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  • 20.02.2020 00:33 - eine Vision des Kosmos ...„ohne Gott“ der bekannte Theologe, daß das nachsynodale Schreiben Querida Amazonia nicht katholisch sei,„schlüpft die Kirche in den Pantheismus, ohne es zu merken“.
von esther10 in Kategorie Allgemein.

20. FEBRUAR 2020

Don Nicola Bux: Querida Amazonia bietet eine Vision des Kosmos „ohne Gott“

20. Februar 2020 0

Im nachsynodalen Schreiben zur Amazonassynode „schlüpft die Kirche in den Pantheismus, ohne es zu merken“.




Im nachsynodalen Schreiben zur Amazonassynode „schlüpft die Kirche in den Pantheismus, ohne es zu merken“.

(Rom) Die Kirche schlüpfe mit dem nachsynodalen Schreiben Querida Amazonia „in den Pantheismus“, so der bekannte Theologe Don Nicola Bux. Er analysierte das jüngste Schreiben von Papst Franziskus, zu dem sich die Aufmerksamkeit auf die ausgebliebene „Revolution“ zum Priestertum konzentriert. Das Dokument enthalte aber andere „problematische Öffnungen“, die unbeachtet bleiben, obwohl sie in ihrer Bedeutung „vielleicht viel größer sind als das Zölibats-Thema“.

In seiner ersten Analyse für Il Pensiero Cattolico, beklagte der ehemalige Berater mehrerer römischer Kongregationen, darunter der Glaubenskongregation, der Gottesdienstkongregation, der Heiligsprechungskongregation und des Amtes für die liturgischen Feiern des Papstes, ein großes Defizit von Querida Amazonia: Das Dokument konzentriere sich weder auf die Rettung der Seelen noch auf Gott. Stattdessen, so Don Bux, enthalte das nachsynodale Schreiben „problematische Öffnungen“ von großer Bedeutung.

Auf Nachfrage der bekannten Deutsch-Amerikanerin Maike Hickson ergänzte der persönliche Freund von Benedikt XVI. und bekannte Theologe für LifeSiteNews, daß das Dokument, mit dem Papst Franziskus seine Schlußfolgerungen aus der Amazonassynode vorlegte, in einen Pantheismus schlüpfe, „ohne es zu merken“. Besonders bedenklich findet Don Bux die Abschnitte 78 und 79 des päpstlichen Schreibens, die als Verteidigung heidnischer Praktiken wie die Verwendung und Verehrung der Pachamama-Figuren interpretiert werden könnten.

Don Bux äußerte in seiner ersten Analyse sogar die Befürchtung, daß die Bischöfe des Amazonas-Gebietes den Papst-Text „dazu verwenden werden, um ihre eigene Agenda umzusetzen“. Die umstrittene Apostolische Konstitution Episcopalis Communio, die Papst Franziskus im September 2018 erlassen hatte, könnte die Handhabe dafür bieten. Mit dieser Konstitution nahm Franziskus eine Reihe von Neuregelungen zu den Bischofssynoden vor. Die Bischöfe der Amazonas-Region könnten ihm vorschlagen, so Don Bux, das von ihnen mehrheitlich beschlossene Synoden-Schlußdokument umsetzen zu dürfen. Damit hätte Papst Franziskus zwar in seinem nachsynodalen Schreiben keine Änderungen am Weihesakrament und dem priesterlichen Zölibat vorgenommen, doch könnten diese dennoch in den Amazonas-Diözesen unter Berufung auf das Schlußdokument verwirklicht werden.

Einige Stimmen in diese Richtung gab es. Allerdings klangen sie mehr nach Trotzreaktionen aus dem deutschen Sprachraum. Die Entschlossenheit bestimmter Kreise sollte natürlich nicht unterschätzt werden, etwa von solchen, die das Waldviertel mit dem Amazonas verwechseln. Insgesamt scheint die Befürchtung von Don Bux kirchenrechtlich derzeit eher unbegründet. Gemäß der Konstitution Episcopalis Communio hätte Franziskus der Amazonassynode vor deren Beginn „gemäß can. 343 des Codex des kanonischen Rechts Entscheidungsgewalt“ gewähren müssen, damit „das Schlussdokument am ordentlichen Lehramt des Nachfolgers Petri Anteil (hat), nachdem es von ihm ratifiziert und promulgiert wurde. In diesem Fall wird das Schlussdokument mit der Unterschrift des Papstes zusammen mit der der Mitglieder veröffentlicht.“

Nichts davon ist geschehen. Zentral daran ist, daß Art. 18 § 2 von Episcopalis Communio besagt, daß die Gewährung der Entscheidungsgewalt an die Synode bereits vor Synodenbeginn erfolgen muß, die Synodalen also ihre ganze Debatte und vor allem die Abstimmung im Wissen um die Tragweite ihres Handelns durchzuführen haben.

Dagegen sprechen vorerst auch die Anweisung, daß die Absolventen der Päpstlichen Diplomatenakademie während ihrer Ausbildung für ein Jahr in die Mission gehen sollen und die Aufforderung an alle Bischöfe, besonders jene Lateinamerikas, großzügiger Priester für die Bistümer am Amazonas zur Verfügung stellen, aber auch der Anstoß an alle Priester generell, sich vorzunehmen, für eine bestimmte Zeit in die Mission zu gehen. Das alles klingt danach, daß es Franziskus ernst ist, und der Themenkomplex Weihesakrament und Zölibat für ihn vom Tisch sein sollte. Wenn dennoch Zweifel und Bedenken bleiben – übrigens auf allen Seiten –, dann deshalb, weil Franziskus sich allen zu entziehen versucht.

Schwerwiegend ist hingegen der andere Komplex, den Don Nicola Bux in seiner Analyse anspricht. In seiner Stellungnahme gegenüber Hickson und LifeSiteNews nimmt er Bezug auf den heiligen Athanasius und dessen Rede gegen die Heiden. Die von Don Bux angesprochene Stelle soll vollinhaltlich zitiert werden:

[Nun sah er, daß die ganze geschaffene Natur nach ihrer (eigenen) Anlage hinfällig und auflösbar wäre.] Um dies zu verhüten und einer Wiederauflösung der Welt in das Nichts vorzubeugen, hat er, der ja eben deshalb die Welt durch seinen eigenen und ewigen Logos geschaffen und der Kreatur das Dasein gegeben hatte, sie nicht dem Drängen und Stürmen ihrer eigenen Natur überantwortet, damit sie nicht riskieren muß, ins Nichts zurückzusinken. Nein, in seiner Güte lenkt und erhält er durch seinen Logos, der auch Gott ist, die ganze Schöpfung, damit sie im Lichte der Führung, Vorsehung und ordnenden Weisheit des Logos unerschütterlich bestehen könne […]. Eben der allmächtige und ganz vollkommene heilige Logos des Vaters läßt sich auf alles nieder und entfaltet überall seine Kräfte, erleuchtet alles Sichtbare und Unsichtbare, bringt alles mit sich in Verbindung und schließt es zusammen, läßt nichts abseits seines Machtbereiches liegen, sondern er gibt allem und durch alles dem einzelnen für sich wie dem großen Ganzen Leben und Fortbestand.“ (Rede gegen die Heiden, Nr. 41–42; PG 25,81–83).

Davon ausgehend beklagt der bekannte Theologe, daß das nachsynodale Schreiben Querida Amazonia nicht katholisch sei, denn ihm fehle genau „dieser Blick, diese ‚Logos-Vision‘“, die es „katholisch machen würde“. Von Gott, „dem ewigen Logos“, seien alle Kreaturen abhängig. Gott ist es, „der die ganze Welt lenkt und erhält“. Diese Anspielung von Don Bux gilt unüberhörbar der „Vergötzung“ der Natur im Zuge der Amazonassynode durch die Betonung von Elementen der Naturreligionen, aber wohl auch der Überbetonung von Klima- und Öko-Themen.

Don Bux vermißt eine angemessene Darstellung dieser Abhängigkeit vom Logos und der Orientierung an Gott zum Wohle des Menschen und seiner Errettung. Wörtlich äußerte der bekannte Theologe seine Bedenken wie folgt:

„Wenn die Kirche auf den Logos verzichtet, auf Jesus Christus, oder nur marginal zitiert, steht alles auf Sand. Anstatt die Kulturen zu erlösen, werden sie einfach angenommen, und so gleitet man in den Pantheismus, ohne es zu merken.“

Querida Amazonia biete, so Don Bux, eine “Kosmos-Vision” ohne „Logos-Vision”, das aber sei eine Sicht des Geschaffenen ohne Gott.

https://katholisches.info/2020/02/20/don...smos-ohne-gott/
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Enraizados in Cristo (Screenshot)



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