Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif
  • 31.08.2013 00:38 - Ninnive
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Ninnive

AN NINIVE ERFÜLLTE SICH DIE BIBLISCHE

WEISSAGUNG

Ninive sollte ein „Schauspiel“ werden: dies weissagte vor ungefähr fünfundzwanzig Jahrhunderten der hebräische Prophet Nahum (3, 6).

In jener Zeit stand die Hauptstadt der grausamen Assyrer auf der Höhe ihrer Macht und ihres Ruhms. Noch konnte der Besucher der stolzen Stadt hören, wie „die Peitschen knallen und die Räder rasseln und die Rosse jagen und die Wagen rollen“ (Nahum 3, 2).

Damals galt Ninive als der Mittelpunkt der Welt. Von seinen Verwaltungsstellen aus wurden Statthalter eingesetzt, die die Provinzen des Riesenreiches beherrschen sollten, das von den Wüsten Persiens und Arabiens im Osten bis zu den grünen Küsten des Mittelmeeres im Westen, von den Grenzen Äthiopiens im Süden bis ans Schwarze Meer im Norden reichte.

Jahrhunderte hindurch unterwarfen die Heere dieser grausamen Nation ein Volk nach dem anderen, zerstörten deren Städte und brachten unsagbares Leid über viele Länder. Als Nahum voraussagte, „daß alle ... fliehen und sagen sollen: Ninive ist verwüstet ...“ (3, 7), schien es unglaubhaft, daß sich das je erfüllen könnte. Seit langem sehnten die geknechteten Völker vieler Länder sich nach Befreiung vom assyrischen Joch; doch ein Retter schien niemals kommen zu sollen.

Dennoch behielt die Prophezeiung recht. Ninive fiel in den Staub. Mit vereinten Kräften zerstörten Meder und Babylonier im Jahre 612 v. Chr. die Stadt. Sie hatten selbst einige Jahrhunderte die harte Hand der Assyrer über sich dulden müssen. Nun übergaben sie die Paläste den Flammen, brachen die Tempel nieder und schleiften die Befestigungen. Der letzte Herrscher in Ninive kam mit seiner Familie und seinem Gefolge beim Brand seiner Residenz ums Leben. Nie hatten die Assyrer Gnade gezeigt; so hatten sie selbst auch keine zu erwarten.

Als Assyrien dem unbarmherzigen Angriff erlegen war, metzelten seine Feinde die Bewohner nieder und vernichteten den Reichtum. Die mächtigen, Jahrhunderte alten Städte wurden zu Trümmerhaufen, um nie wieder zu erstehen.

Etwa zweihundert Jahre nach der Zerstörung Ninives marschierte der Grieche Xenophon mit 10000 Söldnern (nach der Schlacht bei Kunaxa) am Tigris entlang der Heimat zu. Als er die gewaltigen Steinhaufen des einstigen Ninive erblickte, wollte er wissen, welche große Stadt dies vormals gewesen sei. Bereits damals war ihr wirklicher Name in Vergessenheit geraten. Die Anwohner teilten Xenophon mit, es sei eine Stadt der Meder namens Mespila gewesen. Es ist fast nicht zu glauben, daß somit schon nach zweihundert Jahren der Name Ninives völlig verschollen war. Nochmals einige Jahrhunderte später schrieb der griechische Schriftsteller Lukian, niemand wisse mehr, wo Ninive einst gelegen habe.

Kein Wunder daher, daß zu Beginn unseres skeptischen Zeitalters vielfach die Berichte (in der Bibel und bei den klassischen Autoren), in denen Ninive als mächtige Hauptstadt Assyriens bezeichnet wird, als unzuverlässig hingestellt wurden. Ist es überhaupt denkbar, so lautete der Einwand, daß eine Stadt von solchem Ruhm und solcher Größe wie vom Erdboden fortgewischt wurde, so daß man nicht einmal ihre Lage kennt? Viele Historiker zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts bezweifelten sogar, daß es je eine große assyrische Hauptstadt gegeben habe. Vielleicht haben ja, so meinten sie, die antiken Berichterstatter nur übertrieben, und der Ort sei in Wirklichkeit klein und unbedeutend gewesen. Und doch war dieses Verschwinden des Namens einer der größten Hauptstädte des Altertums nichts anderes als die Erfüllung einer biblischen Voraussage; denn der erwähnte Prophet Nahum hatte bereits Jahrzehnte vor Ninives Untergang im Namen Gottes angekündigt, daß dem Namen dieser Stadt „kein Nachkomme mehr bleiben soll“ (Kap. 1, 14).

