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  • 09.01.2020 00:36 - Ein Passagierflugzeug der Ukraine International ist im Iran abgestürzt. US-Medien berichten nun, dass ein Abschuss die Ursache war.
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Ein Passagierflugzeug der Ukraine International ist im Iran abgestürzt. US-Medien berichten nun, dass ein Abschuss die Ursache war.
09.01.2020, 18:17

Spekulationen über einen „verdächtigen“ Absturz und Gerüchte über einen Abschuss der Boeing 737 oder eine Terroroperation seien alle falsch, sagte der Minister. Wie er zu diesen Erkenntnissen kam, sagte Eslami nicht.




Wrackteile der ukrainischen Boeing 737 liegen auf einem Feld bei Teheran. Rettungskräfte sind vor Ort, konnten aber nicht mehr helfen. Alle Insassen sind tot.

Teheran.
US-Experten glauben an einen Abschuss eines Flugzeuges im Iran
Der Iran hatte zuvor Spekulationen über einen Abschuss der Boeing 737 zurückgewiesen: Die Behörden bekräftigten am Donnerstag erneut, dass eine technische Ursache zu der Katastrophe geführt habe
Die Boeing 737 der Ukraine International Airlines war am 8. Januar bei Teheran abgestürzt

Alle Passagiere und Crew-Mitglieder sind tot
Der Absturz der Maschine geschah in einer politisch aufgeheizten Zeit im Nahen Osten

Der Fall weckt Erinnerungen an den Abschuss der malaysischen Passagiermaschine MH17 2014 über der Ostukraine
Nach dem Flugzeugabsturz im Iran gehen US-Beamte davon aus, dass die Passagiermaschine abgeschossen wurde. So berichten US-Medien, dass es aus Sicherheitskreisen Hinweise auf einen Angriff mit einer Rakete gegeben habe.


Laut CNN hat sich auch US-Präsident Donald Trump noch einmal zu dem Absturz geäußert, jedoch hat Trump nicht wörtlich von einem Abschuss gesprochen. Er habe Informationen, die einen technischen Defekt unwahrscheinlich erscheinen lassen. Trump sagte: „Jemand auf der anderen Seite könnte einen Fehler gemacht haben.“ Welche Konfliktpartei in der Region konkret dabei gemeint ist, blieb offen – auch ob ein Abwehrsystem fehlerhaft war oder ein Abschuss womöglich manuell erfolgte.

Teheran bekräftigte zuvor, dass eine technische Ursache zu der Katastrophe geführt haben soll. „Wegen eines technischen Defekts hat die Maschine Feuer gefangen und dies führte zum Absturz“, sagte Verkehrs- und Transportminister Mohammed Eslami der Nachrichtenagentur Isna.



Spekulationen über einen „verdächtigen“ Absturz und Gerüchte über einen Abschuss der Boeing 737 oder eine Terroroperation seien alle falsch, sagte der Minister. Wie er zu diesen Erkenntnissen kam, sagte Eslami nicht.

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Videografik- So funktioniert ein Flugschreiber
Die iranischen Behörden hatten bereits kurz nach dem Vorfall von einem technischen Defekt gesprochen, ohne aber zu erklären, worauf sie sich bei ihrer Einschätzung berufen. Irans Präsident Hassan Ruhani forderte später vom Verkehrsministerium und der Luftfahrtbehörde eine lückenlose Aufklärung, wie der Nachrichtensender Chabar berichtete.

Flugzeugabsturz im Iran: Teheran will Blackboxen an Ukraine übergeben
Der Iran werde nach gründlichen Untersuchungen die beiden Blackboxen an die Ukraine übergeben, kündigte die Luftfahrtbehörde an. Laut Staatsanwaltschaft in Teheran sollten auch die Überreste der Leichen an die ukrainischen Behörden übergeben werden.

Bei dem Absturz waren nach Angaben der ukrainischen Regierung alle Insassen ums Leben gekommen. Das Flugzeug war am Mittwochmorgen kurz nach dem Start in Teheran abgestürzt, nach iranischen Angaben waren 176 Menschen an Bord. Die Boeing 737 war auf dem Weg nach Kiew.

Boeing 737 abgestürzt: Lufthansa will Teheran wieder anfliegen
Zunächst hatte es geheißen, dass auch Deutsche unter den Todesopfern sein sollen. Die Bundesregierung ging jedoch am Mittwochnachmittag davon aus, dass keine deutschen Staatsbürger bei dem Flugzeugabsturz getötet wurden.

Trümmerteile der ukrainischen Passagiermaschine liegen am Absturzort.



Trümmerteile der ukrainischen Passagiermaschine liegen am Absturzort.
Foto: Mahmoud Hosseini / dpa

Die Lufthansa will ihre Flüge in die iranische Hauptstadt Teheran an diesem Donnerstag unterdessen wieder aufnehmen. Der Anflug auf die Stadt sei sicher, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Mittwoch in Frankfurt. Den entsprechenden Flug am Mittwoch hatte die Fluggesellschaft nach den iranischen Raketenangriffen auf Militärstützpunkte im Irak vorsorglich gestrichen.

Den Luftraum der beiden Länder will die Lufthansa aber bis auf den Teheran-Flug weiterhin meiden. „Wir überfliegen derzeit weder Iran noch Irak“, sagte der Sprecher. Ihm zufolge muss die Kernmarke Lufthansa dafür etwa eine Handvoll Flüge pro Tag umplanen. Dies betreffe Verbindungen nach Indien. Die Verspätungen hielten sich nach bisheriger Einschätzung in engen Grenzen.

