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  • 10.02.2020 00:28 - Papst Franziskus hebt den Zölibat auf.
von esther10 in Kategorie Allgemein.

10. FEBRUAR 2020




Franziskus und die Amazonas-Synodalen – ausgeklügelt ausgewählter Regional-Zirkel mit vorgefertigtem Ergebnis und globalen Konsequenzen.
Von Roberto de Mattei*

Die Nachricht, die wir vorwegnehmen, lag in der Luft. Die Bestätigung erreicht uns auf vertraulichem Wege durch einige Bischöfe, die einen Teil (nicht das Ganze) des nachsynodalen Apostolischen Schreibens von Papst Franziskus zur Amazonassynode erhalten haben. Dieser Teil behandelt im Wesentlichen den Paragraphen 111 des Schlußdokuments der Synode.

„Viele kirchliche Gemeinschaften im Amazonasgebiet haben enorme Schwierigkeiten beim Zugang zur Eucharistie. Es vergehen Monate oder Jahre, bis ein Priester in eine Gemeinde zurückkehren kann, um die Eucharistie zu feiern, das Sakrament der Versöhnung zu spenden oder die Krankensalbung für die Kranken der Gemeinde zu zelebrieren.

Wir schätzen den Zölibat als Geschenk Gottes, sofern dieses Geschenk es dem zum Priestertum geweihten missionarischen Jünger ermöglicht, sich voll und ganz dem Dienst des Heiligen Volkes Gottes zu widmen. Es stimuliert die pastorale Liebe, und wir beten, daß es viele Berufungen gibt, die das zölibatäre Priestertum leben. Wir wissen, daß diese Disziplin ‚vom Wesen des Priestertums selbst nicht gefordert ist‘ (PO, 16), obwohl es aus vielen Gründen ein Verhältnis der Nützlichkeit dazu gibt. In seiner Enzyklika über den Zölibat der Priester hielt der hl. Paul VI. dieses Gesetz aufrecht und legte die theologischen, spirituellen und pastoralen Beweggründe offen, die es motivieren. 1992 bestätigte die nachsynodale Ermahnung des heiligen Johannes Paul II. zur Priesterausbildung diese Tradition in der lateinischen Kirche (PDV, 29). In Anbetracht der Tatsache, daß legitime Vielfalt die Gemeinschaft und die Einheit der Kirche nicht beeinträchtigt, sondern zum Ausdruck bringt und zu ihren Diensten steht (vgl. LG, 13; OE, 6), wie die bestehende Vielfalt der Riten und Disziplinen bezeugt, schlagen wir vor, daß im Rahmen von Lumen Gentium 26 die zuständige Behörde Kriterien und Bestimmungen für die Weihe geeigneter und anerkannter Männer der Gemeinde zu Priestern festlegt, die ein fruchtbringendes ständiges Diakonat ausüben und eine angemessene Ausbildung für das Priestertum erhalten, um das Leben der christlichen Gemeinde zu unterstützen durch die Verkündigung des Wortes und die Feier der Sakramente in den entlegensten Gebieten des Amazonasgebiets.“

Die Bresche ist also geschlagen. Es gibt dann keinen Grund, in anderen Regionen der Welt zu verbieten, was in einigen Gebieten des Amazonas erlaubt sein wird. Die deutschen Bischöfe, und nicht nur sie, stehen bereit, den Zugang zum Priestertum für verheiratete Männer zu öffnen, die von der zuständigen Autorität als geeignet befunden werden. Was damit liquidiert wird, ist nicht nur eine veränderbare „kirchliche Disziplin“, sondern ein Gesetz der Kirche, das auf einem Gebot göttlichen und apostolischen Ursprungs beruht.

Vor fünfzig Jahren las Kardinal Leo-Joseph Suenens auf dem Symposium der europäischen Bischöfe im Juli 1969 in Chur bei seiner Abschlußrede einen Appell von Hans Küng vor, den Zölibat der Priester abzuschaffen. Diese Forderung stimmte mit der von der progressiven Theologie der Sexualität zuerkannten Rolle überein: ein Instinkt, den der Mensch nicht durch Askese unterdrücken, sondern „befreien“ sollte, indem er im Sex eine Form der „Verwirklichung“ der menschlichen Person findet. Seitdem hat sich diese Forderung ausgeweitet und geht mit dem Säkularisierungs- und Selbstzerstörungsprozeß der Kirche einher.

In Wirklichkeit waren in Krisenzeiten immer die Übertretungen des Zölibats und die Simonie die großen Plagen, die den mystischen Leib Christi heimgesucht haben. Und der Ruf nach Enthaltsamkeit und nach Armut, wie sie das Evangelium nennt, waren das Banner der großen Heiligen der kirchlichen Erneuerung. In den kommenden Februartagen wird der Anti-Reformer nicht wie so oft ein Bischof oder eine Gruppe von Bischöfen sein, sondern der Nachfolger des heiligen Petrus.

Der kirchliche Zölibat ist Ruhm und Ehre der Kirche, und was ihn dazu macht, ist der Wille Christi, den die Apostel in unsere Zeit überliefert haben.

Ist es vorstellbar, daß die Katholiken angesichts dieses Skandals schweigen können?

*Roberto de Mattei, Historiker, Vater von fünf Kindern, Professor für Neuere Geschichte und Geschichte des Christentums an der Europäischen Universität Rom, Vorsitzender der Stiftung Lepanto, Autor zahlreicher Bücher, zuletzt in deutscher Übersetzung: Verteidigung der Tradition: Die unüberwindbare Wahrheit Christi, mit einem Vorwort von Martin Mosebach, Altötting 2017 und Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine bislang ungeschriebene Geschichte, 2. erw. Ausgabe, Bobingen 2011.

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Übersetzung: Giuseppe Nardi

Papst Franziskus hebt den Zölibat auf

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