Als im 19. Jahrhundert in Assyrien die Ausgrabungen anfingen, erst unter Botta, später unter Layard und Rassam, kannte niemand die Stelle des antiken Ninive. Botta, der den großen Palast Sargons in Chorsabad freilegte, meinte, mit ihm Ninive gefunden zu haben, und gab deshalb seinem Grabungsbericht den Titel „Monuments de Ninive“ (Baudenkmäler Ninives). Auch Layard glaubte, als er die biblische Stadt Kalah (1. Mose 10, 11) ausgegraben hatte, es handele sich um die Bauten Ninives, und nannte sein berühmtes mehrbändiges Werk über seine Entdeckungen „Nineveh and Its Remains“ (Ninive und seine Trümmer). Erst nachdem es gelang, die Keilschrift zu entziffern, merkten die Gelehrten, daß Ninive gegenüber dem heutigen Mosul lag. Dort bedeckten zwei Hügel namens Kujundschik und Nebi-Junus seine alten Paläste und Tempel.

Der Hügel Nebi-Junus trägt auf seiner Spitze ein islamisches Heiligtum (nach der Lokalüberlieferung das Grab des Jona). Deshalb konnten an ihm nie Grabungen nennenswerten Umfangs durchgeführt werden. Dagegen stammen aus dem unförmigen Hügel Kujundschik viele unschätzbare Wertstücke, die heute im Britischen Museum zu London zu bewundern sind, u. a. Tausende von Keilschrifttäfelchen aus der einstigen Bibliothek des Königs Assurbanipal.

Die zerstörten Paläste, Tempel und Wälle Ninives und anderer assyrischer Städte Mesopotamiens waren überhaupt ergiebige Jagdgründe für die ersten Archäologen. Sie bargen aus ihnen geflügelte Stiere, aus einem Stein gemeißelt und bis zu 40 Tonnen schwer, außerdem Hunderte großer Orthostaten, also reliefgeschmückter Steinplatten, die zur Verblendung der inneren Palast- und Tempelwände dienten. Auch Obelisken, Statuen, zierliche Elfenbeinschnitzereien und zahlreiche andere Kunstgegenstände fanden sich.

Die zerstörten Archive Ninives lieferten der jungen Assyriologie Mitte des vorigen Jahrhunderts Zehntausende von Keilschriftdokumenten, die einer erstaunten Welt Einblick in die reiche Literatur und Geschichte dieses alten Landes boten. 1872 erfuhr man, daß die antike Bevölkerung Mesopotamiens die Geschichte der Sintflut im wesentlichen so kannte, wie auch die Bibel sie wiedergibt. Biblische Persönlichkeiten wie Ahab und Hiskia kamen neben anderen in assyrischen Urkunden vor. Auch königliche Namen wie Sanherib und Sargon, die dem Bibelleser aus dem Alten Testament wohlvertraut sind, die andere Quellen aber so gut wie überhaupt nicht nennen, stiegen herauf.

Mosul ist heute die wichtigste Stadt des nördlichen Irak; man erreicht sie in einem der bequemst und best ausgestatteten Eisenbahnzüge des Nahen Ostens. Dort umfängt einen sofort das quirlende Leben der Nachfahren der alten Assyrer. Die Stadt liegt am Westufer des Tigris, während sich die Ruinenstätte des früheren Ninive am Ostufer befindet. Ausgedehnte Hügel, die Reste der ehemaligen Befestigungswälle, sind selbst auf weite Entfernung noch deutlich erkennbar. Begibt man sich in das Gebiet, das diese insgesamt zwölf Kilometer langen Wälle einschließen, so gewahrt man außer dem kahlen Hügel Kujundschik auch das Dorf Nebi-Junus auf einem zweiten großen Hügel. Die sonstigen Reste des alten Ninive, d. h. die einstigen Wohnviertel, sind noch immer von Äckern bedeckt.

Touristen auf Besichtigungsfahrt werden bei dieser und anderen Stadtruinen des alten Assyrien kaum auf ihre Kosten kommen. Abgesehen von einem freigelegten Tor an der Nordmauer, das von zwei mächtigen geflügelten Stieren flankiert wird, erblickt man keinerlei Ruinen. Nur formlose Erd-, Sand- und Schutthaufen bieten sich dem Betrachter. Freilich,wer die Geschichte des berühmten Ortes und die Prophezeiungen über ihn kennt, hält seinen Besuch dennoch für ein außerordentlich lohnendes Unternehmen.

Am zweiten Tage meines Aufenthaltes in Assyrien bestieg ich einen Hügel westlich von Mosul. Man überschaut dort beide Städte – das moderne Mosul und das alte Ninive. Zwischen ihnen fließt der Tigris. Als Jona den Bewohnern Ninives die göttliche Gerichtsbotschaft verkündet hatte, mag er von einem ähnlichen Beobachtungspunkt aus abgewartet haben, ob die Stadt tatsächlich zerstört werden würde. Die Bürger hatten auf seine Worte gehört, und „mehr als hundertzwanzig-tausend Menschen ..., die nicht wissen, was rechts oder links ist“, wandten sich, wie das Buch Jona (4, 11) erzählt, von ihrer Verderbtheit ab und taten Buße. Daraufhin sei Ninive damals verschont worden. Noch anderthalb Jahrhunderte hat die Stadt bestanden, dann fand sie ihr Ende.

Von meinem Aussichtspunkt aus konnte ich die Größe Mosuls mit der Ninives vergleichen. Mosul, so stellte ich fest, nimmt mit seiner heutigen Bevölkerung von über 388000 Einwohnern ein Gebiet ein, das nicht größer als das des alten Ninive ist. Die Angabe der Bibel, daß dort rund 120000 Menschen lebten, braucht man also nicht als übertrieben anzusehen, wie es bisweilen geschehen ist.

In diesem Zusammenhang sei kurz auf eine Bemerkung in Jona 3, 3.4 eingegangen. Dort heißt es: „Ninive ... war eine große Stadt vor Gott, drei Tagereisen groß. Und als Jona anfing, in die Stadt hineinzugehen, und eine Tagereise weit gekommen war“, begann er zu predigen. Die erste Angabe verstanden die Bibelausleger früher so, daß ein Reisender drei Tage gebraucht habe, um einmal außen um die Stadt herumzugehen. Diese Erklärung ist offensichtlich falsch. Denn die Stadtmauern sind ja nur zwölf Kilometer lang.

Andere meinten, es sei damit nicht nur die eigentliche Stadt Ninive gemeint, sondern auch ihre Nachbarstädte Chorsabad, Nimrud und Assur, die zwischen 25 und 100 Kilometer von Ninive entfernt liegen. Auch diese Deutung kann kaum richtig sein: erstens nennt die Bibel nur eine Stadt namentlich; und zweitens heißt es ausdrücklich, ihre Bevölkerung habe 120000 betragen (Jona 4, 11). Wäre mit der Angabe, daß Ninive „eine große Stadt ..., drei Tagesreisen groß“ sei, ganz Mittelassyrien gemeint, so wäre die überlieferte Bevölkerungszahl viel zu klein und der Bericht in sich widersprüchlich.

Die Erklärung des Textes muß also davon ausgehen, daß nur die eigentliche Stadt Ninive gemeint sei, und zwar in der Ausdehnung, wie die archäologische Forschung sie ermittelt hat. Den Bericht über Jona schrieb ein palästinensischer Israelit vornehmlich für Palästinenser. Er und seine Leser hielten Ninive für eine Stadt, die sich an Größe mit keiner anderen in Vorderasien vergleichen ließ. Samaria, die Hauptstadt des Königreichs Israel, bedeckte nur eine Fläche von 7,5 Hektar. Kaum eine Stadt Palästinas überschritt 7 bis 8 Hektar. Für Menschen aus diesem Lande mußte Ninive mit seinen über 800 Hektar riesig erscheinen. Wenn also der Text sagt, die Stadt sei „drei Tagereisen groß“ gewesen, so bedeutet das wahrscheinlich, daß man drei Tage gebraucht hätte, alle Straßen abzugehen und alle Einwohner zu erreichen.

Daß „Jona anfing, in die Stadt hineinzugehen, und eine Tagereise weit gekommen war“, ehe er predigte (3, 4), kann kaum heißen, daß er erst nach einem vollen Tagesmarsch einen Platz in der Stadt gefunden habe, wo er mit seinen Warnreden beginnen konnte.

Vielmehr deutet der Text an, daß Jona bereits am ersten Tage in Ninive seine Wanderpredigt an verschiedenen Stellen der Stadt hielt; über seinen Erfolg wird erzählt: „Da glaubten die Leute von Ninive an Gott.“ (3, 5.)

Gerade in unserer Zeit, in der sich die letzten Vorhersagen über den Lauf der Weltgeschichte erfüllen, lohnt es sich, einmal darüber nachzudenken, wie die biblischen Prophezeiungen über die Weltmächte der Antike in Erfüllung gegangen sind. Wie die Weissagungen über Assyrien und Babylonien werden auch die über die letzten Ereignisse dieser Welt keine leeren Worte bleiben
http://betezujesus.files.wordpress.com/2...0.png%3Fw%3D611

http://haroldgraf.blog.de/2010/06/12/nin...sagung-8786822/



Beliebteste Blog-Artikel:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen
Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz