Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif
  • 14.11.2013 07:05 - 14. November - Hl. Johannes
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

14. November - Hl. Johannes

Johannes Kunzewicz wurde 1580 zu Wlodzimierz geboren, in - dem heute ukrainischen - Wolhynien. Seine Eltern gehörten zu den östlichen Schismatikern (s. 23.2.). Der Vater, ein Mann vornehmer Herkunft, lebte vom Handel und war einer der Stadträte von Wlodzimierz.

Das Großfürstentum Litauen beherrschte im 15. und 16. Jahrhundert die Gebiete westlich des von den Tataren unterworfenen Rußland (vgl. 7.7., 16.10.). Das litauische Herrschaftsgebiet erstreckte sich von der Ostsee über das klein- bzw. weißrussische Land, Wolhynien und Podolien bis ans Schwarze Meer. Seit 1386 bestand eine Personalunion, die das Großfürstentum Litauen mit dem Königreich Polen verband. Es herrschte die Dynastie der Jagellonen (s. 4.3.). Unter Sigismund II. August (1548 - 1572) wurden Litauen und Polen 1569 zu einem gemeinsamen Staat vereint.

Nachdem Rußland sich 1480 von der Tatarenherrschaft befreit hatte, stießen seine Heere nicht nur siegreich nach Osten vor. Unter Iwan, d.h. Johann, IV. dem Schrecklichen (1533 - 1584, gekrönt 1547), dem ersten Zaren, rückten russische Heere auch nach Westen vor. Sie eroberten 1563 das weißrussische Polozk und besetzten einen Teil Livlands (vgl. 17.2.). Der nach Heinrich von Valois (1573 - 1574) zum polnischen König erhobene Stephan Bathory (1575 - 1586) ging gegen die russische Expansion vor. Sein Krieg mit Rußland (1579 - 1582) begann mit der Rückeroberung von Polozk und endete nach Verhandlungen mit dem Rückzug der Russen aus Livland. Im Gegenzug wurden während des Krieges von Polen besetzte großrussische Gebiete geräumt.

Während Johannes Kunzewicz heranwuchs, ging in Polen die Königswürde an die Wasa-Dynastie (1587 - 1668) über. Sigismund III. (1587 - 1632) war ab 1594 zugleich König Schwedens, das er von seinem protestantisch gesinnten Oheim Karl als Herzog verwalten ließ. Doch dieser rebellierte, so daß Sigismund III. 1599 auf Schweden verzichten mußte. Sein aufrührerischer Oheim aber wurde 1604 als Karl IX. (1604 - 1611) zum König gekrönt. - In dem 1618 ausbrechenden Dreißigjährigen Krieg (s. 9.12.) stand der katholische Sigismund III. treu an der Seite des Kaisers, während die Schweden ihn ab 1630 bekämpften.

Johannes Kunzewicz fiel als Schüler durch seinen Lerneifer auf. Als Jüngling erlernte er das Kirchenslawische (s. 7.7.). Das Brevier, das er täglich betete, kannte er nahezu ganz auswendig.

Nun wurden durch die Union von Brest (1595 - 1596) das weißrussische und das ruthenische Gebiet aus dem Schisma befreit und mit Rom versöhnt. Die Einigung geschah auf der Grundlage des Florentiner Dekretes von 1439 (s. 20.5., 14.7.), das die Priesterehe und den eigenen gottesdienstlichen Ritus gestattete. Ein Teil der Bevölkerung öffnete sich der Union, der andere verharrte im Schisma. - Johannes Kunzewicz war als Gehilfe des Kaufmanns Popowicz im litauischen Wilna tätig, als er von der Union erfuhr und sich ihr anschloß.

1604 wurde Johannes Kunzewicz im Dreifaltigkeitskloster von Wilna Basilianermönch (s. 14.6.) und erhielt den Namen Josaphat. Fünf Jahre darauf empfing er die Priesterweihe. Von da an warb er öffentlich für die Union, während er zuvor nur im privaten Kreise für sie eingetreten war. Der hl. Josaphat war so erfolgreich, daß die Schismatiker ihn Duszochuat, Seelenräuber, nannten. - Er entlarvte auch den Wilnaer Archimandriten, d.h. Abt, Samuel Sienczyl als schlauen Feind der Union, der sich nach außen hin zur Einheit mit Rom bekannte und heimlich viel Unheil stiftete. Danach wurde Samuel Sienczyl vom zuständigen Erzbischof abgesetzt. Den Basilianer Joseph Rutski ernannte er zum neuen Archimandriten und den hl. Josaphat zu dessen Stellvertreter.

1613 wurde Josaphat Pfarrer an der Wallfahrtskirche von Zyrowice und zugleich Klostervorsteher zu Byten, 1614 Archimandrit des Klosters zu Wilna anstelle Joseph Rutskis, der zum Erzbischof von Polozk (1614 - 1618) ernannt worden war. - 1617 zum Koadjutor Joseph Rutskis berufen, trat der hl. Josaphat 1618 dessen Nachfolge an. Als Erzbischof restaurierte er zahlreiche Kirchen seiner weißrussischen Diözese. Er gab einen Katechismus heraus, hielt mehrere Synoden ab und unternahm Visitationsreisen. Das kirchliche Leben seines unierten Bistums blühte auf. Der hl. Josaphat nahm auch selbst als Seelsorger die hl. Beichte ab, nicht nur in Kirchen, sondern auch unter freiem Himmel, in Gefängnissen und Hospitälern. Sich selbst gegenüber war der Heilige sehr streng. Er aß nie Fleisch, schlief auf dem Erdboden und trug ein härenes Bußgewand sowie eine Kette.

Während einer Visitationsreise lauerten ihm feindselige Schismatiker auf. Sie überfielen den hl. Josaphat am 12. November 1623 in seiner Unterkunft im weißrussischen Witebsk. Mit einer Axt schlugen sie auf den Heiligen ein. Da der am Boden Liegende noch immer lebte, töteten sie ihn mit zwei Schüssen in den Kopf.

Ebenfalls als „Seelenräuber“ galt den Schismatikern der hl. Andreas Bobola . - Er wurde 1592 auf einem elterlichen Gut in der Grafschaft Sandomir geboren. 1611 trat er in das von seinen Eltern gestiftete Kollegium der Gesellschaft Jesu zu Wilna ein.

Nach seiner Wirksamkeit in Wilna führte der heilige Ordenspriester als Volksmissionär ab 1637 von dem weißrussischen Pinsk aus ganze Ortschaften zur Union. Dies erregte den Haß der Schismatiker. - Als ein feindliches Kosakenheer die Stadt eroberte, floh St. Andreas Bobola ins nahegelegene Janow. Dort nahmen ihn die schismatischen Kosaken gefangen und marterten ihn am 16. Mai 1657 grausam zu Tode.



Beliebteste Blog-Artikel:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen
Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz