Das Christusbild des Irrlehrers Hans Küng Seit Wochen sind wir Zeugen, Beteiligte und Leidende eines aufwühlenden Streites innerhalb und außerhalb unserer Kirche. Es geht um die Aufhebung einer Kirchenstrafe, um eine unangebrachte Äußerung, um Beschimpfungen des Heiligen Vaters und um Verdächtigungen unserer Kirche. Von allen Seiten treten die alten Feinde der heiligen Religion zum Sturme an. Nur vordergründig wird uns eingegeben und vorgemacht, dass es um den Gnadenakt des Papstes geht. In der Tiefe ist es ein Kampf um den christlichen, um den katholischen Glauben. Die Feinde der Kirche wollen, etwas vereinfacht dargestellt, nichts anderes, als unsere Kirche in eine weitere protestantische Denomination verwandeln. Bei diesem Bemühen muss zuerst und zuoberst die Gestalt Jesu ihrer göttlichen Hoheit entkleidet werden. Wenn sie fällt, stürzt alles andere hinterher!
So setzen die ungläubigen Theologen unserer Zeit dort an, wo die ungläubigen Theologen des 19. Jahrhunderts aufgehört hatten. Im Jahre 1835/36 ließ der protestantische Theologe David Friedrich Strauß in Tübingen sein Buch erscheinen: „Das Leben Jesu“. In diesem Buche wird Jesus als eine mythische Gestalt dargestellt. Das heißt, was in den Evangelien geschrieben steht, ist eine Verklärung eines bloßen Menschen, ist eine künstliche Aufsteigerung eines Menschen wie du und ich. Die Gestalt Jesu ist nach Strauß von verblendeten Anhängern Jesu erfunden worden. Diese Verirrungen haben bis heute ihre Nachahmer gefunden. Neben mir in Mainz hat der protestantische Theologe Herbert Braun gelehrt. Und was lehrte er? „Jesus ist ein jüdischer Lehrer und ein Vorbild mit prophetischen Zügen.“ Ein jüdischer Lehrer und ein Vorbild mit prophetischen Zügen. Mehr nicht, das ist alles. Die Verfehlungen gegen die Wirklichkeit Jesu haben auch im katholischen Lager ihre Anhänger gefunden. In Saarbrücken lehrte jahrzehntelang der Irrlehrer Ohlig Katholische Theologie. Und was lehrte er von Jesus? „Jesus ist ein archetypisches Modell wahrer Menschlichkeit.“ Ein archetypisches Modell wahrer Menschlichkeit. Also ein echter Mensch, aber ein bloßer Mensch.
In diese Reihe gehört auch der Schweizer Theologe Hans Küng. Es wird wenige Bestandteile der katholischen Glaubens- und Sittenlehre geben, die Küng nicht anzweifelt oder ablehnt. Aber davon soll heute nicht die Rede sein. Ich beschränke mich darauf, seine Ansicht über Jesus Ihnen vorzutragen. Seine Irrlehre fängt damit an, dass er den dreieinigen Gott leugnet. Er unterschiebt den Christen – den Christen! – den Glauben an drei Götter. Gleichzeitig zeigt er Sympathie für die Gotteslehre des Islam. Aus der Leugnung des dreieinigen Gottes ergibt sich die Zerstörung der Lehre von Christus. Jesus ist für Küng ein persönlicher Botschafter, Vertrauter, Freund Gottes. Botschafter, Vertrauter, Freund Gottes. Ja, meine lieben Freunde, das sind sehr viele gewesen, das sind alle Heiligen gewesen, Botschafter, Freunde und Vertraute Gottes! Er nennt ihn auch einen „Sachwalter“. Sachwalter ist auch Moses gewesen und sind die Propheten gewesen. Die Apostel und die Bischöfe sind ebenfalls Sachwalter Gottes. Offen geredet: Für Küng ist Christus nicht mehr als ein Mensch. Er entkleidet den Heiland seiner göttlichen Würde. Die Folge dieser Leugnung zeigt sich im Inhalt der Predigt Jesu. Sie geht über eine Sache, nicht über eine Person. „Nicht sich selbst verkündet Jesus.“ Über diesen Satz wollen wir heute nachdenken. Über diesen Satz von Küng: „Nicht sich selbst verkündet Jesus.“ Ja, was verkündet er denn nach Küng? Den Vater im Himmel, das Reich Gottes, aber nicht sich selbst verkündet Jesus. Küng leugnet damit einen fundamentalen Glaubenssatz unserer Kirche. Wer auch nur einen Glaubenssatz leugnet, verfällt der Exkommunikation. Küng ist der Exkommunikation wiederholt, immer wieder verfallen. Aber kein Mensch kümmert sich darum. Kein Bischof spricht davon, dass Küng ein Exkommunizierter ist. Über die armen Kerle, die unerlaubt die Bischofsweihe empfangen haben, fällt man her. Der Theologe Küng leugnet grundwesentliche Wahrheiten des christlichen Glaubens und wird nicht als Exkommunizierter angesehen. Er eilt von Ehrung zu Ehrung. Die Freimaurer geben ihm einen Preis und viele andere.
