Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif
  • 15.10.2010 00:51 - Freude im Herrn
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Aus einer Predigt....





Es ist der erklärte Wille Gottes, dass unser Leben geprägt ist von einer überschäumenden und überströmenden Freude, dass wir randvoll frohe Menschen sind. Nicht umsonst heißt die Botschaft, die wir zu verkünden haben, nicht „Liebesbotschaft“, obwohl die Liebe ganz wichtig ist, sondern sie heißt „Frohe Botschaft“. Es ist eine Nachricht der Freude.

Rein statistisch gesehen (Man kann das ja heute mit einem Computer leicht kontrollieren) kommt das Stichwort „Freude“ in der Bibel viel häufiger vor als das Stichwort „Liebe“. Unser Leben soll geprägt sein von einer ganz tiefen Freude.

Aber damit wir uns nicht missverstehen: Freude, die hier gemeint ist, ist etwas anderes als Lustigkeit. Manche Menschen sind nicht froh, sie sind nur lustig. Manche Menschen können sich freuen, wenn zum Beispiel Bayern München Deutscher Meister geworden ist, oder Sie können sich freuen beim Karneval, wenn sie reichlich getrunken haben. Dann kann man leicht froh sein. Aber die Freude, die Jesus meint, die Frucht, die aus der Verbundenheit mit Jesus wächst, die existiert auch dann noch, wenn es - menschlich gesehen - nichts Frohes mehr gibt in unserem Leben. Wenn man vielleicht von Sorge niedergebeugt ist, wenn man Lasten zu tragen hat, dann gilt diese Freude Jesu immer noch. Denn diese Freude hat ihre Wurzeln nicht in der Meisterschaft von Bayern München; diese Freude hat ihre Wurzeln in Jesus Christus.

Lesen Sie einmal in der Apostelgeschichte: Da sind die Apostel ausgepeitscht worden. Aber dann steht so ein merkwürdiger Satz dabei: „Sie gingen vom Hohen Rat weg voll auf Freude, dass sie gewürdigt waren, für den Namen Jesu Schmach zu leiden.“ Menschlich gesehen kann man solche Freude nicht mehr verstehen. Aber das ist dieses innere Singen, dieses Getragensein von der Gewissheit: Jesus Christus hält mich.

Der Apostel Paulus, der weiß Gott genug Sorge zu tragen hatte, sitzt einmal im Gefängnis. Er muss damit rechnen, dass sein Prozess mit dem Todesurteil endet, dass er den wilden Tieren vorgeworfen wird. Er schaut dem Tod ins Auge. Und aus dem Gefängnis heraus schreibt er einen Brief an seine Lieblingsgemeinde in Philippi, im Norden Griechenlands. Dieser Brief aus dem Gefängnis strotzt nur so von Freude. Aus diesem Brief ist die berühmte Adventslesung genommen: „Freut euch allezeit im Herrn! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ „Und selbst wenn ich jetzt als Opfergabe dargebracht werde, dann sollt ihr euch mit mir freuen.“



Wo er kommt diese Freude? Paulus schreibt nicht: Freut euch „über“ den Herren. Er schreibt: Freut euch „im“ Herrn. Wenn ein Mensch in Christus ist, mit Christus verbunden ist, dann wächst diese Frucht der Freude. Und das Tiefste bei dieser Freude ist dies: Das ganz große Fragezeichen hinter jeder menschlichen Freude ist ja der Tod. Der Tod ist nur noch Schmerz, Mühsal und Trauer. Aber die christliche Freude, die aus der Verbundenheit mit Jesus wächst, die bleibt auch dann noch, wenn Menschen dem Sterben in ins Auge sehen müssen. Ich habe das oft erlebt, wie Menschen, bei aller menschlichen Trauer einen tiefen Frieden hatten, ja sogar Freude.



Schließlich eine dritte Frucht die wächst, wenn man mit Christus verbunden ist. Diese Frucht ist die Freundschaft mit Jesus Christus. Jesus sagt heute im Evangelium: „Ich nenne euch nicht mehr Knecht, ich nenne euch Freunde.“ Nun muss man wissen: Knecht Gottes sein, das war im Alten Testament schon ein Ehrentitel. Und Jesus setzt auf diesen Ehrentitel gleichsam noch eins drauf. Nicht nur Knechte sollen wir sein; er bietet uns seine Freundschaft an.



Das typische Kennzeichen von Freunden ist, dass sie keine Geheimnisse vor einander haben. Jesus sagt: „Ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.“ Ich habe keine Geheimnisse vor euch. Jesus nimmt uns mit hinein in die ganz tiefe Beziehung, die zwischen ihm und seinem Vater besteht. Und wenn jemand wirklich entdeckt: Mein Leben ist eine Freundschaft mit Christus, dann hat das Auswirkungen auf ganz viele praktische, christliche Lebensbereiche. Das hat Auswirkungen auf unser Beten. Dann ist Beten nicht mehr eine Pflichtübung, dann wird Beten eine Art „Freundschaftsverkehr mit Gott“, wie Theresa von Avila einmal sagt. Wie ein Freund mit seinem Freund redet.



Ich kann mich erinnern: Ich habe einmal ein Kommunionkind in der Schulklasse gehabt. Dem Kind habe ich bei der Erstbeichte gesagt: Jetzt bei der Beichte ist das ungefähr so, als wenn Jesus dir seine Hand hinhält und dir sagt: „Ich bin dein Freund.“ Und dieser Junge hat bei der Beichte gestrahlt! Einige Monate später wollte dieser Junge sonntags nicht mehr mit den Eltern zur Kirche gehen. Weißt du, was die Mutter dem Kind gesagt hat?: Du warst doch so glücklich, dass Jesus dein Freund ist. Aber denk daran: Eine Freundschaft muss man auch pflegen. Das hat den kleinen in Jungen überzeugt. Eine Freundschaft muss man auch pflegen, sonst geht das nicht.

Jesus erwartet nicht, dass wir einen Katalog von religiösen Pflichten erfüllen. Nein, Jesus bietet uns seine Freundschaft an. Und er wirbt darum, dass wir uns auf seine Freundschaft einlassen.

Im Evangelium sagt Jesus heute: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für die Freunde.“ Jesus hat sein Leben in den Tod gegeben für uns, für seine Freunde. Sein Tod am Kreuz ist gleichsam das Siegel auf die Freundschaft, die er uns anbietet. Wenn wir in jeder Heiligen Messe den Leib Christi in die Hand gelegt bekommen, und wenn dann der Priester sagt: „Der Leib Christi“, und wenn wir dann unser „Amen“ dazu sagen, dann ist es gleichsam das Amen zur Freundschaft, die Jesus uns anbietet. Dieses Amen bedeutet dann: Ja Jesus, ich will auch dein Freund sein. Amen.




Beliebteste Blog-Artikel:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen
Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz