JESUS, MARIA, JOSEF!
Unter diesen gebenedeiten Namen erreiche ich die Personen und selbst die Herzen Jesu, Mariä und Josefs. Die Verehrung der heiligen Namen Jesus und Maria ist bereits allgemein üblich, urkundlich verbürgt. Und nun sollen wir mit der Heiligen Schrift und der Kirche den heiligen Josef nur da sehen, wohin ihn der Himmel auf immer gestellt hat: zwischen diesen beiden Feuerherden von Liebe, diesen beiden Abgründen von Vollkommeheit: den Herzen Jesu und Mariä! Das Gebet "Jesus, Maria, Josef" ist jedesmal mit einem Ablass von 7 Jahren bedacht (Pius X., 8. Juni 1906. Dieser Ablass ist den Armen Seelen zuwendbar). Das ist sichtlich eine Perle der unvollkommenen Ablässe. Und warum ist wohl ein so hoher sühnender Wert an eine so kurze Formel gebunden? 1) Um uns einzuladen, sie ohne Unterlass zu beten. 2) Wegen der unfassbaren Herrlichkeit der heiligen Namen Jesus, Maria, Josef. Der Name verkörpert in der Heiligen Schrift die Person. Welch herrliche Anrufung ist also das Gebet "Jesus, Maria, Josef". Welch ein weites Feld liegt da Engeln und Menschen zur Betrachtung offen! Jeder einzelne dieser Namen erschließt uns eine Welt von Wundern, einen Abgrund an Größe und Schönheit, an Gnade und Kraft. Bei diesen Namen, die für uns so liebreizend und süß sind, zittert und weicht die ganze Hölle. "Jesus, Maria, Josef" ist für Satan und seine Engel ein vernichtender Blitzstrahl! "Jesus, Maria, Josef" ist ein Stoßgebet, d.h. ein goldener Pfeil, ein feuriges Geschoss, das aus unserem Herzen hervorbricht und im selben Augenblick wonnig und glücklich die Herzen Jesu, Mariä und Josefs trifft und wohlwollend für uns und unsere Toten öffnet! Gerade in diese Formel mit ihrem göttlichen Gehalte legt man die meiste, zarteste, stärkste und reinste Liebe. Wie soll man sie beten? Ohne zu zählen!... Oder, wenn wir lieber wollen, an unserm Rosenkranz. Auf jedes Körnchen kommen drei Worte, drei Namen und sonst nichts (d.h. kein Glaube, Vaterunser, Gegrüßt seist du, Ehre sei dem Vater). Es ist ist dies kein Rosenkranz, es ist ganz einfach ein Diamantstrom; seine Perlen sind es, die aus dem gottgeheiligten Morgenlande kommen. Deshalb ist es ohne Zweifel der Wunsch Pius X., des ganzen Himmels und des ganzen Fegfeuers, dass diese Übung sich über die Welt verbreite wie ein langer Strom von Liebe, der in den Herzen und auf den Lippen des christlichen Volkes nie versiegt. Das Gebet "Jesus, Maria, Josef" ist ein unerschöpflicher Schatz von Ablässen, besonders für die Armen Seelen. Mit diesem Gebet - o unsagbare Freude! - enzündet man das Feuer auf der Erde und löscht man die Flammen im Fegfreuer aus. Wenn doch jede christliche Seele, wenn doch die Welt den Trost erkennen würde, der für die Armen Seelen in den Namen Jesus, Maria, Josef liegt! Möge also Tag und Nacht, überall und ohne Unterlass dies gebenedeite Gebet der ewige Kehrreim innigen Flehens sein! Und dann, christliche Seelen, sammelt, bettelt in diesen paradiesischen Namen für jene, die in den Flammen unsägliche Schmerzen leiden; bittet in diesen süßen Namen; gebt nicht nach!
Das Gebet "Jesus, Maria, Josef"
ist ein goldenes Buch, eine unversiegliche Quelle. Es erweckt eine Frömmigkeit, die süß und stark, weit, tief und inhaltsreich ist. Und doch! Wie kurz und klar, wie einfach und wunderbar ist seine Form. Dies ist der goldene Schlüssel zu den Herzen Jesu, Mariä und Josefs. Es ist der Edelstein der Frömmigkeit. Schon hier auf Erden und erst im Himmel wird dies Gebet eine innige Vereinigung der Seele, einen Jubel, ein wahres Feuer der Liebe hervorbringen.
Das Gebet "Jesus, Maria, Josef" als Gegenstand der Betrachtung
Wenn ich einige Minuten lang diese Namen "Jesus, Maria, Josef", die ja so viel Liebe und Licht sind, immer wieder sage, und darüber nachdenke, so betrachte ich. Und im ersten Anlauf spricht mich die Betrachtung an, entzückt mich, erschüttert mich, lenkt mich zu Gott, versenkt mich in ihn. Ich finde in diesen Namen Zügel, Hebel, Schwungkraft, Erschütterung, Aufwachen, Antrieb. Die heiligen Namen "Jesus, Maria, Josef" sind eine kleine Betrachtungsmethode. Sie erfüllen dein Herz und Gemüt, erregen hohe Gedanken und führen dich zu opferfreudigen Entschlüssen. Diese Methode kann die Wonne des Gottesgelehrten ausmachen, wie sie auch die Seele des kleinen Kindes entzückt. Sie erlaubt allen, ohne Unterlass in das weite Gebiet des Glaubens einzudringen und zugleich über Glaubenssätze, Gebote, Tugenden, Sakramente zu betrachten. Wie eine Biene in einen unermesslichen Garten fliegt, wo ewiger Frühling herrscht, so kann der Mensch hier Gedanken und Gnaden sammeln. Ja, mit diesen gebenedeiten Namen erreiche ich die Personen und selbst die Herzen Jesu, Mariä und Josefs!
Nihil obstat: Julius Desfossez, librorum censor. Imprimatur: Friburgi Helv., die 14 junii 1949. L. Waeber, vic. gen. - Kanisiuswerk, Freiburg/Schweiz
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