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  • 11.01.2014 10:23 - Das Problem ist das Schweigen der Kirche
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

Das Problem ist das Schweigen der Kirche Mario Palmaro und der Rauch Satans

Der Rauch Satans in der Kirche - Mario Palmaro über das "wirkliche Problem" unserer Zeit(Rom) Die katholische Nachrichtenseite „La Nuova Bussola Quotidiana“ (NBQ), maßgeblich getragen von Erzbischof Luigi Negri von Ferrara, Radio Maria und dem Juristen und Religionssoziologen Massimo Introvigne veröffentlichte einen Brief des traditionsverbundenen Rechtsphilosophen Mario Palmaro an den NBQ-Chefredakteur Riccardo Cascioli. Mario Palmaro wurde in den vergangenen Monaten vor allem durch seine kritische Analyse des Pontifikats von Papst Franziskus bekannt, die er gemeinsam mit dem Journalisten Alessandro Gnocchi in der Tageszeitung „Il Foglio“ formulierte. Um den Zustand und das Leben der Kirche geht es auch im neuen Text von Mario Palmaro. Cascioli hatte den neuen Parteivorsitzenden der regierenden Linksdemokraten (PD)1 Matteo Renzi als „Problem“ bezeichnet, weil dieser sich als Katholik bezeichnet, sein politisches Programm aber in zentralen Punkten der katholischen Lehre widerspricht. Palmaro antwortete ihm, daß nicht Matteo Renzi, die Linksdemokraten oder irgendwelche linksgrünen Kommunisten das Problem seien. Das wirkliche Problem sei die Katholische Kirche selbst, wie sie sich heute präsentiert und der Kurs, den sie steuert. Hier das persönliche Schreiben von Mario Palmaro an Riccardo Cascioli in fast vollständigem Wortlaut. Die Auslassung betrifft nur ein kurze italienspezifische Stelle.

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Der Rauch Satans in der Kirche
Lieber Chefredakteur,

ich habe Deinen Leitartikel vom 3. Januar “Renzi, wenn das das Neue ist, das vordringt” und teile Deine Analyse zum neuen Parteivorsitzenden der Linksdemokraten, seine ungenierte Schlauheit, seine Wandlungsfähigkeit, die unvermeidlichen Widersprüche zwischen seinem Anspruch Katholik zu sein und Forderungen, die nicht nur im Widerspruch zum Katechismus, sondern auch des Naturrechts stehen. Ich möchte auch dazu gratulieren, was Du mit NBQ seit einiger Zeit an der Front gegen die Homo-Offensive geleistet hast.

Sind unser vorrangiges Problem wirklich die anderen?
Dennoch verspüre ich die Notwendigkeit Dir und den Lesern zu schreiben, was ich denke. In aller Aufrichtigkeit: Ist unser Problem wirklich Matteo Renzi? Das heißt: Konnten wir uns wirklich erwarten, daß einer Vorsitzender der Linksdemokraten wird und sich dann hinstellt, um die Familie zu verteidigen, das ungeborene Leben, die künstliche Befruchtung zu bekämpfen und sich der Abtreibung und der Euthanasie zu widersetzen? Entschuldigt, aber ist Euch die Wählerschaft der Linksdemokraten bewußt, der Katholiken aus den Pastoralräten, einschließlich der Ordensfrauen und der Pfarrer? Was denkt Ihr denn, was diese Wählerschaft von Renzi will? Es ist doch offensichtlich: sie wollen die Homo-Ehe und ein lesbisch-demokratisches Adoptionsrecht. Habt Ihr noch nie in der Mittagspause den durchschnittlichen Angestellten reden hören, der links wählt? Was denkt Ihr: Will er die Verteidigung der Ehe oder den Zugang zu Sozialwohnungen für unsere homosexuellen Brüder, die so entsetzlich diskriminiert werden? Hören wir auf, zu meinen, daß das Problem Niki Vendola2 oder häßliche und böse extremistische Kommunisten sind. Und hören wir auf, zu meinen, daß es vor allem wichtig ist, in der gemäßigten Mitte zu stehen, denn in dieser fiktiven Mitte sind die Bezugspunkte für den Durchschnittsbürger längst Fabio Fazio3 und Luciana Littizzetto4, die Coop5, Gino Strada6, Enzo Bianchi7 und Eugenio Scalfari8. Renzi gibt diese essentiellen Zutaten seiner Wählerschaft in seinen Mixer, mixt sie mit homöopathischer Dosierung von Don Ciotti9 und Don Gallo10 und das Ergebnis ist das perfekte Getränk, das die demokratische „Pfarrgemeinde“ und den Homo-Dachverband Arcigay11 gleichermaßen zusammenhält. Sich von ihm irgend etwas anderes zu erwarten, wäre geradezu dumm. […]

Das Problem ist die Katholische Kirche, die schweigt
Nein, lieber Chefredakteur, mein Problem ist nicht Matteo Renzi. Mein Problem ist die Katholische Kirche. Das Problem ist, daß die Kirche in dieser Sache, in dieser planetarischen Entfesselung der Homo-Lobby schweigt. Sie schweigt vom Papst bis zum letzten Kaplan an der Peripherie. Und wenn der Papst etwas sagt, dann muß Vatikansprecher Pater Lombardi am nächsten Tag richtigstellen, präzisieren, klären und differenzieren. Und bitte, kein Abstauben von Briefen und Erklärungen, die Kardinal Jorge Mario Bergoglio vor zehn Jahren getätigt hat. Wenn ich heute entdecke, daß mein Sohn Drogen nimmt, sage ich ihm dann vielleicht: „Geh und lies die gemeinsame Erklärung nach, die ich und Deine Mutter vor sechs Jahren abgegeben haben, als wir Dir gesagt haben, keine Drogen zu nehmen“? Oder werde ich ihn mir jetzt, hier und heute zur Brust nehmen und versuchen, ihn auf den rechten Weg zurückzuführen, so gut es mir nur irgend möglich ist?

Wo ist der Papst? Wo sind die Bischöfe? Ohrenbetäubendes Schweigen
Lieber Chefredakteur, in diesem Kampf, wo ist die Bischofskonferenz, wo sind die Bischöfe? Ohrenbetäubende Stille. Aber nein, ganz im Gegenteil: Bischof Domenico Mogavero von Mazara del Vallo, Kirchenrechtler und ehemaliger Untersekretär der Bischofskonferenz hat gesprochen, und wie er gesprochen hat: „Das Gesetz kann nicht Hunderttausende von Zusammenlebenden ignorieren: ohne zusammenlebende Paare und Familien gleichsetzen zu wollen, ist es jedoch richtig, daß auch in Italien zivile Partnerschaften anerkannt werden“. Für Bischof Mogavero „kann und muß der Staat den Pakt schützen, den zwei Zusammenlebende miteinander geschlossen haben. Es widerspricht der christlichen Barmherzigkeit und dem universalen Recht, daß die Zusammenlebenden für das Gesetz nicht existieren. Wenn heute einer der beiden ins Krankenhaus kommt, bekommt der andere nicht einmal Auskunft über den Gesundheitszustand wegen der ärztlichen Schweigepflicht, so als würde es sich um einen Fremden handeln.“ Der Bischof kommt daher zum Schluß: „Es scheint mir legitim, Rechte, wie den Pensionsanspruch oder die Mietnachfolge anzuerkennen, weil immer die Person im Mittelpunkt stehen muß. Es ist untragbar, daß ein zusammenlebender Partner für das Gesetz ein niemand ist.“ Und für die Kirche, die von Papst Franziskus bereits aufgefordert wurde, mit Blick auf die außerordentliche Bischofssynode zum Thema Familie nachzudenken, „ohne sie mit den verheirateten Paaren gleichzustellen, gibt es keine Hindernisse, die Zivilpartnerschaften anzuerkennen“, so der gesprächige Bischof.

Mein Sohn wird in der Schule gezwungen, mit Kondomen zu spielen – Und die Kirche redet von Lampedusa und Roma-Kultur
Verstehst Du, lieber Chefredakteur? Demnächst werden sie meinen siebenjährigen Sohn in der Schule nehmen und dazu anhalten, mit Kondomen und seinen Genitalen „zu spielen“, und die Kirche, was sagt die mir? Sie redet von den Booten, die in Lamepedusa kentern, daß Jesus ein Flüchtling war, von einem mir unbekannten Jesuiten des 17. Jahrhunderts, den sie gerade seliggesprochen hat. Nein, mein Problem ist nicht Matteo Renzi. Wo bleibt in diesem Kampf der Erzbischof von Mailand, Kardinal Angelo Scola? Bald werden sie uns verbieten, zu sagen und zu schreiben, daß Homosexualität widernatürlich ist, und Scola erzählt mir etwas von Mestizentum und der Notwendigkeit, die Roma-Kultur aufzuwerten.

