(David Berger)
Will nicht mehr länger schweigen: Papst Benedikt warnt Franziskus vor Ausverkauf des Katholischen Von David Berger -13. Januar 2020
„Ich kann nicht still bleiben!“ schreibt Papst Benedikt XVI em. in seinem neuesten Buch, aus dem die französische Zeitung „Le Figaro“ bereits vorab Auszüge veröffentlichte. Darin übt er – zusammen mit dem als erfolgreicher Kandidat für die Nachfolge von Franziskus geltenden Kardinal Sarah – harsche Kritik an einigen Plänen seines Nachfolgers, die den Katholizismus enorm schaden könnten.
Der kirchenpolitische Super-Gau, vor dem alle angesichts des überraschenden Rücktritts Papst Benedikts XVI. warnten, ist eingetreten: In einem zusammen mit Kardinal Robert Sarah verfassten Buch, warnt er seinen Nachfolger, der sich inhaltlich immer mehr zum Gegenpapst gemausert hat, davor, die kirchliche Lehre aufzuweichen.
Der Geduldsfaden endgültig gerissen
Schon lange bemerkt man das Grummeln, das aus dem Umfeld Benedikts und seiner engsten Mitarbeiter gegen den neuen Kurs von Franziskus herrscht. Jüngst erst zeigte eine Dokumentation des BR, dass Benedikt zwar körperlich gebrechlich, aber geistig nach wie vor sehr wach und aktiv ist. Nun scheint mit den Plänen von Franziskus, das Priesteramt bald für verheiratete Männer zu öffnen, das Fass übergelaufen, die Geduld Benedikts angesichts der Tiraden seines Nachfolgers endgültig zuende zu sein.
„Ich kann nicht [länger] still bleiben!“ schreibt er in dem Buch, aus dem die französische Zeitung „Le Figaro“ bereits vorab Auszüge veröffentlichte.
Die Aufhebung des Zölibats komme überhaupt nicht in Frage. Die Ehe fordere einen Mann, der sich komplett seiner Familie hingebe: „Da anderseits der Dienst für den Herrn die völlige Hingabe eines Mannes erfordert, scheint es nicht möglich, diese zwei Berufungen gleichzeitig fortzuführen.“
„Theatralisches Gehabe, diabolische Lügen und im Trend liegende Fehler“ Aber der emeritierte Papst aus Bayern und der wortgewaltige Kardinal aus Afrika sehen zahlreiche weitere problematische Punkte in der Amtsführung des Jesuiten Franz. Benedikt warnt in seinem Resümee am Ende des Buches den Klerus und die gläubigen Laien davor, sich von „irregeleiteten Einwänden, theatralischem Gehabe, diabolischen Lügen und im Trend liegenden Fehlern“ einschüchtern zu lassen.
Noch ist unklar, wie Franziskus auf diese offensichtliche Rüge reagieren wird. Er gilt der Kurie als unberechenbar und zu Jähzorn neigend. Viele romtreue Gläubige begrüßen bereits jetzt das Machtwort Benedikts und Kardinal Sarahs, den sie für den besten möglichen Nachfolger (papabile) von Franziskus halten. Und die meisten sind überzeugt: Wenn es jetzt zu einem an das Mittelalter erinnernden Konflikt zwischen den beiden Päpsten kommt, dann hat diesen garantiert nicht jener verursacht, dem es nur darum geht die kirchliche Lehre zu wahren und den Katholizismus in seiner Integrität zu bewahren.
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David Berger https://philosophia-perennis.com/ David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European). Seine Bibliographie wissenschaftlicher Schriften umfasst ca. 1.000 Titel.
https://philosophia-perennis.com/2020/01...s-katholischen/
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