Gegen die Verirrungen dieser bodenlosen Theologie halten wir uns an die historischen Zeugnisse. Mit geht es darum, zu zeigen, dass der Satz „Nicht sich selbst verkündet Jesus“ grundfalsch ist. Er verfehlt das Wesen Jesu. Wir wollen fragen: Wie hat sich Jesus von Nazareth verstanden? Der Anspruch Jesu begegnet im Evangelium an vielen Stellen. Zunächst bei der Heilung des Gelähmten. Sie kennen die Geschichte. Vier Männer bringen einen Gelähmten zu Jesus, lassen ihn durch das abgedeckte Dach des Hauses vor ihn hin, und als Jesus ihren Glauben sieht, da sagt er zu dem Gelähmten: „Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ Die Schriftgelehrten, die dabeistehen, sind entsetzt und denken im Stillen: Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer Gott? Wie reagiert Jesus auf diese Einrede? Er sagt zu den Schriftgelehrten: „Ihr sollt erkennen, dass der Menschensohn Macht hat, auf Erden Sünden zu vergeben.“ Und er beweist diesen Anspruch, indem er zu dem Gelähmten sagt: „Steh auf, nimm dein Bett und geh nach Hause!“ Und der Mann stand auf, nahm sein Bett und ging nach Hause. Jesus hat Vollmacht. Das Wort Vollmacht begegnet mehrfach im Zusammenhang mit Jesus. Als die Zuhörer seine Predigt hörten, da sagten sie: „Das ist eine Rede in Vollmacht. Er spricht nicht so wie unsere Schriftgelehrten.“ Und als ihn eine Sünderin bei einem Gastmahl salbt und ihr Jesus sagt: „Deine Sünden sind dir vergeben“, da denken die Geladenen: Wer ist denn der, dass er sogar Sünden vergibt? Jesus, so sehen wir, ist Inhaber einer Vollmacht. Er beansprucht diese Vollmacht, er bejaht sie. Es ist eine doppelte. Es ist die Vollmacht im Tun, und es ist die Vollmacht im Reden. Sündenvergebung und Glaubensgesetzgebung sind Gottes Sache. Jesus nimmt sie für sich in Anspruch. Er stellt sich damit an die Seite Gottes.
Bei den drei ersten Evangelisten findet sich die Erzählung von dem öffentlichen Auftreten Jesu in seiner Heimatstadt, in Nazareth. Er läßt sich eine Schriftrolle geben. Es ist der Prophet Isaias. Und da liest er vor: „Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe“ und schließt: „Heute hat sich das Schriftwort, das ihr gehört habt, in mir erfüllt.“ Die Zuhörer staunen. Ist das nicht der Sohn des Joseph? Als Jesus dann weiterspricht, und zwar provozierend, da geraten sie in Wut, wollen ihn den Abhang hinunterstürzen, auf dem ihre Stadt erbaut war. Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg. Hier begegnet wieder der Anspruch Jesu: Heute – heute! – ist dieses Schriftwort in Erfüllung gegangen, nämlich in ihm. In ihm, in seinem Reden, in seinem Auftreten ist dieses Schriftwort erfüllt. Er ist der von Gott Gesalbte und Gesandte Wenn er redet, dann redet Gott. Wenn er auftritt, dann erscheint Gott. Aber Küng sagt: „Nicht sich selbst verkündet Jesus.“
Jesus weist darauf hin, dass er eine Stelle beim Endgericht einnimmt. „Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden.“ Jesus bringt mit diesen Worten das Bekenntnis zu ihm mit dem Urteil am Letzten Gericht zusammen. Er erhebt einen Anspruch, der alle gängigen Kategorien von Rabbis und Propheten übersteigt. So hat noch niemand geredet in Israel. Das Verhalten zu ihm entscheidet über das endzeitliche Schicksal des Menschen. Die Engel Gottes sind hier gemeint als die Boten und Diener und Helfer beim Letzten Gericht. Sie führen die Befehle Gottes aus über die zu richtenden Menschen, aber wer ihnen die Aufträge gibt, das ist Jesus. In der Stellung zu ihm entscheidet sich, ob sie, die Gerichteten, auf die rechte, die gerettete Seite oder auf die linke, die untergehende Seite gestellt werden. Jesus ist der Weltrichter. Von ihm hängt das ewige Schicksal der Menschen ab. Aber Küng sagt: „Nicht sich selbst verkündet Jesus.“
Die Sprüche über die Nachfolge Jesu künden ebenfalls sein Selbstbewußtsein, das in dieser radikalen Weise kein Prophet Israels in Anspruch genommen hat. „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. Wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.“ Da kommt einer und sagt: „Herr, laß mich zuerst heimgehen und meinen Toten begraben, meinen Vater.“ Jesus entgegnet ihm: „Laß die Toten ihre Toten begraben, du komm und folge mir nach!“ So kann nur sprechen, wer Herr ist über alle irdischen Bindungen und familiären Verhältnisse. Diese Souveränität kommt nur einem zu, Gott. Aber Küng sagt: „Nicht sich selbst verkündet Jesus.“
