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  • 10.10.2010 00:26 - Kranke sind Lieblinge Gottes..
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Bericht von Philothea, Abschied nehemen - Sterben?

Was heißt das?

Etwas liebgewonnenes los lassen.
Keine Angst haben, was mit dem losgelassenen passiert.
Es in Gottes Hand geben.
Wenn der Tod vor Augen steht, wird mir bewusst - mitnehmen kann ich nichts.
Aber alles kann mich belasten auf dem Weg zum Himmel - auf dem Weg zu Gott.
Manchmal sind es Kleinigkeiten -
z.B. das ich wohl nie mehr lange, volle haare haben werde, oder Paprika essen kann -
ein anderes Mal sind es aber große Dinge z.B. die eigenen Kinder oder der Partner.
Bei den Kleinigkeiten fällt es vielleicht leicht loszulassen - aber schon da ist es manchmal schwer. Als Beispiel - meine Haare, die habe ich immer schon gemocht. Ich konnte mir selber Frisuren machen, wenn sie lang genug waren. Es war schön sie schwimmen zu lassen - viele und dicke Haare - und jetzt? Dünne und spröde Haare, die aber immer noch machen was sie wollen. Früher als “Spaghettilocken”, heute stehen sie, da gewellt, überallhin ab.
Die Haare einfach nur so nehmen, wie sie sind - das ist schon Abschied. Da weint mein Herz schon.
Was ist dann erst, wenn es um die Kinder geht?
Sie sind so viel mehr wert!
Ich habe immer versucht ihnen Liebe zu geben. Das bedeutet manchmal sanft sein, manchmal hart sein und immer konsequent.
Manchmal heißt es auch wegschauen, ein anderes mal diskutieren, meine Meinung sagen, durchgreifen oder auch den freien Willen akzeptieren und ertragen.
So viel habe ich hineingegeben - manchmal auch meine Fehler, meine Sturheit, meine Dummheit - aber immer als Liebe, weil ich sie beim Herrn wiedersehen möchte.
Und jetzt - gebe ich sie frei?!
In die Hand Gottes, in Seine Liebe, die viel besser ist, als ich weiß was gut ist, die meine Schätze nicht fallen lässt, sondern sie noch mehr liebt wie ich. ER hat ein besseres Auge und Wissen wie ich. IHM gebe ich meine Kinder in die Hand, ans Herz. ER kann vollenden - besser wie ich.
ER ist mein Herr und mein Gott und ER wird sich kümmern. Aber mein Herz blutet trotzdem und weint....
DANKE Herr für deine Liebe!
Das sind nur zwei Beispiele - täglich kommt aber neues dazu.
Abschied nehmen gehört zum Sterben dazu, aber es ist kein Sterben. Es ist ein wachsen zum Herrn.




Liebe Philothea,

also, eines hast Du jedenfalls schon geschafft:

Mir und sicherlich vielen anderen gehst Du jetzt nicht mehr aus dem Sinn! jawohl

Es fällt schwer, Wortes des Trostes zu finden, wenn man nicht in der gleichen Situation ist. Immer könnte der andere, könntest Du, uns vorwerfen: "Ihr habt ja alle keine Ahnung."

Nein, das haben wir wirklich nicht.

Und trotzdem denke ich, dass dieser Austausch hier, Deine Ehrlichkeit und Dein Anteilnehmen-lassen, unendlich kostbar ist.

So mit der Krankheit und ihren möglicherweise unabwendbaren Folgen umzugehen wie Du es tust, das ist einfach gelebter Glaube im Leben wie im Sterben.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

Und so wirst Du zum Vorbild für so viele, glaube mir. Das wird uns ja auch immer wieder von den Heiligen berichtet, - dass sie ihr Leiden ebenso angenommen und im Glauben getragen haben wie die schönen Seiten des Lebens.

Ich bin mir so sicher, dass es neben den 'offiziellen' sehr, sehr viele 'unbekannte' Heilige gibt, die ebenso versuchen, unseren Glauben in aller Konzequenz zu leben.

Und auch da hast Du so recht:
Wir leben doch auf Gott hin! Wir wissen doch, dass das Leben auf Erden nur ein kleiner Teil des Lebens bedeutet, und das wahre Leben erst noch beginnt!
"Das Leben ist ein einziges Abschiednehmen" - das hat mir meine Mutter früher schon versucht nahezubringen, wenn mir schon der Abschied von liebgewordenen Urlaubsbekanntschaften unglaublich schwer fiel.

Sich jedoch von der eigenen Familie verabschieden zu müssen, das raubt mir schon allein in der Vorstellung den Atem und treibt mir die Tränen in die Augen.
UND TROTZDEM sind wir gleichzeitig wieder getröstet, weil wir wissen, dass die Verbindung nicht abreißen wird! Wie glücklich also können wir sein, diesen Glauben zu haben!!!

Als mein Vater vor 7 Jahren aus heiterem Himmel einen Hirnschlag erlitt, hatten wir auf wunderbare Weise noch einen Tag und fast eine Nacht Gelegenheit, im Krankenhaus sein Sterben zu begleiten. Unsere Mutter, seine Geschwister, Kinder, Enkel - wir alle haben bei ihm gesessen, im Gebet vereint. Es hat die Krankenschwestern in Staunen versetzt, denn so etwas erleben sie heute kaum noch.
Immer noch vermisse ich meinen Vater. Aber ich bin mir auch sooo sicher, dass die Verbindung steht - enger als je zuvor!

Liebe Philothea, wir haben gar keinen Begriff davon, wie das Leiden, dass wir aushalten, den Menschen und der Welt wieder zugute kommt.
Es ist so eine Gnade, im Grunde des Herzens so glauben zu können! Machen wir uns nichts vor:
Irgendwann ist für jeden von uns das irdische Leben zu Ende, ob wir es nun wahrhaben wollen oder nicht.

Ich danke Dir von ganzem Herzen, dass Du uns - und jeden, der hier mal vorbeischaut - auf diese Weise Anteil nehmen lässt. Du bekommst viele Gebete zurück, da kannst Du Dir sicher sein!

Du wirst den Weg behütet und begleitet, an der Hand Deines Schutzengels, unter dem Mantel Mariens, auf Jesus zu und in die Arme des Vaters gehen!
...und jedem von uns wünsche ich die Kraft des Glaubens, wie Du sie uns vermittelst.

Alles Liebe und Gottes Segen Dir, liebe Philothea, die Du Gott liebst!, -
und eingeschlossen allen anderen in ähnlichen Situationen, - vor allem jenen, die weder Glauben noch Hoffnung haben.

wink

Talita



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