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  • 13.03.2013 10:01 - EINHEIT DES LEBENS
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

FASTENZEIT
4. WOCHE - MITTWOCH

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EINHEIT DES LEBENS


Einheit des Lebens: Salz der Erde und Licht der Welt sein.
Dazu beitragen, daß die Dinge der Schöpfung zu Gott führen. Das Wirken eines Christen in der Gesellschaft.
Frömmigkeitsübungen sollen uns nicht von der Welt abschotten, sondern den Umgang mit Gott vertiefen, damit wir in der Welt Zeugnis geben können.

I. Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde.1 Christus kam als Licht in die Welt, damit die Menschen nicht in der Finsternis verharren müssen2. Die ganze Schöpfung - in diesem Licht Gottes gesehen - ist für den Menschen Weg zu Gott. Doch: Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfaßt.3

Auch heute sind diese Worte aktuell. In weiten Teilen der Welt kennt man die Botschaft Christi noch nicht, oder sie wird einfach ignoriert. Viele leben im dunkeln, haltlos, weil ohne Orientierung.

Einer der Gründe dafür ist bei vielen Menschen das Auseinanderklaffen von Leben und Glauben. Arbeit, Studium, Betrieb, Forschung, Freizeit gelten für sie als »die reale Welt« Da ist der Glaube dann nur noch eine Art Schnörkel. Ohne das Licht der Offenbarung aber entraten die irdischen Gegebenheiten ihres tieferen Sinnes. Die Welt wird dann zum Selbstzweck, sie verliert den Bezug zu ihrem Schöpfer Gott. Vor allem in der westl»chen Welt hat sich diese Mentalität ausgebreitet. »Durch sie drohen viele für Christus und für die Kirche verloren zu gehen; leider verbreitet sich von diesen Ländern aus wie Unkraut ein Neuheidentum in der ganzen Welt. Es ist gekennzeichnet durch die zwanghafte Suche nach materiellem Wohlstand und die damit einhergehende Verdrängung all dessen, was Leid bedeutet, ja man könnte sogar von einer panischen Angst vor ihm sprechen. Aus dieser Einstellung werden Worte wie Gott, Sünde, Kreuz, Abtötung, ewiges Leben vielen Menschen unverständlich, weil sie weder deren Sinn noch deren Inhalt kennen.

Ihr selbst seid Zeugen der Tatsache, daß viele Gott zunächst in Kleinigkeiten aus ihrem persönlichen, familiären oder beruflichen Leben ausklammern; da Gott aber ein Liebender ist, der bittet und fordert, werfen sie ihn schließlich - wie einen Eindringling - auch aus der Gesetzgebung und dem Leben der Völker hinaus. Lächerlich und anmaßend wollen sie an seine Stelle das armselige Geschöpf setzen, das - auf Bauch, Sex und Geld reduziert - seine übernatürliche und menschliche Würde eingebüßt hat - ich übertreibe nicht, man kann es doch allerorten sehen.«4

Damit die Menschen erkennen, daß die Welt von Gott erschaffen und deshalb nicht von ihm weg, sondern zu ihm hinführt, müssen die Christen sich der Tatsache, daß das menschliche Leben eine untrennbare Einheit bildet, ganz neu bewußt werden. Ein Jünger Christi - ein Laie zumal - sucht ja nicht die Absonderung von den irdischen Dingen. Er lebt mitten in der Welt, und er versteht sich darin als Sauerteig. Ein überzeugter Christ wirkt durch sein Zeugnis, das er in der Erfüllung seiner täglichen Aufgaben gibt, wie das Salz, das Geschmack verleiht und vor Fäulnis schützt. »Wenn wir Christen wirklich nach unserem Glauben lebten, käme es zu der umwälzendsten Revolution aller Zeiten ... Jeder einzelne von uns hat am Werk der Erlösung mitzuwirken. - Denke darüber nach!«5

II. Alles Geschaffene steht nach dem Willen Gottes im Dienst des Menschen. Die Sünde - der Hochmut unserer Stammeltern - zerstörte die gottgewollte Harmonie der Schöpfung. Von nun an war der Verstand getrübt und irrtumsanfällig, der Wille geschwächt und die Freiheit, das Gute zu wollen, zwar nicht aufgehoben, aber doch vermindert. Der Mensch wurde tief verwundet. Auch die Natur trägt dieses Mal: »Wenn der Mensch vom Plane Gottes, des Schöpfers, abweicht, verursacht er eine Unordnung, die sich unausweichlich auf die übrige Schöpfung auswirkt.«6

Die Welt ist als Gottes Schöpfung gut; aber seit dem Sündenfall können die Dinge dieser Welt mißbraucht werden. »Die Sünde des Menschen, das heißt sein Bruch mit Gott, ist die letzte Ursache für die Tragödien, welche die Geschichte der Freiheit begleiten.«7 Aus dem gottgewollten Zusammenhang herausgelöst, verkommen die geschaffenen Wirklichkeiten sehr bald zu Blendwerk und führen auf Irrwege.

