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  • 11.11.2012 13:26 - 11. November - St. Martin von Tours
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

11. November - St. Martin von Tours

Martin von Tours wurde wohl 336 zu Sabaria in Pannonien als Sohn heidnischer Eltern geboren. Der Vater war ein Kriegstribun, also ein höherer Offizier des römischen Heeres.

Der Vater wurde nach Ticinum versetzt. So wuchs Martin dort auf und wurde gegen den Willen seiner Eltern als Zwölfjähriger heimlich unter die Katechumenen aufgenommen. - Gemäß konstantinischen Gesetzen hatten Söhne dieselbe Tätigkeit auszuüben wie ihre Väter. Darum wurde Martin zu Ticinum mit fünfzehn Jahren Soldat. Er diente danach in Gallien bei der berittenen Leibgarde Konstantius’ II. (337 - 350 Kaiser im Osten, 350 - 361 Gesamtreich), der den Arianismus (vgl. 2.5.) förderte. Bald wurde Martin zum Offizier befördert und hatte als solcher Wachen zu beaufsichtigen.

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Im Jahre 354 ritt Martin an einem Wintertag durch das Tor hinaus aus der Stadt Samarobriva. Da erblickte er einen halbnackten Bettler. Martin wollte ihm gern ein Almosen geben, hatte aber kein Geld bei sich. Da zog er das Schwert und teilte sein Manteltuch in zwei Hälften. Die eine reichte er dem frierenden Bettler, die andere legte er wieder um. In der Nacht erschien ihm der Heiland, der das halbe Manteltuch trug. Er sagte: „Martinus, obwohl noch Katechumene, hat Mich damit bekleidet.“ - Bald danach empfing der achtzehnjährige Martin die Taufe durch den heiligen Hilarius von Poitiers (14.1.).

Martin nahm 356 an den siegreichen Feldzügen gegen Franken und Alemannen teil, wobei die Colonia agrippina zurückerobert wurde. Das römische Heer kommandierte der Cäsar Julian (355 - 360), der später als Augustus bzw. Kaiser (361 - 363) versuchte, das Heidentum wiederzubeleben, um es an die Stelle der Kirche zu setzen. - Noch in demselben Jahr 356 aber quittierte Martin in Civitas vangionum den Dienst, vielleicht mit der Begründung, ein gänzlich Gott hingegebenes Leben führen zu wollen. Martin begab sich nach Pictavium, wurde Schüler des heiligen Bischofs Hilarius und empfing die niederen Weihen (vgl. 11.1.); die höheren lehnte der heilige Martin aus Demut ab. - Bald danach, nämlich noch im Jahre 356, wurde Hilarius als Gegner der arianischen Irrlehre in die Verbannung geschickt.

Martin begab sich in die Provinz Illyrien, die etwa der Landschaft Dalmatien entspricht, um seine Eltern zu bekehren. Die Mutter nahm den Glauben an, der Vater blieb ein Heide. - Der heilige Martin wird auch öffentlich seinen katholischen Glauben bezeugt haben, denn die Anhänger des Arianismus vertrieben ihn schließlich aus Illyrien.

St. Martin zog sich auf die Insel Gallinaria bei Genua zurück und lebte dort einige Jahre lang als Einsiedler. Dann erfuhr er 361 vom Ende der Verbannung des heiligen Hilarius und eilte nach Rom, um den Bischof von Pictavium dort zu treffen. Dieser war jedoch schon von dort fortgezogen in Richtung seiner Heimatstadt. Martin holte den Bischof ein und reiste zusammen mit ihm weiter.

Noch im Jahre 361 gründete der heilige Martin zu Locociagum bzw. Legudiacum bei Pictavium eine Klause, aus der die erste klösterliche Eremitengemeinschaft Galliens entstand. - Das Mönchstum des Westens entstand während der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts nach ägyptischem Vorbild (s. 17.1.). - Seit dieser Zeit geschahen durch St. Martin wunderbare Krankenheilungen und sogar Totenauferweckungen.

Wohl im Jahre 371 wurde Martin gegen seinen Willen zum dritten Bischof von Civitas turonum, dem heutigen Tours, gewählt. Es wird erzählt, dass sich der Heilige in einem Gänsestall versteckte, um der Weihe zu entgehen. Er wurde jedoch aufgefunden, weil die Gänse ihn durch ihr Geschnatter verrieten. - Ob diese Begebenheit zum Brauch des Verzehrs der Martinsgans am 11. November führte, sei dahingestellt.

