Das heilige Blutwunder von Saint Maximin-la-Sainte-Baume (Provence)
An der Autobahn ca. 35 km Luftlinie östlich von Aix-en-Provence liegt im Departement Var Saint Maximin-la-Sainte-Baume, in dessen Basilika (Krypta) in einem goldenen Reliquiar der Schädel der M. Maria Magdalena vorzufinden ist. Oben sind noch zwei unversehrte Stellen vorhanden. Man lese auch den Bericht nach in folgenden Heften des «DAS ZEICHEN MARIENS» über die hl. Maria Magdalena (Oktober/November/Dezember 1980 und März/April/August 1981). Das Reliquiar stellt ein Brustbildnis der hl. Maria Magdalena dar und wird getragen von 4 Engeln. Darunter, gleichsam unter ihrem Herzen, befinden sich 3 Ampullen, worin kleine Felssteinchen und Erde von Golgata zu sehen sind, durchtränkt vom Kostbaren Blute unseres Herrn Jesus Christus. Dieses Hl. Blut hat die Gottesmutter am Fuße des Hl. Kreuzes, zusammen mit der hl. Maria Magdalena, vermischt mit Golgata-Erde aufgesammelt und bei sich verwahrt als kostbaren Schatz. Wie Sie aus dem Zeichen Mariens bereits wissen, wurden bei der 1. Christenverfolgung in Jerusalem u.a. Lazarus und seine Schwestern Martha und Maria Magdalena gefangen und in einem untauglichen Boot ohne Segel und Ruder dem Meer überlassen, damit sie da ertrinken sollten. Mit Gottes Hilfe erreichten sie auf wunderbare Weise die Südküste Frankreichs bei Les-Saintes-Maries-de-la-Mer und begannen dort das Evangelium auszubreiten. Maria Magdalena aber zog sich als Einsiedlerin ins Gebirge zurück (südlich von Saint Maximin, wo sich im Massiv von den «La Sainte Baume-Bergen» ihre Höhle heute noch befindet). Auch nach ihrem Tod blieben die Hl. Blut-Reliquien bei Maria Magdalena. (Entgegen dem Bericht wurden meines Wissens im Jahre 716 angesichts der Sarazeneneinfälle die Reliquien nicht vergraben, in Saint Maximin, sondern nach Vezelay verbracht, wo sich heute noch Reste befinden, die zu sehen sind, andererseits ist es auch möglich, dass nur ein Teil dorthin gelangte). Immerhin wurden dann die Reliquien fast vollzählig im Jahre 1279 wieder nach Saint Maximin gebracht. Die Jahreszahlen spielen in diesem Zusammenhang weniger eine Rolle, eine genaue Nachforschung würde den Bericht zu sehr herauszögern. In der Zeitung «Le Pelerin» vom Juli 1876 steht folgendes: «Das Wunder ereignete sich während einer langen Reihe von Jahren anläßlich des Karfreitags. Man sah die braunschwarzen Steinchen leuchtend rot werden vor aller Augen nach der Verlesung der Passionsgeschichte. Das Blut, das an diesen Steinchen klebte, wurde flüssig, und man konnte es in den Ampullen brausen sehen. (Es steht Ampulle, aber sollte wohl Ampullen heißen.) Dann sank es wieder auf den Boden der Ampulle(n) zurück. Es geschah an jedem Karfreitag und war in der ganzen Gegend als das Blutwunder von Saint Maximin bekannt. Im Laufe der Zeit geriet alles in Vergessenheit und auch heute weiß man selbst dort nicht von der Existenz dieser hochheiligen Blutreliquien. Zum Glück hat die Göttliche Vorsehung Anna Katharina Emmerich von Dülmen in Visionen Hinweise gegeben in bezug auf diese Hl.-Blutreliquien, damit sie der Vergessenheit entrissen werden, ausgerechnet jetzt, im Jubiläumsjahr des Versöhnungstodes unseres Herrn Jesus Christus und in einer Zeit, wo Menschen Scheu haben, über solche Wunder zu sprechen und die wahre Lehre zu verteidigen bzw. für sie einzutreten. «So geschah es denn, daß wir mit unserer Pilgergruppe aus Holland und Belgien, - am Feste der Geburt Mariens, am 8. September 1983 - und auch am Geburtstag von A. K. Emmerich - uns zur Pilgerfahrt nach Saint Maximin aufmachten, um dem Heiligen Blut wieder zur Ehre zu verhelfen. 