Derselbe Erzbischof von Mailand hat vor wenigen Wochen den Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn in unseren Dom eingeladen: Da sich die Kirche in Österreich in Ungehorsam und Auflösung befindet, wurde er gebeten, den Priestern unserer Diözese zu erklären, wie man das schafft, was denn das Geheimnis für eine solche Leistung ist. Ganz nach dem Motto: Der Trainer hat seine Mannschaft zum Abstieg in die untere Liga geführt, deshalb ernennen wir ihn zum Trainer unserer Nationalmannschaft.

Kardinal Schönborn in Mailand: Wie man es schafft, die Kirche in Ungehorsam und Auflösung zu führen
Und was für ein Zufall: Schönborn, der dasselbe Ordensgewand des heiligen Dominikus und des heiligen Thomas von Aquin trägt, ist nach Mailand gekommen, um den ambrosianischen Priestern zu erklären, daß er persönlich eingegriffen hat, um die Wahl eines praktizierenden Homosexuellen zum Pfarrgemeinderat zu verteidigen. Er habe den Homosexuellen und dessen Lebenspartner eingeladen und getroffen und, so Schönborn, „zwei reine, junge Männer gesehen, auch wenn ihr Zusammenleben nicht das ist, was die Schöpfungsordnung vorgesehen hat“.

Das, lieber Chefredakteur, ist die ‚Reinheit‘ laut Meinung eines Kirchenfürsten am Beginn des Jahres 2014. Und mein Problem sollte Matteo Renzi und seine Linksdemokraten sein? Sie werden meinen siebenjährigen Sohn nehmen und ihn einer Gehirnwäsche unterziehen, bis er akzeptiert haben wird, daß Homosexualität etwas ganz „Normales“ ist, und mein Erzbischof lädt währenddessen einen Bischof ein, der mir weismachen will, daß zwei zusammenlebende Homosexuelle Vorbilder der Reinheit sind?

Das physiologische Produkt von Papst Franziskus – Der Jahrhunderterfolg der Homo-Lobby
Um es also noch deutlicher zu sagen: Matteo Renzi, der die eingetragenen Partnerschaften fördert, ist das physiologische Produkt eines Papstes, der sich im Flugzeug von Journalisten interviewen lies und erklärte: „Wer bin ich, um ihn zu verurteilen“. Natürlich, das weiß auch ich, herrscht keine exakte Übereinstimmung zwischen beiden Fragen. Daß der Papst gegen diese Dinge ist und sicher darunter leidet, und daß er von guten Absichten angetrieben ist. Dennoch: Tatsachen sind Tatsachen. Angesichts eines so kurzen, unscheinbaren, hingeworfenen, aber epochalen Satzes aus dem Mund eines Papstes (Wer bin ich, um ihn zu verurteilen), können noch so viele Tonnen an Papier verschrieben werden, mit korrigierenden und erklärenden Stellungnahmen, was die unermüdlichen Heerscharen der Normalisten ja auch getan haben und seit Monaten tun, um zu erklären, was der Papst denn damit gemeint habe und was nicht, daß alles in Ordnung ist und nichts passiert ist. Doch Du und ich, wir wissen genau, und das weiß auch jeder, der die Kommunikationsmechanismen auch nur ein wenig kennt, daß dieses kleine, hingeworfene Sätzchen „Wer bin ich, um ihn zu verurteilen“, wie ein Grabstein auf jedem künftigen politischen und rechtlichen Kampf gegen die Forderungen der Homo-Lobby lastet. Beim Rugby würde ich sagen, daß die Homo-Lobby durch dieses salopp hingeworfene Sätzchen von Papst Franziskus innerhalb weniger Sekunden mehr Meter gewonnen hat, als durch die gesamte Arbeit der Welthomobewegung in Jahrzehnten. Ich sage Dir auch, daß Bischöfe wie Mogavero, im Windschatten dieses Sätzchens, ungestraft ihre zersetzenden Aussagen aufbauen können. Und wir sollten dazu schweigen.

