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  • 03.08.2015 00:54 - Die zweifelhafte Grundlage der Kasperschen Theologie – Friedrich Schelling und die Bischofssynode
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Die zweifelhafte Grundlage der Kasperschen Theologie – Friedrich Schelling und die Bischofssynode

3. August 2015 13:54 | Mitteilung an die Redaktion


Kardinal Walter Kasper und die Grundlage seines theologischen Denkens
(Rom) Don Antonio Livi, der ehemalige Dekan der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Lateranuniversität befaßt sich mit der „zweifelhaften Grundlage des Kasperschen Vorschlags“ (Disputationes Theologicae) zu den wiederverheirateten Geschiedenen für die Bischofssynode über die Familie im kommenden Oktober. Papst Franziskus öffnete dem deutschen Kardinal Walter Kasper einen Spielraum, Lehre und Praxis der Kirche anzugreifen mit dem Versuch, sie durch eine neue Theologie zu ersetzen. Grund genug, die Grundlagen von Kardinal Kaspers Theologie zu beleuchten.
Der erste Teil von Don Antonio Livis Analyse wurde am Fest des heiligen Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens, dem auch Papst Franziskus angehört, von Disputationes Theologicae unter dem Titel „Die Eucharistie laut Kasper“ veröffentlicht.
Neben der Gefahr, das Bußsakrament zu profanieren, „stehen wir vor dem finalen Angriff des gnostisch-freimaurerischen Denkens gegen die Kirche Christi“, so Disputationes Theologicae. Don Livi befaßt sich mit der Tragweite des Konfliktes, indem er die „eucharistische Theologie“ hinter dem Kasper-Voschlag freilegt.
Kaspers Schriften „selten“ originell, leiden „offenkundig an einem Mangel an korrekter theologischer Methodik“

Antonio Livis „erste Anmerkung“ zum „vorwiegend ekklesiologischen und pastoralen“ theologischen Schaffen Kaspers ist die Feststellung, „daß in ihnen ein Mangel an korrekter theologischer Methodik offenkundig“ sei. Seine Thesen würden „selten“ originelle Züge aufweisen, da sich Kasper „damit begnügt, zu wiederholen, was bereits seine Lehrer, vor allem Karl Rahner vertreten haben“.
„Jeder einzelne von Kasper vertretene These“ mangelt es, aus erkenntnistheoretischer Sicht betrachtet, an „jener epistemischen Konsistenz, die wahre Theologie kennzeichnet“. Kaspers „theologische Forschungen sind keine Hypothesen (und erheben auch gar nicht den Anspruch) einer wissenschaftlichen Interpretation des von der Kirche durch die Heilige Schrift, die dogmatischen Lehrsätze und die Liturgie bekannten Glaubens“. Sie seien „vielmehr Ausdruck einer zweideutigen ‚religiösen Philosophie‘, ein Ausdruck, mit dem ich jene willkürliche Interpretation der dem Christentum eigenen religiösen Begriffe bezeichne, die im 19. Jahrhundert die großen Systeme des historisierenden Idealismus, wie jenes von Hegel und von Schelling, hervorbrachte.“ Von diesen Denksystemen, „die erkenntnistheoretisch rein philosophisch sind, aber im lutherischen Umfeld, in dem sie entstanden sind, auch als theologisch betrachtet werden, haben sich im 20. Jahrhundert und tun es noch heute viele katholische Theologen beeinflussen lassen, darunter auch Walter Kasper, dessen Formung durch jene Tübinger Schule erfolgte, wie er selbst in einem seiner frühen Werke zufrieden schreibt. Sie habe in der Begegnung mit Schelling und Hegel „eine Erneuerung der Theologie und des gesamten deutschen Katholizismus“ eingeleitet, so Kasper in seinem Buch Das Absolute in der Geschichte. Philosophie und Theologie der Geschichte in der Spätphilosophie Schellings, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1965.
Kaspers „Rückschritt auf die ideologischen Positionen der vom Heiligen Stuhl im 19. Jahrhundert verurteilten Theologen“

