27. Januar Der heilige Julian, Apostelschüler und Bischof von Le Mans, + 1. Jhd. – Fest: 27. Januar
Als die Apostel an die von ihnen gestifteten Kirchen heilige Männer sendeten, die die christlichen Gemeinden im Glauben erhalten und stärken mussten, kam Julian auf Befehl des heiligen Petrus nach Mans in Gallien als erster Bischof, von dem einige Kirchengeschichtsschreiber glauben, er sei jener Simon der Aussätzige, dessen im Evangelium Meldung geschieht. Dieser gottbegeisterte Mann und würdige Schüler der Apostel arbeitete rastlos an dem Seelenheil seiner Gemeinde und bekehrte unzählige Heiden durch die Wunder, die er durch die Kraft des Namens Jesus wirkte. Vielen, die von Geburt aus blind waren, gab er das Gesicht, er erweckte drei Tote zum Leben und als bei einer anhaltenden Dürre die Stadt Mangel an Wasser hatte, eröffnete er durch das Kreuzzeichen eine reichliche Brunnenquelle. Durch diese Wunder und noch mehr durch seine sanften und rührenden Ermahnungen fand Julian Eingang beim Fürsten des Landes und brachte es dahin, dass er sich mit seinem ganzen Hof zum Christentum bekehrte und sich taufen ließ. Der fürstliche Palast wurde in eine christliche Kirche verändert und die Reichtümer, die bisher zur Hoffart und zur heidnischen Verschwendung dienten, linderten nun das Elend der Armen. Beinahe alle Einwohner der Stadt waren für die Wahrheit der Lehre Jesu gewonnen, und nur die Götzenpriester allein widerstanden wegen zeitlicher Vorteile dem heiligen Oberhirten und suchten eine Empörung gegen ihn zu erregen. Da versammelte Julian seine Christen im heidnischen Tempel und flehte in Gegenwart der Götzenpriester zu dem wahren Gott um ein Zeichen und nachdem er das heilige Kreuz emporhob, stürzten die Altäre samt den Göttern zu Boden und heulend entflohen ihre Priester.
Der heilige Julian wirkte segensvoll bis in sein Greisenalter in seiner heiligen Gemeinde und war besonders ein barmherziger Vater gegenüber den Gefangenen. Am Ende seines tatenreichen Lebens ernannte er den heiligen Turibius zu seinem Nachfolger und starb mit größter Sehnsucht nach dem himmlischen Vaterland.
Der heilige Vitalian, Papst und Bekenner von Rom,
+ 27.1.672 – Fest: 27. Januar
Nach dem Tod des Papstes Martinus, wurde der heilige Vitalianus am Ende des Monats Juli im Jahr 656 zu dessen Nachfolger erwählt. Er war zu Segin in Italien geboren und hatte sich durch ein heiliges Leben und durch eine tiefe Gelehrsamkeit unter seinen Zeitgenossen ausgezeichnet. Mutig verteidigte er gegen die Feinde der Kirche die Reinheit der christlichen Lehre und hielt auf strenge Ordnung bei seiner Geistlichkeit. Den Bischof von Ravenna, den er fruchtlos zum schuldigen Gehorsam ermahnt hatte, belegte er mit dem Kirchenbann, und Ferrara erhob er zu einem Bischofssitz. Als sich die griechischen Bischöfe gegen ihn empörten und ihn nicht als Oberhaupt der Kirche anerkennen wollten, wendete er sich an den Kaiser, indem er eine verderbliche Trennung befürchtete und durch dessen Verwendung wurde der Friede erhalten. Er war ein wachsamer Kirchenhirt und sorgte vorzüglich für die Verbreitung des Christentums in England, weswegen unter seiner Regierung in Frankreich, Spanien und England viele Kirchenversammlungen gehalten wurden. Durch seine Bemühungen wurde der Kirchengesang verbessert und in Ordnung gebracht und, wie mehrere Schriftsteller behaupten, führte er beim Gottesdienst die Orgeln ein. Vierzehn Jahre und sechs Monate regierte er die Kirche Christi mit ausgezeichnetem Ruhm und stand sowohl beim Kaiser und anderen christlichen Regenten in einem so hohen Ansehen, dass er von ihnen für die Kirche wichtige Begünstigungen und Freiheiten erhielt. Er starb am 27. Januar im Jahr 672.
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