Paris und New York, London und Berlin sind ein gigantisches Sodom und Gomorra
Damit wir uns richtig verstehen: Es wäre töricht, dem Papst oder der Kirche die Schuld zu geben, daß die Staaten der ganzen Welt, die Homosexualität zur Normalität erklären: diese anwachsende Flutwelle ist unaufhaltbar, man kann sie nicht stoppen. Der Grund dafür ist einfach: London und Paris, New York und Rom, Brüssel und Berlin sind ein gigantisches Sodom und Gomorra geworden. Der Punkt aber ist, ob wir das sagen wollen und ob wir uns dem widersetzen und öffentlich anprangern wollen, oder ob wir die Schlauen spielen und uns hinter Sätzchen wie „Wer bin ich, um ihn zu verurteilen“ verstecken wollen.

Der Punkt ist, ob Sodom und Gomorra, und sei es ein planetarisches Sodom und Gomorra, mit der Sprache der Barmherzigkeit und des Verständnisses zu behandeln sind. Wenn ja, warum – so frage ich mich – sollten dann mit derselben Barmherzigkeit nicht auch die Händler von chemischen Waffen behandelt werden, oder Sklavenhändler und Sklavenhalter, oder Finanzspekulanten, die ganze Volkswirtschaften angreifen und sich daran bereichern? Sind nicht auch sie arme Sünder? Oder nicht? Oder muß ich Schönborn bitten, auch sie zum Mittagessen einzuladen und sich mit ihnen zu treffen, um ihre ‘Reinheit’ zu prüfen?

Wer katholische Lehre verteidigt, wird durch Dolchstoß aus den eigenen Reihen erlegt
Lieber Chefredakteur, die Lage ist inzwischen sonnenklar: Jeder katholische Politiker oder Intellektuelle oder Journalist, der es wagen sollte, an der Homo-Front zu kämpfen, wird den Dolch einer mystischen Barmherzigkeit und Vergebung in den Rücken gestoßen bekommen. Uns alle wurde durch das nie zurückgenommene Sätzchen des Papstes die Legitimität abgesprochen, und jeder Bischof, jeder Priester, jeder Theologe, jeder Chefredakteur einer Diözesanzeitung und jeder katholisch-demokratische Politiker kann uns mit diesem „Wer bin ich, daß ich ihn verurteile“ den Mund stopfen. Jeder würde von den Schrotkugeln irgendeines Mogavero wie ein Zuchtfasan bei einer Treibjagd abgeschossen.

Lieber Chefredakteur, unser Problem ist nicht Matteo Renzi. Unser, mein Problem ist, daß der Heilige Vater zuletzt sagte, daß man das Evangelium „nicht mit doktrinalen Stockschlägen verkündet, sondern mit Sanftheit“. Auch an dieser Stelle bitte ich die Normalisten und alle, die nichts Besseres zu tun haben, sich zu enthalten: Auch ich weiß, daß sich das Evangelium so verkündet, abgesehen davon, daß Johannes der Täufer seine eigenen, barschen Methoden hatte, und dennoch nennt ihn unser Herr den „Größten der von einer Frau Geborenen“. Du weißt aber auch, daß wir alle, Du und ich, mit diesem Sätzchen, aufgespießt sind wie ein Hering. Du und ich, die wir gegen die legale Abtreibung gekämpft haben und kämpfen, gegen die Scheidung, gegen die künstliche Befruchtung, gegen die Euthanasie, gegen die Homo-Ehe und gegen die politischen Schlaumeier wie Matteo Renzi, die das alles fördern und verbreiten. Du und ich, wir sind deshalb in den Augen jener, die wie Renzi das alles vertreten und verteidigen, auch jener von ihnen, die sich Katholiken nennen, hoffnungslose, prügelnde Glaubenswächter, lieblose Gestalten, Moralisten, „Itheologen“, wie mancher Journalist von CL12 sagt, um uns als „Ideologen“ zu beschuldigen. La Nuova Bussola Quotiadiana und Il Timone sind in diesem Denken nur anachronistische Fallbeispiele dieser Lieblosigkeit und dieser unzumutbaren moralischen Strenge. Und es werden alle täglichen und titanischen Anstrengungen der Normalisten nicht ausreichen, um diese Publikationen vom Legitimationsentzug durch den offiziellen Katholizismus zu bewahren. Denn alle Gleichgewichtsübungen, um auf zwei unterschiedlichen Ebenen gleichzeitig stehen zu können, enden früher oder später alle im freien Fall.

