Der Sonntagsgottesdienst
Jeder katholische Christ ist streng verpflichtet, an Sonn- und Feiertagen sich von jeder knechtlichen Arbeit zu enthalten und einer heiligen Messe mit gebührender Andacht beizuwohnen. Heilige Ruhe ist geboten. Der Körper soll ausruhen, die Seele soll ausruhen. Diese findet ihre Ruhe in großen heiligen Gedanken und hoffnungsfroher Ewigkeitssehnsucht. Die Seele ruht ja nicht vom Pflügen, Ackern und Zimmern usw. aus, sondern vom Alltagsgeschwätz und von den täglichen Sorgen. Der Sonntagsgottesdienst ist der Mittelpunkt des ganzen religiösen Lebens einer Pfarrgemeinde und darum von größter Wichtigkeit. Die heilige Messe wiederholt in unblutiger Weise den Erlösungstod auf Kalvaria. Jesus Christus wird in der Kirche anwesend, wie er sterbend lebt und lebend stirbt. Wundervolles Geheimnis, von dem ein religiöses Gemüt immer wieder ergriffen wird! Und aller Segen für unser übernatürliches Leben, für unser Arbeiten im Dienste der ewigen Seligkeit geht von der heiligen Messe aus. Sie ist die Sonne der Kirche, die Quelle aller Gnaden, aus ihr stammt aller Erlösungssegen und schöpfen alle Gnadenmittel ihre Kraft und Wirksamkeit. Nun wird aber im Meßopfer die unerschöpfliche Heils- und Gnadenquelle des Kreuzopfers aus der Vergangenheit in die Gegenwart versetzt, aus der Ferne in die nächste Nähe gerückt. Wenn so das heilige Meßopfer die Herzmitte alles katholischen Lebens ist, so kann man sich das Verhältnis der Gläubigen zu ihm klar deuten. Man pflegt zu sagen: Wenn die Religion nicht das Erste ist, dem ist sie das Letzte. Was gilt da von einem Katholiken, dem es an praktischer Liebe und Hochschätzung zum heiligsten Opfer fehlt?
Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ . – Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ – DVCK e.V.
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