In seiner unendlichen Güte erlöste uns Gott von der Sünde. Durch Jesus Christus hat er uns mit sich versöhnt, so daß wir uns Kinder Gottes nennen dürfen. Und wir sind es8, zur Gemeinschaft mit ihm im Himmel berufen.

Welche Aufgabe der Christen, dazu beizutragen, daß alle Wege dieser Erde wieder zu Gott führen! »Wir müssen alle Bereiche der Gesellschaft mit dem christlichen Geist durchtränken. Aber es darf nicht bei einem allgemeinen Wunsch bleiben: jeder muß dort, wo er arbeitet, seinem Tun den gottgewollten Sinn verleihen und sich darum bemühen - durch Gebet, durch Abtötung, durch gut getane Arbeit -, sich selbst und andere Menschen in der Wahrheit Christi zu formen, damit er als Herr allen menschlichen Tuns verkündet wird.«9

III. Der Herr hat uns Christen die Aufgabe anvertraut, die Gesellschaft aus christlichem Geist zu beleben, damit ihre Strukturen und Einrichtungen dem Menschen wirklich dienen können. Aber unser Wirken in der Gesellschaft wäre ohne die innere Spannkraft, die aus einem persönlichen Umgang mit Gott erwächst, unfruchtbar. Unsere Frömmigkeit muß deshalb einerseits sehr »persönlich« sein, andererseits aber darf sie uns niemals von der Umwelt abschotten, mit der wir es tagtäglich zu tun haben. Sie darf sich nicht verselbständigen, sondern muß in unseren Alltag eingebettet sein. In ihr kann sich die Sehnsucht nach Gott besonders innig und tief entfalten, so daß hernach die Aufgaben des Tages aus der Kraft dieser Augenblicke leben. Wer sich in der Welt heiligen will, wird also nicht bloß sein Frömmigkeitsleben pflegen, er wird gleichzeitig versuchen, es in das Ganze seines Lebens so einzubinden, daß es ihn Gott nahe sein läßt. »Dies wird dich, fast wie von selbst, zum beschaulichen Leben führen. Aus deiner Seele werden dann Stoßgebete, geistige Kommunionen, Akte der Liebe, des Dankes und der Sühne viel reicher hervorgehen, und zwar während der Zeit, die du der Erfüllung deiner Pflichten widmest: beim Telefonieren, beim Einsteigen in ein Verkehrsmittel, beim Schließen oder Öffnen einer Tür, im Vorbeigehen an einer Kirche, zu Beginn einer neuen Arbeit, währenddessen, und später, wenn du sie abschließt t«10.

Das ist jene Einheit des Lebens, in welcher sich individuelle Frömmigkeit und gesellschaftliche Verantwortung gegenseitig befruchten. Die Arbeit und die Alltagspflichten sind dann kein Hindernis für den Umgang mit Gott, gerade in ihnen können die Tugenden gedeihen und sich bewähren. Aus der Kraft des persönlichen Gebetes bemühen wir uns um eine gute Arbeit, und diese Arbeit trägt zum Wohl der Mitmenschen bei. Aber wir wissen, daß unser Bemühen nur dann fruchtbar werden kann, wenn wir uns dem Wirken des Heiligen Geistes öffnen: »Non est abbreviata manus Domini, der Arm Gottes ist nicht kürzer geworden (Jes 59,1): Gott hat heute nicht weniger Macht als in früheren Zeiten, er liebt die Menschen nicht weniger als damals. Unser Glaube lehrt uns, daß die ganze Schöpfung, das Kreisen der Erde und der Gestirne, das gute Streben des Menschen und der Fortschritt in der Geschichte, daß alles von Gott kommt und auf ihn hinzielt«11.

Wir wollen den Heiligen Geist um Licht bitten, damit wir immer besser erkennen, daß die Welt - Gottes Schöpfung - der Ort ist, an dem wir Salz und Licht sein sollen.

1 Kommunionvers. Joh 3,17. - 2 vgl. Joh 8,12. - 3 Joh 1,5.- 4 A. del Portillo, Hirtenbrief, 25.12.1985, 4. - 5 J. Escrivá, Die Spur des Sämanns, Nr. 945. - 6 Johannes Paul II, Botschaft zur Feier des Weltfriedenstages 1990, 8.12.1989, 5. - 7 Instruktion der Kongregation für die Glaubenslehre über die christliche Freiheit und die Befreiung, 22.3.1986, 37. - 8 vgl. 1 Joh 3,1. - 9 A. del Portillo, Hirtenbrief, 25.12.1985, 10. - 10 J. Escrivá, Freunde Gottes, 149. - 11 J. Escrivá, Christus begegnen, 130.



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