Kampf gegen relativistische Vietkong – Amtskirche läßt im Stich
Ich denke zudem auch, daß das Problem, verzeih mir diesen persönlichen Einwurf, nicht Gnocchi und Palmaro sind, diese häßlichen und bösen Gestalten, die in der Tageszeitung Il Foglio geschrieben haben, was sie geschrieben haben. Ich würde es einmal, zehnmal, hundertausendmal wieder schreiben, denn leider tritt alles ein, ja noch schlimmer, weit schlimmer, was wir beschrieben haben.

Deshalb, lieber Chefredakteur, ist mein Problem, und Dein Problem, das Problem der Katholiken und der einfachen Menschen nicht Matteo Renzi. Das Problem ist unsere Mutter Kirche, deren Bodenpersonal beschlossen hat, uns im Dschungel von Vietnam auszusetzen. Die Hubschrauber sind abgeflogen und wir sind zurückgeblieben, damit wir einer nach dem anderen von den Vietkong des Relativismus aufgespießt werden. Ich für meinen Teil will mich nicht beklagen. Abgesehen davon, bevorzuge ich es tausendmal, hier zurückgeblieben zu sein, um mich den Vietkong entgegenzustellen, als einen dieser bequemen Hubschrauber zu besteigen, die in „Sicherheit“ bringen. Vielleicht um im Gegenzug in irgendein klerikales Gremium berufen zu werden oder der Illusion im Palast der offiziellen Macht neben all den anderen geistlichen Bewegungen an einem Netzwerk weben zu können. Oder mit der verrückten Idee im Kopf – übrigens von manchen schwarz auf weiß niedergeschrieben – daß Gnocchi und Palmaro vielleicht sogar recht haben könnten, aber das nicht sagen hätten dürfen, weil man bestimmte Wahrheiten einfach nicht sagt, mehr noch, weil man sie öffentlich zu leugnen hat, um den Feind zu verwirren. Wer es glaubt.

Ich kann meinen Kindern nicht die derzeitigen kirchlichen Banalitäten zur Antwort geben
Nein, ich beklage mich nicht für mich. Ich habe aber ein Problem, das mich klagen läßt, meinen sieben Jahre alten Sohn und seine drei Geschwister, denen ich nicht die sinkenden Boote vor Lampedusa, die Homosexuellen als Vorbilder der ‚Reinheit‘ von Kardinal Schönborn, das Mestizentum und das Loblied auf eine Roma-Kultur des Kardinal Scola, die Verachtung für die prügelnden Glaubenswächter laut Papst Franziskus, den Lobgesang eines Mogavero auf die eingetragenen Partnerschaften als Antwort mitgeben kann und will. Meinen Kindern kann ich nicht als Ablenkungsmanöver das Märchen erzählen, daß Matteo Renzi das eigentlich Problem ist. Abgesehen davon, reichen für ihn, um ihn abzuhandeln, knappe zehn Minuten völlig aus.

Was muß noch passieren, damit die Katholiken aufstehen?
Lieber Chefredakteur, lieber Riccardo, warum schreibe ich Dir diese ganzen Dinge? Weil ich heute nacht nicht schlafen konnte. Und weil ich verstehen will – und ich richte diese Frage an die Leser der Bussola – was noch in dieser Kirche passieren muß, damit die Katholiken aufstehen, sich endlich erheben. Damit sie sich erheben und von den Dächern ihre ganze Empörung hinausschreien.

Achtung: ich wende mich an die einzelnen Katholiken, nicht an die Vereinigungen, die Kreise, Zirkel, Bewegungen oder irgendwelche Sekten, die seit Jahren versuchen im Namen anderer die Gehirne der Katholiken zu verwalten, indem sie den Adepten die Linie vorgeben. Sie alle scheinen mir unter Aufsicht gestellt, als wären sie minus habens, fremdgesteuert von mehr oder weniger charismatischen und mehr oder weniger vertrauenswürdigen Figuren. Nein: ich richte meinen Appell an das Gewissen jedes Einzelnen, an ihr Herz, an ihren Glauben, an ihre Lebendigkeit, bevor es zu spät ist.

Das bin ich Dir schuldig, lieber Riccardo. Das bin ich allen schuldig, die mich kennen und noch ein wenig Wertschätzung für mich empfinden und für das, was ich vertrete. Und damit bitte ich Dich auch schon um Nachsicht, daß ich Deine Geduld und die der Leser so beansprucht habe.

Mario Palmaro

Einleitung und Übersetzung: Giuseppe Nardi



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