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  • 17.01.2013 00:31 - Am 17. Januar gedenkt die Kirche Antonius’ des Großen.
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

Am 17. Januar gedenkt die Kirche Antonius’ des Großen.
Dieser wurde um das Jahr 250 im oberägyptischen Kome als Sohn einer wohlhabenden Bauernfamilie geboren. Als die Eltern starben, war Antonius erst zwanzig Jahre alt. Nun hörte er einmal zu dieser Zeit während eines Gottesdienstes die Worte aus dem hl. Evangelium nach Matthäus: „Wenn du vollkommen sein willst, so gehe hin, verkaufe, was du besitzt, und gib es den Armen.“

Antonius nahm diese Anweisung zur Erlangung der Vollkommenheit ernst. Er ging tatsächlich hin, verkaufte sein Erbe und verschenkte es an Bedürftige. Dann zog er fort aus der Mitte der Menschen. Er begab sich an einen einsamen Ort in der Nähe seines Heimatdorfes, um sich dort ganz ungestört dem Gebet widmen zu können.

Nachdem der hl. Antonius an jenem Platz geraume Zeit zugebracht hatte, ging er noch weiter fort von allen menschlichen Ansiedlungen. Er suchte die Thebais auf, wo er dann in einem leeren Felsengrab hauste. Dort aber hatte er viele und heftige Anfechtungen von Dämonen auszuhalten: Männergestalten mit feurigen Fingern näherten sich ihm, gehörnte Weiber suchten, ihn zu verführen, der Teufel prügelte ihn furchtbar. - Diese Versuchungen des hl. Antonius sind ein beliebtes Motiv der Malerei gewesen.

Endlich zog der hl. Antonius noch weiter fort von den Menschen, auf einen Berg in der Wüste. Man brachte ihm lediglich zwei Mal im Jahr einen Brotvorrat. Zwanzig Jahre blieb der hl. Antonius an jener Stätte, an der ihm auch Visionen zuteil wurden.

Als er etwa sechzig Jahre alt geworden war, erfuhr der Heilige von der blutigen Verfolgung, mit der Maximinus Daia (305 - 313), der Herrscher über den Osten des römischen Imperiums (s. 4.12.), die Kirche heimsuchte. St. Antonius eilte daraufhin nach Alexandria, wo er den Verfolgten beistand bis in den Gerichtssaal hinein (vgl. 26.11.). Welch ein Wunder, daß Antonius selbst nicht ergriffen wurde!

Nach diesem Aufenthalt in der Hauptstadt der ägyptischen Provinz des römischen Reiches kehrte der hl. Antonius in die Wüste zurück. Nun aber lebte er nicht mehr einsam wie zuvor, denn es suchten ihn viele Menschen mit Fragen auf, um Weisung von ihm zu erlangen, und Kranke erhofften sich Heilung. Selbst Kaiser Konstantin (306 - 337) und seine Söhne wandten sich ratsuchend in einem Brief an den heiligen Einsiedler, und er antwortete ihnen schriftlich.

Mittlerweile hatte der hl. Pachomius 320 eine erste Klostergemeinschaft zu Tabennisi in der Thebais am Rande der oberägyptischen Wüste gegründet. Als sich der hl. Antonius in einer Oase niederließ, wo er selbst Getreide anbaute und Binsenmatten flocht, um sich damit zu versorgen, da siedelten sich zahlreiche Schüler in seiner Umgebung an, so daß auch der hl. Antonius zu einem Abt wurde, zum Oberhaupt von Koinobiten, d.h. einer Gemeinschaft von Einsiedlern. Eine Mönchsregel verfaßte Antonius zwar nicht, dennoch ist er der Vater des Koinobitentums.

Auf Bitten des hl. Athanasius (2.5.) begab sich der greise Antonius noch einmal unter die Menschen, als die Irrlehre des Arianismus sich zu auszubreiten begann. Einige Jahre nach seiner Rückkehr in die Wüste starb Antonius der Große im Jahre 356 mit etwa 106 Jahren, nachdem er das Datum seines Todes vorhergesagt hatte.