3 Wochen zuvor habe ich telefonisch Verbindung mit dem Pfarrer dieser Basilika aufgenommen mit der Bitte, uns eine hl. Messe zu halten und auf dem Hauptaltar die Ampulle (er war der Meinung, daß es sich um eine Ampulle handele) mit dem Hl. Blut aufzustellen, weil wir sie verehren wollten. Aber der Pfarrer, der uns ja nicht kannte, erzählte mir, daß diese Ampulle mit dem Hl. Blut vor einigen Jahren gestohlen worden sei. Trotz Einwänden, daß wir die Ampulle(n) vor 4 Jahren nach Anweisungen von A. K. Emmerich in der Krypta gesehen hätten, wiederholte der Pfarrer, daß sie gestohlen sei. Dennoch fuhren wir als Pilger nach Saint Maximin. Am Samstag, den 10. September 1983, standen wir, wie telefonisch abgesprochen, etwa gegen 10 Uhr morgens mit unserer Gruppe auf dem Kirchplatz der Basilika. Der Küster empfing uns mit der Entschuldigung, daß der Pfarrer nicht anwesend sein könne, da er eine Totenmesse zelebrieren müsse. Wir sollten unsere Messe in der Sakristei halten. Ich fragte den Küster, ob es möglich wäre, den Pfarrer der Basilika wenigstens sprechen zu können nach der hl. Messe, aber er erklärte uns, daß dies unmöglich wäre, da der Pfarrer nach dem Requiem zum Friedhof mitgehen müsse und anschließend noch eine Hochzeitsmesse zu halten hätte. Während unseres weiteren Aufenthaltes in der Basilika blieb der Küster immer bei uns als Begleiter. Nach unserer hl. Messe mit hl. Kommunion erzählte uns der Küster die Geschichte der Krypta und etwas über die dort befindlichen Reliquien. Dann berichtete er auch (wie der Pfarrer telefonisch mitgeteilt hatte) über die gestohlene Ampulle mit dem Hl. Blut Christi und erklärte vor allen, dies sei im Jahre 1904 geschehen. Das stimmte aber nicht, und die Aussage des Küsters mußte uns befremden. Zudem hatten wir rosarote Rosen aus Holland mitgebracht, um so unseren Herrn Jesus Christus zu ehren und das Unsere zu seiner Rehabilitierung beizutragen. Während wir nun die Rosen in der Sakristei in einer großen Vase arrangierten, kam ein kleiner Priester im Meßgewand mit rotblondem Haar in die Sakristei und schaute uns unbeteiligt zu. Seine Blicke erregten unser Gemüt und wir ärgerten uns über ihn. Keiner von uns kam auf den Gedanken, daß dieser Priester möglicherweise der Pfarrer dieser Basilika sein könnte. Er stellte sich uns auch nicht vor. Er kam zu mir und sagte, daß ich mich beeilen solle, da jetzt noch eine Tauffeier stattfände. Nachdem wir unsere Rosen arrangiert hatten, begaben wir uns zwei und zwei in Prozession, die Rosen voraustragend, zur Krypta und sangen dabei die Litanei vom Hl. Blut. Die Krypta war noch immer geschlossen, und der Küster mußte zur Sakristei zurückgehen, um den Schlüssel zu holen. Als er das schmiedeiserne Gittertor geöffnet hatte, betraten wir das unterirdische Grabgewölbe mit den Sarkophagen längs den Wänden. Auf dem Boden lagen 2 Holzbalken mit Lampen für die Beleuchtung der Krypta. Während unsere Pilger Maria Magdalena verehrten, suchten wir Pilgerleiter trotzdem die Hl. Blutreliquie... und wir haben sie gefunden ... nicht nur eine Ampulle, sondern drei Ampullen mit dem Kostbaren Blute unseres Heilandes. Wir entdeckten sie unter dem goldenen Reliquien-Brustbild der hl. Maria Magdalena, gleichsam unter dem Herzen dieser Heiligen. Kurz darauf begann das HEILIGE BLUT in den Ampullen flüssig zu werden, zum großen Erstaunen der zahlreichen Anwesenden, die sich vor der Nische, wo diese Hl. Blutreliquien sich befinden (hinter einem schmiedeisernen Gitter), drängten. Das Hl. Blut erhob sich aus der Erde und sammelte sich auf dem Boden in den Ampullen, so daß das Niveau dieses