Niemals hätte ein Jude sagen können: „Größeres als der Tempel ist hier.“ Das sagt Jesus. Größeres als der Tempel ist hier, nämlich in ihm. Der Tempel ist das Heiligtum in Israel, ist das größte Heiligtum. Er ist der Ort der besonderen Gegenwart Gottes. Jesus bestreitet die Heiligkeit des Tempels nicht, aber er ist dem Tempel weit überlegen. Der Tempel ist Menschenwerk, er aber ist Gottes Sohn. Er ist Gott in menschlicher Gestalt, und deswegen: „Mehr als der Tempel ist hier.“ Aber Küng sagt: „Nicht sich selbst verkündet Jesus.“
Der unerhörte Anspruch Jesu gipfelt in seinem Bekenntnis vor dem Hohen Rat. Da wird er gefragt: „Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten?“ Jesus antwortet: „Ich bin es. Ihr werdet den Menschensohn zur Rechten Gottes sitzen und kommen sehen mit den Wolken des Himmels.“ Wer zur Rechten Gottes sitzt und mit den Wolken des Himmels kommt, das ist nicht ein irdischer, nicht ein menschlicher Messias, das ist der Gottessohn, der am Herzen des Vaters ruht. Er ist der einziggeborene Sohn Gottes. Aber Küng sagt: „Nicht sich selbst verkündet Jesus.“
Der unerhörte Anspruch Jesu begegnet selbstverständlich auch im Johannesevangelium. Ich erinnere an die vielen Ich-Aussagen im Johannesevangelium. „Ich und der Vater sind eins.“ „Wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.“ „Keiner kommt zum Vater, es sei denn durch mich.“ „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ „Ich bin das Brot des Lebens.“ Aber Küng sagt: „Nicht sich selbst verkündet Jesus.“
Zum Anspruch Jesu gehört auch sein Zäsur- und Erfüllungsbewußtsein. Sein Erscheinen, sein Wirken macht einen Einschnitt aus, eine Zäsur in der Weltgeschichte und in der Heilsgeschichte. Was vorher war, ist Vorbereitung, was in ihm ansetzt, ist Erfüllung. Das Vorhergehende ist zu Ende, das Endgültige nimmt seinen Anfang. Dieser Anfang ist niemand anderes als Jesus selbst. Aber Küng sagt: „Nicht sich selbst verkündet Jesus.“
Hierher gehört auch die Anfrage des Täufers. Er schickt zwei Jünger zu Jesus. Sie sollen ihn fragen, ob er es ist, auf den sie warten oder ob ein anderer kommen soll. „Meldet dem Johannes, was ihr seht und was ihr hört: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird die Heilsbotschaft verkündet, und Heil dem, der sich an mir nicht ärgert.“ Das Harren, das Warten, das Ausschauen nach Gottes Kommen ist zu Ende. Christ, der Retter, ist da! In ihm sind die unerhörten Ankündigungen der Propheten erfüllt. „Wenn ich – wenn ich! – die Dämonen mit dem Finger Gottes austreibe, ist folglich das Reich Gottes bei euch angelangt.“ Also Christus verkündet nicht nur das Reich Gottes, er bringt das Reich Gottes. In ihm ist es gegenwärtig. „Wenn cih die Dämonen mit dem Finger Gottes austreibe, ist folglich das Reich Gottes bei euch angelangt.“ Der Satan und seine Dämonen sind mächtig, aber ein Mächtigerer ist über sie gekommen. Er entreißt dem Satan die von ihm geplagten Menschen. Er erscheint in Macht und Herrlichkeit. In Jesus, in seinem Erscheinen, in seinem Wirken bricht Gottes Reich an. Er ruft es nicht nur aus, er bringt es in seiner Person zur Gegenwart. Aber Küng sagt: „Nicht sich selbst verkündet Jesus.“
Das eigentliche Thema der Predigt Jesu ist seine eigene Person. Mit dem Heroldsruf: „Erfüllt ist die Zeit und nahe gekommen die Herrschaft Gottes“, eröffnet das Evangelium das Wirken Jesu. Es ist ein typischer Eröffnungstext, der das Zäsur- und Erfüllungsbewußtsein Jesu klassisch zum Ausdruck bringt. Die Verheißungs- und Wartezeit ist vorbei. Ein Neues beginnt: „Kehrt um und glaubt dem Evangelium!“
Ich hoffe, meine lieben Freunde, Sie haben begriffen, wie falsch der Satz ist, den der Irrlehrer Küng schreibt: „Nicht sich selbst verkündet Jesus.“ Das Gegenteil ist richtig. Sich selbst verkündet Jesus als den wahren Sohn Gottes. Jesus predigt nicht bloß das Heil, er ist das Heil. Er ist der Heiland der Welt. Prof. Dr. Georg May
Anmerkung des Webmasters: Aussagen der Dämonen bei Anneliese Michel 10.10. Vor allem den Küng von Tübingen und den Haag kenne ich sehr gut. Und die Bischöfe sind so blöd und glauben den Theologen mehr wie dem Papst. Anneliese Michel
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