie, weder durch Worte noch Gesten, von den regierenden Päpsten distanziert. Man könnte es wohl auch farblose Übereinstimmung nennen. Hinter den Kulissen sah es freilich anders aus. Bergoglio kritisierte die Regensburger Rede von Benedikt XVI., in der dieser den Islam und den Relativismus als Hauptgegner unserer Zeit ausmachte und zugleich als Hauptherausforderung für die Kirche benannte, weil beide in offenem Widerspruch, ja Feindschaft zu ihr stehen. Offiziell lobte Bergoglio hingegen die Enzyklika Veritatis splendor von Johannes Paul II., die heute als eine Hauptkritik gegen sein umstrittenes Schreiben Amoris laetitia ins Feld geführt wird. Veritatis splendor ist eine strenge Anklage gegen eine kasuistische Moral, die im Laufe der Geschichte Geschichte den Jesuiten von ihren Gegner vorgeworfen wurde.

Bergoglio verhehlte in der Öffentlichkeit auch nicht, „Luther und Calvin als schlimmste Feinde der Kirche und des Menschen zu verurteilen“, so Magister. Dem Betrug durch den Teufel schrieb er es zu, daß Gesetze erlassen werden, die homosexuelle Verbindungen mit der Ehe gleichstellen. Allerdings tat er das nur in einem internen Schreiben an Ordensfrauen, die er um ihr Gebet bat. In der Öffentlichkeit mied er einen offenen Konflikt mit den Mächtigen und schickte die Katholiken nach Hause, die gegen die Einführung der „Homo-Ehe“ Widerstand leisteten.

Magister erinnert auch daran, daß Bergoglio als Kardinal und Erzbischof kurz vor seiner Wahl zum Papst vor einem evangelikalen Pastor niederkniete, um sich von ihm segnen zu lassen. Das geschah vor Tausenden Menschen in Buenos Aires. Die photographisch festgehaltene Szene irritiert seither um so mehr, da Franziskus weder in der Heiligen Messe vor dem Allerheiligsten eine Kniebeuge macht noch vor dem Altarsakrament kniet (jedenfalls auffällig selten).

„Seine Pfarrer ermutigte er, niemandem die Kommunion zu verweigern egal ob verheiratet, zusammenlebend, geschieden oder wiederverheiratet. Ohne jedes öffentliche Aufsehen tat er, was damals die Päpste noch verurteilten, er selbst aber als Papst erlaubt.“

Magister weiter:

„In Sankt Gallen wußte man das und registrierte es aufmerksam. Als Bergoglio gewählt wurde, lernte ihn die Welt vom ersten Augenblick an als den kennen, der er wirklich war. Unverstellt.“

https://katholisches.info/2017/04/03/der...er-verstellung/

Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va/tonocosmos.com.br (Screenshot)



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