Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif
  • 28.09.2012 00:45 - Priesterbruderschaft St. Pius X. (Lefebvre-Anhänger)
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

Priesterbruderschaft St. Pius X. (Lefebvre-Anhänger)

Ursprung: Der traditionalistische Bischof Marcel Lefebvre (1905-1991) gründete 1970 im Zuge seiner Ablehnung zentraler Beschlüsse des 2. Vatikanische Konzils die Priesterbruderschaft als einen Priesterorden mit eigenem Priesterseminar innerhalb der kath. Kirche. Nachdem er 1976 Priesterweihen ohne Erlaubnis gespendet hatte, wurde er suspendiert. 1988 weihte er ohne Genehmigung des Papstes vier Bischöfe, um den Fortbestand seiner Gemeinschaft zu sichern. Damit hat die Bruderschaft die volle Gemeinschaft der kath. Kirche verlassen. In Reaktion auf diesen schismatischen (= kirchenspaltenden) Akt wurden er und die vier geweihten Bischöfe exkommuniziert (= Aus der kath. Kirche ausgeschlossen) [Text des Motuproprio auf deutsch]. Diese Exkommunikationen wurden im Jan. 2009 von Papst Benedikt XVI. wieder aufgehoben. Dies bedeutet jedoch noch keine Rehabilitierung der Bruderschaft oder ihre Wiedereingliederung in die kath. Kirche. Die der Bruderschaft angehörenden Bischöfe und Priester sind nach wie vor suspendiert, d. h. ihnen ist die Ausübung der Weihegewalt untersagt. Die Bruderschaft selbst steht nach wie vor nicht in der vollen Gemeinschaft der Katholischen Kirche. Ein Urteil des OLG Köln von 1992 (12 U 160/91) aufgrund einer Klage des Erzbistums Köln untersagt es der Bruderschaft folgerichtig, ihre Einrichtungen und Veranstaltungen als "römisch-katholisch" zu bezeichnen.
Im Laufe der Zeit gab es zahlreiche Abspaltungen und Austritte. Am bekanntesten ist die wieder mit Rom verbundene Priesterbruderschaft St. Petrus.

Lehre: Sie sehen die röm.-kath. Kirche nach dem 2. Vatikanischen Konzil (1962-1965) in einem Weg des Abfalls vom wahren Glauben. Über Benedikt XVI. sagt de Mallerais, einer der illegal geweihten Bischöfe der Pius-Bruderschaft: "Der jetzige Papst ist ein wirklicher Modernist, er vertritt die gesamte modernistische Theorie, und zwar auf dem neuesten Stand von heute! Noch als Dozent Joseph Ratzinger lehrte er tatsächliche Häresien." (Fideliter, September-Oktober 2008)

Insbesondere lehnen sie ab:

die Liturgiereform: Sie feiern die Hl. Messe nach dem bis 1962 gebräuchlichen tridentinischen Ritus. Den jetzigen Messritus empfinden sie als zu protestantisch und entsakralisiert. Während sie für sich die Toleranz der röm.-kath. Kirche fordern, dass auch deren Anhänger ihre Messe besuchen dürfen, vertreten sie die Meinung, dass ein Besuch der Hl. Messe im neuen Ritus kaum möglich und sündhaft sei.
die Ökumene: Nach ihrer Meinung kann die kath. Kirche als die einzig wahre nicht auf gleicher Stufe mit anderen christlichen Gemeinschaften sprechen, sondern diese nur zur Rückkehr in die wahre (kath.) Kirche aufrufen.
die Religionsfreiheit: Nur die Wahrheit (der kath. Glaube) könne Rechte für sich beanspruchen. Der Staat könne andere Konfessionen und Religionen aus praktischen Gründen dulden, müsse aber vor allem die kath. Kirche fördern und ggf. gegen andere Religionen und Weltanschauungen schützen. Als positives Beispiel wird die spanische Verfassung unter der Diktatur Francos angeführt: Die private Gewissensfreiheit wurde respektiert, aber die öffentliche Ausübung nicht-katholischer Religionen verboten.
den interreligiösen Dialog: Ähnlich wie bei der Ökumene wäre die einzige Form des Gesprächs mit anderen Religionen die Mission, um diese zur Bekehrung zum kath. Christentum zu bewegen. Deshalb werden z. B. das Friedensgebet der Religionen in Assissi wie auch der Besuch von Papst Benedikt in der Istanbuler Moschee von ihnen scharf kritisiert. Der Dialog mit den Juden wird unter dem Hinweis abgelehnt, dass diese "des Gottesmordes mitschuldig (sind), so lange sie sich nicht durch das Bekenntnis der Gottheit Christi und die Taufe von der Schuld ihrer Vorväter distanzieren." (Franz Schmidtberger, Distriktoberer für Deutschland, Brief an die Bischöfe 12/2008)
die Kollegialität der Bischöfe: Nach ihren Vorstellungen sind die Prinzipien von Leitung, Autorität und Unterordnung gottgegeben und gelten sowohl für die Kirche (mit dem Papst als Oberhaupt) als auch die Familie (mit dem Mann als Oberhaupt, dem sich die Frau unterzuordnen hat). Ihre politischen Vorstellungen laufen in Richtung eines kath. dominierten Gottes- und Ständestaats.
Richard Williamson, einer der Bischöfe der Priesterbruderschaft, geriet Anfang 2009 in die Kritik, als er in einem Interview für einen schwedischen Fernsehsender die Existenz der Gaskammern in den KZs leugnete und meinte, dass in den KZs der Nationalsozialisten nur maximal 300.000 Juden umgekommen seien. Diese Aussage war Anlass für Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Regensburg wegen Holocaust-Leugnung. Nachdem diese Äußerungen großen öffentlichen Wirbel verursacht hatten, hat sich die Priesterbruderschaft von diesen Aussagen distanziert.