Die sogenannte „Begegnung mit Schelling und Hegel“, die von den Theologen der Tübinger Schule für notwendig erachtet wurde, um die Theologie und mit ihr die ganze „konziliare“ Kirche zu „erneuern“, ist in Wirklichkeit ein unverständlicher Rückschritt auf die ideologischen Positionen jener Theologen (keineswegs zufällig auch Deutsche), die im 19. Jahrhundert vom Heiligen Stuhl gerade wegen der Anwendung philosophischer Kategorien des Hegelschen und Schellingschen Idealismus auf die Theologie verurteilt wurden“.
„Die Tatsache, daß im 20. Jahrhundert katholische Gelehrte ihren Kampf gegen die metaphysische Tradition in der Theologie durch die systematische Übernahme einer religiösen Philosophie kämpfen wollten, die im lutherischen Bereich entstanden und im katholischen Bereich immer kritisiert wurde, kann keine andere plausible Erklärung haben als in ihrer psychologischen Abhängigkeit gegenüber den lutherischen Theologen, deren Hegemonie in der deutschen Kultur immer absolut war (man bedenke, daß selbst Kierkegaards Kritik an Hegel innerhalb der religiösen lutherischen Kultur entstanden und geblieben ist).“ Zwischen Hegel und Schelling „bevorzugt Kasper Letzteren, den er als ‚einsamen Großen‘ bezeichnete“1, und „sich vom gnostischen Charakter von dessen philosophisch-religiösen Forschungen fasziniert zeigte, ohne auch nur irgendeine Verlegenheit wegen ihres eindeutig pantheistischen Ergebnisses zu empfinden“.
Kaspers Aufgreifen „spezifisch Schellingscher Themen“ erinnere an die analoge methodische Entscheidung eines anderen deutschen katholischen Theologen, jener von Klaus Hemmerle, in dessen Schule auch Piero Coda geformt wurde. Dabei handle es sich um eine „theologische Methode, die mit jener der wahren Theologie radikal unvereinbar ist“.
Kaspers Zusammenfassung Schellings „eine sinnfreie Anhäufung von Worten“

Kasper „scheint vorbehaltlos die innerweltlichen Prämissen der philosophischen Analyse des christlichen Glaubens durch Schelling zu teilen“. In seinen Worten, „mit denen er sich überzeugt gibt, die katholische Theologie genau auf der Grundlage dieser Prämissen ‚erneuern‘ zu müssen, kann man deutlich wahrnehmen, daß ihm jener kritische Sinn fehlt, der Grundvoraussetzung jeder wissenschaftlichen Forschung ist, weshalb seine Zusammenfassung der religiösen Philosophie Schellings eine sinnfreie Anhäufung von Worten ist: „Schelling faßt nämlich das Verhältnis von natürlich und übernatürlich nicht statisch-metaphysisch-überzeitlich, sondern dynamisch und geschichtlich. Das Wesentliche an der christlichen Offenbarung ist eben dies, daß sie Geschichte ist“.2
„Was bedeutet es, daß die christliche Offenbarung im Wesentlichen ‚Geschichte‘ ist? Geschichte von was, Geschichte von wem? Ist die Geschichte der Menschen (das, was Kasper ‚Natur‘ nennt) im Verhältnis zum Handeln Gottes (das ‚Übernatürliche‘) zu verstehen?“ In diesem Fall, so Livi, ginge es um den theologischen Begriff der „Heilsgeschichte“, der heilbringenden Initiative Gottes, Schöpfer und Erlöser, die von Gott selbst dem Menschen geoffenbart wurde, zuerst durch die Propheten, dann definitiv durch die Fleischwerdung des Wortes. „Das aber kann nicht das Verständnis Kaspers sein, denn das entspräche ganz der traditionellen theologischen Lehre, die laut Kasper aber zurückzuweisen sei, da sie eine ‚statisch-metaphsysisch-überzeitliche‘ Art voraussetze, ‚das Verhältnis von natürlich und übernatürlich“ zu begreifen“, so Livi. Kasper gebe „(unbewußt) die Unterscheidung zwischen der Welt (die Schöpfung) und Gott (der Schöpfer) zu“, wobei Gott nicht mit der „Geschichte“ gleichgesetzt werden könne, „außer man wolle letztlich Gott vom theologischen Diskurs ausschließen und nur von der Welt und ihren Angelegenheiten sprechen, auch dann, wenn es um das religiöse Leben und die Kirche geht. Genau das aber meint Kasper, wie noch gezeigt werden soll.“
In einer innerweltlichen Ekklesiologie gibt es für das eucharistische Geheimnis keinen theologischen Platz mehr

„Der häufige Wechsel der theologischen Thesen, die die wissenschaftliche und publizistische Arbeit Kaspers gekennzeichnet haben“, lasse daran denken, daß der „letztliche Zweck“ seines Wirkens nicht „so sehr ein brauchbarer Vorschlag zur Interpretation der Dogmen sei, angetrieben vom Wunsch ihrer heilbringenden Umsetzung im Leben der Gläubigen, sondern der Drang, sich der öffentlichen Meinung als führende Gestalt des progressiven Flügels der zeitgenössischen Theologie aufzudrängen, vor allem im Zusammenhang mit der Ökumene, also dem ‚Dialog‘ mit den Protestanten mit Blick auf eine rituelle und doktrinelle ‚Annäherung‘ zwischen ihnen und der katholischen Kirche.“
„Jedenfalls“ lasse die ständige Forderung in Kaspers Schriften nach „Reformen“ in der Kirche – „nach institutionellen, liturgischen, pastoralen Reformen – jeden notwendigen Bezug zur konstitutiven ‚Form‘ der Kirche als göttliche Institution vermissen“. Das ergebe sich „aus der Abwertung der spezifisch theologischen Grundsätze der Ekklesiologie, an erster Stelle der ausdrücklichen Anerkennung der göttlichen Natur Christi als fleischgewordenes Wort, das der von Ihm gegründeten Kirche die Fortsetzung des heilbringenden Auftrags durch die getreue Verkündigung der übernatürlichen Geheimnisse und der heiligmachenden Gnade der Sakramente aufgetragen hat.“
„Die spezifischen theologischen Prinzipien der Ekklesiologie waren in den Jahren vor dem Konzil von einem anderen Theologen des 20. Jahrhunderts, dem Schweizer Charles Journet, richtiggehend mit dem christologische Dogma (und auch dem marianischen) verknüpft worden“, in seiner Abhandlung L’Èglise du Verbe Incarné3, dessen Lehre zum großen Teil in der dogmatischen Konstitution Lumen gentium rezipiert wird, vor allem im achten Kapitel, wo das Konzil über Maria, die Mutter Gottes und Mutter der Kirche spricht.4
Der antimetaphysische Kampf des „Konzilstheologen“ Kasper

