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  • 09.08.2013 08:42 - 9. August - Der heilige Johannes Maria Vianney
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.


9. August - Der heilige Johannes Maria Vianney


Man schreibt Vianney und sagt Wi-a-nä, Johannes Maria Vianney. Wie aber kann ein Mann Maria heißen? Das kommt daher, weil manche Männer, um ihrer Verehrung zur Mutter Gottes auch äußerlich Ausdruck zu geben, ihrem Taufnamen den Namen Maria beifügen. So wissen wir jetzt schon mal, dass Johannes Maria Vianney ein Marienverehrer war.

Geboren ist Johannes Maria Vianney in einem kleinen Bauernhaus, wo er als viertes Kind guter Eltern im Jahr 1786 geboren wurde. Weil nach ihm dann noch mehr Geschwister zur Welt kamen und der Platz in der Wohnung immer enger wurde, musste Johannes sein Bett im Stall neben den Tieren aufstellen.

Am Unterricht an der Schule hat Vianney deswegen nur selten teilnehmen können, weil er den Sommer über das Vieh hüten musste. Daher lernte er auch nur notdürftig das Lesen, Rechnen und Schreiben. Dazu kam der traurige Umstand, dass der Bauernjunge nur wenig begabt war. Den Katechismus wusste er allerdings auswendig, wie er denn sowieso ein frommer Junge war, der beim Viehhüten nicht nur Strümpfe strickte, wie es damals üblich war, sondern auch so manchen Rosenkranz betete, wobei er zwischen den einzelnen Gesätzlein ein Marienlied sang. Mit Leib und Seele, also ganz und gar, war Johannes nämlich der Gottesmutter Maria zugetan. In der Rocktasche trug er eine kleine Marienstatue bei sich. Als er einmal Weinbergsarbeit verrichten musste, die für seine Kräfte allzu schwer war, stellte er die Statue immer fünf Schritte weit vor sich hin. So hackte und schaufelte er gleichsam unter Marias Augen auf sie zu. Da ging ihm die Arbeit so rasch vonstatten, dass er damit früher fertig war als der ältere Bruder mit seinem Anteil. Wie froh war Johannes, dass ihm die liebe Mutter Gottes auch da wieder gut vorangeholfen hatte. Maria hilft eben immer allen, die sich in der Not an sie wenden.

Vianneys Jugend fiel in die böse Zeit der Französischen Revolution. Damals wurde die Religion von Staats wegen abgeschafft; manche erlitten wegen ihres Glaubens Kerker und Tod, und diejenigen, die einen der flüchtigen Priester der Polizei auslieferten, feierte man geradezu als Helden.

Wirkliche Helden dagegen waren die Priester, die in allen möglichen Verkleidungen, als Knechte, Handwerker oder Hausierer, stets gehetzt und in Angst, von Ort zu Ort zogen. Nachts in abgelegenen Feldscheunen oder im Wald unter freiem Himmel feierten sie die heilige Messe, spendeten die Taufe, hörten die Beichte und segneten Ehen ein. Bei einer solchen Gelegenheit erhielt Johannes Vianney in einer Scheune in der Nacht die erste heilige Kommunion. Bei dieser Feier, angeregt durch das Beispiel der mutigen Priester, fasste er den Entschluss, selbst auch Priester zu werden, koste es, was es wolle.

Viel, sehr viel sollte ihn die Ausführung des Planes kosten. Solange die Glaubensverfolgung dauerte, konnte Johannes an das Studieren nicht denken. Und später kam er von Pflug und Rebmesser nicht los. Jahr um Jahr arbeitete er auf dem Hof der Eltern als Knecht ohne Lohn, bis er zwanzigjährig das Studium endlich beginnen konnte. Da jedoch stellte es sich heraus, dass sein Gedächtnis verrostet war. Alles, was er mühevoll lernte, hatte er am folgenden Tag wieder vergessen. Nichts blieb bei ihm hängen, und bei den Prüfungen fiel er regelmäßig durch.

In dieser Not machte der bedauernswerte Student zu Fuß eine Wallfahrt nach einem hundert Kilometer weit entfernten Gnadenbild der Mutter Gottes. Und Maria half ihm auch diesmal wieder. Zwar hatte er es beim Lernen noch nicht leichter, aber er kam wenigstens voran und erhielt schließlich als Dreißigjähriger die Priesterweihe. Es ist nun einmal so, dass alle, die auf die Mutter Gottes ihr Vertrauen setzen, von ihr nicht im Stich gelassen werden.

Über vierzig Jahre hat Vianney dann in dem kleinen Dorf Ars als ein heiliger Priester segensreich gewirkt. Vor allem war er ein begnadeter Beichtvater, der täglich sechszehn Stunden Beichte hörte. Von weither kamen die Leute, nur um sich einmal bei ihm aussprechen zu können. Und wer kam, der musste gewöhnlich acht Tage warten, bis er an der Reihe war. So groß war der Andrang am Beichtstuhl des heiligen Pfarrers von Ars. Und wenn das Holz des Beichtstuhles in der Pfarrkirche zu Ars reden könnte, so würde es von Gnadenwundern ohne Zahl berichten. Von dem heiligen Priester Johannes Vianney ist in der Tat ein unabsehbarer Segen ausgegangen.



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