Auch als Bischof lebte der heilige Martin von Tours in strenger Askese. Er verzichtete auf ein weiches Bett und vertauschte den bischöflichen Stuhl mit einem dreibeinigen Schemel. - 375 gründte Martin in der Nähe von Tours die Eremitengemeinschaft von Maius monasterium, wohin er sich öfter zurückzog. Dieses Kloster entwickelte sich zu einem Zentrum des geistlichen und des geistigen Lebens. Viele spätere Bischöfe und Missionäre wurden dort ausgebildet.

Von Tours aus brach der heilige Martin auch zur Missionierung noch heidnischer Gebiete Galliens auf. Er predigte vor allem an der mittleren Loire, aber auch in Lutetia parisiorum. Dort küsste und segnete Martin einmal einen Aussätzigen, der daraufhin wunderbar genas. In Vienna traf er den heiligen Paulinus von Nola (22.6.).

Nicht für die in manichäischer Tradition (vgl. 11.4.) entstandene Irrlehre des Priscillian wohl aber für den Irrenden trat der heilige Martin ein. Andere Bischöfe allerdings sorgten für die Hinrichtung des Häretikers und seiner Anhänger als angebliche Magier; das Todesurteil fällte der Usurpator Maximus (s. 7.12.) 386 zu Augusta treverorum. Von da an mied der heilige Martin von Tours ein Zusammenteffen mit diesen Bischöfen und blieb deren Versammlungen fern, auch der Synode von Nemausum des Jahres 394.

Nach einer letzten Romreise starb der heilige Martin von Tours am Sonntag, dem 8. November 397 (vgl. 23.10.), zu Cande, wohin er gewandert war, um einen unter den Geistlichen jenes Ortes ausgebrochenen Streit zu schlichten. Seine sterblichen Überreste wurden am 11. November 397 beigesetzt, und dieser Termin wurde zum Festtag des heiligen Martin.

Chlodwig (s. 1.10.) erklärte St. Martin zum Schutzpatron der fränkischen Könige. Der halbe Mantel des Heiligen, seine Cappa (vgl. 22.1.), wurde im Palast aufbewahrt und in Schlachten mitgeführt. Übrigens soll der Raum des Palastes, in dem sie verwahrt wurde, als erster „Capelle“ genannt worden sein. - Das Kirchengebäude über dem Grabmal des heiligen Martin von Tours wurde 1562 von Hugenotten (vgl. 19.7.) schwer beschädigt, die die Reliquien zum größten Teil verbrannten. 1793 zerstörten die französischen Revolutionäre auch die Basilika über dem Grabmal bis auf ihre beiden Türme. Es wurden sogleich Straßen angelegt, um einen Wiederaufbau der Kirchengebäudes unmöglich zu machen. Die Reste der Reliquien des Heiligen wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einer neu erbauten Martinsbasilika beigesetzt.

Des heiligen Mennas wird ebenfalls am 11. November gedacht. Er stammte aus Äypten und wurde Soldat im römischen Heer. Als der im kleinasiatischen Phrygien stationierte Mennas jedoch von den Verfolgungsedikten Kaiser Diokletians (s. 22. 4.) hörte, quittierte er den Dienst und wurde Einsiedler.

Während eines heidnischen Festes zum Geburtstag des Kaisers begab sich der heilige Mennas in den Circus der phrygischen Stadt Kotyäum. Öffentlich bekannte er sich zum Glauben und lehnte den Götzendienst ab. Auf Anordnung des Praefekten Pyrrhus wurde Mennas daraufhin in demselben Circus grausam gemartert und anschließend enthauptet. - Dies geschah zu Beginn des 4. Jahrhunderts.

Die Reliquien des heiligen Mennas wurden in dessen Heimat überführt. In der Mareotis wurde er beigesetzt. - Sein Grabmal bildete später das Zentrum eines weitläufigen Wallfahrtsheiligtums, welches das „Lourdes des Altertums“ genannt worden ist. Nach der Eroberung Ägyptens durch die mohammedanischen Araber in den Jahren 641 bis 642 (vgl. 9.1., 12.11.) verfiel das Heiligtum. Im Jahre 1905 wurden archäoligische Grabungen im Bereich des Heiligtums vorgenommen, und ab 1959 wurde der Kult des Heiligen dort wiederbelebt.

Von 11. November an sind es vierzig Tage bis Epiphanie (6.1.), wenn man - entsprechend griechischem Brauch - zusätzlich zu den Sonntagen auch die ihnen vorangehenden Samstage nicht mitzählt. Es ist also die Zeit ab dem 12. November vergleichbar mit der vierzigtägigen Fastenzeit vor Ostern (s. 7.4.). Darum werden am 11. November auch Karnevalsfeiern begangen wie in den Tagen vor dem Aschermittwoch (s. 4.2.).



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