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  • 30.10.2012 07:52 - Der Schlankheitswahn
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

Der Schlankheitswahn-
Politik & Gesellschaft -
Im Fernsehen habe ich kürzlich einen Bericht über die "Proanas" gesehen. Der Begriff kommt vom lateinischen Pro (für) und Anorexia nervosa (Magersucht). Wer sich der Pro-Ana Bewegung zugehörig fühlt, verherrlicht also die Magersucht und strebt danach, immer dünner zu werden. Es gibt entsprechende Foren, in denen sich magersüchtige Menschen (in der Regel junge Frauen) treffen und sich gegenseitig anspornen noch magerer zu werden. In dem Beitrag wurde eine dieser jungen Frauen portraitiert. Sie sieht ihre Magersucht nicht als Krankheit. Vielmehr betrachtet sie es als Schönheitsideal, wenn z.B. die Knochen hervorstehen. Sie tut alles dafür, um noch mehr "herauszuholen", wie sie es nennt, um ihrem Ideal immer näher zu kommen, sprich noch dünner zu werden. Sie sagt, dass sie derzeit kein anderes Lebensziel hat. Mehrere Stunden am Tag verbringt sie damit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Tipps zu bekommen, wie man noch dünner werden kann.

In dem Forum gibt es "10 Gebote". Sie heissen z.B. "Du sollst unsichtbar werden", "Du sollst dünn sein" oder "Du sollst hungern und Abführmittel nehmen". Magersucht gilt nicht als Krankheit, sondern als Lifestyle. Der Trend kommt aus den USA und ist dann irgendwann auch hierzulande angekommen. Sich an den Rand des Todes zu hungern gilt als Erfolgserlebnis. Es wird der Eindruck vermittelt, dass diejenigen, die dazu gehören etwas Besonderes sind, die etwas erreichen, dass nicht jeder schafft. Die Realität sieht so aus, dass Magersüchtige an Herz-Rhythmus-Störungen und Haarausfall leiden. Manche werden sogar zeugungsunfähig. Jede fünfte Betroffene stirbt sogar an den Folgen. Magersucht ist die psychosomatische Krankheit mit den meisten Todesfällen. In den Foren werden diese schwerwiegenden Folgen ignoriert oder verharmlost. Wer weiß, wieviel Tote es deswegen schon gegeben hat...
Die vorgestellte Frau ist 1,70m groß und wiegt 53kg. Sieben Kilo sollen noch runter. Am Tag nimmt sie ca. 200-400 Kalorien zu sich. Der Körper macht da irgendwann nicht mehr mit. Trotzdem will sie weitermachen.

Mich erschreckt das sehr. Viele junge Frauen lassen sich von diesem Trend anstecken und hungern sich womöglich zu Tode. Ohne die Gemeinschaft, die es drumherum gibt, wären sie diesem Wahn vielleicht gar nicht verfallen. Ich möchte junge Leserinnen ermutigen mit sowas auf keinen Fall anzufangen oder sofort damit aufzuhören, wenn man bereits drin steckt. Die körperlichen Risiken sind das eine, die Ästhetik das andere. Es sieht wirklich nicht schön aus, wenn bei einem Menschen die Knochen hervorstehen und das Gesicht mehr wie ein Totenkopf aussieht. Gott hat den Menschen so nicht gewollt. Und es gibt immer einen Ausweg. Es gibt Beratungsstellen und man kann sich damit jederzeit an einen Arzt wenden. Denn was bringt die ganze Abnehmerei, wenn man letztlich daran stirbt? Es gibt viele andere Dinge, die einem einen Sinn im Leben geben.


© Wiebke Dorn



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