Kasper, der sich zwar als „Konzilstheologe“ präsentiert, ignoriert jedoch systematisch die spezifischen theologischen Begriffe der Ekklesiologie, vielmehr beansprucht er den katholischen Glauben von den „Formen und Formel“ zu „reinigen“, obwohl diese vom Zweiten Vaticanum gerade dahingehend feierlich bekräftigt wurden, weil diese ‚Formen und Formeln‘ den übernatürlichen (transzendenten) Charakter der göttlichen Wirklichkeit sicherstellen und die Anbetung, die die Kirche Christus zollt, der Gott ist, das ewige Wort, das in der Zeit fleischgeworden und wahrhaft gegenwärtig ist in der Eucharistie, so wie sie die Verehrung für Maria rechtfertigt, die als Gottesmutter anerkannt wird, da sie wahre Mutter Christi ist, der Gott ist.5
Der „Kampf um die Abschaffung der theologischen Begriffe mit einem ‚metaphysischen‘ Geschmack, die als rein pastorale Notwendigkeit behauptet wird (die übliche Forderung, eine angeblich für den Menschen von heute unverständliche und inakzeptable Sprache aufzugeben), zielt in Wirklichkeit auf die Eliminierung aller Grundprinzipien der katholischen Ekklesiologie aus der Verkündigung ab, indem sie einer systematischen, rationalistischen Kritik unterworfen werden, angefangen beim Begriff ‚fleischgewordenes Wort‘“. Kasper habe diesen Begriff in seinem bekanntesten Werk „Jesus der Christus“6 auf immanente Begriffe reduziert, indem er „seine antimetaphysische“ Christologie darlegt. „In Wirklichkeit“ handle es sich dabei um eine Neuformulierung des christlichen Dogmas im Sinne der religiösen Philosophie Schellings. In diesem Denken wird die Selbstoffenbarung Gottes, Christus, nicht mehr als Mittler zwischen Gott und den Menschen7 geglaubt und angebetet, sondern auf eine historische Manifestation der „ökonomischen“ Dreifaltigkeit reduziert.8
Kasper gelingt es nicht, sich von Schelling zu emanzipieren – Leugnung der Gottheit Jesu Christi

„Kasper gelingt es nicht, sich von der Offenbarungsphilosophie Schellings zu emanzipieren, was hingegen im selben deutschen Umfeld Romano Guardini gelungen ist9 , und so verrennt er sich als katholischer Theologe in einem sinnwidrigen Werk der Dekonstruktion des traditionellen christologischen Dogmas. Sogar die geschichtlichen Beweise der Gottheit Christi, die von ihm in der ausdrücklichen Absicht gewirkten Wunder, damit seine Allmacht zu beweisen und so den Glauben seiner Jünger zu unterstützen, werden von Kasper dem Zweifel unterworfen“, um letztlich „zu leugnen, was sie wirklich sind, nämlich die empirische Evidenz des göttlichen Eingreifens“. „Aus der implizierten Leugnung der Gottheit Christi rührt der beharrliche Gebrauch, den Kasper vom Ausdruck ‚der Gott Jesu Christi‘ macht, wie auch der Titel eines seiner Werke lautet (Der Gott Jesu Christi), und der durch die Trennung des Namens Gottes vom Namen Christi semantisch die Leugnung der Gottheit Jesu andeutet.“10
„In Wirklichkeit gehört Kasper völlig zu jener ideologischen Strömung, an deren Spitze Hans Küng und Karl Rahner stehen und die die Theologie als Anthropologie versteht, indem sie der Kirche empfiehlt, nicht so viel von Gott, sondern vom Menschen zu reden.11. In Übereinstimmung mit dieser präzisen spekulativen Ausrichtung legt Kasper den Diskurs über die doppelte Natur Christi, des ewigen Wortes, beiseite und reduziert die Christologie auf einen phänomenologischen Diskurs über das Gewissen Jesu als ‚Mensch, der von Gott spricht‘“, so Don Antonio Livi, der von 2002 bis zu seiner Emeritierung 2008 Dekan der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom war.
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
http://www.katholisches.info/2015/08/03/...bischofssynode/
Bild: Disputationes Theologicae



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