Lebensweise: Die Priester der Bruderschaft leben in kleineren Priestergemeinschaften in Prioraten (in etwa vergleichbar mit Pfarreien) und unterhalten dort ein Gemeindeleben für die ihnen verbundenen Gläubigen. Sehr stark wird die Spiritualität vom Besuch der Hl. Messe im traditionalistischen Ritus, Rosenkranzgebet, Andachten und Wallfahrten geprägt. Theologie und Ethik sind extrem konservativ geprägt. Es herrscht ein dualistisches Weltbild vor. Die Welt außerhalb der eigenen Gemeinschaft wird im Stadium des Zerfalls und Untergangs empfunden, weshalb man klare Distanz wahren solle. Bedenklich sind diese Züge der Selbstisolation, wenn z. B. ein Bischof der Bruderschaft, Richard Williamson am 2.9.06 auf einer Wallfahrt erklärte: "Die Familien sollten – wenn es irgendwie möglich wäre – zusammenkommen, um sich einander zu unterstützen. Damit die Kinder mit anderen katholischen Kindern, natürlichen Kindern anstatt verdorbenen Kindern, spielen können. Kann ich meinen Kinder erlauben, mit den anderen Kindern von heute ihre Zeit zu verbringen, die in allen Dingen auf dem Laufenden sind, auf dem „Laufendsten“ in Sachen Internet und Fernsehen und Nintendo und all diesen Dingen? Als gute Mutter kann ich es kaum erlauben." An anderer Stelle fordert er: "Zuhause darf es höchstens ein Videogerät geben, der Fernseher muss raus! Der Fernseher muss raus! Der Fernseher muss raus! ... Diese Maschine ist verhängnisvoll und stellt einen großen Teil der modernen Verbildung dar." (Predigt am 28.6.2008 in Zaitzkofen, hier zitiert nach: Mitteilungsblatt, 11/2008, S. 12)

Verbreitung: In Deutschland sind sie vor allem im süddeutschen Raum und im Rheinland verbreitet. Im Osten Deutschlands existiert nur ein Priorat in Berlin, von wo aus auch der Gottesdienstort in Dresden betreut wird (Stand 2009). Dieser befindet sich in den Kellerräumen eines Hinterhauses in Dresden-Löbtau, wo eine kleine Kapelle eingerichtet wurde. Weltweit gehören zur Pius-Bruderschaft ca. 460 Priester (Deutschland: ca. 50). Die Gottesdienste werden weltweit nach ihren Angaben von ca. 150.000 Gläubigen besucht. Verglichen mit der Anzahl der Katholiken von ca. 1,1 Mrd. weltweit entspräche das einem Anteil von 0,01 %.

nahestehende und Unterorganisationen, andere Namen:

Katholische Jugendbewegung (KJB)
Eucharistischer Kinderkreuzzug
Civitas-Institut
Katholische Ärztevereinigung St. Lukas
St. Petrus Canisius Werk e.V. (Zeitschrift: "Kirchliche Umschau")
Weitere Informationen
Selbstdarstellung
Homepage der Dresdner Kapelle
kritische Informationen:

Artikel in Wikipedia
Artikel in Kathpedia
Bistum Würzburg warnt vor Priesterbruderschaft St. Pius X. (auf Orden-online)
kirchenrechtliche Klarstellungen der Universität Innsbruck
A Canonical History Of The Lefebvrite Schism (engl.)
Literaturempfehlung:

Wolfgang Beinert (Hg.); Der Vatikan und die Pius-Brüder: Anatomie einer Krise; Herder-Verlag, Freiburg 2009, 1. Aufl.; 258 Seiten; ISBN: 3451302799; Preis: 14,95 Euro (Stand 2009)
Der Band dokumentiert zunächst die für die aktuelle Diskussion zentralen kirchlichen Texte. Danach diskutieren namhafte Theologen insbesondere über die Bedeutung des Zweiten Vatikanischen Konzils, die Rolle des Papstes sowie die kirchenrechtlichen und systematisch-theologischen Hintergründe.
Über einen Klick auf das Buch rechts gelangen Sie auf eine Seite von Amazon.de. Sie können sich dort näher über das Buch informieren und es ggf. bestellen.