Hl. Blutes in den Ampullen aufstieg. Beim Flüssigwerden änderte sich die Farbe der Blutsubstanz von braunschwarz zu blutrot. Auch der Küster und eine Menge französische Touristen waren Zeugen dieses Geschehens. Da die Kirche um 12 Uhr geschlossen werden sollte, machte der Küster zuerst die Krypta zu. Das Hl. Blut war noch immer flüssig und in den 3 Ampullen ziemlich hoch gestiegen. Während unsere Pilger in kleinen Gruppen wieder zum Bus zurückgingen, blieb ich noch mit unserem Pilgerpater hinten in der Basilika zurück. Da kamen aus der Sakristei der Küster und zu seiner Seite der Priester mit dem rotblonden Haar in bürgerlicher Kleidung. Ich ging dem Küster entgegen, um mich bei ihm zu bedanken. Aber der Küster blieb stehen und stellte mir nun den Priester vor, indem er sagte: «Dieser Priester ist der Pfarrer dieser Basilika.» Dieser schaute mich fest an und lächelte ein wenig dabei. Aber die Hand gab er mir nicht. Ich fragte ihn, ob er es war, mit dem ich vor etwa 3 Wochen telefonisch gesprochen habe und er bejahte dies. Ich mußte mich beherrschen, fragte ihn aber dann, ob er das Blutwunder in der Krypta gesehen habe. Mit einem Lächeln in den Augen sagte er so beiläufig: «Nein, die Ampulle ist doch gestohlen worden.» So holte ich denn unseren Pater und den Küster als Zeugen herbei und sagte zu dem Pfarrer: «Ich spreche im Namen unserer Pilger, daß wir alle Zeugen von diesem Heiligen Blutwunder sind. Wie können Sie denn sagen, daß die Ampulle gestohlen ist? Außerdem sind es insgesamt 3 Ampullen mit dem Heiligen Blute Jesu Christi!» Dann antwortete dieser Pfarrer wie triumphierend mit einem Lächeln in den Augen: «Jawohl! Da sind in der Tat drei Ampullen!» Ich sagte dann noch: «Sie sagen es nun selbst, Herr Pfarrer, aber wie kommen Sie dazu zu sagen, die Ampullen seien gestohlen worden?» Hierauf hatte dieser Priester keine Antwort und schwieg, da er es endlich eingestehen mußte. Auf unsere Bitte, den Hl. Reliquien einen dauernden würdigen Platz oben in der Basilika zu geben, zur Verehrung durch die Gläubigen, antwortete der Pfarrer: «Dann würden die Reliquien bestimmt gestohlen.» Mit dieser Antwort mußte er zum 2. Mal die Anwesenheit dieser Hl. Blutreliquien und sein Wissen darum eingestehen und daß sie sich tatsächlich in der Krypta von Saint Maximin befinden. Ich machte ihn dann darauf aufmerksam, dass die Reliquien der hl. Martha (Schwester von Maria Magdalena) in Tarascon doch auch einen sicheren Platz in der Kirche hinter einem schmiedeisernen Gitter in einer besonderen Kapelle zur Verehrung der Gläubigen hätten. Beim Abschied überreichte ich ihm ein Bildnis von Anna Katharina Emmerich aus Dülmen, die schließlich nicht wegzudenken ist hinsichtlich der Wiederentdeckung des Hl. Blutes in Saint Maximin. Unseres Wissens hatte der Pfarrer dieser Basilika von Saint Maximin jedenfalls das Wunder nicht gesehen, es sei denn eventuell noch kurz vor dem Schließen der Basilika. Inzwischen wurde ein ausführlicher Bericht über unsere Erlebnisse in Saint Maximin mit einer Unterschriftenliste und den Adressen aller 30 Zeugen unserer Wallfahrtsgruppe an folgenden Persönlichkeiten gesandt: Seine Heiligkeit, Papst Johannes Paul II., Kardinal und Erzbischof von Paris J. M. Lustiger, Erzbischof Mgr. B. Panafieu (Aix en Provence), an den Bischof von Saint Maximin und an den Erzbischof Mgr. A. J. Simonis von Holland. Das am 10. September 1983 gegebene Wunder betrachten wir als Auftrag, dem Hl. Blut und dem Gebein der hl. Maria Magdalena wieder den Platz und die Ehre zu geben, die wir schuldig sind und wir rechnen dafür auf jedmögliche Mitwirkung! Es muß die Frage