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  • 13.07.2012 20:36 - 13. Juli - Fatimatag und Rosa Mystica
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

13. Juli - Fatimatag

Früher wurde am 13. Juli ein Fest des hl. Anakletus, der auch Kletus (26.4.) genannt wird, begangen. Dieser heilige Papst regierte etwa 79 bis etwa 90 und folgte auf den hl. Linus (23.9.). Nachfolger des hl. Kletus bzw. Anakletus war der hl. Clemens I. (23.11.). - Kletus und Anakletus wurden ehedem für zwei verschiedene Päpste gehalten, für den Vorgänger und den Nachfolger des hl. Clemens.

Am 13. Juli gedenkt die Kirche auch des heiligen Erzbischofs Eugenius von Karthago. Sein Vorgänger im Amt, der hl. Deogratias (454 - 457) war längst verstorben. Doch der arianische Vandalenkönig Geiserich (s. 28.8.) verbot die Weihe eines Nachfolgers. Erst unter seinem Sohn und Nachfolger Hunerich (477 - 484) schien eine Wendung zum Besseren einzutreten. Der neue König gestattete 480 die Wahl des hl. Eugenius zum Erzbischof von Karthago (480 - 505). Dieser aber beeindruckte durch seine Liebe zu Armen und seine Standhaftigkeit in der Bedrängnis nicht nur die romanischen und berberischen Glaubensgenossen, sondern auch viele germanische Vandalen. Etliche wurden trotz der Gegenerschaft der arianischen Würdenträger von Eugenius zum katholischen Glauben geführt. Der Heilige gewährte ihnen entgegen dem Willen des Vandalenkönigs den Zugang zur Kirche.

Da flammte 483 die Verfolgung der Kirche erneut auf. Vor den Kirchentüren standen nun Soldaten. Diese rissen jedem Mann in vandalischer Tracht, der ein katholisches Gotteshaus betreten wollte, die über dem Scheitel zusammengebundenen Haare ab, oftmals mitsamt der Kopfhaut. Außerdem wurden fünfhundert Priester und tausende Laien ins Exil geschickt. Dann ordnete König Hunerich eine Disputation an, zu der die katholischen Bischöfe vor den Arianern zu erscheinen hatten. Um ihren Standpunkt klar darzulegen, überreichten die Katholiken ein Glaubensbekenntnis, das möglicherweise von dem hl. Eugenus ausformuliert worden war und in seiner Expositio fidei catholicae erhalten geblieben sein mag. Mündlich konnten die Katholiken ihren Glauben nicht darlegen, da sich die Arianer dem Streitgespräch nicht stellen mochten; sie gaben vor, des Lateinischen nur ungenügend kundig zu sein.

Nachdem sie ihre Treue zum überlieferten Glauben bezeugt hatten, wurden sechsundvierzig Bischöfe nach Korsika und dreihundertundzwei, unter ihnen der hl. Eugenius, in die nordafrikanische Wüste verbannt. Alle katholischen Kirchen und Schulen wurden nun geschlossen, die Klöster aufgelöst. Die Verfolgung erreichte ihren Höhepunkt mit einem Edikt Hunerichs, das den Abfall sämtlicher Katholiken zum Arianismus bis zum 1. Juni 484 befahl. Doch der Verfolger erreichte sein Ziel, die Kirche in seinem Reich zu zerstören, nicht: Hunerich starb noch 484, und Gunthamund (484 - 496) trat seine Nachfolge als König der Vandalen an. 487 ließ die Verfolgung nach (vgl. 29.7.). Der hl. Eugenius durfte nach Karthago zurückkehren, und die katholischen Kirchen wurden wieder geöffnet.

Unter König Thrasamund (496 - 523) verschlechterte sich die Lage der Katholiken erneut. Der hl. Eugenius wurde 498 zum Tode verurteilt. Dann wandelte man das Urteil um in Verbannung. Der Heilige hatte das Reich der Vandalen zu verlassen und sich in den Gewahrsam Alarichs II. (485 - 507), des arianischen Königs der Westgoten, zu begeben. Am 13. Juli 505 ist der hl. Eugenius von Karthago im gallischen Albi gestorben. - Alarich II. aber fiel zwei Jahre später auf dem Campo Vogladinse in einer Schlacht gegen die Franken. Nach der dort erlittenen Niederlage verloren die Westgoten Aquitanien, also einen Großteil des südlichen Gallien, an den katholischen Frankenkönig Chlodwig (s. 1.10.).

523, nach fast einhundertjähriger Verfolgung, gestand König Hilderich (523 - 530) dem Katholizismus Kultfreiheit in seinem Reich zu. Nun hätte aus den romanisch-berberischen Einwohnern und den germanischen Eroberern nach einer Überwindung des Arianismus ein einziges Volk werden können, wie es dann Ende des 6. Jahrhunderts auf der iberischen Halbinsel geschah (s. 13.3.). Doch es war zu spät. Bereits zehn Jahre nach dem Toleranzedikt hörte das Vandalenreich auf zu bestehen: 533 wurde es von den oströmischen Truppen unter dem Feldherrn Belisar (vgl. 21.2., 20.6.) erobert (s. 12.3.).



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