David Berger will keine Gegner der Homo-Ehe in Talkshows tolerieren
Felizitas Küble (Christoferus Werk)
Die “Frankfurter Rundschau” widerspricht David Bergers Ausgrenzungs-Aufruf
Das widersprüchlich erscheinende Phänomen ist gewiß nicht neu: Jene, die gerne das Hohe Lied der Toleranz singen, greifen manchmal selber zu intoleranten Forderungen, sobald es um eigene Themen geht – und so können die vermeintlichen Lordsiegelbewahrer des “demokratischen Diskurses” durchaus selber diskriminierend auftreten.
Ein aufschlußreiches Beispiel hierfür ist der jüngste Appell von Dr. David Berger, Chefredakteur der homosexuellen Zeitschrift “Männer”. Der Theologe ist mittlerweile bekannt als scharfer Kritiker der katholischen Kirche, zumal ihrer Sexualmoral, obgleich er sich früher selber aktiv im konservativen kath. Spektrum präsentierte.
In seinem jüngsten Appell auf der Schwulen-Webseite “Queer” fordert Berger den Rauswurf der von ihm so genannter “Homo-Hasser” aus den Fernseh-Talkshows. Attacke auf Martin Lohmann, Gabriele Kuby, Katherina Reiche
Dabei hält der ehem. kath. Religionslehrer anscheinend jeden für “homophob”, der die Forderung der Schwulenlobby nach Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der herkömmlichen Ehe eindeutig ablehnt.
Dabei erwähnt er den Lebensrechtler und AEK-Vorsitzenden Martin Lohmann ebenso namentlich wie die kath. Autorin Gabriele Kuby; auch die bislang nicht als sonderlich “konservativ” aufgefallene CDU-Staatssekretärin Katherina Reiche findet keine Gnade in Bergers Augen.
Selbst bei der seit Jahrzehnten als linksorientiert bekannten “Frankfurter Rundschau” (FR), die einst David Bergers “Coming out” erstveröffentlichte, führt dessen jüngste Attacke zu besorgten Stirnfalten.
FR-Redakteur Elmar Kraushaar stellt daher in seinem aktuellen Artikel gleich eingangs die Frage: “Passt das zur Meinungsfreiheit?” – Die Frage stellen heißt sie beantworten.
Die Frankfurter Tageszeitung schreibt weiter:
“Schwule und Lesben, meint Berger, sollten nicht länger aushalten müssen, dass man sie öffentlich diffamiert. Deshalb: „Homohasser raus aus den Talkshows!“
Der Verfasser weist sodann darauf hin, daß auch innerhalb des homosexuellen Spektrums durchaus nicht alle Bergers Forderung zustimmen:
„Wollen wir eine Gesinnungspolizei in den Sendern?“, fragt beispielsweise Stefan Mielchen, Ex-Chefredakteur eines Hamburger Schwulenmagazins. Er fügt hinzu: “Wer die Meinungsfreiheit durch das Ausgrenzen von Meinungen einschränken will, hat schon verloren.“
Und selbst der Westdeutsche Rundfunk, im bürgerlichen Lager seit vierzig Jahren als “Rotfunk” bekannt, will sich dem Bergerschen Aufruf nicht anschließen, wie die FR berichtet:
“Matthias Radner, beim WDR verantwortlicher Redakteur für „Hart aber fair“, beruft sich ebenfalls auf die Meinungsfreiheit: „Deshalb müssen auch jene zu Wort kommen, die der Gleichstellung homosexueller Paare kritisch gegenüber eingestellt sind, sofern sie andere nicht diffamieren, beleidigen oder herabsetzen.“
In einer von David Berger kritisierten „Hart aber fair“-Sendung im vergangenen Dezember, sei, sagt Radner, kein Schwulenhasser aufgetreten, „dagegen will ich mich ausdrücklich verwahren“.
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