Absturz von Boeing 737 im Iran – Bundesregierung will genaue Untersuchung
Die Bundesregierung setzt auf eine Aufklärung der Ursachen für den Flugzeugabsturz im Iran. Eigene Erkenntnisse dazu habe man aktuell nicht, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin.

Nötig sei eine genaue Untersuchung durch die iranischen Stellen, diese sei nun abzuwarten. Die Bundesregierung gehe davon aus, dass auch der Iran größtes Interesse daran habe, die Ursache so rasch wie möglich und vollumfänglich zu ermitteln.

Iran: Karte zeigt Luftlinie
Eine Google-Maps-Karte zeigt, wie weit Kiew und Teheran voneinander entfernt liegen.



Der Absturz der Boeing 737 hatte Spekulationen ausgelöst, weil er in enger zeitlicher Nähe zu iranischen Luftangriffen auf internationale Militärstützpunkte in Irak erfolgte. Der Vorfall fällt in die politisch angespannte Lage in dem Land. In den vergangenen Tagen hat sich der Konflikt des Irans mit den USA dramatisch zugespitzt. Wenige Stunden vor dem Absturz hatte es einen iranischen Vergeltungsangriff auf US-Soldaten im Irak gegeben, eine Reaktion von US-Präsident Donald Trump steht noch aus. Ob es einen Zusammenhang gibt, ist unklar.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte nach dem Flugzeugabsturz vor der „Verbreitung unbestätigter Theorien“ über die Absturzursache.

Ukraine will die Ursache für den Flugzeugabsturz selbst aufklären
Unterdessen kamen Spezialisten aus der Ukraine in der iranischen Hauptstadt Teheran an. Sie sollen demnach bei der Identifizierung von Passagieren der Boeing 737 helfen.

Die Ukraine kündigte eigene Ermittlungen an. „Ich habe den Generalstaatsanwalt angewiesen, ein Strafverfahren zu eröffnen“, sagte Selenskyj weiter. Die Kommission, die den Absturz untersuchen soll, wird demnach aus Vertretern der staatlichen Ermittlungsbehörden und den Experten für zivile Luftfahrt bestehen. „Wir müssen allen möglichen Versionen nachgehen“, sagte Selenskyj.

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Handy-Bilder zeigen Flugzeugabsturz in Teheran
Flugzeugabsturz Boeing 737 im Iran: Maschine zwei Tage zuvor gecheckt
Der Fluggesellschaft Ukraine International zufolge war die Maschine vom Typ Boeing 737 wenige Jahre alt. Das Flugzeug des Baujahres 2016 sei direkt beim Hersteller erworben worden. Die Maschine habe erst am Montag die reguläre technische Überprüfung durchlaufen.

Nach Angaben des ukrainischen Außenministers stammten die Opfer aus sieben verschiedenen Ländern. 82 seien Iraner gewesen, 63 stammten aus Kanada. Unter den Opfern seien auch Briten, Schweden, Ukrainer und Afghanen. Die Behörden in Kiew kündigten an, die Passagierliste zu veröffentlichen.

Rettungskräfte arbeiten inmitten der Wrackteile der Ukraine-International-Airlines-Boeing.
Rettungskräfte arbeiten inmitten der Wrackteile der Ukraine-International-Airlines-Boeing.

Der US-amerikanische Hersteller Boeing twitterte am Mittwoch: „Uns sind die Medienberichte aus dem Iran bekannt und wir tragen gerade mehr Informationen zusammen.“

Der Fall weckt Erinnerungen an Flug MH17. 2014 wurde ein Flugzeug von Malaysia Airlines von einer Buk-Rakete über der Ostukraine abgeschossen. Ermittlungen zufolge stammte die Rakete vom russischen Militär.

Damals wurden 298 Menschen unter bis heute nicht völlig geklärten Umständen durch eine Luftabwehrrakete plötzlich in den Tod gerissen.

Iran: Flugverbot für US-Flugzeuge wegen Verwechslungsgefahr
Kurz nach den iranischen Raketenangriffen auf Militärstützpunkte im Irak hatte die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA US-Flugzeugen die Nutzung des Luftraums in Teilen des Nahen Ostens untersagt.

Über dem Persischen Golf, dem Golf vom Oman, im Irak und im Iran dürften in den USA registrierte Flugzeuge „wegen erhöhter militärischer Aktivitäten und steigender politischer Spannungen“ nicht mehr operieren, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag (Ortszeit). Es gebe ein erhöhtes Risiko, das ein Flugobjekt falsch identifiziert werde.

Männer stehen neben Trümmern nach einem Flugzeugabsturz am Rande von Teheran.



Männer stehen neben Trümmern nach einem Flugzeugabsturz am Rande von Teheran.


Raketenangriffe als Revanche für Tötung von iranischem General Soleimani
Die vom US-Verteidigungsministerium bestätigten Attacken auf die amerikanisch genutzten Militärstützpunkte Ain al-Assad im Zentrum des Iraks und eine Basis in der nördlichen Stadt Erbil in der Nacht zum Mittwoch gelten als Revanche für die Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani durch einen US-Luftschlag.

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Weltweite Reaktionen auf den Tod von General Soleimani
Der Iran und die USA hatten sich seit Tagen mit martialischen Drohungen überzogen. So drohte Trump etwa mit Angriffen auf 52 iranische Ziele. Eine Eskalation wird dadurch nicht unwahrscheinlicher:Warum der Konflikt zwischen dem Iran und den USA so brandgefährlich ist. Das deutsche Verteidigungsministerium reagierte bereits: Bundeswehr und Nato zogen wegen der Spannungen im Nahen Osten bereits Soldaten aus dem Irak ab.

(dpa/afp/cho/les/ac)

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(dpa/afp/cho/les/ac)



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