aufkommen: «Wie soll das gut gehen mit der Kirche, wenn die Geistlichkeit sich so gleichgültig zeigt und so wenig Beweise gibt von Ehrfurcht und Hingabe dem Heiligen Blut unseres Erlösers Jesus Christus gegenüber?» So kann eine Besserung der Verhältnisse kaum von der Geistlichkeit her erwartet werden, aber das gläubige Volk hat die Aufgabe, zur Ehrenrettung und Rehabilitierung des Kostbaren Blutes und der Hl. Reliquien in der Kirche auf den Plan zu treten, bis das Ziel erreicht ist zur größeren Ehre Gottes und zum Segen für die Gläubigen. Wenn nicht eine große Anzahl frommer Pilger wieder zu den Heiligtümern zieht, wird von der Geistlichkeit her kaum mehr etwas zu erwarten sein. Merken wir auf, daß das Heilige Blut im Laufe des Heiligen Jahres 1983 erstmals wieder flüssig geworden ist. Den Hl. Karfreitag 1984 haben wir vor uns. (Mittlerweile ist er bereits vergangen, während ich diesen Bericht schreibe, sind die betreffenden Pilger wieder unterwegs, gemeinsam mit einer Gruppe aus dem Saarland.) Saint Maximin ist (mit Brügge in Belgien) vielleicht der einzige Platz der Welt, wo Christus auch in der Karwoche wirklich und wesentlich in ganz besonderer Weise sichtbar und fühlbar anwesend ist in seinem Heiligen Blut, womit er uns erlöst hat auf Golgata. So kann Saint Maximin (gleichwie Brügge) ein bevorzugtes Pilgerziel werden für alle, die an Christus glauben, wo alle gleich welchen christlichen Bekenntnisses eins sein können an Christi Erlösertod. Das heilige Blutwunder von Saint Maximin beweist die Echtheit der Reliquien und stärkt uns im Gauben, der in unserer Zeit so schwach zu werden droht. Außerdem ist es eine Bestätigung der geschlichten echten Visionen der gottseligen A. K. Emmerich, deren Heiligsprechung noch aussteht. Ihre Hinweise können noch weitere wertvolle Reliquien zu Tage bringen helfen zur Verherrlichung des Erlösungswerkes Christi. Möge alles dazu beitragen, daß Anna Katharina Emmerich zu Ehren der Altäre erhoben wird, möge das Evangelium wieder lebendiger in die Seelen der Menschen eindringen, damit Gott besser gekannt und geliebt wird, zum Heil und Segen für die ganze Menschheit! (Anläßlich unserer Kerizinenreise im Herbst werden wir versuchen, mit einem der verantwortlichen Herren zwecks eines Diavortrags ein Treffen zu vereinbaren, evtl. kann dieses im Hotelbus selbst geschehen, ferner werden wir in Zukunft ganz dem Wunsche dieser liebenswürdigen Pilger gemäß das Heiligtum in Saint Maximin-de-la-Sainte-Baume noch mehr in den Mittelpunkt von Pilgerreisen in diese Gegend stellen.)
E. Tröndle
(Dieser Bericht wurde von Ernst Tröndle, Ave Maria-Pilgerreisen, Postfach 9, CH-8232 Merishausen, oder Buchenstrasse 3, D-7717 Immendingen 4, nach einem Manuskript der verantwortlichen Zeugen: Herrn R.C.F. van Ryk, Postfach 83, B-9000 Gent - 1/Belgien, und Herrn R.A. Kooymans, Wingerd 167, NL-2742 SH Waddinxveen/Holland, etwas angepaßt. Die letzteren Herren wären gegen angemessene Kostenerstattung bereit, authentische Dias von dem Blutwunder zu zeigen. Teilnehmer unserer Fatimareisen ist Saint Maximin bereits ein Begriff, jedoch besuchten wir bisher diesen Ort ohne Wissen dieser wunderbaren Tatsache. Nach Fertigstellung des neuen Hotelbus wird eine eingehende Reise in die Provence ins Auge gefaßt, gerade in diesem Teil Frankreichs gibt es noch viele unentdeckte und kaum bekannte Wallfahrtsorte von außerordentlicher Wichtigkeit. Wir werden gebührend auch Stätten wie Ars und Lourdes miteinbeziehen, ebenfalls La Salette und Le Laus.) («Das Zeichen Mariens», CH-9050 Appenzell, DZM 18/1, Mai 1984)
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