28.01. Hl. Thomas von Aquin 1225 - 1274 Ordenspriester Kirchenlehrer
Thomas von Aquin ist einer der größten katholischen Theologen aller Zeiten. Sein Leben und sein Werk lassen sich nicht mit wenigen Worten gebührend würdigen. In seiner Summe der Theologie hat er ein umfassendes Kompendium christlichen Glaubens geschaffen. Er war aber nicht nur der große Denker, sondern auch der stille Beter. Bis heute bekannt sind seine liturgischen Texte zum Fronleichnamsfest, aus denen eine tiefe Verehrung der heiligsten Eucharistie spricht, unter ihnen der Hymnus "Adoro te devote" - "Gottheit tief verborgen". Thomas von Aquin war kein volkstümlicher Heiliger. Er hat sein Leben der heiligen Wissenschaft der Theologie gewidmet. Die Konvente seines Ordens und die Universität waren die Orte, an denen sich sein Leben abspielte. Worin Thomas unter der Nachwelt fortlebt, sind seine theologischen Werke. Eine angemessene Würdigung ist hier nicht möglich und ich verweise die Interessierten auf die vielfältige Literatur, die über Thomas von Aquin zu finden ist.
Thomas von Aquin wurde um das Jahr 1225 auf dem Familienschloss Roccasecca in der Grafschaft Aquino, die zwischen Rom und Neapel liegt, geboren. Schon mit fünf Jahren brachten seine Eltern ihn als Oblaten in die berühmte Benediktinerabtei Monte Cassino. Da das Kloster während der Auseinandersetzungen zwischen Papst und Kaiser zwischen die Fronten geriet - mütterlicherseits war Thomas mit Kaiser Friedrich II. verwandt - rät der Abt dem Vater, den nunmehr 14-jährigen Thomas aus dem Kloster herauszunehmen. Thomas beginnt sein Studium an der Universität von Neapel, wo er zwei folgenschwere Begegnungen hat. Zum einen wird in Neapel ohne die andernorts geltenden Beschränkungen das Werk des griechischen Philosophen Aristoteles gelehrt, das Thomas in seinem Denken prägen wird. Zum anderen begegnet er dort den Dominikanern. Trotz heftiger Widerstände seitens seiner Familie schließt sich Thomas 1243 diesem damals noch jungen Orden an. Thomas wird Schüler von Albert dem Großen, zunächst in Paris und 1248 für vier Jahre in Köln. 1252 kehrt Thomas nach Paris zurück, wo er im Jahr 1256 zum Magister (Professor) ernannt wird. 1259 muss er zurück nach Italien. Er ist maßgebend an der Ausarbeitung des Studienprogrammes des Dominikanerordens beteiligt. 1261-65 ist er in Orvieto. Als Papst Urban IV. dort das erste Fronleichnamsfest feiert, ist Thomas dabei und erhält vom Papst den Auftrag, die liturgischen Texte für dieses Fest zu erstellen. 1265-68 ist Thomas in Rom, wo er das Studienhaus des Ordens begründet. 1269 wird Thomas zu einer zweiten Vorlesungsreihe nach Paris gerufen. Die Studenten sind von seinen Vorlesungen begeistert und es heißt, dass die Hörsäle ihre große Zahl kaum zu fassen vermochten. Stets ist Thomas damit beschäftigt, sein theologisches Wissen zu vertiefen und in eine Ordnung zu bringen. Es heißt, dass zeitweise drei bis vier Schreiber gleichzeitig damit beschäftigt waren, die Werke, die er diktierte, niederzuschreiben. Dazu gehörten unter anderem Kommentare zur Heiligen Schrift, Kommentare zu den Schriften des Aristoteles und vor allem seine beiden großen Summen, die Summa contra Gentiles und die Summa Theologiae. Doch die Lehre des Thomas ist nicht unumstritten. Seine Gegner sehen im Gegensatz zu Thomas die Lehre des Aristoteles nicht mit der christlichen Lehre vereinbar. 1271 werden unter anderen auch zwei Sätze von Thomas durch den Pariser Bischof verurteilt. 1272 holt der Orden Thomas nach Italien zurück. Am 6. Dezember 1273 hält Thomas während der Hl. Messe lange inne. Ihm muss etwas Unbeschreibliches widerfahren sein.
"Alles, was ich geschrieben habe, erscheint mir wie Stroh - verglichen mit dem, was ich geschaut habe."
Thomas stellt die Arbeit an seinen Schriften ein. Seine große Summa Theologiae bleibt unvollendet. Thomas ist am Ende seiner Kräfte. Zwar folgt er im Jahr 1274 dem Ruf des Papstes zum Konzil von Lyon, doch auf dem Weg dorthin stirbt er am 7. März 1274 in der Zisterzienserabtei Fossanova. Nach einem langen Hin und Her finden seine Gebeine schließlich 1369 ihre Ruhe in der Dominikanerkirche von Toulouse. Bereits 1323 wird Thomas heiliggesprochen, 1567 zum Kirchenlehrer ernannt.
Allmächtiger Gott! Mache mich schlicht ohne Überheblichkeit, ernst ohne Trauer, wahrhaft ohne Täuschung, mutig ohne Furcht, rührig ohne Leichtsinn. Lass meinen Weg gerade und sicher zum Ziel kommen. Lass mich immer auf dich hoffen. Amen.
Gott der Vater hat die Schöpfung gemacht durch sein Wort, welches der Sohn ist, und durch seine Liebe, welche der Heilige Geist ist. Des menschlichen Lebens letztes Ziel ist Glückseligkeit. Der Name Glückseligkeit meint die äußere Vollendung der geistigen Natur. "Mensch auf dem Wege" heißt einer deswegen, weil er zur Glückseligkeit strebt, "Mensch am Ziel" aber heißt einer deswegen, weil er die Glückseligkeit schon erreicht hat. Die Vollendung des Menschen besteht in der Liebe, welche den Menschen mit Gott verbindet. Der Glaube ist ein Vorausverkosten jener Erkenntnis, die uns in der Zukunft glückselig macht. Gutes ohne Böses kann es geben; Böses ohne Gutes aber kann es nicht geben. Unter allen Leidenschaften der Seele bringt die Traurigkeit am meisten Schaden für den Leib.
"Der Freundschaft ist es im höchsten Maße eigen, mit den Freunden zu leben. ... Aus diesem Grund hat uns Christus seine körperliche Anwesenheit als Lohn versprochen. Damit uns aber in der Zwischenzeit während der Pilgerschaft seine körperliche Anwesenheit nicht fehlt, verbindet er sich mit uns durch die Wahrheit des Körpers und des Blutes in diesem Sakrament. Deswegen ist dieses Sakrament Zeichen der größten Liebe und Stärkung unserer Hoffnung aufgrund dieser derart innigen Verbindung mit Christus."
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