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  • 17.03.2014 08:54 - 17. März - St. Patrick
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

17. März - St. Patrick

Patricius, von uns gewöhnlich Patrick genannt, wurde um 385 zu Bannaventa Burniae im römischen Britannien als Sohn eines Distriktsvorstehers, eines Decurio, namens Calpurnius geboren. Dieser hatte auch die Diakonenweihe empfangen. - Patricius wuchs heran, war aber ganz dem Diesseits zugewandt.

Im Jahre 401 wurde die Wende im Leben des jungen Patricius eingeleitet: Den Sechzehnjährigen entführten plündernde Iren. Sie verschleppten den Jüngling auf ihre Heimatinsel und verkauften ihn in die Sklaverei. Für Milcho, einen Häuptling, hütete der von den Iren Patricc Genannte an der Westküste des Landes Schafe. In der Einsamkeit erkannte der Hirte, wie verfehlt sein früheres Leben gewesen war. Er fand dort zum Heiland, wo es außer ihm keinen weiteren Verehrer desselben gab. Nur in dem Britannien am nächsten gelegenen Osten und Süden des Landes lebten zu jener Zeit nämlich einzelne CSthristen.

Während Irland also fast ganz ohne Kenntnis des Heilands war, drohte das christliche Britannien gleichzeitig ins Heidentum zurückgestoßen zu werden. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts wurden die römischen Truppen aus Britannien und von der Rheingrenze abgezogen, um Italien vor den von den Hunnen aus ihrer Heimat gewichenen Westgoten zu schützen, denen der weströmische Kaiser Honorius (395 - 423) in seiner Verblendung den von ihnen erbetenen Siedlungsraum Noricum (vgl. 8.1.) verweigert hatte. Die arianischen Westgoten unter König Alarich I. (395 - 410) marschierten nach Italien und eroberten im Jahre 410 die Hauptstadt Rom. Später zogen sie aus Italien fort, um sich schließlich auf der iberischen Halbinsel niederzulassen (vgl. 20.2.). - Von Norden her brachen die heidnischen Scoten und Picten immer wieder zu Plünderungszügen in das schutzlose Britannien ein. Von Süden und Osten her wurde das Land ab 449 Stück für Stück von den heidnischen Angeln, Alt-Sachsen und Jüten erobert (vgl. 27.5.). England wurde heidnisch. Das Licht des Glaubens bewahrte allein die teils versklavte, teils vertriebene, romanische Bevölkerung. Erst unter Papst Gregor dem Großen (12.3.) wurde am Ende des 6. Jahrhunderts die Missionierung Englands begonnen.

In das zu jener Zeit noch christliche Britannien kehrte Patricc 407 zurück. Nach sechs Jahren des Zwangsdienstes in Irland war ihm endlich die Flucht gelungen; ein Schiff hatte ihn aufgenommen und in die Heimat gebracht. Doch hatte er unter den Heiden zum Heiland gefunden. Darum konnte er nicht wieder leben wie vor seiner Verschleppung. Es genügte Gott allerdings auch nicht, daß Patricc ein frommes Leben in seiner britannischen Heimat führte. Im Traum empfing er die Weisung, als Glaubensbote nach Irland zurückzukehren.

Um Missionär zu werden, begab Patricc sich zunächst auf das europäische Festland. Fünfundzwanzig Jahre lang dauerte die Zeit der Vorbereitung auf die große Aufgabe, die Schlangenbrut des Heidentums aus Irland zu vertreiben.

Eine Reihe von Jahren lebte der Heilige als Mönch, wohl in dem um 410 durch den hl. Honoratus von Arles auf einer der lerinischen Inseln vor der süd-gallischen Küste gegründeten Kloster Lérins. Möglicherweise nahm er dort die Gewohnheit an, neben strengen Bußübungen täglich alle einhundertfünfzig Psalmen zu beten.

Als Priester lebte der hl. Patricc in Auxerre bei Paris. Sein Lehrer dort war der hl. Germanus von Auxerre. 418 war St. Germanus zum Bischof geweiht worden.

Nach einem Aufenthalt in Italien begab sich Patricc wieder zu Germanus nach Auxerre. Nun wurde er selbst zum Bischof geweiht als Nachfolger des hl. Palladius. Dieser hatte seit 431 als erster Bischof von Irland im Süden und Osten der Insel verstreut lebdende Christen betreut, war aber nach kurzer Zeit bereits verstorben.

Wohl im Jahre 432 segelte der heilige Bischof Patricc zusammen mit etwa zwei Dutzend Gefährten nach Irland. Bei seiner Ankunft sollen alle Schlangen und giftigen Tiere die Insel verlassen haben. - Das Geheimnis der göttlichen Dreifaltigkeit veranschaulichte der Heilige den heidnischen Iren mit Hilfe des dreiblättrigen Kleeblattes, das deswegen zum Symbol der Insel geworden ist. Während er zahllose einfache Menschen zum Licht des Glaubens führte, blieben die meisten Druiden, heidnische Kultdiener, verstockt.

Mehrere irische Herrscher konnte Patricc für den Heiland gewinnen und erlangte dadurch Unterstützung seiner missionarischen Tätigkeit. Danach begab er sich gerade dorthin, wo es noch keine Christen gab, in den Norden und in den Westen der Insel, wo er selbst als Sklave gelebt hatte. 444 gründete St. Patricc im Norden den Bischofssitz Armagh, dann weitere. Er berief Kleriker aus christlichen Ländern, vor allem Gallien und Britannien, nach Irland. Mit dem Christentum kamen auch die Schätze antiker Bildung auf die Grüne Insel. Immer mehr Einheimische wurden von Patricc und seinen Mitarbeitern zu Geistlichen herangebildet. Im 6. Jahrhundert gelang es den Iren bereits, die heidnischen Scoten und Picten in Albania, dem späteren Schottland, zum wahren Glauben zu führen. Schon zu Beginn des 6. Jahrhunderts praktizierten irische Asketen wie der hl. Fridolin die Heimatlosigkeit um Christi willen. Mit ihnen gelangte das katholische Christentum nach Wales und zu den heidnischen Germanen auf dem Boden des untergegangenen weströmischen Reiches (s. 8.7., 23.11.) St. Brendan soll zusammen mit zwölf Gefährten ab 530 während einer mehrjährigen Seereise über die Hebriden, die Färöer-Inseln und Island sogar bis nach Amerika gesegelt sein (vgl. 15.2.). Im katholischen Norddeutschland wurde St. Brendans stets fünf Tage nach Weihnachten, nach Ostern und nach Pfingsten gedacht.

St. Patricc gelang es sogar, dem dritten Hochkönigs Irlands, König Loegaire (452 - 463), die katholische Religion nahezubringen. Loegaire selbst blieb zwar heidnisch, doch seine Frau und seine Töchter bekehrten sich wie auch andere Angehörige des Hofes. So konnte der Heilige seine Missionierung des Landes unter noch günstigeren Bedingungen fortsetzen.

Neider blieben nicht aus. Sie warfen dem heiligen Bischof Macht- und Gewinnstreben vor. Zu seiner Rechtfertigung schrieb er am Ende seines Lebens eine Confessio, ein Bekenntnis.

Wohl im Jahre 461 ist St. Patrick, der Apostel Irlands, gestorben.



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