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Glaubenspräfekt Müller: Familie zentral für Zukunft von Kirche
Kurienkardinal sieht pastorale Wege zur Integration wiederverheirateter Geschiedene als erforderlich - Noch keine Versöhnung mit Piusbrüdern in Reichweite
03.08.2015Bonn, 03.08.2015 (KAP/KNA) Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat der Familie eine zentrale Bedeutung für die Zukunft von Gesellschaft und Kirche zugesprochen. Bei der im Oktober stattfindenden Weltbischofssynode zur Familie im Vatikan gehe es darum, pastorale Wege einer stärkeren Integration von wiederverheirateten Geschiedenen in die Gemeinschaft zu finden, "ohne Abstriche vom Wort Jesu und der darauf aufbauenden kirchlichen Lehre zu machen", sagte Müller am Montag im Interview des deutschen Internetportals "katholisch.de".
"Die Kirche muss sich neu der Familie zuwenden, und die Familie muss sich neu für die Kirche öffnen", erläuterte der frühere Regensburger Bischof. Ehevorbereitung und Ehebegleitung bedürften einer Erneuerung und Vertiefung.
Müller bekundete seine Unterstützung für Papst Franziskus. "Persönlich ist mir die Treue zum Papst mein Leben lang ein Herzensanliegen gewesen", sagte er. Im Frühjahr hatte der Präfekt der Glaubenskongregation in einem Interview erklärt, die Aufgabe der Kongregation sei es, das Pontifikat von Papst Franziskus theologisch zu strukturieren. Beobachter hatten dies als indirekte Kritik Müllers am Kurs von Papst Franziskus gewertet.
Der Kardinal sagte dazu zu katholisch.de: "Die Glaubenskongregation hat die Glaubens- und Sittenlehre in der ganzen katholischen Kirche im Auftrag des Papstes zu fördern und zu schützen." Sie helfe dem Papst bei der Vorbereitung wichtiger Dokumente, veröffentliche eigene Dokumente im Auftrag des Papstes und greife dessen wichtige Themen auf, um sie theologisch zu vertiefen.
Mit Blick auf die Gespräche zwischen Vatikan und den Traditionalisten der von Rom weiterhin getrennten Piusbruderschaft sagte Müller, es habe in den vergangenen Monaten "Begegnungen verschiedener Art gegeben, die das gegenseitige Vertrauen stärken sollten". Es gebe aber keine substanziellen Neuigkeiten. "Die Voraussetzung für eine volle Versöhnung ist die Unterzeichnung einer lehrmäßigen Präambel, um die volle Übereinstimmung in den wesentlichen Glaubensfragen zu garantieren."
Konflikt mit US-Ordensfrauen "weitgehend überwunden"
Den Konflikt zwischen dem Vatikan und dem Dachverband der US-amerikanischen Ordensfrauen LCWR sieht Müller als weitgehend überwunden an. Die Schwierigkeiten "konnten gottlob im Wesentlichen gelöst werden", sagte er. "Ein langer und geduldiger Dialogprozess, die Mitarbeit kompetenter US-Bischöfe sowie die Bereitschaft der Dachorganisation, die eigenen Statuten zu überarbeiten und die kirchliche Grundausrichtung zu bekräftigen, haben zu diesem positiven Ergebnis geführt."
2012 hatte der Vatikan eine Untersuchung des Dachverbands angeordnet. Es gebe bei den Themen Homosexualität, Frauenweihe, Abtreibung und Verhütung Positionen, die von der katholischen Lehre abwichen, hieß es damals.
Diser Text stammt von der Webseite http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/71590.html des Internetauftritts der Katholischen Presseagentur Österreich. https://charismatismus.wordpress.com/201...priesterschaft/
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