Eine Lebensbeschreibung des hl. Antonius verfaßte der hl. Athanasius. Dadurch wurde der heilige Abt, nachdem er persönlich so viele Schüler belehrt hatte, auch auf diese Weise zum Vorbild für viele Menschen, die ein mönchisches Leben zu führen begannen, nicht nur innerhalb Ägyptens, sondern weit darüber hinaus, im Westen bis Rom, Mailand und Trier (s. 30.9.).

561 entdeckte man die Grabstätte des Heiligen, die nach seinem Willen unbekannt hätte bleiben sollen. Die sterblichen Überreste des Heiligen wurden nach Konstantinopel geschafft, als die Sarazenen Ägypten eroberten (s. 9.1.). Gegen Ende des 10. Jahrhunderts gelangten die Reliquien nach Frankreich, nach St.-Didier-de-la-Motte in der Dauphiné. Dort wurde 1059 ein Sohn des Adligen Gaston Guerin durch die Fürsprache des hl. Antonius von der Krankheit befreit, die lateinisch heiliges Feuer heißt, ignis sacer. Sie entsteht durch den Verzehr pilzverseuchten Roggens und äußert sich in Wahnvorstellungen sowie durch Kribbeln in den Gliedmaßen, die endlich beginnen, schmerzhaft abzusterben. Die Erkrankung endet oft tödlich. Seit 1059 aber verehrte man Antonius den Großen als Patron der am heiligen Feuer Erkrankten, das von da an Antoniusfeuer genannt wurde.

In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts begannen die am Antoniusfeuer Erkrankten nach St.-Didier-de-la-Motte zu pilgern, um dort Heilung zu finden. Gaston Guerin gründete daraufhin einen Laienbruderorden zur Betreuung der kranken Wallfahrer, den Antoniterorden. Dieser sorgte nicht allein für die Pilger in St.-Didier-de-la-Motte, sondern begann auch, Hospitäler an den zu diesem Ort führenden Straßen zu errichten. So breitete sich der Orden von seinem Stammkloster zu St.-Antoine in der Dauphiné aus. 1298 wurde er in einen Orden von Chorherren bzw. Regularklerikern (s. 28.8.) umgewandelt. Deren Tracht bestand aus schwarzem Chorkleid und schwarzem Mantel mit blauem T-Kreuz. Das T-förmige Kreuz, auch ägyptisches Kreuz bzw. Antoniuskreuz genannt, wurde in Form eines Kreuzesstabes auch häufig in bildlichen Darstellungen zur Kennzeichnung des heiligen Antonius gebraucht. Oft wurde er zusammen mit einem Schwein abgebildet, wobei dieses Tier einerseits ein Sinnbild des überwundenen, unreinen Dämons ist, andererseits aber auch auf ein Privileg des Antoniterordens hinweist. Dessen Angehörige durften eine bestimmte Anzahl von Schweinen frei und unentgeltlich weiden lassen. Ein Glöckchen am Hals kennzeichnete sie. Häufig wurden sie am 17. Jamuar geschlachtet, ihr Fleisch gesegnet und an Bedürftige verschenkt.

Das Antoniusfeuer wütete vor allem im 9. bis 13. Jahrhundert. Doch auch noch bis weit in die Neuzeit hinein gab es immer wieder Fälle von Erkrankungen. Allerdings erkannte man wohl allmählich, daß der vom Mutterkorn verseuchte Roggen seine Giftigkeit durch längere Lagerung verliert. Mit dem Zurückgehen der heute Ergotismus genannten Krankheit schwand die Bedeutung des Antoniterordens, nicht eigentlich aber die Antonius’ des Großen. Seine Verehrung wird andauern, solange es ein christliches Mönchtstum gibt. - Seit dem Spätmittelalter gilt St. Antonius auch als einer der vier hll. Marschälle des himmlischen Hofstaates (s. 30.3.) neben Quirinus von Neuß , Papst Cornelius (16.9.) und Bischof Hubertus von Tongern-Maastricht .



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