Procter & Gamble

Immer wieder einmal tauchen Warnungen und Boykottaufrufe auf, weil sich der Präsident der Firma in einer Fernsehshow als bekennender Satanist geoutet hätte, der mit seinen Gewinnen den Satanismus unterstütze. Obwohl sich dieses Gerücht längst als unwahr erwiesen hat, taucht es ähnlich einem Hoax immer wieder auf (so 1981-82, 1984-1985, 1990, 1995 und 1999) und wird von bestimmten christlichen Gruppen leichtgläubig aufgegriffen.


Kurzinfo Priesterbruderschaft St. Pius

(Lefebvre-Anhänger)


Treffen Mons. Marcel Lefebvre mit Pater Pio
„Unter den zahllosen Pilgern, die zu Pater Pio kamen, war eines Tages auch Mons. Marcel Lefebvre, der Bischof, der wegen seiner übertriebenen Anhänglichkeit zur katholischen Tradition die Autorität des Zweiten Vatikanums in Frage stellte und von Paul VI. suspendiert wurde.“

(kreuz.net) Im April 1991 publizierte der Schweizer ‘Parvis-Verlag’ das Buch „Pater Pio, Freund Gottes, Wohltäter der Menschen“.


Es handelte sich um eine Übersetzung des italienischen Werkes „I fioretti di Padre Pio“, die im Jahr 1989 in Rom bei dem altliberalen Verleger ‘Edizioni Dehoniane’ herausgekommen war.

Pater Pio und Mons. Lefebvre
treffen sich 1967



Die erste Auflage erhielt noch folgenden Text:

„Unter den zahllosen, die zu Pater Pio kamen, war eines Tages auch Mons. Marcel Lefebvre, der Bischof, der wegen seiner übertriebenen Anhänglichkeit an die katholische Tradition die Autorität des Zweiten Vatikanischen Konzils in Frage stellte und von Papst Paul VI ‘a Divinis’ suspendiert wurde.“

Er hatte ein Gespräch mit Pater Pio.

Bei diesem Gespräch war auch ein Professor Bruno Rabajotti anwesend, der berichtet, daß Pater Pio den Bischof an einem bestimmten Moment mit großer Strenge anblickte und sagte:

„Trage niemals Uneinigkeit unter die Brüder und praktiziere immer die Regel des Gehorsams, vor allem, wenn Dir die Fehler dessen größer erscheinen, der befiehlt. Es gibt keinen anderen Weg als den des Gehorsams für uns, die wir dieses Gelübde aussprechen.“

Auch darin konnte Pater Pio Lehrmeister sein, denn von ihm wurde auch fragwürdiger Gehorsam verlangt. Er aber überließ sich Gott, als jenem, der immer den Weg zu finden weiß, die Wahrheit triumphieren zu lassen, wie wir heute feststellen können.

Aber es scheint, daß Mons. Lefebvre nicht so dachte, auch wenn er Pater Pio diese Worte erwiderte: „Ich werde mich daran erinnern, Pater.“

Pater Pio betrachtete ihn und entgegnete, in die Zukunft dieses Bischofs blickend:

„Nein, Du wirst es vergessen. Du wirst die Kommunion der Gläubigen zerreißen, Du wirst Dich dem Willen Deiner Vorgesetzten widersetzen, sogar den Anordnungen des Papstes.

Dies wird sich in nicht sehr ferner Zeit vollziehen.

Du wirst das Versprechen vergessen haben, das Du heute hier gegeben hast, und für die Kirche wird viel Übles daraus hervorgehen.

Schwinge Dich nicht zum Richter auf, errichte keine Altäre, die Dir nicht gehören, mache Dich nicht zur Stimme des Gottesvolkes, das schon seine eigene Stimme hat, säe nicht Uneinigkeit und Zwietracht. Denn dies ist es, was Du tun wirst.“

Ab der zweiten Auflage war dieser Text verschwunden.
(‘Parvis-Verlag’ das Buch „Pater Pio, Freund Gottes, Wohltäter der Menschen“)



Quelle: http://www.kreuz.net/article.14130.html



Beliebteste Blog-Artikel:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen
Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz